An die "bewusst Einzelkind"- Eltern

hallo zusammen

wir haben einen sehr langen und traurigen kinderwunschweg hinter uns.

mom haben wir "aus dem wurf unseres sohnes" ;-) noch zwei eingefrorene embryos....wir sind uns aber einfach sehr unsicher, ob wir "alles" nochmal gut durchstehen könnten. wir waren bis zur geburt (2/12) so voller ängste und anfangs mit baby total überfordert....:-\ die jahrelange psychische anspannung war plötzlich weg und alles holte uns auf einmal ein. das war nicht schön :-(

auch fragen wir uns, ob wir nicht einfach jetzt schicht mit der familienplanung sein sollte. unser sohn ist ein sonnenschein. wir lieben ihn über alles und wollen unser glück eigentlich nicht nochmal herausfordern.

was waren eure "bewusst nur ein kind" gründe? mein mann und ich sind beides "ungewollt einzelkinder" (unsere eltern haben auch pech gehabt), hatten eine tolle kindheit und geschwister nie vermisst.

lieben gruss :-)

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Hallo,

ich kann deine Ängste und Befürchtungen absolut nachvollziehen.#liebdrueck

Auch wir haben uns bewusst dafür entschieden, das unsere Tochter ein Einzelkind bleiben sollte.
Die Schwangerschaft war bei uns mit Ängsten und Zweifeln durchzogen.Wir wussten schon seit der 19. SSW, das unsere Tochter nicht gesund zur Welt kommen wird.
Die Zeit nach der Geburt war von langen Krankenhausaufenthalten und OPs geprägt, leider konnten wir sie nicht in einem heimatnahem Krankenhaus behandeln lassen, was die Sache zusätzlich erschwerte.Ich war zwar jede Minute bei ihr, aber bewusst gelebt habe ich nicht wirklich- eher funktioniert und das über einen langen Zeitraum.
Auch die ersten Jahre haben mich sehr gefordert und es hat gedauert bis wir die Ereignissen aufarbeiten konnten.

Ich hatte einfach Angst das Schicksal nochmals herauszufordern, mittlerweile ist sie gesund und dafür sind wir dankbar.

Tja, nach 7 Jahren wurden WIR dann vom Schicksal herausgefordert, ich wurde ungeplant aber dann doch relativ schnell gewollt schwanger.
Und ganz ehrlich, es war das beste was uns je passieren konnte, erst jetzt fühle ich MICH komplett und das obwohl ich wirklich eine überzeugte Einzelkindmama war.
Mein Sohn ist ein Geschenk#verliebt
Die Schwangerschaft verlief bilderbuchmäßig und der Defekt meiner Tochter konnte bei meinem Sohn nicht nachgewiesen werden.

Das war jetzt mein Erfahrungsbericht!

Ich kann natürlich nicht nachvollziehen, was es bedeutet, wenn man langen Kinderwunsch hat und soviel Energie und Kampfgeist für ein weiteres Baby aufbringen muss, da kann ich wirklich nicht mitreden.

Aber ich würde euch sagen, hört auf euer #herzlich.

Und stellt euch die Frage- können wir den steinigen Weg nochmal zusammen gehen, gerade jetzt wo noch ein Kind da ist.

Und es ist kein Drama als Einzelkind aufzuwachsen.

LG#winke

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Hallo Du,

ich hatte die gleiche Frage in anderem Zusammenhang auch schon gestellt, daher kann ich zu dem thema auch was sagen ;-)

Unsere Tochter ist ein Einzelkind, allerdings muss ich fairerweise sagen, dass mein Mann schon einen Sohn hat, der 10 Jahre älter ist als unsere Maus. Ganz theoretisch HAT sie also einen bruder, aber der lebt halt nicht bei uns und wir sehen ihn nur etwa einmal die Woche für ein paar Stunden (die Eltern haben sich sehr früh getrennt, beide Eltern sind wieder verheiratet, er lebt bei der Mutter und deren Mann, also einfach sehr auseinander geführt).

Also betrachte ich sie schon als EInzelkind - und das wird auch so bleiben.

Die Gründe? Schon VOR der eburt war uns klar, dass es nur das eine geben wird. Ich hatte auch zwei Fehlgeburten hinter mir, die eine endete bei V.a. ELSS in einer Not-OP. Als ich dann endlich bleibend schwanger war, dachte ich, puh, nie wieder diesen Stress aus Hoffen und Warten und Verlieren...

Dann ist es so, dass wir beide gerne arbeiten, und das auch weiterhin tun möchten. Unser Kind aber nicht bekommen, um es von morgens bis abends "abzugeben", sondern einen gelungenen Mittelweg aus ARbeit und Familie finden wollten. Mit einem Kind geht das finanziell noch.

Dann leben wir in einer SEHR teuren Stadt, wo wir die Miete für unsere 3Zi-Whg mit anderthalb Vollzeitjobs gerade so stemmen können. Das ist ganz ehrlich auch ein Faktor.

