Genervt vom Job - Zeit bis zum Mutterschutz überstehen

Hallo ihr Lieben,

ich suche Gleichgesinnte, die vielleicht ein paar Tipps haben.

Ich bin schon lange genervt von meinem Job. Wollte ursprünglich zum 30. April kündigen, dann kam Corona.
Und jetzt bin ich schwanger.
Das erste, was ich nach dem positiven Test gemacht habe, war den Mutterschutzbeginn auszurechnen.
Bei der Arbeit wird bei mir Flexibilität extrem vorausgesetzt (ist für meine Arbeit tatsächlich aber überhaupt nicht nötig). Überstunden stehen an der Tagesordnung. Ich trage außerdem ziemlich viel Verantwortung, was mir eigentlich zu viel ist (weicht mittlerweile alles sehr von der Stelle ab, für die ich eingestellt wurde), aber genau deshalb kann ich auch schlecht kürzer treten, Dienst nach Vorschrift machen o. Ä., was liegen bleibt, bleibt auf meinem Schreibtisch und lacht mich dann am nächsten Tag wieder an.
Ich überlege fast schon trotz Schwangerschaft zu kündigen.

Steckt hier noch jemand in einem miesen Job fest und wartet sehnsüchtig auf den Mutterschutz? Wie übersteht ihr den Alltag? Zählt ihr schon die Tage o. Ä.?

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Hey
Ich kann dich absolut verstehen!!

Da ich allerdings als professionelle Sängerin mein Geld verdiene und meine Pausen einlegen kann wie ich lustig bin, komme ich absolut klar, mein Mann verdient sehr gut sodass wir auskommen und auf mein Gehalt nicht angewiesen sind.
Ich hatte jedoch noch einen Nebenberuf ( Basis) den habe ich einfach dann mittendrin gekündigt, glaube da war ich in der 17 ssw, es war mir zu blöd, zu stressig, täglich lustlos zur Arbeit zu gehen, es hat mich absolut nicht erfüllt 😒

Meine Chefin sah es total locker und hat gemeint: Naja vielleicht kommen Sie ja nach der Elternzeit wieder zurück liebe Frau Xy ???

Nun bin ich daheim mit zwei Kids, dem Haushalt, hochschwanger und nehme nur wenige Aufträge entgegen ( Musik) wobei ich mich gut fühle und diese erfüllen kann, nach der Elternteile schauen wir dann weiter.


Ich bin ja kein Fan von“ Ich muss da jetzt unbedingt durch koste es was es wolle“

Wenn du die Möglichkeit hast, ich betone extra WENN man es sich leisten kann dann würde ich den Job schmeißen und in Zukunft etwas Neues suchen was dir wenigstens mehr Freude bereitet und womit du einigermaßen zufrieden bist 😇

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*Elternzeit

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Wenn du von dir aus kündigst, hast du keinen Anspruch auf ALG I, sondern hast drei Monate Sperre. Das wirkt sich auch auf das Elterngeld aus. Es macht evtl mehr Sinn, sich bis zum Mutterschutz krank zu schreiben. Da rutscht zwar nach sechs Wochen ins Krankengeld, aber die finanziellen Einbußen sind geringer.

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Dann muss sie aber wegen der Schwangerschaft krank geschrieben werden, ansonsten wirkt es sich auch negativ auf's Elterngeld aus

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Selbst wenn sie nicht wg der Schwangerschaft krank geschrieben wird: besser Krankengeld als Einkommen, als gar kein Einkommen für drei Monate.
Und dann geht es ja noch weiter: wenn die TE nicht krankenversichert ist und keine Bezüge erhält, muss sie sich krankenversichern.

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Mir gings auch so. War schon azf Stellensuche und dann unverhofft schwanger. Ich hab mich auch etwas geärgert - mit einer Kündigung wäre ich schneller aus dem Laden rausgewesen. So musste ich den Mist plus wirklich für mich anstrengender Schwangerschaft bis zum Mutterschutz durchziehen.
Aber in meinem Fall half es nichts. Wir konnten nicht auf das Geld verzichten, gerade im Hinblick auf Elterngeld, und schwanger woanders einsteigen is ja auch Banane.
Ich hab einfach versucht mich so gut es geht mental zu lösen. Arbeit gegen Geld. Bums. Und ein bisschen Dienst nach Vorschrift geht ja immer. Ich hab die Mindestanforderungen erfüllt, aber keine Energie mehr darauf verschwendet, jetzt eine besonders gute Lösung zu finden. Vieles hingerotzt. Sich nur noch die ganz nötigen Schuhe angezogen. Viel Home Office gemacht. Viel gejammert und mehr als eigentlich nötig krank gewesen. Und mit einem breiten Grinsen das Gebäude am Tag der Tage verlassen.

