Hallo,
ich muss mich mal virtuell ausheulen (nach außen hin leider gerade die Fassung bewahren).
Seit Monaten gab es bei uns immer wieder STreit. Da wir eine 15monatige Tochter haben, fand cih das immer im bereich des normalen, man ist ja einfach ganz anders gefordert plötzlich, aber mein Mann hat beschlossen, sich trennen zu wollen.
Allerdings spricht er immer davon, dass er Abstand braucht, wenn überhaupt noch was zu retten sein soll. Und wir sollten unsere (Miet)wohnung doch behalten, die ist nämlich sehr schön und recht günstig, und vielleicht sagen wir ja in einem halben Jahr doch, dass wir wieder zusammensein wollen, und dann müssen wir nicht neu suchen.
Ich sagte dann, dass ich der Maus ersparen möchte, zwischen zwei Wohnungen zu wechseln. Nun haben wir eine kleine Wohnung für 6 Monate zur Zwischenmiete gefunden und beschlossen: die Maus wohnt IMMER in der großen WOhnung, und er und ich wechseln uns bei ihr ab. Auf die Weise bleibt für sie so viel wie möglich konstant.
Eigentlich ganz vernünftig. Aber so vieles war vernünftig bei uns, und es gab viel mehr friedliche und schöne Phasen als Streit, und ich habe nie so richtig kapiert, warum er weg will. Komme da auch nicht an ihn ran, er sagt immer, er vermisse Wertschätzung und Respekt, und brauche Abstand.
ich habe zeitweise eine andere Frau vermutet, aber das hat er - zunächst vehement, dann auch mal ruhiger - verneint.
Nun packt er seine Sachen, und morgen Abend will er Zeug in die andere WOhnung fahren.
Und ich denke immer nur, lauter "letzte Male", das letzte Abendessen zu dritt, das letzte frühstück, und und und.
Und in Ermangelung anderer Helfer hilft ihm nun beim morgigen AUszug auch noch genau diese Freundin, deretwegen es eben auch STreit gab. Nun darf ich mir also anschauen, wie sie seine Sachen aus unserer Wohnung trägt, und dann mit ihm in die andere Wohnung fährt und ihm da auch noch schön hilft?
Oh scheisse, ich bin so am Ende gerade, und dann noch die kleine Maus, um die ich mich kümmern muss, und der soll es doch gut gehen und die soll keine total kaputte Mama sehen.
Jemand ein paar aufbauende Worte für mich?
Oh scheisse scheisse scheisse
Trennung, nun ist es also doch soweit, und ich bin total am Ende
Den Verdacht hatte ich auch, aber erstens ist die, auf die sich der Verdacht bezog, selbst verheiratet. Und zwar allem Anschein nach nicht so vermurkst wie wir.
Naja, und es ist ja nicht "seine" Wohnung, sondern auch die zweite wird von uns beiden genutzt, von ihm vier Tage, von mir drei (abzüglich Arbeitszeiten, was uns beiden jeweils ein paar Feierabendstunden lässt).
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass er selbst nicht genau weiß, was er will, und deshalb einfach eine Möglichkeit gewählt hat. Aber musste das unbedingt die der trennung sein?
In den letzten Wochen saßen wir oft noch abends zusammen und es gab seit Wochen überhaupt keinen STreit - warum kann man da nicht sagen, ok, alles klar, wir versuchen vor Ort, die Beziehung zu retten?
Weil ER sagt, dass er ABstand braucht.
Und wen interessiert es, was ICH brauche?!
Die Frage nach dem, was du brauchst, spielt an der Stelle, so hart es sich anhört, keine Rolle. Entscheidend ist doch an der Stelle der Punkt, dass einer eine Trennung herbeiführen möchte, bzw. Abstand benötigt. Dreh den Spieß um, wenn Frau sich trennen will und Mann möchte die Trennung nicht, wird er es an der Stelle auch nicht drehen können, sondern auf Dauer die Wohnung verlassen.
Als meine Ex seinerzeit ausgezogen ist, hab ich mir die Kinder geschnappt und hab das Haus verlassen, bin gegangen. Ich wollte nicht, dass die Kinder das mitbekommen und das hat auch ganz gut funktioniert.
Eure Regelung, auch die andere Wohnung gemeinsam zu bewohnen, halte ich für schwer praktikabel. Wenn es wirklich zur Trennung kommt, wirst du neu anfangen wollen. Dann würde ich mir auf keinen Fall meinen Ex noch in die Bude holen.
Hm, also irgendwie kommt mir diese Geschichte komisch vor.
