Mein Freund und ich führen seit Oktober übergangsweise ne Fernbeziehung (ist hoffentlich bald; aber bislang auf noch nicht absehbaren Zeitpunkt beendet, da wir auch Eltern werden).
Mir ist seitdem verstärkt aufgefallen; wie schwierige Freundschaften in den 30ern so sind. Die meisten haben Kinder, sind verheiratet oder in nen Haus gezogen und igeln sich einfach da mit ihrer Kernfamilie ein. Natürlich ist der Alltag auch stressig mit Beruf etc…
Aber ist es wirklich in unserem Alter Normalität, dass man sich nur noch ca einmal im Monat sieht? Wobei das nicht Sehen noch nicht mal so schlimm ist, aber eher die fehlende Anteilnahme am Leben des anderen. Ich find‘s irgendwie blöd, wenn ich immer sofort antworte, aber auf meine Nachrichten ne Woche keine Antwort kommt.
Mir fehlt auch irgendwie ne beste Freundin zum austauschen und ratschen, wo man einfach sich auch mal so ne liebe Nachricht/ Sprachnachricht schreibt und an den anderen denkt. Bei einer Freundin dachte ich immer sie wäre meine beste Freundin, hab nun aber wieder gemerkt (passiert mir häufiger), dass ich die Freundschaft wichtige genommen habe als sie. Sie hat jetzt ihr Kind, arbeitet, und trifft sich überwiegend mit ihrer Schwester und anderen Freundinnen, wo das Kind schon da ist. Da fällt mir jetzt grad in meiner eigenen Schwangerschaft auf, dass mir einfach ne liebe Freundin zum Austausch fehlt.
Irgendwie haben alle ihre Männer, Kinder und Schwestern mit denen sie hauptsächlich Zeit verbringen. Ich hab ET Anfang Juli und werd dann genug Wirbel mit dem Zwerg haben und hoffe ja, dass mein Partner bald mal hier ist- aber auch mit Kind und Mann ist es doch schön, noch andere liebe Menschen um sich herum zu haben?
Ich finds immer krass, wenn ich bei Facebook sehe, dass einige von ihren Freundinnen richtige Babypartys organisiert bekommen. Sowas würde glaub ich nie jemand für mich machen. Ich gebe immer mehr und hänge/bewerte die Freundschaften höher als das gegenüber :-/ kennt ihr das?
Freundschaften in den 30ern… liegt es an mir? Wie häufig hört/seht ihr freunde?
Bin jetzt 41 und kann das nur bestätigen.
Unsere Gesellschaft ist immer mehr auf Individualität und Unabhängigkeit getaktet, statt auf Gemeinsamkeit.
Ist leider so. Und wenn Kontakte weniger werden oder gar von Anfang an mit langen Treffpausen einher gehen, ist die einheitliche Begründung man habe keine Zeit. Man muss Verständnis haben, denn Geund hier einfügen.
Es wird sich kaum noch bemüht, man kann ja immer jemand Neues kennenlernen. Jemand vermeintlich Besseres.
Wir sind verbundener denn je und soch einsamer denn je.
Befasst man sich mit Studien zum Thema Freunde, so hatten die Leute vor 20 Jahren noch 3 enge Freunde im Schnitt, heute nur noch 2, Tendenz sinkend.
Von meinen engsten Freunden höre ich täglich was.
Treffen spätestens einmal im Monat, die engsten alle zwei Wochen.
Alle anderen Kontakte, die selbst als Kinderlose nie Zeit für ein Treffen haben, habe ich aussortiert.
Das passt nicht zu mir und meiner Vorstellung von Freundschaft.
Haben die denn auch Kinder? Also deine engsten Freunde? Ich hab’s bisher immer auf das stressige Leben mit Kind geschoben, aber anscheinend besteht dann einfach kein Interesse…
Es spielt da auch immer eine Rolle, wie weit weg die Freunde wohnen und wie gut die Arbeitszeiten übereinstimmen.