Emotional ist es so, dass wir Eltern beide aus Mehrkindfamilien kommen, wo leider Vergleiche unter den Kindern an der Tagesordnung waren - und wir beide waren jetzt nicht sooo die Lieblingskinder, wenn Du verstehst was ich meine ;-)

Wir haben uns geschworen, dass wir NIEMALS wollen, dass unser Kind sich weniger geliebt fühlt als andere. Das resultierte dann irgendwann darin, dass wir sagten, nee, komm, eines reicht.

Das war jetzt sehr verkürzt dargestellt, es war eine ENtscheidung die wir in mehreren Jahren gefasst haben.

Und nun, nachdem anderthalb Jahre rum sind, muss ich auch noch sagen: die ersten Monate waren SO anstrengend, und sie schläft immer noch nicht durch, und unsere Ehe wurde auf so eine krasse Probe gestellt, dass ich gar nicht mehr noch mal von vorne anfangen WILL!
Wir haben unser absolutes WUnschkind (wir wollten beide in aller Ehrlichkeit so furchtbar gerne ein Mädchen), also, was wollen wir noch mehr...

Sie ist mit 19 Monaten bei einer Tagesmutter, vier Vormittage die Woche, wir sagen dort hat sie Tagesgeschwister, es ist eine kleine Gruppe die jetzt auch bis zum 3. Geburtstag in der Konstellation bleiben wird. Das ersetzt natürlich keine wirklichen geschwister, aber dort lernt sie auch früh was es heißt zu teilen etc.

Das alles ist jetzt wie gesagt ein versuch der Erklärung. Es ist sicher viel schwerer diese ENtscheidung gegen weitere Kinder zu treffen, wenn man quasi von Mutter Natur dazu gezwungen wird - aber vielleicht hast Du ja dennoch ein paar ANtworten bekommen :-)

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Wir habten/hatten ähnliche Gründe!Lange Kinderwunschzeit und unser Sohn ist nach einer ICSI entstanden.

Er ist jetzt bald 2,5 Jahre alt und bisher dachten wir immer, wir wollen unser Glück nicht noch mal herausfordern.

Inzwischen aber muss ich sagen, kommt dieser Entschluß zum wanken. Die Babyzeit ist nun vorbei, er schläft durch und kann sprechen. Jetzt kommt es uns es auf einmal nur fair für ihn vor, noch ein Geschwisterchenversuch zu wagen. Warum? Keine Ahnung, unser Sohn war ein schwieriges und oft krankes Baby, er hat erst mit 1,5 Jahren durchgeschlafen. Doch trotzdem möchten wir es zumindest versuchen noch ein Geschwisterchen zu bekommen.

Vielleicht denkst Du in ein zwei Jahren ganz anders!Als unser Sohn ein Jahr war, wollte ich auch definitv keins mehr! Und wenn ihr nur eins möchtet, kann ich das völlig verstehen!!

lg adelaide

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danke für eure zeit mir so ausführlich zu schreiben :-*

ja...der finanzielle aspekt wiegt natürlich...bei uns auch und das es vielleicht schwer wäre, zwei kindern gerecht zu werden...hmm.

das schicksal kann uns leider...oder gott sei dank, je wie man es sieht, nicht mehr überraschen, vielleicht würde ich das thema auch anders sehen, wenn ich "normal" in sachen fruchtbarkeit wäre.

nochmals, vielen lieben dank und alles liebe :-*

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Hi, es ist paradox. Ich habe zwei Kinder aber mein Sohn ist eine ungewollte Schwangerschaft. Ich kenne, was durchgemacht hast, habe oft im Forum deinen Leidensweg gelesen. I
Nach erstem Kind, was mich psychisch wie physisch runierte, habe ich bewußt gesagt - ich will nicht. Eben nochmals alles durchmachen zu müssen und ich dnke eher eins glücklich, als zwei unglücklich.
Ja, dass man natürlich in deinem und meinem Falle nicht davon ausgehen soll, man wird schwanger#klatsch

Und so hatten wir ein Einzelkind und es war zwar hart ,weil sie etliche Probleme hatte aber es war schön und eins sage ich einfach aus Erfahrung mit zweien. Eins beherrschst du noch. Da bestimmst du noch, wo es lang geht. Mit einem kranken Kind kannst du mal shoppen gehen, wenn ich absolut übertreibe, mit zwei tust du es nicht.

Ein EInzelkind zu haben heißt irgendwie für mich auf eine Gemeinschaft zu verzichten, weil da drinne ein wirklich himmelweiter Unterschied ist aber puuuh, bin ich Erwachsen ? Man kann nicht alles haben.

Du bist auch schon 37, wird werden nicht jünger. Kannst du aber abschließen ?

