Guten Abend zusammen,
ich muss mir mal was von der Seele schreiben...
Meine Julie ist jetzt 1 Jahr und 2 Wochen alt/jung wie auch immer...Seid dem sie auf der Welt ist, ist sie immer bei mir oder meinem Mann,immer Tag und Nacht. Sie schläft seid ein paar Wochen in ihrem eigenen Bett (als Balkonbett ans Ehebett gestellt), wird zu jedem Einschlafen gestillt und schläft dann eben. Wenn sie wach wird und weint, geh ich hin. Entweder ich nehm sie hoch wenn sie wach ist und wenn sie noch müde ist, leg ich mich einen Moment mit hin bis sie wieder schläft. Wenn sie wach ist, ist sie bei mir oder meinem Mann, ich spiele mit ihr, mache mit ihr den Haushalt, den Einkauf etc. Wenn sie auf dem Boden sitzt, spielt sie auch mal alleine aber wenn sie mich nicht mehr sieht, fängt sie an zu weinen, dann geh ich hin,tröste sie und wenn sie wieder gute Laune hat, mach ich weiter mit meinen Dingen.
Jetzt waren meine Schwiegerellis hier für ein paar Tage und ich hab alles gemacht wie bisher. Julie hat gesessen und gespielt, ich hab den Tisch gedekct zum Essen, Julie fing an zu weinen, ich bin hin und dann ging das Theater auch schon los...
"Lass sie doch mal schreien, kein Wunder das sie nicht alleine spielt wenn du sie so verhätschelst, die muss auch mal lernen sich alleine zu beschäftigen. Die hängt dir ja nur am Rockzipfel. Kein Wunder das sie nicht zu mir kommt, sie is ja immer nur bei dir. Sie würde schon längst durchschlafen wenn du sie einfach mal schreien lassen würdest. Still doch endlich mal ab dann ist sie auch nicht mehr so anhänglich" Und so weiter und so fort...
Ich kanns nicht mehr hören! Es ist doch mein Kind, mein Leben und meine Erziehung oder nicht?
Julie hat auch eine große Schwester. Lechen Lea ist 7 und kümmert sich ganz rührend um ihre Schwester. Sie laufen zusammen (Lea nimmt Julie an die Hand), spielen,lachen,schmusen. Eine bessere große Schwester gibt es gar nicht
Lea war früher ganz anders, sie war früh sehr selbstständig, musste sie aber auch weil ich noch zur Schule gegangen bin und mein Mann zu Hause war. Heute bin ich zu Hause und er bringt das Geld heim.
Ja Julie wird verwöhnt und wächst ganz nah bei mir auf aber ist das so verkehrt? Ist es falsch sein Kind zu umsorgen? Wieso soll ich sie denn schreien lassen? Ich habs das tatsächlich ein paar Tage versucht als es darum ging, dass Julie in ihrem Bett schlafen soll. Ich hab mich so mies gefühlt und mir auch hier Hilfe und Tipps geholt. Ich lasse sie nicht mehr schreien, ich bin da wenn sie mich braucht. Ist das so verkehrt?
Aber wenn ich versuche meinen Schwiegerellis zu erklären, dass deren Erziehungsmethoden veraltet und nicht gut für ein so kleines Kind sind, dann sagen sie " So falsch kann das ja wohl nicht sein, ich hab so 3 Kinder groß bekommen und mich dabei nicht vergessen und meinen Kindern hats nicht geschadet"
Was bitte soll man dazu noch sagen?
Ich möchte mich nicht streiten wenn meine Kleine dabei ist und auch nicht weil meine Schwiegerellis nur einmal im Jahr kommen. Das Gesabbel darf ich mir am Telefon trotzdem fast täglich anhören...
Liege ich wirklich so falsch mit meiner Art? Was soll ich denen denn noch entgegen bringen?
Sorry fürs lange Gejammer...Vielleicht hat ja jemand Tipps für mich.
