Wie Freundin gegenüber verhalten?

Hallo,

ich weiss, das Thema ist hier nicht gern angesehen aber es wurmt mich schon etwas. Es geht um eine sehr gute Freundin. Wir treffen uns jede woche und neulich hab ich ihr erzählt wie fertig ich bin von der arbeit und dem zusätzlichen was noch so anfällt wie kinder und haushalt und so.

Dann legte sie mir offen, dass sie nicht arbeiten bräuchte- es würde sich nicht lohnen, da ihr sonst sozialleistungen gestrichen werden und ich sollte doch überlegen, ob ich so nicht auch besser fahren würde. Ich mein, ich dachte immer, sie haben nicht so viel und ich hab ihr auch immer die alten kleider gegeben von meinen kindern und mal eis spendiert etc. Aber nun offenbarte sie mir wie sich ihr einkomen zusammensetzt:

2000 netto lohn vom partner,
980 euro wohngeld,
1150 kinderzuschlag,
1250 kindergeld

ddavon werden 1150 warm miete bezahlt.

Sie meint, wenn sie arbeiten würde dann viel wohngeld und zuschlag weg und sie würde eh nicht mehr als 1500 euro verdienen.

Ich finde das verhalten aso.... irgendwie nervt es mich jetzt das zu wissen!! Ich mag sie eigentlich gerne aber ich mein, ich reiße mir jeden morgen ein bein aus bis ich bei der arbeit bin und verdiene in der tat nicht soviel wie sie wohngeld und zuschlag bekommt!!

Zudem muss ich alles selver bezahlen, nachhilfe, schulessen etc während sie BuT noch zusätzlich hat.

Wie soll ich mich verhalten? Das thema garnicht mehr anschneiden? Aber wie gesagt, vllt ist es auch neid, dass sie es so einfach hat aber es nervt mich ungemein und wenn ich gewusst hätte wieviel sie haben, dann hätte ich sie auch nicht so unterstützt denn unterm strich haben wir sogar weniger.

Und nein, bitte kommt nicht mit Aufmischpost oder Troll!

Lg

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Hallo!

1250 Euro Kindergeld heißt fünf Kinder, oder? Eine Mutter von fünf Kindern, die halbwegs vernünftig ihren Mamajob macht, liegt sicher nicht auf der faulen Haut.
In Deutschland mit fünf Kindern so arbeiten zu gehen, dass etwas dabei rumkommt, ist gar nicht so einfach.
Das heißt nicht, dass ich die Einstellung "soll der Staat doch zahlen" gutheiße. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass staatliche Leistungen für Notlagen da sein sollten.

Ich kann aber verstehen, dass eine fünffache Mutter es sich dreimal überlegt zusätzlich zu den sicher zahlreichen, familiären Verpflichtungen noch arbeiten zu gehen, wenn für die Familie am Ende des Tages kein Euro zusätzlich in der Familienkasse landet - oder sogar noch weniger übrig bleibt.
Das ist ein Fehler im System. Ich kann nicht ernsthaft "böse" sein, wenn eine Mutter von so vielen Kindern diesen Fehler für sich ausnutzt. Sie betrügt niemanden, sie erschleicht sich kein Bürgergeld. Diese Leistungen stehen ihr nach dem Gesetz eben zu.
Es müsste andere Freibeträge geben, bessere Anreize, damit Menschen, die arbeiten, immer mehr in der Tasche haben, als jemand, der in vergleichbarer Situation nicht arbeitet.

Und das in dieser Lebenslage nicht an Trennung oder Rente gedacht wird, überrascht eigentlich gar nicht groß.

Man muss nicht jede Einstellung teilen. Wenn sie ansonsten ein toller Mensch und eine wertvolle Freundin für Dich ist, müsst ihr das Thema Einkommen in Euren Gesprächen eben ausklammern.
Btw >>denn unterm strich haben wir sogar weniger.<< Ist das so? Also habt Ihr auch viele Kinder oder teilt sich Euer Familieneinkommen durch deutlich weniger Personen?

Wie gesagt, das ist zwiespältig. Klar, auch bei mir setzt ein Reflex ein der sagt: Das ist nicht ok.
Aber wenn man darüber nachdenkt... ist es vielleicht immer noch nicht wirklich "ok", aber zumindest auch nicht so verwerflich, dass es es nicht wenigstens nachvollziehen kann.

LG

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Wir haben vier kinder. Mein mann verdient eigentlich gut (anderst als ich) aber wenn ich bei uns alles abziehe, was wir selber zahlen müssen, wie kita kosten, schulessen, nachhilfe dann haben wir unterm strich tatsächlich ein paar euro weniger als sie und das finde ich echt nicht fair!

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Ja und narürluch kann ich sie irgendwo auch verstehen.... ich weiss nicht auf wen ich wütend sein soll, vllt doch eher auf den staat?

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Ich bin niemand, der sich auf Sozialleistungen ausruht, aber ich kann sie schon verstehen.

Es ist leider ein Problem, dass sich in manchen Bereichen arbeiten nicht lohnt und man mit Sozialleistungen besser fährt.

Sie scheint einige Kinder zu haben, entsprechend viele Leistungen gibt es.

