Mädchen Junge Junge

Hallo,

Wir haben zwei Kinder und erwarten nun unser 3. Wunschkind (Junge). Unsere Tochter wird bei der Geburt des kleinen Räubers fünf Jahre alt sein, unser Sohn 3½ Jahre. Hab ein bißchen Bedenken, dass unsere Tochter sich "außen vor" fühlt, bei den zwei jüngeren Jungs.

Hat jemand eine ähnliche Konstellation und kann berichten?

Grüße, MJJ

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Hallo,

Ich bin die älteste meine erster Bruder kam, das war ich knapp drei, der zweite Bruder kam, da war ich fünf Jahre alt. Bei uns gab es oft dzwei gegen einen in den verschiedensten Kombinationen. Oder halt alle drei gegen Mama und Papa. Ich habe mich nie außen vor gefühlt, weil unsere Eltern es nie zugelassen haben und jedes Kind individuell und dich alle gleich behandelt haben.

Heute sind wir alle Mitte dreißig bis Anfang vierzig. Haben ein sehr gutes Verhältnis und gehen für den andren durch die Hölle, wenn es sein muss. Unsere Kinder wachsen gemeinsam damit auf.

Ihr als Eltern habt da sehr viel Einfluss.

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Hier gleiches Alter, Geschlechter "umgekehrt". Beide großen Geschwister lieben das Baby heiß und innig, auch wenn zusammen spielen mit Neugeborenem natürlich noch nicht funktioniert.

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Mädchen 12, Junge, 10, Junge 8.
Als der dritte noch nicht da war, oder noch ein Baby, waren die ersten beiden sehr "eng miteinander". Manchmal vermisse ich das. Jetzt orientiert sich der Mittlere oft vom Verhslten her an dem Jüngeren und sie halten als Jungs oft stärker zusammen. Wenn der Jüngste mal nicht da ist, nimmt die Älteste den Mittleren ernster, und andersherum.
Sie hat sich ihr Leben lang immer schon nichts mehr als eine Schwester gewünscht und verflucht oft die Brüder, die als Jungs meist gegen sie zusammen halten. Aber sie spielen auch oft zusammen und es gibt Phasen, in welchen sie doch froh sind, sich zu haben, auch wenn sie es nicht offen zugeben.
Dafür hat meine Tochter viele Freundinnen. Eine Schwester könnte sie sich nicht selbst auswählen, und da weiß man ja auch nicht, ob sie sich verstehen würden.
Alles kommt am Ende aber auch auf die Persönlichkeiten und Charaktere an. Bei euch kann es alles ganz anders sein, und deine Jungs werden sich vielleicht besser mit deiner Tochter verstehen.
Alles Gute für dich und deine Familie!

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Ich hab zwei jüngere Brüder und fand es furchtbar.
Jungs sind einfach in vielem hinterher und man ist als Mädchen immer aussen vor.

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Nur weil zwei von drei Kindern Jungs sind, sagt es nichts über die Bindung untereinander aus.
Es ist alles möglich oder nicht.

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Die einzige richtige Antwort darauf ist, dass man es nicht sagen kann.

Wenn dein Mann mit seinen Jungs "Männerausflüge" macht während die Tochter bei Mama zuhause bleiben muss, kann das sein.
Wenn die Jungs in einen Kinderfilm gehen, für den die Tochter zu groß ist, kann das sein.
Wenn ihr den beiden Jungs Hose&Hemd zu Weihnachten und kauft und das Mädchen ein Kleid tragen muss, kann das sein.

Du merkst schon: Es hängt total von eurem Verhalten ab. Wenn ihr in Jungs und Mädchen differenziert, kann das passieren. Wenn nicht, dann nicht 🤷‍♀️.


Ich war 5 Jahre und 2 Monate und mein Bruder 3 Jahre und 7 Monate, als unser kleiner Bruder zur Welt kam, also ziemlich genau wie bei euch. Bei uns hat niemand niemanden ausgeschlossen, und "das Geschlecht" als Begründung finde ich dafür auch ziemlich absurd.
Mein größerer Bruder und ich waren freundschaftlich extrem eng, also gleiche Kleidung, gleiche Hobbies, selbst alle Geburtstage haben wir zusammengefeiert mit 14/15/16 Jahren, weil wir den gleichen Freundeskreis hatten. Den jüngeren haben wir sicherlich nicht ausgeschlossen, aber durch den Altersabstand war es halt nicht auf einem Niveau und dadurch war es als auch nicht der allerbeste Freund.