Solange du das Geld brauchst, wird dir vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als es ähnlich durchzuziehen.
Wenn es dir mit der Schwangerschaft gut genug geht (ging bei mir leider nicht) versuche dir vielleicht einfach trotzdem eine extra schöne Zeit zu machen. So oft wie möglich raus, ins Café, Schwimmbad, Freunde treffen...dann ist das wirkliche Leben präsenter und die Arbeit einfach nur Arbeit, die nicht mehr wirklich ims Gewicht fällt.

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Vielen Dank für deine Erfahrungen!

Hinrotzen ist im Hinblick auf das anstehende Arbeitszeugnis auch so eine Sache. Aber vielleicht kann ich das immerhin noch einen Monat vorher bekommen.

Der Tipp, sich im Kopf zu lösen ist wahrscheinlich wirklich die einzige Möglichkeit.

Ein kleiner Lichtblick ist, dass wir aktuell schon eine Unterstützung für meine Stelle ausgeschrieben haben. Mein Chef weiß aber noch nichts von meiner Schwangerschaft und ist extrem wählerisch und sexistisch bei der Auswahl.

Ich habe sowieso gerade schon viele Überstunden aufgebaut. Neulich meinte er, die sollten wir doch jetzt mal ausbezahlen, ich könne sie dieses Jahr ja sowieso nicht mehr nehmen! Echt krass.

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Hallo 🤗
Ich kenne es und es wird sich nicht bessern. Neben allem was andere noch geschrieben haben 😉 Da dein Chef noch nichts von der SS weiß, würde ich ihn einfach mal nach einem Zwischenzeugnis fragen, damit du einfach was in der Hand hast 🙃 so hast du keine großen Schwierigkeiten wenn später schlechtes Endarbeitszeugnis rauskommt aufgrund der SS und späteren Kündigung 😉

Lg und alles gute für die Schwangerschaft 🍀

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Kündigen würde ich nicht, damit schneidest du dich nur ins eigene Fleisch und entlastest deinen AG.

Du kannst aber sehr genau auf die Mutterschutzrichtlinien pochen, grade was Arbeitszeiten und Überstunden betrifft.

Zieh das jetzt durch und nach der Elternzeit suchst du dir einen tollen neuen Arbeitsplatz.

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Das würde ich auch empfehlen. Gerade wenn du in die Verantwortung reingedrängt wurdest, würde ich mich eng am Mutterschutzgesetz halten - da hast du einen engen Rahmen, was Überstunden angeht.

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Ach! Ich kann dich echt verstehen. Am
Anfang der Schwangerschaft ist man sowieso komplett energielos und mit sich selbst so dermaßen beschäftigt, dass für eine stressige und engstirnige Arbeit absolut keine Energie mehr zur Verfügung ist.

Kündigen würde ich nicht. Ich würde dir aber raten, dich mit deinem FA anzuvertrauen und auch wie sehr es dich belastet. Und dann hantiere dich von Krankenstand zu Krankenstand. Passieren kann dir ja eh nichts. Bist ja voll im Kündigungsschutz.
Normalerweise bin ich kein Fan von „einfach so in Krankenstand gehen“ ... aber wenn es dich als Schwangere so belastet und keine Einsicht in der Firma da ist, dann handle so, wie es für dich und deinem Gemütszustand richtig ist ❤️❤️❤️

Alles Liebe wünsche ich dir 💕
Sabine 10.SSW

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Ich kann dich da gut verstehen, ich bin zurzeit auch extrem genervt. Ich sitze in einem Büro, meine Arbeitskollegen sind eigentlich total lieb und nehmen mir schon alle körperlichen Arbeiten ab, trotzdem bin ich manchmal einfach nur genervt. Denke aber, das liegt an mir und den Hormonen. Das Problem ist, auch meine Arbeit bleibt liegen und ich muss alles nacharbeiten, was ich nicht schaffe.

Letztendlich hab ich mich entschieden da egoistisch zu denken. Alles was liegen bleibt, bleibt halt liegen. Mehr als arbeiten kann ich nicht. Irgendwann müssen sie ganz ohne mich klar kommen. Zumal es ja auch Regelungen bzgl. Überstanden in der Schwangerschaft gibt.