Scheint so, als wolle er sich ein Hintertürchen offenlassen. Mein Ex hatte auch mal einen ähnlichen Plan, aber ich habe da nicht mitgespielt und bin selbst mit unserem Kind gegangen und habe ihm die Wohnung überlassen. Und ich habe auch nie kapiert warum er weg wollte. Wir hatten keine schwerwiegenden Differenzen und ich fand, dass man mit Kind eine Beziehung nicht einfach so hinschmeißt.
Okay, ich wurde dann eines Besseren belehrt: ich war noch nicht mal ganz ausgezogen, da gaben sich schon die Mädels die Klinke in die Hand zum Videoabend und was weiß ich. Darunter auch meine beste Freundin, von der ich das niiiie dachte, dass sie jemals was mit ihm anfangen würde.
Und das Beste an der ganzen Geschichte war, dass MIR ein schlechtes Gewissen eingeredet wurde: wenn ich nicht gegangen wäre, wären wir bestimmt wieder zusammengekommen... wenn ich nicht dies, wenn ich nicht jenes.... sein Repertoire war enorm. Nur halt vorher nicht, als ich noch um die Beziehung kämpfte und er lieber "Abstand" wollte.
Lass Dich nicht veräppeln... für ein Kind gibt es wichtigeres als immer in der gleichen Wohnung zu wohnen. Und groß muss sie auch nicht sein. Dein Kind braucht Sicherheit und die hat es nicht wenn Du mal weg bist und mal er.
HI,
Deine Tochter gewöhnt sich auch an die andere Wohnung!
Ich würde nicht ausziehen wollen und dann bringt er eine Neue womöglich noch mit und sexelt im Ehebett. Never ever.
Was ist wenn er sich trennt und das genau an dem Tag, wo er in der Großen Wohnung ist? Super, dann bist Du nämlich draußen und das ohne Kind.
Wenn er eine Pause will, dann richtig und nicht so halbschattig. Wenn er nur eine Trennung von Dir will, kann er ja im Kinderzimmer schlafen und Du nimmst die Maus zu Dir.
Aber wenn er Abstand von "allem" möchte, gehört für mich auch die ganze Umgebung dazu.
Grüße
Lisa
Ein bisschen alles verwirrt. Aber ob das die bessere Lösung, wenn das Kind in der "großen" Wohnung bleibt und die Eltern wechseln sich immer ab. Komisch, aber das wäre auch ein Pendeln, zwar nicht die Kleine, aber die Elten. Also ich würde mich auf sowas nicht einlassen. Wenns nicht klappt, dann ist eh ein anderer Weg fällig. Also entweder gleich oder gar nicht. Das Kind kommt mit einer richtigen Trennung besser klar, als das hin und her.
Viel Glück.
LG Hermina
"ich habe nie so richtig kapiert, warum er weg will. Komme da auch nicht an ihn ran, er sagt immer, er vermisse Wertschätzung und Respekt, und brauche Abstand."
Du wirst doch wohl wissen, ob du ihn respektlos behandelt und ggf. auch "eingeengt" hast (von wegen Abstand)? Natürlich kann das von ihm ne Ausrede sein...aber was hätte er davon, dich bzgl. des Trennungsgrundes zu belügen?
"Jemand ein paar aufbauende Worte für mich?"
Sieh es als Chance...und schau, wo du vielleicht etwas anders/besser machen kannst, wenn du willst, dass es mit euch noch mal was wird.
Ich bin dran, auch an mir zu arbeiten. Ich denke, zu Streit gehören immer zwei, das ist in unserem Fall nicht anders.
Ich kann auch durchaus verstehen, dass er das Gefühl hatte, ich enge ihn ein. Das ist allerdings so ne Henne-und-Ei-Geschichte. In den ersten 6 Jahren unserer Beziehung war er ein sehr häuslicher Typ. Dann hat er nen neuen job angenommen, neue Leute kennengelernt und fing an, mehr zu unternehmen. Was genau mit unserer Tochter zusammenfiel. Das schaukelte sich dann hoch, ich war verwirrt dass er auf einmal verhältnismäßig viel unternimmt, er hat sich daran gestört, dass ich das nicht so toll fand.
Wären wir nur zu zweit gewesen, hätte ich damit auch kein problem gehabt. EInfach eine blöde Koinzidenz, zuhause ist das leben plötzlich schwierig, ich brauche ihn mehr, er geht aber mehr weg usw usf.
Das mit dem Respekt bzw der Wertschätzung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da habe ich eher den verdacht, dass es ihm gutgetan hat, neue Freunde zu haben, und ich wurde etwas "langweilig" in dem Zusammenhang.
Muss dazu sagen, dass ich sofort nach dem mutterschutz wieder angefangen habe zu arbeiten und mir die Elternteilzeit mit ihm geteilt habe. Keiner von uns war also "nur" Hausfrau/mann und hat sich in der Hinsicht gravierend verändert.
