Guten Morgen ihr Lieben.
Ich bräuchte Tipps eventuell aufmunternde oder beruhigende Worte.oder alles zusammen :p
Ich glaube wir sind in der Autonomie Phase angekommen.unsere Tochter wurde Februar zwei und sie gehörte schon immer zu den Kindern die genau wissen was sie wollen und vor allem was sie nicht wollen
Schon mit 1 1/2 Jahren hat sie mitbestimmt was sie anziehen möchte.mittlerweile möchte sie ALLES alleine machen.auf der einen Seite ist das toll, denn sie ist richtig fit (zumindest im Vergleich zu gleichaltrigen aus unserem Umfeld).sie kann sich beispielsweise alleine aus und alleine anziehen (nur mit dem Oberteil hapert es noch).aber auf der anderen Seite kann es auch Nervig sein.man darf ihr auf keinen Fall helfen, da fängt sie an zu schreien und zu weinen.wenn sie es alleine nicht hinbekommt, dann wieder weinen und schreien.wenn man ihr dann nochmal Hilfe anbietet wieder das selbe.schreien und weinen.wenn wir spazieren gehen möchte sie natürlich alleine laufen.das Problem:sie hört auf kein "Stopp","halt","hier bleiben" etc.als ob ich gegen die wand spreche.oft rennt sie einfach weg und bleibt nicht stehen.so Drohungen wie "Mama geht jetzt nach Hause" bringen rein gar nichts.haben uns schon mal versteckt, um zu schauen wie sie reagiert.sie hat mitbekommen das wir nicht mehr da sind, aber interessiert hat es sie überhaupt nicht.sie ist weiter gelaufen.dieses weglaufen nervt mich am meisten.weil das ja auch gefährlich sein kann.jetzt mache ich es so,wenn sie wieder wegläuft sage ich ihr:bleibe bitte hier, sonst musst du an die Hand.
Interessiert sie natürlich null.also nehme ich sie an die Hand.und dann ist das Theater groß.sie brüllt, haut um sich, weint etc.das volle Programm
Je nachdem gebe ich ihr später nochmal die Möglichkeit alleine zu laufen aber eben nur unter der Bedingung das sie nicht wegrennt.
Mein Mann meint, unsere Tochter sei verwöhnt und ihr verhalten sei nicht "normal".ich bin eigentlich der Meinung dass auch andere Kinder solche zicken sind, aber wenn ich dann auf dem Spielplatz die anderen Kinder sehe die total schön miteinander spielen, bin ich mir wieder total unsicher.
Ist unsere Tochter verwöhnt? Ist ihr verhalten "normal"? Sollten wir etwas ändern bzw.irgendwelche Dinge beachten? Wie ist das bei euch so
Danke
Autonomiephase oder verzogen?
Normal. Absolut normal.
Lass sie machen. Wenn etwas nicht gemacht werden soll: hindere sie daran. Diskutiere nicht, sag nur kurz "Wir bleiben am Straßenrand stehen" und gut ist.
Wenn meine 2jährige wegrennt, nehm ich sie auf den Arm, auch wenn sie dann tobt. "Wir bleiben zusammen." Und nach einer Minute der nächste Versuch, bis es dann mal klappt.
Dein Kind ist 1,5. In dem Altermüssen Kinder 56-mal das Licht an- und ausmachen, um wirklich begriffen zu haben, dass der Lichtschalter das Licht an- und ausmacht. Dagegen geht ihr vor ;)
Entspannt euch. Es ist ein kleines Kind. Überlegt euch, was wirklich wichtig ist (an der Straße anhalten) und setzt das durch. Alles andere lasst ihr laufen. Wenn sie keine Hilfe will - okay. Dann sagt ihr einfach: "Ich bin hier", und wenn das Kind dann doch irgendwann Hilfe möchte, wird es fragen. Du kannst auch (ein paar!) Tipps geben: "Ich mache beim Anziehen das Schild nach hinten."
Aber hauptsächlich: machen lassen, bei Gefahr eingreifen, nicht diskutieren sondern kurze Ansagen machen.