Ich habe mich einmal in der Familie ausgeschlossen gefühlt, als mein Bruder das Hobby Angeln für sich entdeckt hat, was ich als Vegetarierin ganz, ganz schrecklich fand und meine Familie dann an die See gefahren ist und ich eine Woche lang alleine in der Ferienwohnung rumsaß, weil die anderen vier alle Angeln waren, da kam ich mir echt außenvor vor.
Und nach diesem Urlaub wurde ich nie wieder zu Urlaub meiner Eltern mitgenommen, weil ich halt "erwachsen" war mit 17, meine Brüder durften aber noch deutlich länger mit. Da kam ich mir auch ausgeschlossen vor. Aber wegen des Geschlechts nie 🧐 meine Brüder haben aber auch gar keine Beziehung zueinander.

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Da musste ich direkt lachen.

Eine gute Möglichkeit wollte ich noch anfügen. Man sollte das Mädchen für den Haushalt verantwortlich machen, und die Jungs müssen nichts tun.

Eine ehemalige Klassenkameradin hatte genau diese Konstellation (sie das ältere Mädchen und zwei jüngere Brüder). Sie musste fast alles im Haushalt übernehmen. Sie steht nun fest im Leben und bekommt alles gut geregelt. Einer ihrer Brüder (über 30) wohnt noch zu Hause und zockt den ganzen Tag.
Meine Klassenkameradin hat und hatte kein gutes Verhältnis zu den Brüdern.

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Lieb gemeinter Rat: mach die Genderschublade wieder zu und denk einfach "Kind Kind Kind" - dann wird das schon :-) Meist entstehen solche Probleme doch vor allem dann, wenn man die vermeintlichen Unterschiede zu sehr betont.

Wir waren zuhause Junge Junge Mädchen. Phasenweise haben wir zu dritt gespielt, manchmal zu zweit und eine/r war etwas aussen vor - das hing aber eher von den Interessen und vom Entwicklungsstand ab.

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Im Kleinkindalter und frühen Kindesalter war das bei uns auch absolut kein Thema und es wurde auch von uns Eltern absolut nicht zwischen den Geschlechtern unterschieden. Später im Schulalter entsteht aber die Genderproblematik automatisch durch die geschlechtsspezifische Sozialisation in den einzelnen Biografien, auf die nicht nur Eltern Einfluss haben. Und spätestens mit dem Eintritt des Mädchens in die Pubertät verstärkt sich diese Situation der stärkeren Distanz zwischen den Mädchen und ihren kleinen Brüdern gegebenenfalls. Zumindest bei uns...

Bearbeitet von alltagsheld
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Und wenn man dann in der Pubertät gute Arbeit als Eltern leistet, viel reflektiert und eben bestmöglich auffängt, was die Gesellschaft in der Sozialisation so versaut, hat man eventuell Glück und nach der Pubertät schließt sich die Lücke wieder 😅

Ich geb dir recht, es gibt Phasen, da wird es Lücken geben, kann dir aber auch mit gleichgeschlechtlichen Kinder passieren.

Aber in der Pubertät ist das Geschlecht natürlich ein Thema, da es ja um die Selbstfindung geht. Aber mit guten Voraussetzungen ist als als Erwachsene:r dann wieder kein Thema und die Geschwister verstehen sich 😊

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Wenn, dann ist es eher ein Problem, dass es 3 sind, nicht das Geschlecht.
Wir waren zuhause 3 Mädchen und es war immer 2 gegen 1.
Denke aber auch, dass viel an den Eltern liegt. Wie die erziehen, steuern, eingreifen.
Kenne auch Konstellationen mit 3 Kindern (egal welches Geschlecht), wo es gut klappt.

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Es kommt wie es kommt und manchmal glaube ich auch wie wichtig man das Geschlecht nimmt.

Dass ein 3. Kind junge oder Mädchen sein kann war euch vermutlich klar. Aber die Werte die ihr ihnen vorlebt hat ihr in der Hand. Und nicht alle Mädchen spielen nur mit Barbies und alle Jungs sind nur laut.

Jedes Kind hat seinen Charakter und bei dreien gibt es immer wieder Konstellationen die gerade besser harmonieren. Wartet ab wie es wird und wie es über die Jahre läuft.