Meine Familie und mein Kinderwunsch

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und weiß nicht so ganz ob mein Beitrag hierher passt.

Ich (24) bin seit 1,5 Jahren mit meinem Freund (29) zusammen.
Ich studiere Medizin und mein Freund arbeitet bei der Polizei und ist auf Lebenszeit verbeamtet. Er hat also schon einen relativ sicheren Job.
Vor meinem Studium habe ich Abitur gemacht und danach eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.
Ich arbeite neben meinem Studium in einer Arztpraxis (Minijob), bin aber nicht Bafög berechtigt und werde von meinen Eltern finanziell unterstützt.
Dies machen sie auch gerne und es geht ihnen finanziell sehr gut.

Wir würden gerne Ende des Jahres mit dem üben anfangen und verhüten momentan noch symptothermal.
Ich wünsche mir schon seit längerem ein Baby, was meine Familie jedoch nicht ahnt.
Meine Eltern sehen mich nämlich immer noch als ihre “kleine” Tochter an.
Die hätten am liebsten, dass ich das erste Kind mit gefühlt 47 Jahren bekäme 😅
Immer wieder kommen abwertende Kommentare zu Schwangerschaften und dass ich ja bloß aufpassen solle.
Ich finde jedoch, dass die Zeit im Studium sehr gut flexibel einzuteilen ist.
Mein Vater fragte neulich sogar wann meine Spirale gewechselt werde müsse!! (Ich habe meinen Eltern nicht erzählt, dass ich diese entfernen lassen habe)
Dann fügte er noch hinzu, dass ich mir das ja in den Kalender eintragen müsse und es nicht vergessen dürfe.

Ich finde meine Eltern respektieren meine Grenzen und meine Privatsphäre relativ wenig und bevormunden mich.
Sehe ich das falsch?

Wie können wir meine Familie, sobald es soweit ist, über eine Schwangerschaft informieren, ohne, dass sie ausflippen?
Würdet ihr eure Eltern an meiner Stelle vorher a den Gedanken ranführen, oder sie vor vollendete Tatsachen stellen, wenn es soweit ist?

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Grundsätzlich sehe ich es auch so: euer Leben, eure Entscheidung.

Aber seid ihr finanziell wirklich unabhängig?
Nicht richtig fände ich es, ein Kind in die Welt zu setzen und mit dem Geld deiner Eltern zu planen. Dann ist es eben nicht nur euer Leben, was davon betroffen wäre..

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Guten Morgen! 😊
Ja, wir sind im Großen und Ganzen finanziell unabhängig, natürlich müsste man sich mehr einschränken als aktuell.

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Euer Leben, eure Entscheidung. Ich würde sie vor vollendete Tatsachen stellen. Das Problem ist halt das du finanziell von ihnen abhängig bist. Oder könnte dein Freund für euch alle drei erstmal alleine sorgen?

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Danke für deine nette Antwort :)!!
Ja, im Moment bin ich sozusagen noch finanziell von ihnen abhängig. Das könnte man schon so sagen.
Wenn wir nun allerdings ein Baby bekämen könnte mein Freund auch für uns erstmal alleine sorgen.
Er verdient nicht schlecht und wir würden dann auch noch Familienzuschlag (weil er ja verbeamtet ist) und Kindergeld bekommen.

Wir würden auch gerne in den nächsten 2-3 Jahren anfangen zu bauen. Er hat schon ein Grundstück und ich habe ein wenig erspartes.

Trotzdem bleibt irgendwie ein wenig die Angst vor der Reaktion meiner Eltern, die mich ja offensichtlich nicht loslassen möchten oder können.

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Und du könntest prüfen, ob du den Mindestsatz von 300€ an Elterngeld bekommst solltest du in Elternzeit gehen. :-)

Ich verstehe diese Angst absolut. Ich hatte diese in ähnlicher Form. Mein Freund und ich sind grade mal ein Jahr zusammen und schon an der Babyplanung. Wir waren auch schon schwanger bis zur 10. Woche und ich hatte solche Angst wie das Umfeld reagiert, da wir noch so frisch zusammen sind. Allerdings stehen wir beide schon komplett im Berufsleben.