Und mit deinem Mann mal reden, dass er sich über die Entwicklung von Kindern informiert .. Juul, Largo etc sind gute Anlaufstellen.
Meine Kleine ist 1 1/2 und es sieht aus wie bei dir. Ich bin da relativ entspannt - nur im Strassenverkehr muss sie hoeren, sonst kommt sie in den Buggy. Nach 5 Minuten Gebruell frage ich dann ruhig ob sie doch wieder laufen will und dann laeuft sie 2 Minuten und das Spiel mit auf die Strasse rennen geht von vorne los. Einfach Nerven bewahren und ruhig bleiben.
Bei fast allem anderen lasse ich sie erstmal machen.
Lass sie machen soweit es nicht irgendwie gefährlich wird.Zeig ihr die Grenzen wo es sein muss. Dann spielt sich das schon ein.
Bei Kindern mit entsprechendem Temperament ist das wohl ziemlich normal. Meiner war so aehnlich. In vielen Situationen habe ich versucht, schon im Voraus darauf zu achten, dass sich die Lage so wenig wie moeglich zuspitzt.
Nur im Strassenverkehr war ich absolut unerbittlich. Also wuerde ich sie wirklich IMMER an die Hand nehmen, wenn sie nicht hoert, egal wie sie dann tobt und bruellt. Bei meinem Sohn hat das sehr schnell funktioniert, und nach wenigen Wochen war das Thema durch und er hat zuverlaessig auf "Stop" angehalten (wir waren meist mit dem Laufrad unterwegs).
Hallo, irgendwie beschreibst du da gerade meine Tochter. Nur meiner ist es zum Glück noch völlig egal, was sie anzieht. Sie ist 23 Monate und sehr eigenständig und macht auch sehr viel ihr eigenes Ding. Bekommt sie ein neues Buch, darf ich mich nicht einmischen, sie schaut es sich erst einmal in aller Ruhe alleine an und kommt dann von sich aus.
Ich habe mir immer so einn Kind gewünscht, ein kleines Biest welches genau weiß was es will oder auch nicht.
Deswegen kommen wir ziemlich gut klar, denn ich kann ja auf der anderen Seite nicht erwarten, das sie immer dann zum Schaf wird, nur weil ich das gerade will. Genauso schnell, wie sie ausrastet, genauso schnell beruhigt sie sich auch wieder. Ich kann ja verstehen, warum sie ausrastet und noch viel mehr verstehe ich, das sie dann in Ruhe gelassen werden will. Der weitverbreitete Rat, ein Kind durch einen Wutausbruch zu begleiten, würde bei uns Dramen heraufbeschwören.
Ich merke, das sie dazu lernt. Mittlerweile klappt es sogar ganz gut wenn sie an der Hand laufen soll. Es gibt halt Situationen, wo sie durch muß. In denen ist es mir egal, ob sie schreit oder tobt.
Auch ich konnte mir am Wochenende anhören, das ich das Kind verziehe und das sie halt zu tun hat, was ein Erwachsener sagt. Ich war völlig entsetzt, denn dieser Vorwurf kam von ihrem Vater....er sieht sie quasi nur am Wochenende und so langsam lässt sie ihn spüren, das er nicht mehr der "Held" in ihrem Leben ist. Er ist einfach nicht mehr in der Lage sich auf das Kind einzulassen. Ich sehe auch, das er sie einfach mit seinen Forderungen "überfällt" ohne ihr die Chance zu geben, es in ihrem kleinen Kopf zu begreifen. Also ist Gebrüll vorprogrammiert. Deswegen verbuche ich diesen Vorwurf als ungerechtfertigt.