2 Freundinnen kann ich relativ häufig sehen, die Wohnen nur 2,5km weit weg und es passt von den Arbeitszeiten her ganz gut.
Ich bin normalerweise, bin aktuell schwanger, im Schichtdienst: 2 Wochen Frühdienst mit Aufstehen um 5 Uhr Morgens und danach kommt eine Woche Spätschicht, da bin ich Abends erst um 22 Uhr 30 zuhause.
Mit den Arbeitszeiten kann ich es vergessen Freunde zu Treffen, die erst irgendwann zwischen 18-20 Uhr Feierabend haben.
Beim Frühdienst bin ich um die Zeit nicht mehr zu gebrauchen und wenn ich Spätschicht habe, ist es denen dann aber auch schon zu spät.
Die Zwei, die ich öfters sehe sind da einfacher: eine arbeitet im 3 Schichtsystem, da haben wir alle 3 Wochen gemeinsam halt Frühdienst und verabreden uns da auch gerne mehrmals.
Hatten sogar zeitgleich Spätschicht, da haben wir dann nachdem Dienst auch schon zusammen noch einen Film geschaut.
Die Andere macht zwischen 2 und 4 Feierabend, hat zwei kleine Kinder und da sind halt 2 Wochentage mit den Hobbys der Kinder verplant, aber an den anderen Tagen geht oft Treffen.
Frage bei guten Wetter nach, ob wir uns nicht zum Eis essen treffen wollen. Da holt Sie ihre Kinder vom Kindergarten ab und kommt mit Ihnen in die Stadt wo ich arbeite. Danach toben die Kinder auf dem Spielplatz und wir können reden.
Da sind halt die Kinder dabei, stört mich aber nicht.
Man muss da halt auch was flexibel sein.
So wie es in den 20er war, mir regelmäßig in großen Gruppen ins Restaurant, zum See oder in die Kneipe, wird es halt erstmal nicht mehr.
Vielleicht wieder, wenn die Kinder 15-17 sind.
Meiner Erfahrung nach wollen die Leute in ihrer Freizeit eine gute Zeit haben und da stört ein Baby einfach.
Die Singlefrau will im Sommer auf Festivals gehen, Cocktails trinken- das geht mit dir einfach nicht.
Dazu würde ich mich nicht so anbieten und oft nach Treffen fragen.
Einmal ist okay, danach liegt der Ball bei den anderen im Feld!
Ich habe alleine im letzten Jahr erfolgreich fünf neue Freundschaften aufgebaut, sei es mit Müttern und mit Singles. Man darf nicht nerven und muss es auch aushalten, mal eine Woche keinen Kontakt zu haben.
Dann war ich halt mit einer anderen Freundin solange unterwegs... Das macht interessant.
Was man leicht haben kann, ist immer langweilig.
Ich kann diese Haltung nicht bestätigen, dass da ein Baby "einfach" stört. Den Singlefrau, die im Sommer auf Festivals gehen und Cocktails trinken, den steht eine mindestens gleich große Zahl an Müttern gegenüber, die mit ihrer Mutterrolle verwachsen sind und sich ganz bewusst für ein Umfeld mit anderen Müttern entschieden haben und Unternehmungen mit Kindern - und es auch thematisch um nichts anderes mehr ging. Ich habe und hatte überhaupt kein Problem, mich in einem Park oder Café auch mal mit Kind zu treffen oder etwas kindgerechtes zu unternehmen. Mit manchen Müttern ging das aber einfach nicht mehr, weil sie (nicht ich) da eine bewusste Lebensentscheidung getroffen haben, mit wem man noch "zu tun" haben will und in der auch das gehaltene oder weggelassene Mittagsschläfchen zum Ankerpunkt des Tages wurde. Und natürlich ist es auch noch mal möglich, einen kinderfreien Kneipenabend mit einer Freundin zu machen. Müssen halt beide wollen. Vermutlich aber auch der ganz normale Lauf des Lebens, dass sich dann manches zerläuft - und anderes verfestigt.
