Hallo,
Moritz (27 Monate) hat laut Kinderchirurg einen Leistenhoden rechts. Er sagte mir, dass der Hoden sich nicht weit genug in das Säckchen schieben lässt. Nun möchte er ihn operieren. Auf Nachfrage von Alternativen zur OP berichtete er von einer Hormontherapie, riet mir aber gleichzeitig von dieser ab, weil die Erfolgschancen sehr gering seien und dadurch nur das Wachstum des Penis verstärkt würde. Jetzt lese ich im Netz aber, dass meist erst eine Hormontherapie durchgeführt wird. Außerdem lese ich, dass so eine Behandlung bis zum 2. Geburtstag möglichst abgeschlossen sein sollte. Moritz ist ja bereits 2 1/4 Jahre und wurde die letzten 15 Monate immer nur wegen eines Pendelhodens kontrolluntersucht. Dabei meinte er immer, dass es bis dato ganz gut aussehe und nun das! Ich bin plötzlich verunsichert und weiß nicht recht, wie wir weiterverfahren sollen? Hormontherapie nochmals erfragen oder gleich OP? Ich kenne die möglichen Folgen eines Hodenhochstandes und möchte daher natürlich diese Risiken vermeiden, aber wie am besten? Würde mich sehr über eure Erfahrungsberichte freuen...
Liebe Dank
Tingel
Leistenhoden- OP...bin verunsichert?
Moin Tingel,
ich stimme dem Kinderchirurgen da voll zu. Mit 2 1/4 wird es allerdings auch höchste Zeit. Aber keine Angst, wir operieren mitunter auch ältere Kinder erfolgreich.
Die Hormontherapie hat einen großen Nachteil: das Mittel wird wie ein Nasenspray verabreicht. Damit es die volle Wirkung erreicht, muß es aber unbedingt für eine Weile IN der Nase bleiben, darf also nicht gleich hochgezogen oder ausgeschnaubt werden. Das können und verstehen die wenigsten Kinder - in dem Alter eigentlich so gut wie keins. Die Hormontherapie ist also ein bißchen wie Glücksspiel.
Wenn Du jedoch so sehr verunsichert bist, rate ich Dir eine zweite Meinung einzuholen.
Wir standen auch vor der Entscheidung. Ich würde die Hormontherapie auf jeden Fall auslassen.
Alles Gute für Euch!
LG Sun
Hallo,
ja eine schwieige entscheidung. ich hörte damls auf mein bauchgefühl und wartete noch ein halbes jahr und es hat sich von allein gelegt. gehen immer zur kontrolle aber alles okay.
Meine Freundin machte mit Ihrem sohn 2 mal 6 wochen die nasenspraytherapie es war die Hölle für alle aber es hat geholfen.
Lg Bettina
Hallo
Jon-Luca wurde letztes Jahr mit 2 Jahren und 2 Monaten an beidseitigen Hodenhochstand und versteckten doppelten Leistenbruch operiert.
Diagnose war von Baby an, auch wegen Frühchen Hodenhochstand, dann rutschte einer immer wieder mal runter.
Bei den U-Untersuchungen hieß es immer, warten wir noch ab, die kommen noch und bei der U7 haben wir dann eine Überweisung zum Kinderchirurgen bekommen.
Jon-Luca hatte auf der einen Seite Verdacht auf Leistenbruch, weswegen der Hoden nicht runter kam und drinnen stecken geblieben ist. Der andere Hoden, so wurde gesagt, ist ein Pendelhoden, der mal ab und zu mal runter kommt, aber bei Bewegungen nach oben rutscht.
Bei uns wurde auch gesagt, wir könnten es mit einer Hormontherapie, als Spritzen, versuchen, aber die Chancen, das es klappt ist nicht so groß. Ich habe diese Therapie abgelehnt, hatte bei meinem Großen Sohnemann diese Therapie, allerdings als Creme für die Phimose und diese hat nichts gebracht und so habe ich gesagt, wir lassen operieren. Den Kinderchirurgen kennen wir schon vom Großen und ich vertraue ihm sehr, er operiert auch nicht einfach so, er braucht dafür einen drifftigen Grund und den hatten wir.
