Extreme Wutanfälle und mehr! 20 Monate.

Hallo zusammen,

weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Beschreibe mal unseren Kleine: Er ist auswärts ein total schüchterner, ängstlicher Mama-Bub. Keiner darf ihn ansprechen, anfassen ect. Auch Leute die er öfter sieht d. h. einmal in der Woche (Krabbelgruppe, Opa ect) nicht. Sind wir wo auf Kaffee geht nix ohne Mama.

Zuhause: Sind wir alleine läuft er mir nach wie ein Schosshund. Nein ist sein Lieblingswort und will das auf alle Fälle durchsetzten, mit beissen, hauen auf extremste Weise. Den ganzen Tag nur bebrüll, Trotz ect.

Ist der papa dabei ists zwar schön aber Mama muss ihm Raum bleiben und kriegt auch alles ab wenn irgendwas schief läuft (wut). Ist er mit Papa alleine, ist er der liebste Kerl.
Ist er bei den Schwiegis bin ich total vergessen und er ist der Sonnenschein pur (Schwiegis wohnen mit ihm Haus und betreuen ihn 2 - 3x wöchentlich für jeweils 3 -4 Stunden).
Hole ich in wieder ab, gibts Hass pur. Lautes weinen an Opa krallen und hauen in meine Richtung. Komm ich heim und er ist bei papa wird so getan als wäre ich nie fortgewesen. Kein bussi, keine Umarmung ect.
Holt ihn Papa bei Opa, nix, ist halt so. Neutrale Stimmung.

Nun wars schon zum 3. Mal so der extreme Wutanfälle bekommt (2 Tagsüber und einen mal nachts) Er schlägt wie ein tollwütiger Hund auf mich ein, beisst mich, brüllt schreit, krallt sich in blinder Wut an mich fest (wie eine Schraubzwinge), er kommt gar nicht mehr runter bis zu einer Stunde. Ich hab echt richtig Angst bekommen, fühlte mich total machtlos. Er hat sich auch in meiner Schulter total verbissen bis ich geblutet habe. Sein ganzer Hass und die Wut gehen nur auf mich. Der Auslöser....keine Ahnung.

Hat er eine Hass-lieb zu mir....bin total konfus seit diesen Ereignissen.

Bin ich eine schlechte Mutter? Warum stösst er mich so weit weg wenn ich ihn abholen komme.
Fühle mich so sch...... wegen allem. Alles wäre so schön. Ich freue mich das er sich sooo wohl fühlt bei den Schwiegis, dass ich ihn ruhe arbeiten gehen kann. Aber immer diese Ablehnung und nun auch noch diese unbändige Wut!

Weis nicht wie ich das alles schaffen soll!

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Hallo!

Vielleicht kann ich dich etwas beruhigen. Meine Tochter ist jetzt 21 Monate alt, sieht aus, als könne sie kein Wässerchen trüben, ist generell sehr schüchtern und zurückhaltend, auch Leuten die sie regelmäßig sieht (Krabbel- bzw. Spielgruppe). Oma und Opa liebt sie über alles, da ist sie auch das liebste Kind. Ich kann sie allerdings problemlos von da abholen.

Sobald ich mit ihr alleine zuhause bin, ist hier Terror. Sie bekommt für das kleinste Bißchen (Puzzleteil passt nicht auf Anhieb, Ball fällt runter, Schublade geht nicht sofort aus) Wutausbrüche vom feinsten. Mitunter kann soetwas 45 min dauern, inklusive erbrechen.

Ich werde auch gehauen, gekniffen, gebissen und gekratzt - wohlgemerkt NUR ich.

Ich kann dir das Verhalten nicht erklären, ich wollte dir nur sagen, das es dir nicht alleine so geht.

LG Lena + Leonie Charlotte *11.05.07

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Wie oft ist sie bei Oma und Opa? Wohnen die auch im Haus?

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Hallo, ich hoffe Du liest diese Antwort noch.

Leonie ist 2 Vormittage für 3-4 Stunden bei Oma, in der Zeit geh ich arbeiten. Klappt wunderbar. Sie freut sich auf Oma, freut sich allerdings genauso, wenn ich sie wieder abhole.

Nein, Oma und Opa wohnen nicht mit bei uns im Haus.

LG Lena

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Das klingt ja echt heftig, weiß eigentlich gar nicht was ich schreiben soll. Ich meine, wieso sollte er dich hassen, wenn nichts vorgefallen ist?
Aber was du schreibst, klingt schon krass.
Was passiert denn, wenn du ihn nicht abholst bei den Schwiegis, sondern sie bringen ihn dir? Tickt er dann auch so aus? Wenn ja, dann vor ihnen, oder erst wenn sie weg sind?
LG k.s

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Opa trägt ihn dann immer rauf zu uns und verschwindet dann unbemerkt. Der Kleine isst dann und ich bringe ihn ohne Probleme ins Bett. Er fragt nur mal kurz: ba?? Aber vergisst es gleich wieder! so als wäre nix passiert.