Liebe Grüße und einen schönen Abend
LadyPhoenix mit Lechen (7) und Julie (1)
"Lass sie doch mal schreien!" Ich kanns nicht mehr hören!!!!
Hallo,
ich habe keinen Tipp für dich, nur den dich nicht von deinem Weg abbringen zu lassen - aus meiner Sicht machst du das genau richtig.
Auch ich habe Lucas noch niemals schreien lassen und ja, es war und ist teilweise anstrengend. Gott sei Dank musste ich mir aber nur ganz selten Sprüche á la "lass ihn doch mal" anhören und wenn dann von Personen die mir nicht wirklich nahe stehen. Falls dies der Fall war habe ich ganz ruhig erklärt, dass mein erstes Ziel ist, dass Lucas Vertrauen in die Welt und die Menschen um ihn herum hat und dass das meiner Meinung nach nur geht indem ich ihm das Gefühl vermittle, dass er niemals alleine ist.
An deiner Stelle würde ich aber aufhören, die Erziehungsmethoden deiner Schwiegereltern als "veraltet" zu bezeichnen. Das könnten sie als Herabsetzung ihrer "Erziehungsleistung" verstehen - keine gute Basis um Verständnis für deinen Weg zu erhalten. Erkläre Ihnen warum du das so machst und bleibe dabei. Wenn die Sprüche weiter kommen - Ohren auf Durchzug stellen
Auch ich stille noch zum Einschlafen, aber Lucas kann auch ohne Stillen schlafen wenn ich nicht in der Nähe bin. Aus diesem Grund lasse ich ihm das solange er will, auch wenn ich teilweise rollende Augen dafür erhalte. Wir genießen beide die Nähe - warum sollte ich das ändern?
Aber was soll ich dir sagen - Lucas kann sich inzwischen sehr gut alleine beschäftigen. Er spielt sowohl in seiner Spielecke als auch im Garten absolut selbstständig und das auch über längere Zeit. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis, aber vom "Rockzipfel" sind wir sehr weit entfernt. Er geht offen auf neue Situationen und Menschen zu, ist oftmals mutiger als mir lieb ist und bleibt inzwischen ohne Probleme bei meinen Eltern, bei meiner Schwester oder bei Freundinnen von mir. Seit er ein Jahr alt ist geht er für vier Nachmittage die Woche in eine Krippe - auch hier gab es keine Probleme bei der Eingewöhnung. Er fühlt sich wohl dort und das Ganze läuft wirklich problemlos ab.
Er hat großes Selbstvertrauen und ist ein Sonnenschein, der mit seiner Ungezwungenheit die Herzen der Menschen im Sturm erobert. Lass´ dich also nicht verunsichern - deine Maus ist noch sooo klein, warum sollte sie nicht rund um die Uhr deine Nähe haben? Es tut euch beiden gut, also warum etwas ändern?
Du bist die Mutter und weißt was gut für deine Kleine ist. Dein Weg ist also genau richtig. Genieße einfach die Zeit in der sie noch so anhänglich ist...sie werden so schnell groß und dann von ganz alleine selbstständig. Ich mach´ das auch so.
Liebe Grüße
Tatjana mit Lucas (22 Mon)
Ich finde auch du machst einen Superjob als Mama. Lass deine Schwiegereltern ihre Meinung haben und du hast deine. Mann muss sich nicht immer einig sein.
Ich musste mir auch schon anhören, das ich meinen Kleinen zu sehr verwöhne. Ich sag mir dann immer, ich brauch jetzt 2 Jahre nicht zur Arbeit, damit ich mich voll und ganz um meinen Sohn kümmern. Und das tu ich auch.
Das einzige was du falsch machst ist deine schwiegermutter zu verhätscheln
Deine Erziehung ist genau richtig und dabei solltest du bleiben. "Es hat ihnen nicht geschadet" Nee geschadet nicht aber was währe wohl aus den kindern geworden wenn sie fürsorglicher aufgezogen wurden?
