2.Kinderwunsch-abgelehnt.Wie damit umgehen?

Habe schon viele Beiträge dazu verfasst, doch heute war es endgültig soweit. Mein Mann hat mir klar und deutlich gesagt dass es kein 2. Kind geben wifd weil er die Verantwortung für ein 2. Kind nicht tragen will. Weil er die Veränderungen nicht will… wohlwissend dass es mein größter Wunsch ist. Ich bin wirklich tief traurig und stehe gefühlt vor einem
Scherbenhaufen. Ich wünsche mir so sehr ein weiteres Kind, für mich, für uns. Für mein erstes Kind. Ich stelle es mir irgendwie als Einzelkind garnicht schön vor und einsam.
Aber trennen…. will ich mich erstens nicht wegen der Liebe zu ihm und zweitens weil die Familie kaputt geht und drittens, weil mir niemand die Garantie für ein weiteres Kind geschweigedenn neuer Liebe gibt.
Wie soll man mit so einer Situation umgehen? Ich fühle mich so traurig, von dem ungezeugten Kind Abschied nehmen zu müssen. Von der Vorstellung als Familie zu viert. Fühle mich einfach nicht vollständig

Könnt ihr mir irgendwas raten? Erfahrungen?

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Es gehören immer zwei dazu.

Du musst lernen dich damit abzufinden.
Man kann nichts erzwingen.

Bitte respektiere deshalb den aktuellen Standpunkt deines Mannes.

VG und alles Gute

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Ich kann mir vorstellen, dass die Situation für dich gerade sehr schwer ist. Aber leider musst du dich damit abfinden. Du darfst dich keinesfalls einfach über seinen Wunsch hinweg setzen. Das würde eure Familie und Partnerschaft auf kurz oder lang zerstören.

Ich will gar nicht sagen, dass dein Wunsch weniger wert ist als seiner, aber ein Kind ist eine Lebensaufgabe und keine leichtfertige Entscheidung. Ehrlich gesagt kann ich seine Gründe auch gut nachvollziehen. Ein weiteres Kind würde bedeuten mehr Verantwortung, weniger Zeit für sich selbst/die Partnerschaft/das erste Kind, weniger Geld für euch alle, uvm. Wir haben uns bewusst für ein Einzekind entscheiden und bereuen es keine Minute.

Ich kann dir nur empfehlen, versuch dich daran zu erfreuen, dass ihr ein Kind habt und glücklich seid bzw es euch gut geht. Niemand kann dir vergewissern, dass ihr das mit einem weiteren Kind auch noch wärt. Stell dir vor, dass zweite Kind wäre krank und bräuchte sehr viel Aufmerksamkeit oder viele Arztbesuche- das wäre dann für das erste Kind auch nicht gerade toll. Oder was ist, wenn du eine schwere Wochenbettdepression erleidest? Klar, ihr könntet auch weiterhin glücklich sein, oder noch glücklicher, aber garantieren kann dir das keiner. Sei dankbar für das was du hast. (Wenn du das nicht kannst, versuch es mal mit einer Gesprächstherapie. Kann ich nur empfehlen. Man bekommt einfach eine neutrale und andere Sicht auf die Dinge und lernst mit schwierigen Situationen gewinnbringend umzugehen).

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Danke für deinen Beitrag, der hat mir wirklich schon geholfen. Ich muss mich wirklich auf das besinnen was ich habe und nicht von etwas träumen, von dem ich garnicht weiss ob es so in erfüllung geht und überhaupt so schön wird, wie ich es mir vorstelle

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Ich sehe es etwas anders ..
andersrum ist es für mich so , dass ein Kinderwunsch etwas ist , was essentiell ist und worauf ich niemandem zu liebe verzichten könnte ..
hat er dir denn mal andere Versprechungen gemacht bzw. seine Meinung plötzlich geändert ?
Wir haben das ganze noch bevor wir zusammengekommen waren besprochen und wollten beide immer zwei Kinder ..
gut ,vielleicht hat sich seine Meinung geändert .. aber dann würde ich schauen ob ich wirklich so glücklich sein kann ..
Ich persönlich wäre damit wohl nicht zurecht gekommen,ich wollte niemals ein Einzelkind( es sei denn ich wäre nicht mehr schwanger geworden)
Du bist in einer wirklich schweren Lage ,denn wenn du dich trennst,musst du erstmal jemanden mit Kinderwunsch kennenlernen und dann wird man ja auch nicht direkt schwanger usw .