Trotz allem würde ich es nicht davon abhängig machen. Wenn es sich für dich richtig anfühlt, wird es das sein! Ich persönlich würde dann aber den Hausbau etwas hinten anstellen.. Einfach das ihr nicht in eine finanzielle Bredouille kommt.

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Ich bin Mama und habe ein paar Jahre mehr Lebenserfahrung als du. Ich kann deine Eltern verstehen. Ein Kind im Studium ist immer eine Gefahr, dass das Studium nicht abgeschlossen wird. Natürlich gibt es Fälle, wo während des Studiums die perfekte Zeit für ein Kind war. Aber meine Kommilitoninen, die schwanger geworden sind, waren definitiv nicht zu beneiden. Die Fälle, die ich kenne wo es gut geklappt hat, da waren beide Eltern Studenten.
Ich würde mir auch wünschen, dass meine Tochter sich später nicht von einem Mann finanziell abhängig macht. So viele Beziehungen halten nicht und ein Kind ist gerade am Anfang eine starke Belastung für eine Beziehung.
Mutterschutz und Elterngeld spielen besser in die Karten von arbeitenden Müttern. Wenn du keine Elternzeit nehmen möchtest,.damit du schneller wieder studieren kann, schau genau nach, wie die Konditionen dafür sind, oft ist es schwer Plätze für die Kinderbetreuung zu bekommen und dann kostet das alles auch Geld, U3 meistens mehr als das Kindergeld.
Letztendlich ist es deine Entscheidung, so lange du nicht mit dem Geld deiner Eltern oder die Großeltern als Betreuung planst, haben sie da kein Mitspracherecht.
Wenn du vorher mit ihnen redest, werden sie es dir versuchen auszureden. Wenn du sie vor vollendete Tatsachen stellst, kann es gut sein, dass sie sich dann auch nach dem ersten Schock freuen, muss aber nicht.

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Guten Morgen und danke für Deine Antwort! 😊

In meinem Studium ist es so, dass wir pro Semester ungefähr zwei mal pro Woche Präsenz haben und der Rest online stattfindet.

Auch bietet die Uniklinik gute Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder der Studierenden und Mitarbeitenden an.

Zudem habe ich ja auch schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, falls alle Stricke reißen würden. Ich würde also immer einen festen Job finden.

Ich weiß nicht ob man sagen könnte, dass ich mich so richtig finanziell abhängig machen würde. Natürlich wäre ich in der Anfangszeit auf meinen Partner angewiesen. Ich denke aber, dass viele Familien, bzw. Mütter in der ersten Zeit darauf angewiesen sind.

Zudem könnte ich ein Urlaubssemester nehmen, was bedeuten würde, dass ich neun Monate nach der Geburt ausschließlich für das Baby Zeit hätte.
Danach könnte, falls alles „normal“ verliefe weiter studieren, ohne dass ich ständig nicht zu Hause wäre, da wir ja auch viel online haben.
Mein Partner darf auch zwei bis drei Mal pro Woche Homeoffice machen.

Die Familie meines Partners würde sich jedenfalls freuen und uns tatkräftig unterstützen wollen. Das wissen wir, da sie immer wieder mal von Enkelkindern reden und kundtun wie gerne sie welche hätten und daran teilhaben wollen würden.

Über meine Eltern denke ich prinzipiell, dass wenn es soweit wäre und der erste Schock vorüber wäre, sie sich freuen würden.

Das Problem an meinem Studiengang ist natürlich auch die hohe Semesteranzahl von 12 Semestern Grundstudium, an die ja dann auch noch die Facharztausbildung angehängt werden muss.

Das können je nach Facharzt gut und gerne mindestens zwei, jedoch auch sieben Jahre nach dem Studium sein.
Ich möchte eben ungern erst mit Mitte 30 mein erstes Kind bekommen und wenn man fertig mit dem Studium ist, möchte man wahrscheinlich auch gerne erstmal was arbeiten.
Außerdem wäre mein Partner ja dann schon 40.