Ja ich versuche auch bzw will mich niemandem aufdrängen (ist auch nicht meine Art). Aber grad bei meiner ,,besten‘‘ Freundin wundert es mich. Sie will nicht so oft am Handy sein vor ihrem Sohn, versteh ich alles- aber man kann doch abends, wenn er ins Bett geht mal die Nachricht beantworten. Es ist halt sehr mühsam immer erst nach ner Woche ne Antwort zu bekommen. Mein Verständnis ist da auch begrenzt.
Und ich hab auch Verständbis gehabt für den Berufsstart mit Kind usw (sie arbeitet halbtags). Wenn ich dann aber ständig mitbekomme, dass sie sich mit anderen Muttis trifft; wo die Kinder halt so alt sind wie ihr Sohn und die sie grad mal seit nem Jahr kennt, dann ziehe ich da schon meine Schlüsse draus.
Ich hab garkein Problem damit sie mit Kind zu treffen, hab auch schon vorgeschlagen in den Zoo gemeinsam zu gehen oder so, aber es kommt halt von ihr so garkeine Initiative, zwischendurch mal anrufen, fragen wie’s mir als Schwangere so geht usw….
Für mich ist einmal im Monat sehen nicht wenig. Ich arbeite nebenbei, hab ein kleines Kind, wir brauchen Zeit mit der Familie aber auch als Paar oder auch mit gemeinsamen Freunden und auch jeder für sich ganz alleine. Ich habe 3 Freundinnen und sehe jede von ihnen ungefähr 1 mal im Monat ( die eine sogar manchmal nur alle 2 Monate). Damit bin ich eigentlich gut ausgelastet. Wobei ich sagen muss dass ich immer am selben Tag auf WA Nachrichten antworte
Aber kann es sein, dass du deine Freunfschaften, als dein Partner da war, ebenso vernachlässigt hast? Es klingt ja so, als wäre es schon lange so. Nur fällt es dir jetzt erst auf, weil du plötzlich mehr Zeit hast..
Habe neulich auch darüber nachgedacht. Eine gute Freundin ist weg gezogen. Sehe ich nur sehr selten.
Eine andere Freundin von der ich dachte wir sind eng befreundet, hab ich seit 2,5 Jahren nur 2 mal gesehen. So alt ist nämlich meine Tochter 🤷🏻♀️ wir waren vor der Geburt wirklich sehr gut befreundet. Verstehe ich nicht ganz. Ich habe schon mehrfach gefragt. Sie sagt immer zu und dann ist doch irgendwas warum es doch nicht geht. Inzwischen habe ich es aufgegeben da ich ihr auch nichts kommt. Ansonsten habe ich eine „beste“ Freundin und sonst nur Kinder Bekanntschaften mit denen man sich mittags trifft. Ich glaube tatsächlich dass sich Freundschaften verändern und je nachdem wo man im Leben steht manches nicht mehr zueinander passt. Warum, keine Ahnung. Klar als Mutter muss man für einen freien Abend einen Babysitter organisieren aber das ist in der regel bei uns kein Problem wenn man es frühzeitig weiß. Vielleicht liegt es auch an der Spontanität.
Ich bin 33, hab 2 Kinder und Freunde mit und welche ohne Kinder. Ich hab zu allen Kontakt, häufiger als einmal im Monat. 🤷♀️ ja, manche Freunde haben sich verabschiedet, andere kamen hinzu, aber das war überwiegend in den 20ern so 😅
Seit ein paar Jahren ist es recht stabil :) ein „Geheimrezept“ hab ich aber auch nicht 🙈😂hier herrscht einfach echtes, gegenseitiges Interesse.
Hi,
Ich selbst habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Freundschaften für mich geändert haben mit der Zeit.
Meine beste Freundin und ich kennen uns jetzt seit 17 Jahren und wohnen mittlerweile 1h Fahrt auseinander. Wir sehen uns nicht mehr wie früher und schreiben uns auch nicht mehr täglich, manchmal Monate lang nicht, aber wir beide haben auch nicht mehr die Erwartung,dass es so läuft.
