Guten Morgen,
ich bin mir irgendwie so unsicher ... ob das Verhalten meines Sohnes normal ist oder ob es dafür einen Grund gibt.
Hier erstmal die Vorgeschichte: Unser Sohn war (und ist es auch noch immer ;)) schon immer ein Sonnenschein. Ist problemlos auf andere zugegangen. Hatte keine Angst. Letzte Woche dann plötzlich bekam er schlagartig einen "Schreianfall", als ich mit ihm ein Ladengeschäft betreten wollte. Er wollte einfach nicht rein. Und nun häuft sich das Verhalten. Wir wollten in den Tierpark: im Kassenhäuschen hat er wieder ganz schlimm geweint. Wir gehen raus, alles gut. Jetzt am We waren wir meinen Vati besuchen. Er wollte partout nicht in die Wohnung rein. Das gleiche bei meiner Oma. Bei uns zu Hause und in der Kita gibt es keine Probleme. Die Frau von meinem Vati hat vorsichtig den Verdacht geäußert, ob in der Kita was vorgefallen wäre. Also in Richtung Bestrafung/einsperren? Ich habe gestern früh die Erzieherin gefragt, ob alles OK wäre. Sie war ganz erstaunt. Ja alles ok, wie immer.
Habt ihr auch solche Erfahrungen in diesem Alter gemacht? Was soll ich denn jetzt tun?
Liebe Grüße
Hilfe! Unser Sohn (knapp 19 Monate) hat plötzlich Angst
Es könnte wirklich einfach am Alter liegen, mit 20 Monaten hat meine eine furchtbare Panik vor Sockenpuppen entwickelt die sich dann auf alle Handpuppen ausgeweitet hat.
Angst irgendwo rein zu gehen ist natürlich unpraktisch und läst sich nicht einfach wie Sockenpuppen vermeiden.Evtl. weiß er oder hat er gesehen das da etwas drinn ist das ihm Angst macht und es liegt garnicht am reingehen selber.
Ja, wenn ich wüsste, inwieweit das "normal" ist und keinen schlimmen Hintergrund hat. Dann lässt sich mit der Situation ganz anders umgehen bzw. wüsste ich dann "es ist nur eine Phase" ;)
Vielen Dank für deine Antwort.
Also normal ja, schlimm ist Relativ für uns ists Kikifatz für die Lütten ein ganz furchtbares Erlebnis.
Bei uns hats ausgereicht das "die Sockenpuppe" mal ihren Schnuller im Mund hatte, für mich nix dolles für sie schon fast Traumaverdähtig :P
Egal wie Banal oder normal das ganze ist die Angst ist echt und so würd ich auch damit umgehen. Was bei uns auch Panisch gut klappt ist zeig mir, habt ihr das mal versucht.
Hallo!
Ich kenne das von unserem Sohn bei Fahrstühlen und Bussen. Er freut sich, sie zu sehen, ruft bspw. "Da, Bus, Bus!!" Aber sobald wir einsteigen, weint er. Niemand in der Familie bei uns hat Angst vor Fahrstühlen oder Bussen, trotzdem scheint er Angst zu haben.
Wir fahren trotzdem Bus und Fahrstuhl. Wenn er weint, rede ich mit ihm, versuche ihn zu beruhigen, dass es ok ist, wenn er Angst hat, wir aber trotzdem da durch müssen, ich ja bei ihm bin usw. Meistens klappt es auch mit Ablenken ("Guck mal, da ist ja...").
Meidest du denn die Situationen dann komplett oder beruhigt er sich irgendwann?
LG
Ich habe jetzt sämtliche Klamotten online bestellt. Die Angst vor dem Geschäft meide ich also erstmal. Aber alles andere ist unvermeidlich. Es wäre für seine Entwicklung auch sicher nicht gut, ihn jetzt zu "isolieren".
Nach einer Weile beruhigt er sich auch. Aber während er so heftig weint, komme ich kaum an ihn ran. Habe es mit gutem Zureden, ablenken etc. versucht. Er sagt dann zu allem "Nein" und weint weiter.
Liebe Grüße
Ich habe in meiner Antwort dazu geraten, geduldig zu sein und das Kind möglichst selbst seine Angst überwinden zu lassen. Der Bus ist aberf ein gutes Beispiel dafür, dass das manchmal nicht geht. Der Bus wartet ja nicht stundenlang bis das Kind sich entschlossen hat, jetzt selbst auch mal einzusteigen. D.h. es gibt in diesem Fall zwei Möglichkeiten:
1. Man kennt einen Busfahrer, der sich eben doch die Zeit nimmt. Das ist selten.
2. Man meidet die Situation. Das ist oftmals nicht möglich, weil man einfach irgendwie von A nach B kommen MUSS. Und Vermeidung, das sagte ich unten schon, ist die blödeste Lösung.