Ich fand es in meiner Kindheit immer schrecklich, dass mein Vater viel älter als andere Väter war und zudem sehr viel gearbeitet hat.
Er würde es bestimmt nicht mehr allzu lange erleben, wenn ich erst mit Mitte 30 Kinder bekommen würde.
Ich habe das Gefühl, dass wenn ich Zeit für das Baby habe, finanziell nicht optimal aufgestellt bin und wenn ich Geld habe, zeitlich nicht gut aufgestellt bin.

Dennoch würde das Geld von meinem Partner vorerst reichen.

Denkst Du, dass meine Idee der Kinderplanung unter den gegebenen Umständen eine Schnapsidee ist? 🤔

Liebe Grüße 😊

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Ich habe mir vorher auch gedacht, was man alles tolles in der Elternzeit machen kann. Mein Tipp plane nicht ein irgendwas neben der Kinderbetreuung zu machen. Also wenn du eine Vorlesung besuchst, auch online oder lernen möchtest plane das immer mit Betreuung von jemand anderem zu machen, denn meistens lässt einen auch ein kleines Baby nichts nebenbei machen. Meine Tochter kann ich immernoch nicht alleine zum Mittagsschlaf hinlegen und sie ist 13,5 Monate.

Bekommt man denn auch einen Platz in der Betreuung und auch dann wann ihr es braucht? Meine Tochter wird ab August zu einer Tagesmutter gehen. In einer Kita haben wir keinen Platz bekommen, obwohl es hier viele gibt. Und seit April bis August müssen wir privat überbrücken, weil es überall an Plätzen mangelt.

Studierst du wirklich um dann wieder nur mit deiner Ausbildung zu arbeiten?

Du kalkulierst schon mit dem Gehalt deines Freundes. Auch in Elternzeit war ich komplett unabhängig. Deinen Nebenjob wirst du mit Kind nicht mehr wahrnehmen können, die Unterstützung deiner Eltern könnte wegfallen, das Kindergeld und mehr für Kinderbetreuung draufgehen. Wovon lebst du dann den Rest deines Studiums?

Ich habe lange studiert und bin mit Mitte 30 Mutter geworden. Ja, das habe ich mir vorher auch anders vorgestellt, aber nein das ist nicht schlimm.

Man hat es leider oft nicht leicht, wann der richtige Zeitpunkt für Kinder ist, wenn man studiert. Vielleicht ist es das für dich im Studium. Aber ich würde mir das ganz genau überlegen und da nicht mit der rosa Babies sind niedlich Brille dran gehen. Vielleicht kannst du ja auch das ein oder andere optimieren. Also z.B. ein paar Scheine früher machen, etwas mehr Geld verdienen, damit das Elterngeld besser ausfällt. Dich ganz genau beraten lassen, wie die Betreuung an der Uni funktioniert. Wann muss man sich anmelden? Gibt es genügend Plätze? Was kostet das ganze? Wie viele Stunden werden angeboten? Gibt es vielleicht ein Mama-Netzwerk für Studenten? Etc

Ich arbeite im Home-Office, da kann man nicht eben nebenbei ein Kind betreuen. Man kann das Kind vielleicht Mal kurz nehmen, damit die Betreuungsperson auf Toilette kann oder so. Aber mehr auch nicht.

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Da deine Eltern dich finanziell unterstützen, weil dein Geld nicht ausreicht, kann ich Ihr Verhalten schon verstehen.
Die haben kein Geld in deine Zukunft investiert, damit du das ganze jetzt unterbrichst und vielleicht sogar abbrichst.

Wenn du komplett auf eigenen Beinen stehen würdest, dann wäre mir das auch zu viel und ich hätte dir etwas anderes geschrieben.
Zumal ich 1,5Jahre Beziehung auch noch sehr kurz halte um eine Familie zu gründen..das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich würde zuerst einmal das Studium beenden und danach kann man sehen wie es weiter geht.