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Fuer den Konflikt kann ich Dir leider keinen guten Tipp geben, moechte nur dazu etwas sagen:
"Ich stelle es mir irgendwie als Einzelkind garnicht schön vor und einsam."

Das trifft mich irgendwie.
Sowohl mein Mann als auch ich, sowie einige unserer Freund*innen sind Einzelkinder. Als Kind habe ich gesehen, dass viele andere Geschwister haben, aber meine Eltern haben mir frueh erklaert, wie schwierig es war, mich zu bekommen (Jahrzehnte dauerte es!). Danach kam es auch zu keiner intakten Schwangerschaft mehr. Ich habe das akzeptiert und bei mir war das eben so. Babies kann man nicht mit hundertprozentiger Sicherheit erzwingen und fuer manche ist die Schmerzgrenze, was Behandlungen, Frust und Verluste angeht frueher erreicht als fuer andere. Wiederum andere wollen nur ein Kind oder gar keines, andere ganz viele. Das ist alles ok. Dies sind richtiggehende Grundueberzeugung gewesen, die ich verinnerlicht habe.
Mein Mann meint, ihm mangelte es an gar nichts und ich glaube, er genoss die Aufmerksamkeit seiner Eltern manchmal auch und wuenschte sich nie Geschwister, er habe das nie hinterfragt. ;) Heute ist er dennoch ein erfolgreicher, selbststaendiger und empathischer Mensch mit prima Verhaeltnis zu seinen Eltern.
Wir sind realistisch, sollte es je doch mit einem Kind klappen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem bleibt, hoch angesichts meiner Schwierigkeiten, schwanger zu werden und zu bleiben. Wichtig ist, dass der Austausch und Anschluss zu anderen Kindern besteht und das Miteinander mit Gleichaltrigen gefoerdert wird, aber dass das Kind zwingend leiden muss, weigere ich mich zu glauben.

Am schlimmsten war fuer mich als Kind, wenn andere Kinder mit Geschwistern (ich komme vom Land) und vor allem deren Eltern mir den Umgang mit kleineren Kindern untersagten, weil ich keine Geschwister hatte oder mir erzaehlten, wie aus mir ohnehin eine Egoistin werden wuerde. Erwachsene, die sagten, ich koenne es ja gar nicht schoen haben.

Bearbeitet von malguckenhier
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Deine Situation muss sehr schwer sein. Ich hoffe du kannst damit lernen zu leben und irgendwann mit einem Kind komplett glücklich zu sein, oder, dass dein Mann seine Meinung doch noch ändert.

Solltest du allerdings irgendwann merken, dass du dir immer dieses zweite Kind wünschen wirst, so würde ich an deiner Stelle diesen Wunsch über die Partnerschaft stellen. Wärst du bisher kinderlos und dein Mann würde generell keine Kinder wollen, würden die meisten Menschen es auch verstehen, wenn du dich für ein Kind und gegen deinen Mann entscheidest. Wenn man schon ein Kind hat, denken die Leute eher "Er will halt nicht mehr und sie haben ja schon ein Kind, also ist es nicht so schlimm', aber der Wunsch nach einem weiter Kind kann genauso groß sein wie der nach dem ersten Kind.

Ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute.