So, jetzt gab es genug, du wolltest ja Tips haben:
Ich ahbe festgestellt, das es oft besser ist einfach nur zu sagen: "Jacke an!" "Mütze aufsetzen!" "Schuhe an!", denn ich denke die Kleine ist häufig mit sich selber überfordert und je mehr ich dann quatsche, desto schlimmer wird es. "Komm jetzt bitte deine Jacke, Schuhe und Mütze anziehen, wir wollen rausgehen."...das ist einfach zu viel Information aufeinmal und sie dreht ab. Genauso Abends: "Bett?" klappt super, "Komm, wir gehen dich waschen, umziehen und Zähne putzen." endet mit Gebrüll. Der Papa sagt nichts, nimmt sie einfach und will sie zB in den Hochstuhl setzen, weil das Essen fertig ist....das ist zu wenig Information und wird mit Gebrüll quittiert. Ich plane einfach genug Zeit ein, damit sie versuchen kann sich anzuziehen, zu scheitern, auszurasten, sich dann zu beruhigen, um dann entspannt loszulegen. Ich renne nicht mit der Jacke hinter ihr her....findet sie ganz lustig. Dreht sie sich um und rennt weg, wende ich mich wortlos ab, dann kommt sie ganz schnell von alleine wieder.
Klare, kurze Ansagen, Geduld und selber ruhig bleiben sorgen bei uns für einen entspannten Tag.
Gebrüll weil sie etwas nicht will, aber sie vor Gefahren beschützt werden muß, berührt mich nicht. Ich gebe nichts mehr auf "pädagogisch sinnvoll" oder "wissenschaftlich belegt".....ich gehe meinen Weg mit meiner Tochter. Wer was zu mosern hat, soll es doch versuchen besser hinzubekommen.
Hier kam letztens der Spruch: Jeder versaut sein Kind selber, so gut er kann!....den find ich spitze. Übrigens denke ich wirklich, das der Kindergarten (Gruppenzwang und so), ihr einen neuen Weg öffnen werden. Und ich habe festgestellt, je weniger ich für mich selber Dinge thematisiere, desto schneller ist ist das Problem behoben. Beispiel an der Hand laufen, man habe ich mir einen Kopf gemacht und gedacht ich muß das unbedingt mit ihr üben, ihr meinen "Willen" zeigen....davon habe ich mich befreit und sie kommt immer öfter von sich aus an die Hand und läuft bei weitem nicht so weit von mir weg. Sie hat sich einfach entwickelt. Wie geasgt, in Gefahrensituationen sieht es anders aus, da fackel ich auch nicht lange. Der Satz "Komm bitte an die Hand, da kommen Autos, das ist gefährlich!"...was soll sie damit anfangen, nix außer. Ich nehme ihre Hand und sage "Auto!" und sie bleibt entspannt.
Ihr müsst euren eigenen Weg finden, ich finde ausprobieren, scheitern und etwas neues probieren gehören zur Erziehung dazu...das gilt auch für die Eltern. Wir haben unseren mittlerweile gefunden, nach einem Haufen Gebrüll und beklopptem Nachahmen von Erziehungstips. Solange unsere Kinder niemanden terrorisieren ist doch alles gut.
(Ach, auch ich habe gelegentlich neidisch auf andere Kinder geschaut....glaub mir, die haben bestimmt noch ganz andere Baustellen.)
Danke dir, für deine ausfürhliche Antwort.
Mache es eigentlich ähnlich wie du. Versuche auch immer Zeit einzuplanen, aber wenn sie dann schon zum 5ten mal versucht den Pulli anzuziehen und es klappt nicht, dann verliere ich irgendwann die Geduld
Kurze Ansagen versuche ich auch, aber vielleicht muss ich daran noch arbeiten. Denn ich bin auch jemand, der dann sagt: "Komm, wir ziehen uns um, denn draußen ist so tolles Wetter, und der spielplatz ist voll mit Kindern.....
Ich bin ja schon mal froh, dass nicht nur unser Kind so ist. Mein Mann meinte gestern eben auch, dass die anderen so schön spielen und unsere alles alleine machen möchte. Also auch alleine schaukeln, alleine im Sand spielen etc. Eine Mama meinte gestern zu ihr:"Möchtest du mit xyz wippen?" Und unsere Tochter natürlich "nein!"
Und die Mutter daraufhin nur:"Ach, das war mir klar!"
Mein Mann meinte dann abends, dass ihn dieser Satz richtig getroffen hätte. Er es besser fände, wenn unsere Tochter mehr so wäre wie die anderen Kinder und nicht so sehr ihren dickkopf hätte.