3. Man zwingt das Kind so wie Du es tun musst. Das ist zwar auch ungünstig, denn Zwang kann Ängste noch verstärken, aber es geht halt manchmal nicht anders. Und wenn das so ist, dann MUSS das Kind einfach gut begleitet werden mit viel Zuwendung und Nähe, mit viel Erklärung und auch Ablenkung. Genauso also wie Du es instinktiv machst. Das Problem ist nur, dass manche Kinder darauf nicht reagieren, trotzdem schreien wie am Spieß und sich dann ihre Angst wirklich verstärkt. Dann hat man ein Problem. Und dann hilft oft nur, dass man eine Situation vollkommen anders ablaufen lässt als bisher. Beim Beispiel Bus kann man z. B. hinten einsteigen statt vorne oder der Papa fährt ne Weile mit dem Kind oder oder oder. Diese Veränderung führt dann dazu, dass man erstmal wieder aus diesem eingespielten Verhaltensschema rauskommt: Bus = schreien. Und dann kann man geduldig und langsam von vorne anfangen.
Du musst dir bewusst machen, dass Kinder eine völlig andere Wahrnehmung ihrer Umgebung haben.
Ein Schatten, ein schwarzer Hund, Gitter auf dem Boden... kann alles Angst machen. Für einen Erwachsenen sind diese Ängste manchmal unverständlich. Nehmen wir das Gitter auf dem Boden als Beispiel: "Es ist doch nur ein Gitter." Uns ist gar nicht mehr bewusst, wie oft wir über solche Gitter laufen: Vor Geschäften als Schmutzfang oder auf der Straße als Gulli. Wir wissen aus Erfahrung und auch weil wir die Größe abschätzen können, dass diese Gitter vollkommen ungefährlich sind und wir nicht hinein fallen KÖNNEN. Einige Erwachsene haben dennoch eine Phobie davor. Diese würde ich dann als behandlungsbedürftig bezeichnen, wenn sie den Menschen einschränkt, er also z. B. keine Geschäfte mehr betritt.
Bei kleinen Kindern fehlt aber sowohl die Fähigkeit die Größenverhältnisse richtig einzuschätzen als auch die Erfahrung (also die Häufigkeit eines "Nicht-Hineingefallenseins"). Somit kann man noch lange nicht davon sprechen, dass solche Ängste unnormal oder gar behandlunsgbedürftig sind.
Was Du tun kannst? So cool wie möglich bleiben, die Angst deines Sohnes ernst nehmen, ihn nicht zwingen, gleichzeitig aber auch nicht allzu sehr darauf eingehen. Tastet Euch ran und gib ihm die Zeit zu beobachten. Um beim Beispiel zu bleiben: Stellt Euch vor ein Geschäft und beobachtet die Leute wie sie einer nach dem anderen das Gitter betreten ohne zu verschwinden. Irgendwann siegt dann in der Regel die kindliche Neugierde. Dein Sohn wird sich dem Gitter langsam nähern, es vielleicht betasten, nochmal zurückweichen, uninteressiert tun und dann seine Angst überwinden und selbst darüber schreiten (und sei es erstmal nur auf Mamas Arm oder an der Hand). Und oft ist es dann auch so, dass die Kids dann nicht mehr genug bekommen können und es wieder und wieder und wieder tun.
Das Gitter war jetzt nur ein Beispiel. Dein Sohn scheint andere Ängste zu haben. Findet heraus, um was genau es ihm gerade geht und sucht nach einer kreativen Lösung.
Flucht, also die Vermeidung der Situation, sollte immer das LETZTE Mittel sein. Besser ist es, die Situation mit Zeit und Geduld zu lösen.
Vielen Dank für deine Antworten. Ich werde die nächsten Tage ganz besonders darauf achten, was konkret der Auslöser ist. Ich hatte erst den Verdacht, dass es an der Enge oder Dunkelheit eines "Raumes" liegt. Aber das allein, wenn überhaupt, kann es nicht sein. Er liebt z. B. Auto fahren. Da gibt es auch kein weinen. Da gibt es eher Tränen, wenn er wieder raus muss.
Bei uns (Zwerg auch 19 Monate) ist es zur Zeit mit dem Staubsauger so. Bis vor ein paar Wochen fand er es suuuperspannend und aufregend, z.Z. hat er panische Angst vor dem Teil. Und ich glaube nicht, dass er ein "traumatisches Erlebnis" damit hatte.
Denke, sowas ist eine Phase....ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein Kleiner in der Kita eingesperrt wird.
Eigentlich glaube ich das auch nicht. Aber als ich das hörte, hab ich doch drüber nachgedacht ... ich muss jetzt einfach beobachten, was genau der Auslöser ist.