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Hallo, bei uns war es ähnlich. Erst FG, dan wurde ich mit meinem Großen SS und es verlief alles nicht so gut wie es sein sollte. Ständige Ängste, Migräne/Erbrechen bis zum Ende, Utrogest (Gelbkörperhormone bis zur 13. SSW). Dann folgten vorzeitige Wehen ab der 23. SSW mit Bettruhe, dazu kam SS-Diabetes, fetale Makrosomie und zu viel Fruchtwasser-ich riss in alle Richtungen (also SS-Streifen), dann kam die Geburt. Er ist mit den Schultern hängen geblieben (Schulterdistokie), die Herztöne waren fast weg und es wurde dann so mitgezogen von unten und mitgedrückt von oben, (Mit dem Knie des Arztes) sodass er den Nackenwirbel ausgerenkt hatte. Folgen waren schlaflose Nächte (extrem bis er 2 Jahre alt war) Schmerzen beim Kleinen, starke Neugeborenenakne im Anschluss mit Neurodermitis. Im 2. Lebensjahr entwickelte er dann 24 Allergien, wurde bis er 5 Jahre alt war 5 mal unter Vollnarkos operiert. Ganz schlimm waren auch die Wochendepressionen die ewig andauerten. Ich war auch bis zu erneuten SS nicht arbeiten o.ä., da ich stänig Anrufe aus dem KIGA bekam: Sie müssen Luca holen-er reagiert wieder so stark. Mhhh habe ich was vergessen #kratz

Ich habe immer gesagt, nieeee wieder ein Baby obwohl ich mir immer 2 gewünscht habe.

Ich konnte die ganze Babyzeit überhaupt icht genießen und bin heute traurig wenn ich daran zurück denke.

Aber als mein großer 5 war, kam dann wieder der Wunsch nach dem 2. KInd.
Ich hatte sehr viele Ängste. Wie wird die SS? Wie wird die Babyzeit und der Rest.

Ich wurde SS und alles war so anders. Keine Übelkeit, kein Erbrechen, keine Wehen, alles war komplett anders. Nur ich hatte wieder SS-Diabetes-aber das war ja schon fast klar. Aufgrund der Geburt beim Großen, hatte ich beim kleinen einen KS. Es lief alles bestens. Es ist bis heute alles anders und ich bin so traurig das die Babyzeit schon vorbei ist #schmoll
Und der Große ist der tollste große Bruder der Welt #verliebt

Lange rede kurzer Sinn ;-)
Ich habe nie wieder gesagt und habe jetzt 2 Jungs hier (7 Jahre und 1 Jahr) und es war die beste Entscheidung überhaupt, uns nochmal den Schritt zu wagen. Du siehst es war alles so anders, trotz jeder Angst.

Liebe Grüße #winke

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Hallo,

ich bin nun auch fast 34. Mein Süßer ist jetzt 2,5 Jahren.
Er hat viele Freunde und findet schnell Anschluss.
Mein Freund ist fast fertig mit Studieren und arbeitet dann voll. Ich mache demnächst einige Weiterbildungen die mich beruflich sehr weiterbringen.
Wir haben ein gesundes Kind und dabei wird es bleiben. Stand aber von Anfang an auch fest, dass er ein Einzelkind bleiben wird.

LG Lintu

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Hallo!

Bei uns das "Gleiche in Grün". Tochter (geb. 05/2009) durch ICSI (zum Glück beim ersten Versuch) und noch 10 Eisbären vorhanden. Mein Mann und ich beide Einzelkinder obwohl unsere Eltern gern mehr Kinder gehabt hätten. An sich sind wir zufrieden mit unserer süßen Tochter aber irgendwie wäre ich soooo gern nochmal schwanger und hätte gern noch ein Baby. Im Freundeskreis kamen/kommen auch gerade fast überall die zweiten Babys...

Wir sind hin- und hergerissen. Zurzeit ist es bei meinem Mann beruflich schwierig, weswegen wir aus finanziellen Gründen noch mindestens bis Ende des Jahres warten müssen. Ich werde aber nächstes Jahr 40, was eigentlich meine eigene "Deadline" war. Andererseits werden andere auf natürlichem Weg mit über 40 noch schwanger und unsere Embryos sind ja nach wie vor von einer 35jährigen Mutter...

Wir sehen es jetzt so: Wenn es beruflich bei meinem Mann passt, werden wir die Kryo im nächsten Jahr machen. Wenn es klappt, ist es prima und wenn nicht, bleibt es bei einem Kind. Nochmal das ganze Procedere mit den Spritzen etc. haben wir von vorneherein ausgeschlossen!

LG,
Steffi

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Hallo

auch wir wollen unser Glück nicht mehr herausfordern. Mein Mann hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung und auf unser gemeinsames Kind mussten wir lange warten und es war ein steiniger Weg. In der 20 SSW Blutungen und Wehen. Wir mussten bis zum Schluss hoffen und bangen ob unser kleines Wunder bei uns bleiben mag...und ja er wollte :-). Nach der Geburt gesundheitliche Probleme bis zur OP. Wir haben uns daher gegen ein zweites gemeinsames Kind entschieden. Wir hatten so unendliches Glück und sind nun auch glücklich. Mein Mann wird sich daher nächste Woche operieren lassen damit wir uns auch keinerlei Gedanken mehr wegen Verhütung machen müssen.

LG Hexe12-17