Bearbeitet von J-R.
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Manche trennen sich nach 10 Jahren Beziehung.. Wenn es passt, und sich beide darüber einig sind. Was spricht dagegen? Ja, sie ist jung und hat eigentlich keinen Zeitdruck. Aber wenn es doch jetzt zeitlich passt - warum nicht? Mein Freund und ich sind auch erst ein Jahr zusammen und schon mitten drin im Kiwu. Er ist 30, ich werde dieses Jahr 28. Auf was oder wie lange sollte man warten? Und das es nicht immer reibungslos läuft haben wir selber erleben müssen -> FG in der 10. Woche. Und ich würde mal behaupten manche langjährige Beziehungen hätten das nicht überlebt.

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Für mich gehört mehr dazu als nur "wenn es zeitlich passt".
Über ein Kind sollte man dann nachdenken, wenn man keine Probleme damit hätte auch Alleinerziehend zu sein, somit passt es meiner Meinung nach bei der TE nicht.

Aber auch nach einem Jahr würde ich nicht über ein Kind nachdenken. Da kann man meist froh sein, wenn man den Partner etwas kennengelernt hat..von wirklich kennen ist man da aber meist noch weit entfernt.

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Ich würde den Kinderwunsch jetzt angehen, wenn ich du wäre. Noch bist du flexibler und müsstest nicht nach dem Studium direkt pausieren. Außerdem denke ich, dass dich der Kinderwunsch weiter „verfolgen“ würde, wenn du ihn jetzt nicht angehst. Abhängig von deinen Eltern würde ich dies jedenfalls auf keinen Fall machen.

Ich würde die Situation (wenn das Baby da ist) nicht Abhängigkeit deinerseits nennen, du bist auf dem besten Weg deinen Lebensunterhalt später selbst decken zu können. Dass du das Kind umsorgst, dein Freund arbeiten geht, würde ich eher Arbeitsteilung nennen. Ihr wolltet beide das Kind und habt verschiedene Aufgaben. Ich würde vorher mit ihm besprechen, dass ihr sein Geld dann eben „teilen“ müsst. Aber das sollte ja kein Problem sein. Meines Wissens würden dir im Urlaubssemester auch noch andere Hilfen zustehen, da du ja so gesehen deinen Bafög Anspruch verlieren würdest. 😊

Das mit dem Hausbau würde ich allerdings erstmal hinten anstellen bis das Kind da ist, ihr euch an die neue Situation gewöhnt und eingespielt habt. Wenn alles klappt und ihr immer noch ein Haus bauen wollt, könnt ihr das dann in Angriff nehmen. Vielleicht auch mit besseren Rahmenbedingungen (Zins, Baukosten usw.)

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Danke für den Zuspruch #verliebt

Ich denke auch, dass ich jetzt eben flexibler als später bin und unsere Situation als Familie ja auch nicht unsicher wäre.
Ja, ich denke auch, dass das eine Aufgabenteilung ist. Mein Partner denkt ja genauso und möchte das Kind ja auch gleichermaßen wie ich haben.
Bafög Anspruch habe ich sowieso keinen, da meine Eltern „zu viel haben“. Aber Elterngeld und Kindergeld und die Familienzuschlag werden wir zum Glück bekommen. :-)

Ja, der Hausbau ist eh erst in 2-3 Jahren geplant. Das Grundstück ist ja auch schon fix gekauft und bezahlt. Das gilt dann ja wenigstens schon mal als Eigenkapital und als Beamter bekommt man zum Glück noch relativ vertretbare Konditionen. Das steht aber sowieso gerade hinten an.

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Man bekommt selbst als Mitarbeiter bei einer Bank keine vertretbaren Konditionen mehr. :-D

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Ich habe unser Kind ungeplant am Anfang unseres Studium bekommen und bin darüber sehr froh.
ABER über den Berufseinstieg mit Kind war ich dann gar nicht mehr froh und sehr dankbar, dass er dann schon so "groß" (3 Jahre) war. Ich finde in unserem Job (bin Ärztin) ist es schon sinnvoll, das Kind am Anfang zu bekommen.du bist jetzt auch nochmal 5 Jahre älter als ich und hast wenn ich es richtig verstehe noch 6 Jahre Studium und 5 Jahre Weiterbildung vor dir. Natürlich kann man mit 35 Mutter werden, aber ich kann auch jeden verstehen der das a) nicht will und b) auch dann nicht direkt wegen Baby ausfallen sondern dann eben mit der Karriere starten.