Keiner ist dem anderen böse, wenn es mal lange Zeit keinen Kontakt gab und wenn wir uns dann mal wieder treffen, ist es kein in der Vergangenheit schwelgen, sondern gemeinsame Zeit genießen und einfach aktuelles besprechen; das alles ohne den Anspruch,dass wir das ganze schnell wiederholen müssen,sondern in der Akzeptanz das jeder sein eigenes Leben führt und wir aber im Notfall immer füreinander da wären🥰
Ich habe um ehrlich zu sein kein Interesse mehr daran jeden Tag SmallTalk per WA mit irgendjemanden zu führen und über meine Kinder führe ich Austausch in verschiedenen Eltern-Kind-Gruppen; das wäre ja auch für dich die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen, bereits jetzt in der Schwangerschaft gibt es ja viele Gruppen🙂
Aber habe nicht zu große Erwartungen, dass du da jemanden finden musst, die lust hat sich jede Woche zu treffen oder alles miteinander zu teilen.
Eine andere Mutter, die viel mit ihren Kindern allein war, hatte diesen Anspruch an mich, da musste ich dann die Notbremse drücken, weil es mir zu viel wurde.
Ich kann und will meinen Alltag nicht mehr nach einer Freundin ausrichten, sondern bin glücklich als 4fach Mami und richte meinen Alltag danach.
Es geht mir darum mal sporadisch mit Freunden und Bekannten eine schöne Zeit zu verbringen ohne große Erwartungen das es jetzt ständig so sein muss.
Ich genieße einfach den Moment und ich hab den Eindruck, dass es viele Eltern mittlerweile so sehen😉
Liebe Grüße
Ich kann leider auch nur sagen „Ja, kenn ich. Ist bei uns genau so.“
Mein Mann und ich arbeiten Vollzeit, kochen täglich abends, machen Sport, haben einen Hund, einen Garten. Alle 14 Tage kommt sein Sohn zum Umgangswochenende. Unter der Woche bin ich froh, wenn ich zwischen 20:30 und 21:00 Uhr auf die Couch komme. Auch unsere Wochenenden sind oft verplant.
Unsere Freunde wohnen zwar alle in der Nähe, haben aber dasselbe Programm auf der Palette. Manche sind sogar selbstständig oder arbeiten in Schichten. Wir nehmen trotzdem gegenseitig Anteil an unseren Leben und halten Kontakt. Nur eben nicht jeden Tag, manchmal sogar nicht einmal wöchentlich. Weil wir es zeitlich schlicht nicht hinbekommen. Dafür sehen wir uns zu Geburtstagen, Festen wie Konfirmationen und machen auch so ca. alle zwei/drei Monate mal Grill- oder Spielabende aus.
Ich treffe mich ein Mal im Monat mit meiner besten Freundin. Klappt aber auch manchmal nicht, wenn eine von uns erkrankt oder im Urlaub ist. Das ist leider eben nicht mehr wie zu Schulzeiten, als man die Freunde täglich gesehen und viel dichter mit ihnen verwoben war.
ABER wenn einer ruft, kommen die anderen. Und besonders in Krisenzeiten (Todesfall, überflutete Wohnung, zerbrechende Ehe etc. pp.) können wir aufeinander bauen. Das ist mir mehr wert als zehn Nachrichten in der Woche.
Ich finde ja übrigens, dass man durch Filme und Serien oft ein total unrealistisches Bild von der Häufigkeit der Treffen vermittelt bekommt. In „Sex and the City“ z.B. treffen sich die vier Mädels gefühlt STÄNDIG: Frühstücken, Mittagessen, Sport, Shoppen, Abendessen, Kino, Oper, Cocktails, Tanzen. Ich fand das als Teenie total cool. Heute sitze ich da, komme mir wie ne Rentnerin vor, und denke „Wie zum Geier kriegen die das hin??“ ;-D ;-D