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Denke, er hat einfach kein Ventil, mit der er seine Wut entschärfen kann.
Und bei Dir kann er sich nunmal gehen lassen, was er bei den anderen eben NICHT kann.
Es gehört nunmal auch Wut, Trauer, usw. zu einem Charakter dazu und nicht nur 'liebsein'.

Versuch vielleicht ihn einfach nicht mit Spielen (z. B. Puzzles) zu überfordern, wenn er die noch nicht kann. Ignoriere es nicht, wenn er Dir weh tut. Sag ihm das und fange ggf. an zu weinen (auch wenns nur Show ist).
Er sollte schon merken, dass er Dir wehtut. Du bist ja schließlich kein Kuscheltier oder so...

Lg,
Sandra

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Ich überfordere ihn eigentlich nicht. Er ist nur sehr ungeduldig und jähzornig. sprich: Er Stein fällt um....er brüllt!

Wenn er mich Haut schimpfe ich immer und setzte ihn in einen Sessel und lasse ihn schreien, anschließend versuche ich ihm zu erklären daß das Mama Aua getan hat und ich nicht mehr will das er mich haut oder beisst.

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Lass das Schimpfen und auch in den Sessel setzen.
Sag ihm ruhig, dass er Dir weh tut, geh weg.
Setz Du Dich in den Sessel! Signalisier ihm damit: Jetzt ist gut.

Denke, schimpfen, dann in den Sessel ist ein wenig unverständlich für ihn, sprich die Zeitdauer ein wenig zu lang. Für die 'stille' Ecke oder was auch immer ist er noch zu klein.

Jähzornigkeit kann man schon in den Griff bekommen, indem man sie NICHT fördert. Sondern dem Kind zeigt, dass es egal ist, dass ein Stein umgefallen ist...
Zeig Deinem Kind auch mal Schwächen - lass Dir etwas vor ihm unbeabsichtigt runterfallen. Glaub mal, er wird sich weglachen!

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Hey, lass Dich erstmal #liebdrueck
Sowas ist immer blöd. Du scheinst im Moment sein Ventil zu sein, wenn er nicht weiß, wo hin er mit seiner Energie soll.

Ich habe dazu ein ganz tollen Buch gelesen:
Das Trotzkopfalter. http://www.amazon.de/Das-Trotzkopfalter-Erziehungs-ABC-kindlichen-Emotionen/dp/389994187X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1234513100&sr=8-1

Das Buch ist kein "Klugscheißer-Ratgeber", sonder zeigt in erster Linie erst einmal auf, WAS die Kleinen Rebellen fühlen und vor allem WIE WEIT sie überhaupt schon verstehen können.
Mir hat das Buch im Umgang mit meinem kleinen Trotzkopf sehr geholfen. Auch die Tips, die hier gegeben werden, kommen nicht altklug daher, sondern helfen einfach ein bischen, sein "kleines Monster" zu verstehen und mit den jeweiligen Situationen umzugehen.

Man soll z.B. auch gar nicht großartig darauf eingehen,wenn die Zwerge rumbocken und "unerwünschte" Verhaltensweisen zeigen (wie bei euch ja das schlagen, beißen usw.). Man soll durch Mimik, Hand festhalten, lautes Au sagen etc. EIN MAL die Situation deutlich machen, dass einem (in diesem Fall ja Dir) das weh tut und nicht gefällt. Das Kind steht sonst mit seinem Verhalten im Mittelpunkt (und das WILL das KIND ja in diesem Moment, einfach im Mittelpunkt sein) und weiß "aha, mit diesem Verhalten bekomme ich von Mama Aufmerksamkeit". Wenn man aber keine großartige Reaktion zeigt und somit das Geschehene nicht im Mittelpunkt steht, verlieren die Kleinen das Interesse irgendwann an diesen "Spielchen".
Ich kann das Buch wirklich empfehlen (list sich in 2 Abenden gut durch, ist nicht dick) - vieles hat mir geholfen, Nick besser zu verstehen - und, ganz wichtig, es funktioniert tatsächlich... ;-)

Sorry, ist irre lang geworden! Ich hoffe, ihr bekommt das hin - und auch wenn es schwerfällt: Du musst ihn auf jeden Fall spüren lassen, dass Dir sein Verhalten mißfällt; Du ihn aber trotz allem lieb hast...
LG, Lindsey