Ich finde allerdings, dass wir bessere Voraussetzungen hatten als du- zwar deutlich weniger Geld da auch kein Bafög(und leider keine Elternunterstützung), aber beide Studenten. Wenn dein Mann zu festen Zeiten Dienst hat, wird es schwer für dich, in Regelstudienzeit zu studieren. Außerdem, wie gesagt, Berufseinstieg mit kleinem Kind ist echt übel. Und ein zweites Kind hätte vermutlich zum Studienabbruch geführt, sodass unser Sohn Einzelkind ist, was ich nie wollte. Aber besser eines als keines:D Ich würde aber ehrlich gesagt jetzt schon auf die finanzielle Unterstützung deiner Eltern verzichten, damit solche Dinge wie Spiralenwechsel oder Dauer deines Studiums etc. sie einfach nichts mehr angehen.

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Hey, danke für deine Antwort und fürs erzählen von deinen Erfahrungen. #herzlich

Also ich habe noch vier Jahre Studium vor mir, zwei Jahre sind schon rum.
Danach noch die Facharztausbildung.

Jetzt schon auf die Unterstützung zu verzichten wäre irgendwie schwierig, da ich ungern „grundlos“ das Geld meines Partners in Anspruch nehmen würde. Mit einem Kind sähe die ja Sache ja aber ganz anders aus.

Wie habt ihr das denn finanziell geregelt damals und wie haben deine Eltern reagiert?
Und was genau hat den Berufseinstieg so schwer gemacht? #gruebel

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Meine Eltern haben scheiße reagiert, wir aber auch, war ja nicht geplant.

Wir hatten beide 450€ Jobs, 3x Kindergeld (da alle unter 25) und im ersten Jahr 300€ Elterngeld. Danach haben wir dann beide normal gearbeitet. Millionäre waren wir wohl nicht, aber als zwei Studenten kamen wir uns mit 500€ mehr im Monat schon fast neureich vor :D. Wenn du in der gleichen Studentenbude wohnst und Bahnfahren und Kita kostenfrei ist und in der Mensa das Kind kostenfrei isst, kostet ein Kind ja nie im Leben 500€ im Monat. Und man hat ja keinen finanziellen Einbußen, wenn man nach dem Mutterschutz weiter normal arbeitet.

Ich fand das Studium "entspannt" da wir beide weitgehend flexibel waren und das Studentenleben als Familie genießen konnten.