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Nimm dir den Raum und die Zeit zu trauern um dieses Kind, was es nie geben wird. Nur weil es da halt keinen Kompromiss gibt, heißt es nicht, dass deine Gefühle weniger wichtig sind. Vielleicht kann es auch helfen mit jemand professionellen darüber zu sprechen.
Nur dein Kind musst du nicht bemitleiden. Meine Eltern haben meinen Bruder keinen Gefallen getan, dass er nicht Einzelkind geblieben ist. Heute ist es okay für ihn, dass ich da bin und wir kommen auch miteinander klar, aber ein tolles Geschwisterverhältnis haben wir nicht. Daher ganz klar, man sollte Kinder nicht als Geschwister bekommen, sondern weil man selbst noch weitere Kinder möchte.

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Mein Sohn ist fast 14 wenn das 2 Kind kommt.
Er hat sich zu einem tollen Menschen entwickelt und hatte nie das Bedürfnis nach einem Geschwisterchen. Er ist nicht verwöhnt, ist hilfsbereit, freundlich, witzig, teilt alles und dafür daß er in der Pubertät steckt ist er wirklich angenehm 😅.
Das Wort Einzelkind klingt immer so schlimm, ist es aber nicht so ganz.
Ich weiß, dass du die ein 2. Kind wünscht. Und es tut mir sehr leid, aber da muss man die Meinung von Partner auch akzeptieren. Und wenn du es nicht kannst, reden oder andere Lösungen.

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Hallo Ranunkel4,

das klingt nach einer wirklich schwierigen Lage.

Darf ich fragen wir alt das erste Kind ist und ob es erfahrungsgemäß bei deinem Mann dann so bleibt, wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hat? Habt ihr in Ruhe darüber geredet oder war es eher zwischen Tür und Angel?

Ich kann jeden nett gemeinten Ratschlag verstehen, jeder hat ja seine eigene Geschichte und persönliche Schwerpunkte. Tatsächlich tue ich mich persönlich jedoch etwas schwer damit zu sagen, dass "du da jetzt durch musst" - denn ein Kindewunsch geht ja nicht einfach mal eben so weg und deine Gefühle haben ja auch ihre Berechtigung. Klar ist, ohne gemeinsamen Nenner erstmal kein 2. Kind, aber vielleicht findest du einen Weg erstmal deine Gefühle zu äußern und zu überlegen ob du wirklich komplett auf ein 2. Kind verzichten könntest und ob es andernfalls nach einiger Zeit nochmal ein ruhiges Gespräch braucht um abzuklären, ob nicht doch gewisse Möglichkeiten bestehen oder eine Art Kompromiss geschlossen werden kann.

Ich persönlich kann deine Enttäuschung da gerade sehr gut nachvollziehen. Mein Mann ist gerade auch NOCH nicht bereit in die Planung für ein 2. Kind zu starten und natürlich wünsche ich mir auch, dass sich das bald ändert.

Alles Gute und liebe Grüße.

Bearbeitet von magnolienliebe
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Hallo, danke dir für deinen lieben beitrag. unser kind nr 1 ist 2,5 jahre alt. nein, er ist kein mensch der immer klar bei seinen entscheidungen bleibt, er ist sogar sehe wechselhaft. aber trotzdem steht jetzt dieses ganz klar formulierte im raum. ich kann mich aber weiterhin mit beiden alternativen nicht anfreunden: weder trennung noch auf kinderwunsch verzichten 😥 ich weiss immer noch nicht wie das weitergehen soll.

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Das kann ja schon auch eine herausfordernde Zeit sein in dem Alter mit der Autonomiephase und dem allem was da so dazu gehört.
Habt ihr denn gerade noch andere Dinge, die die Entscheidung evtl. begünstigt haben könnte?

Vielleicht bringt etwas Zeit für dich wieder etwas mehr die Möglichkeit das zu verarbeiten was da gesagt wurde und ihr habt anschließend die Möglichkeit mal, vielleicht auch mal ganz alleine zu zweit in einem Restaurant oder so zu sprechen und du kannst ihm sagen, was diese Aussage mit dir gemacht hat?

Ich hoffe sehr, dass ihr einen guten Weg findet.