Ist wohl ein Fehler im System.

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Ja, mag ja sein aber sie hätte es besser für sich behalten sollen.

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Ach ja, der fehler liegt hauptsächlich darin, dass das wohngeld beim zuschlag nicht angerechnet wird! Denn für was bekommt man noch soviel zuschlag wenn man doch durchs wohngeld fast 100% miete spart??

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Du hast dazu doch neulich schon was geschrieben.

Jetzt mag ihr Modell hinkommen. Mit dem Auszug der Kinder oder gar einer Trennung ist es damit halt vorbei.

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Ja, weil es mich wirklich nervt.... jeden morgen wenn ich in stress gerate muss ich daran denken und so sich ihr gegenüber normal verhalten fällt halt schwer.

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Jetzt mal ohne aufs angesprochene Thema einzugehen.
deine GEfühle deuten schlicht auf deine eigene Unzufriedenheit hin. Die ist sehr groß und wäre auch ohne diene Freundin da. Für deine Unzufriedenheit bist nur du verantwortlich...also ich meine du bist verantwortlich dein Leben so zu gestalten, dass du damit fein bist. Gelingt dir das nicht, ist es nciht die Schuld deiner Freundin.

Ich kenne auch Leute, die nicht arbeiten, obwohl sie es könnten. Finde ich total unverstädnlcih. Ich gehe sehr gerne in die Arbeit und ich würde nicht tauschen wollen. wäre ich so unzufrieden mit meinem Leben,d ass mich das "nichtarbeiten" meiner Freundin, die ich gerne hab (und die ja zumindest nicht am Sofa liegt, sondern 5 Kinder zu versorgen hat) so antriggern...dann würd ich mir über mein Leben und nicht ihre Einstellung Gedanken machen.

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Ich betrachte das differenziert. Andere Leute wählen ihren Lebenssti anders. Soll ich mich über sie aufregen? Ich kann deren Einstellung nicht ändern. Ich aber habe meine Werte, ich habe einen Anspruch auf einen gewissen Luxus, und ich bin Vorbild für meine Kinder. Ich fühle mich auf diese Weise, nämlich mit Job und eigenem Einkommen, erfüllt und werde dies nicht ändern, weil andere Leute gewisse Tricks anwenden, um sich da und dort durchzuwursteln. Wenn diese Leute denken, ich sei ja strunzdumm, bitte!
Ich würde mich auch von Menschen mit diesem Mindset distanzieren (auf höfliche Bekanntschaft) und habe das auch schon getan.
Nicht aufregen ☺️

Bearbeitet von glamcat
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Ich kann deinen Unmut verstehen. Aber denk dir doch einfach: Du bleibst am Ball in der Arbeitswelt, du kommst wenigstens jeden Morgen raus, siehst andere Menschen und 'verblödest' nicht zu Hause.

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Bin echt überrascht wie viele das okay finden. Meinen Wertevorstellungen entspricht das ganz und gar nicht. Daher würde Ich mich wohl distanzieren.

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Warum muss es dazu jetzt der zweite Beitrag sein?
Mit so vielen Personen finde ich die Einnahmen jetzt nicht wirklich viel.

Wenn es dich so stört, dann hast du folgende Möglichkeiten:
1. Du machst es genauso
2. Du freust dich, dass du Zeit hast um Arbeiten zu gehen
3. Du brichst den Kontakt ab
4. Ihr bleibt Freunde und redet einfach nicht mehr über Geld

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Ich habe niemand mit dieser Einstellung, aus gutem Grund. Krankheit, alleinerziehend mit kleinen Kindern, alles klar, dass man dann staatliche Hilfe braucht - aber Schmarotzer auf ewig mag ich nicht, mochte ich noch nie! Dazu stehe ich auch.
Wenn Du Dich nicht ewig ärgern willst, distanzier Dich, was willst Du auch sonst tun? Du machst aus einem offen so bequem lebenden Typen nicht plötzlich einen engagiert arbeitenden Menschen.
LG Moni

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Kann dich schon verstehen. Wenn man sich hier früh morgens ein Bein ausreißt, um pünktlich 6:30 an der Kita zu stehen... Mir tuts dann auch nicht leid, wenn die Altersarmut winkt. Sieh es mal so.

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Die Dame scheint mindestens drei Kinder zu haben und bekommt dafür einiges an Kindererziehungszeit. Es zählt bei drei Kindern also so, als hätte sie den Durchschnittsverdienst über neun Jahre verdient. Wenn sie also danach wieder arbeiten geht ist alles rententechnisch okay. Vielleicht zahlt sie ja auch privat ein oder sorgt sonst irgendwie vor oder hat eine Wohnung/Haus: Dass sie also später schlecht da steht ist überhaupt nicht gesagt

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Wer stellt denn nach 9 Jahren Elternzeit ein? Das ist doch wahr. Du bist ja dann praktisch ungelernt, dann Mindestlohn. Ich sehe da trotzdem den Weg in die Altersarmut.

Und private Rente? Machen die wenigsten, wo der Mann verdient und Frau 9 Jahre kein Einkommen hat. Wenn sie Wohngeld bekommen, hat er auch nicht das Rieseneinkommen.