Ich dachte, wir hatten uns für das harte erste Jahr einfach zu viel vorgenommen und ging davon aus, dass sich das mit der EInführung der Tagesmutter (endlich mal wieder geregelte ARbeitszeiten, keine verarbeiteten Wochenenden mehr etc) wieder bessert.
Aber für ihn war es da wohl schon zu spät.
Hallo,
die Sache mit der Wohnung finde ich völlig daneben. Es hört sich für mich eher so an, als ob dein (Ex)Freund nicht weiß was er will (oder wartet er evtl. auf die andere Frau und will warten wie die sich entscheides?) und so lange will er dich warm und unter Kontrolle halten.
LG janamausi
Keine Ahnung, den Verdacht hatte ich anfangs auch, aber er sagte, ihm liegt momentan nichts ferner, als irgendwas Neues anzufangen. Ich kenne ihn lange genug und weiß, wann man ihm glauben kann - und das nehme ich ihm ab.
Ich habe eher das Gefühl, dass er depressiv ist. Es gab vor einigen Jahren schonmal so eine Phase, damals wie heute beruflich bedingt, wo er in ein ziemliches Loch gefallen ist. Damals haben wir es zusammen hingekriegt, aber jetzt?
Er ist im job nicht zufrieden (das einzige was der ihm brachte war ein Freundeskreis, was ja immerhin mal etwas ist), kommt abends heim, erzählt erstmal ne halbe STunde oder länger was alles ätzend war an dem Tag. Er ist auch jemand, der Negativem eine seeehr große Bedeutung beimißt. Er konnte noch nie sagen "jetzt habe ich mich mal kurz geärgert, aber nu is auch wieder gut" sondern so was beschäftigt ihn immer lange.
Naja, und wenn er nun 30 h/Woche Frust schiebt - und hinterher auch noch - passt das für mich schon zusammen. Dass er jetzt mal weg will und Zeit für sich haben etc.
Aber das ist doch nicht der richtige Weg?! Ich meine, nun hat er die Kleine an drei Tagen die Woche alleine, das ist VIEL anstrengender als an 7 Tagen die Woche ein bisschen.
Und überhaupt, so was löst man vor Ort und nicht durch Weglaufen! Habe aber von so vielen aus dem Freundeskreis gehört, dass Männer irgendwie "Therapieverweigerer" sind (mal platt ausgedrückt) während die ANzahl der FRauen Ü30, die schonmal ne Therapie gemacht haben, überraschend hoch ist.
Und trotzdem: SO macht man das nicht!
Ich weiß halt: hinter der blöden Fassade sitzt ein echt netter Mensch, den hätte ich gerne wieder an meiner Seite
Hallo,
ich glaube aber nicht, dass du auf diesen Wege den netten Menschen wieder kriegst.
Er pickt sich die Rosinen raus. Kann sein eigenes Leben 4 Tage die Woche in seiner Wochnung wohnen und "spielt" dann paar Tage Papa in deiner Wohnung. Womöglich läuft es dann noch darauf hinaus, dass du daheim den Kühlschrank füllst damit er und vor allem dein Kind Essen etc. hat. Dann bist du in seiner Wohnung, der Kühlschrank ist leer, das WC verschmutzt (Männer sind ja oftmals nicht so reinlich ) und du fühlst dich unwohl und fremd (es ist ja nicht deine Wohnung). Und dann bist du wieder daheim und trauerst ihm hinterher weil dich noch alles an ihn erinnert und du dir immer wieder Hoffnung machst. Und evtl. läuft es ja auch darauf hinaus, dass Du an seinen 3 Tagen die Woche auch noch da bist weil er es nicht hin kriegt.
Eine zeitliche Trennung mag evtl. Sinn machen weil man dann die Möglichkeit hat zu merken, was man fast verloren hat, aber er würde ja dann nicht merken was er verloren hat weil er ja noch 3 Tage die Woche sein altes Leben hat (ohne dich) und den Rest frei von Alltagssorgen ist.
Er läuft zwar weg, aber du machst es ja auch mit und ich sehe da die Gefahr, dass es nur ein kleiner Schritt ist, dass er dich ausnutzt um ein einfaches, schönes Leben zu führen. Und evtl. will er ja nicht gleich etwas neues anfangen, aber er ist auch nicht bereit etwas zu tun damit es besser bei euch läuft. Und warum soll er dann in Zukunft etwas ändern, wenn es doch auch so - auf dem einfachen Weg - funktioniert.
Schau auf dich und schau vor allem, ob du damit klar kommst und schau nicht auf ihn.
Ich wünsch dir alles Gute!
LG janamausi