Ich würde an deiner Stelle mal mit deinem FA beraten und ihm erklären, wie deine Situation ist. Er kann dir auch ein Teilzeit-Beschäftigungsverbot aussprechen. Du erhältst weiterhin dein volles Gehalt/den vollen Lohn und arbeitest weniger Stunden. Ich hab immer Vollzeit gearbeitet, darf ab heute nur noch 6 Stunden am Tag arbeiten. Dein FA kann dich auch noch weiter runterschrauben, zB. auf 4 Stunden am Tag.
Dann muss sich dein Arbeitgeber etwas einfallen lassen, denn er kann nicht erwarten, dass du die gleiche Arbeit in weniger Zeit schaffst.

Ich drück dir die Daumen, dass du für dich den richtigen Weg findest, um deine Schwangerschaft möglichst erholsam zu gestalten.

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Huhu

Ich kann dich auch gut verstehen!!!!

Mich bin zum Glück noch im Homeoffice! Aber musste 1 Woche ins Büro da eine Kollegin Ferien hatte!!! Eine Katastrophe für mich. Von 22 sind nur 5 im Büro! Aber ja... Kannst du hier, kannst du da blablabla. Ich habe jeden Tag 10 1/2 Stunden gearbeitet und meine Arbeit blieb liegen. In 2 Wochen muss ich das wieder machen für 2 Wochen. 😫😫😫. Aber dieses mal sind alle zurück im Büro.

Ich habe jeden Abend einen seeehr harten Bauch. Gegen Ende Woche habe ich mega Krämpfe. Nur bei uns ist das ein bisschen anders (CH). Wir müssen bis zur Geburt arbeiten! Einige FA machen eine Krankschreibung 2, 3 Wochen vor ET. Nach der Geburt haben wir ca. 4 Monate Mutterschaftsurlaub und dann geht es wieder zurück. 😫.

Meine Ärztin wird lediglich versuchen dass ich bis zum ET im Homeoffice bleiben darf, aber das entscheidet dann unser grosser Chef. 😔. Wird wohl nichts.

Ich hoffe du kannst dich irgendwie durchbeissen damit du keine Leistungen verlierst. Drücke dir die Daumen. 🍀🍀🍀

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Könnte 1:1 von mir sein. Ich arbeite viel und wenn ich aus dem Homeoffice raus muss, weil Besprechungen stattfinden, die dann oft 5 bis 6 Stunden am Stück dauern, komme ich abends um 20 Uhr zu Hause rein und mein Bauch ist steinhart. Ich bin um jeden Tag im Homeoffice so froh.

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Da du innerlich eh schon gekündigt hast und dies sogar tun wolltest, würde ich absolut auf die Mutterschutz Richtlinien pochen. Keine Überstunden ist da schonmal ein Punkt. Lass dich da beraten und setz es um. Passieren kann dir nichts.
Oft hilft auch mal offen mit Chefs zu reden.

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Grundsätzlich kann ich deine Situation sehr gut verstehen. Überstunden dürfen während der Schwangerschaft nicht angeordnet werden und da solltest du auf deine Rechte definitiv hinweisen. Sprich mit deinem Arbeitgeber. In meinem Unternehmen muss der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung ausfüllen und die Schwangere so einsetzen, dass die Gesetze des Mutterschutzes eingehalten werden. Auch dein Arbeitgeber muss sich an die entsprechenden Gesetze halten.
Das hier im Forum gleich zu einem Beschäftigungsverbot geraten wird, finde ich tatsächlich schon ein wenig viel. Ein individuelles Beschäftigungsverbot wird vom Frauenarzt ausgesprochen wenn eine Gefahr für das Leben des Kindes oder der werdenden Mutter besteht. Dieses Verbot hat also einen ernsten Hintergrund. Ein generelles Beschäftigungsverbot kann sowieso nur vom Arbeitgeber ausgestellt werden und vorher kann er erst einmal schauen, ob die Schwangere woanders eingesetzt werden kann. Ich würde tatsächlich zunächst mit deinem Chef oder deiner Chefin reden und schauen, dass Arbeiten umstrukturiert oder abgegeben werden können. In ein paar Monaten müssen sie ja auch ohne dich zurecht kommen.
Alles Gute für dich

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Das ist nicht ganz richtig. Auch der Fa kann, bei Gefährdung für Leib und Leben von Mutter und oder Kind, ein vollständiges Beschäftigungsverbot ausstellen.

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Ein individuelles Beschäftigungsverbot kann selbstverständlich ein vollständiges Beschäftigungsverbot darstellen, also dass die Stundenzahl nicht nur reduziert wird, sondern man komplett Zuhause bleibt.Das hat mit einem generellen Beschäftigungsverbot, welches ausschließlich nur durch den Arbeitgeber oder Betriebsarzt ausgesprochen werden kann, nichts zu tun.