Der Berufseinstieg...naja, ich meine du hast ja schon ne Ausbildung. Du musst jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort stehen. Im Studium schadet es maximal dir selbst, wenn du die Antonomievorlesung verpasst. Häufig kann man die sogar gut nacharbeiten, ohne das Semester nochmal machen zu müssen. Im Berufseinstieg arbeitest du 70/80h die Woche und MUSST das auch. Einerseits sind das die Vorgaben, andererseits musst auch zwingend so schnell wie möglich möglichst viel Berufserfahrung bekommen.
Ich war an meinem zweiten Arbeitstag die einzige Ärztin verantwortlich für Notaufnahme + Orthopädie. ZWEITER Arbeitstag. ALLEINE. Und nein, das ist weder eine Ausnahme noch kannst du beschließen, dass jetzt gerade die Kita anruft weil deine Tochter erbricht und du den Herzinfarkt morgen weiteroperierst (und das die Kita anruft passiert im Kita spätestens jede zweite Woche - und in der anderen Woche ist das Kind eh schon krank zuhause). Und bist in der Weiterbildungszeit nicht Mama, sondern Ärztin und zwar ausschließlich. Das wird irgendwann besser, spätestens nach 2-3 Jahren, aber diese Zeit wirst du dein Kind nicht wirklich sehen. Das ist nicht schön, aber alleine notwendig und eben auch Standard, du musst halt Routinen entwickeln und das geht halt nicht, wenn du nur ein 1x/Jahr ein gebrochenes Bein siehst, aber in die Ortho gehen willst. Dazu wirst du so einige Fehler haben, musst selbstbewusst vor den Patentien auftreten und wirst hinter der Tür von den OÄn fertig gemacht. Das geht auch ans psychische, zumal es auch niemanden interessiert, wenn du dir auf der HNO-Station selbst die dritte Mandelentzündung eingefangen hast und gerade lieber 24h mit Antibiotikum auf der Couch liegen würdest als 24h Dienst mit Antibiotikagabe beim Mandelpatienten zu machen. Wie gesagt: Das wird irgendwann besser. Aber du musst dich davon verabschieden, dass du groß Einfluss auf die Erziehung/die Freizeit/die Förderung deines Kindes nehmen kannst. Jeden Donnerstag Kinderturnen/Logopädie ist halt nicht, das gibt dein Beruf nicht her. Und wenn du in der Zeit ein zweites Kind möchtest, bist du durch Schwangerschaft/BV eh raus (im Studium bei einigen Kursen auch). Muss man schon echt wollen und vorallem auch durch einen Partner der bestenfalls komplett zuhause ist oder zumindest zu jeder Sekunde zur Kita kommen kann oder kindkrank nehmen (und das sehe ich beim Polizisten jetzt auch nicht so) flexibel sein

Ich würde es wieder machen - ich liebe mein Kind und ich liebe meinen Beruf. Aber ideal ist es nicht. Aber warten bis man Facharzt ist wenn man "erst" mit 22 angefangen hat und mit 24 Kinderwunsch hat, auch nicht....

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Als Student und finanziert von Mama/Papa wirst du immer als "ihr kleines Mädchen" gesehen werden, also da wundert es mich nicht, dass sie sich das Recht herausnehmen dich sozusagen schützen zu wollen.

Ich persönlich verstehe nicht, wieso man sich mit 300€ Elterngeld abspeisen lassen will, wenn einem doch mehr zusteht. Wieso nicht das Studium pausieren, 1 Jahr arbeiten und dann die 1800€ abgreifen? Mir tun die Frauen immer so leid, die dann über Geldsorgen klagen, weil sie zur falschen Zeit schwanger wurden. Mit ordentlichem EG wärst du auch finanziell unabhängig von Eltern und Freund. Dann müsstest du dich gar nicht erst mit der Frage beschäftigen wann du es ihnen sagst, weil du keine Rechtfertigung benötigst.

Du bist ja noch so jung, da musst du nicht auf Teufel komm raus schwanger werden und dann mit 300€ dich abfertigen lassen. Du hast doch eine Ausbildung!

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Huhu,
erstmal zu den Sprüchen deines Vaters bezüglich der Spirale, ich würde in deinem Fall einfach auf solche Seitenhiebe in Richtung Kind argumentieren, z.B. wenn es passiert, dann passiert es halt, dann kannst du schonmal seine Reaktion abchecken 😉
Jetzt zu deiner Situation, mir ging es fast genauso wie dir. Hab zwar Zahnmedizin studiert, aber hatte halt täglich Anwesenheitspflicht, weil wir ja nach dem Pysikum Patienten behandeln.
Ich war Ende 20 ( hatte vorher Zahnarzthelferin gelernt, also hatte ich auch eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche), mein Partner und ich wollten auch nicht noch länger warten. Meine Eltern waren auch dagegen, weil meine Mutter als sie mit mir schwanger wurde, das Studium geschmissen hat.
Haben es trotzdem durchgezogen (zum Glück, denn die erste Schwangerschaft endete in der 12. Ssw), allerdings zahlten meine Eltern mir dann kein Geld mehr. Uni mit Kind war eine Herausforderung, aber wir haben es gepackt. Und letztes Jahr nach Ende meiner Assistenzeit habe ich mit 7 Jahren Abstand zu Kind 1, das 2. Kind bekommen.
Bei Fragen schick mir eine PN, kann leider nicht alles niederschreiben 😅
LG Janin