Die OP dauerte 1 1/2 Stunden, wurde ambulant gemacht und nach fast 3 Stunden im Aufwachraum und dann dem Erklären, wie die Wundversorgung zu machen ist durften wir wieder nach Hause.
Abends wurden wir angerufen von unserem Chirurgen und am nächsten Tag hatten wir Kontrolltermin. Dort wurde mir nochmals erklärt, was gemacht wurde, sie haben beide Leistenbrüche verschlossen und die Hoden unten im Säckchen festgenäht. Eine Woche musste er komplett liegen, durfte nicht laufen, springen usw. drei weitere Wochen musste er sich schonen, also Laufen durfte er zwar wieder, aber kein Klettern, Springen, Spielplatz, Kinder-Turnen usw. In der Zeit hatten wir immer wieder Termine zur Kontrolle. Es waren 4 anstrengende Wochen, weil meiner überhaupt keiner ist, der lange liegen, bzw. sitzen bleiben kann. Die erste Woche ging, er hatte Schmerzen und man konnte ihn kaum bewegen, weil er ständig schrie.
Und die anderen 3 Wochen waren anstrengend, weil ist ständig am hinterher rennen war, das er nirgend raufklettert.
Aber als die 4 Wochen überstanden waren, bekamen wir grünes Licht und er durfte wieder alles machen.
Ich habe es nicht bereut, das wir es haben gleich operieren lassen und würde es auch wieder so tun. Leider musste er dann ein paar Monate nochmals wegen Phimose operiert werden, aber das war nicht weiter wild und erfolgte auch wieder ohne Hormon-Therapie.
LG Tath
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Ich war heute bei unserer Kinderärztin und sie bestätigte mir mir den Befund des Kinderchirurgen. Auch sie riet von einer Hormontherapie ab, da es ein Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt ist. Ich stehe den Hormongaben auch kritisch gegenüber, da ich selbst schon so oft zugepumt wurde (unerfüllter Kinderwunsch bei Endometriose) und mit vielen Nebenwirkungen zu kämpfen hatte. Haben morgen nochmal einen Termin bei einem befreundeten Kinderarzt, dem ich sehr vertraue. Aber ich denke, wir werden die OP machen lassen, würde mir wohl sonst später Vorwürfe machen.
Nochmals lieben Dank!!!
Tingel
Hallo,
ja, in diesem Fall würde ich auch eine OP empfehlen, da ein evtl. Hodenhochstand normalerweise mit spätestens 2 Jahren korrigiert sein soll. Da ist eurer jetzt schon 3 Monate drüber. Eine Hormonbehandlung würde nochmal min. 6 Wochen dauern.
Allerdings ist der Grund, dass diese Hormonbehandlung das Wachstum des Penis beeinflussen würde, ein absoluter Witz. Ganz auszuschließen ist das zwar nicht, aber DESWEGEN von einer Behandlung abzuraten ist Blödsinn. Denn euer Sohn bekommt von der Behandlung trotzdem kein Halb-Meter-Teil (sorry ).
Allerdings kommen, wie schon gesagt, die zeitlichen Aspekte, die Nebenwirkungen und die geringen Erfolgsaussichten als Argumentation zum tragen.
Den von 'tath' geschlossenen Kontext zur Behandlung einer Phimose unter Zuhilfenahme einer Kortisonsalbe ist allerdings mal wieder 'typisch' und mit der Hormonbehandlung bei Hodenhochstand nicht vergleichbar.
Mein Sohn wurde mit 11 Monaten operiert. Erst gab es von der Kinderärztin eine Hormontherapie. Die ist etwas schmerzhaft für die Kinder, da es in Spritzenform in den Oberschenkel geht.
Da die Hormone nichts gebracht haben, wurde dann operiert. Und während der OP hat sich heraus gestellt, dass er einen Leistenbruch hatte, der verhinderte, dass der Hoden in den Hodensack rutschen konnte.
Mein Sohn wird bald zwei und alles ist bestens.
Die Hormontherapie bewirkt unter anderem, dass die Samenleiter länger werden. Ist ein Leiter zu kurz und der Hoden kann deswegen nicht runter, helfen die Hormone dabei.