Sag deiner schwiemu die meinung und Punkt. Dein kind sollst du hart behandeln? Dann wird sie das ja wohl auch aushalten können
Alles gute
die Erziehungsidee Deiner Schwiegereltern ist nicht veraltert, nur eben anders...Jeder muss seinen Weg finden.
fuer ein einjaehriges klingt es fuer mich nach etwas viel Fuersorge, ich denke Du willst was von Lea gut machen... ist ok. solang Ihr beide dahintersteht macht wies Ihr denkt!
Hallo,
nicht böse sein... aber du sagst es ja selbst: Du hast genug Zeit. Ich geh z.B. arbeiten 30 stunden in der Woche. Ich kann nicht bei jedem Geräusch bei meinem Kind sein. Wenn sie weint und schreit, dann geh ich natürlich hin und tröste sie. Allerdings geb ich ihr auch die Möglichkeit, sich selbst zu beruhigen.
Was ist falsch, beim Tischdecken dem Kind erstmal gut zu zu reden, wenn es weint und zu versuchen, sie "von weitem" zu trösten. Ich jedenfalls versuche es immer erst so und fahre damit ganz gut. Aber wie gesagt: Ich hab auch nicht soviel Zeit wie du.
vg, m.
Hallo,
ich hab immer differenziert, um welches weinen es sich handelte. hat es sich wirklich um ein "mama, ich brauch dich unbedingt"-weinen gehandelt, bin ich sofort hin. hat es sich jedoch um ein "mama, eigentlich könntest du mal wieder vorbeischaun - mir ist sooo langweilig" weinen gehandelt, hab ich "ferntrösten" gemacht und erstmal den tisch weitergedeckt etc.
LG
dazu gibts finde ich wenig zu sagen... du findest es so richtig und deine schwiegis anders. das müsst ihr beide akzeptieren.
ich würde mcih nicht so von meinem kind einnehmen lassen, wie du es scheibbar tust, aber das musst du selber wissen, was für dich noch ok ist und was eben nicht (mehr) und ihr das entsprechend (ggf mit nachdruck) beibringen...
da gibt es wohl wenig zu machen, wenn ihr beide auf eurem standpunkt beharrt. deine schwiegis woll dir sicherlich nichts böses, sie haben sorge dass DU DICH erziehen lässt von deinem kind. (spätestens beim mit-schlafen würde es bei mir auch aufhören) und ich kann das schon verstehen... andererseits kann ich aes auch verstehen, dass du sie nimmst, wenn es geht, wenns passt tu ich das auch bei meiner zweijährigen noch, aber wenns eben nicht oasst muss sie auch so klar kommen, also nur weil sie jetzt unbedingt rumgeschleppt werden will gibts nicht später essen, denn mit kind auf dem arm kann man nicht alles kochen...
du solltes mit deinen schwiegis weniger diskutieren sondern dir eine kurze antwort überlegen, und die immer wieder bringen, dann wird es besser. z.B. wenn du meinst, ich mache es aber so. PUNKT. so kurz wie möglich. nicht predigen und nicht diskutieren. so mache ich es wenn ich jemanden nicht überzeugen kann und nicht überreden will.
lg gussy
Nein, du bist ganz und gar nicht auf dem falschen Weg.
Mach weiterhin alles so, wie du, bzw du und dein Mann es für richtig haltet.
Ja, wir sind auch immer zu unserer Tochter, wenn sie geweint hat und nein, sie ist jetzt keine verhätschelte fast 3-jährige, die nur auf dem Arm einschläft, nur zwischen uns liegen will und nur an uns dranhängt.
Im Gegenteil. Sie will alleine in ihrem Zimmer einschlafen (und sie hat irgendwann mit ca. 15 Monaten entschieden, dass sie ab sofort dort und nicht mehr bei uns schlafen will), schmeißt uns idR dazu aus dem Zimmer und sie spielt ewig für sich alleine und fordert das auch so ein.
Wenn sie nachts weint, gehen wir nach wie vor sofort zu ihr und auch tagsüber sind wir für sie da, wenn sie uns braucht.