Hatte daraufhin gesagt, dass er froh sein soll, dass sie sich so gut entwickelt und den Kindern hier weit voraus ist. Aber er sieht das nicht als positiven "Nebeneffekt".
"Ich gebe nichts mehr auf "pädagogisch sinnvoll" oder "wissenschaftlich belegt".....ich gehe meinen Weg mit meiner Tochter."
Super Einstellung!
Meine Tochter verhält sich auch so. Das ist manchmal sehr anstrengend, andererseits finde ich es aber auch toll zu sehen, dass sie schon so selbständig ist und beinahe täglich neue Dinge lernt. Und wenn ich genervt bin denke ich an das, was ihre Erziehrin mir sagte: "Kinder die in dem Alter schon wissen was sie wollen und wie sie sich durchsetzen können kommen später leichter durchs Leben."
Das Problem mit dem Weglaufen bzw. nicht an der Hand laufen hatten wir so ähnlich auch. Wir haben es folgendermaßen gelöst: Sie darf da wo es ungefährlich ist alleine laufen, aber z. B. wenn wir die Straße überqueren muss sie mir die Hand geben (und da gibt es auch keine Ausnahme). Anfangs gab es da immer Gebrüll, dann hab ich sie halt bei grün über die Straße geschleppt (ihr natürlich vorher gesagt sie soll mir bitte die Hand geben, sie wollte nicht...). Das haben wir etliche Male durch und inzwischen hat sie verstanden, dass ich in diesem Punkt absolut nicht kompromissbereit bin. Jetzt kommen wir an die Ampel und sie gibt mir schon freiwillig die Hand bis wir auf der anderen Straßenseite angekommen sind.
Teils...teils.
Zum einen ist das in dem Alter völlig normal, meine 2 sind bzw waren auch so.
Allerdings lasse ich auch nicht alles mit der Entschuldigung "Autonomiephase" durchgehen...das meine ich mit teils verzogen.
Bei mir müssen beide Kinder (auch der Große ) zb auf Parkplätzen und an Straßen an der Hand gehen...egal ob sie wollen oder nicht. Genauso siehts mit Hygiene aus und bestimmten Gefahrensituationen. Bestimmte Höflichkeitsformen des gesellschaftlichen Lebens gehören auch dazu...bei all dem mache ich keine Kompromisse.
Da halte ich auch mal Gegenwehr und Geschrei aus...wobei das immer seltener in diesen Situationen ist, weil meine 2 wissen, dass es eh zwecklos ist.
Bei anderen Dingen lasse ich mit mir gerne reden bzw bringe halt mehr Geduld auf zb beim warten bis sich jemand angezogen hat, bis wir vom Spielplatz wegkommen usw. Ich plane da einfach mehr Zeit ein, weil ich weiß dass es dauern kann. So gibt's von Haus aus keinen Terz...oder weniger.
Mein Tipp:
Sei konsequent wo es wirklich angebracht ist und da ohne Ausnahme. Ansonsten lass die Dinge auch mal laufen...entschleunige dich und dein Leben...dann klappt alles recht gut.
LG
Eichkatzerl
Deine Tochter ist ganz normal entwickelt und keinesfalls verzogen.
Das Alter ist halt echt schwierig. Einerseits ist man schon gross und kein Baby mehr und möchte ganz viel alleine machen. Ihr macht das auch ganz richtig indem ihr sie machen lässt. Wenn da nur nicht die doofen Grenzen wären, wo man partou nicht weiterkommt. Das frustriert euer Mädchen und sie wird zornig. Ich handhabe das wie ihr und lasse meine Kinder viel alleine machen , je nach Alter kommen sie an ihre Grenzen oder es geht gänzlich in die Hose. Den Frust müssen sie erst lernen anders abzupuffern als durch lautes schreien. Unsere Tochter ist 3 und aktuell in der Phase immer mit den Dingen zu schimpfen wenn was nicht klappt. Letztens maßregelte sie ihre Jacke sie solle doch mal endlich zugehen, als der Reißverschluss klemmte. Unser Grosser ist 10 und bei dem Fliegen schomal Türen wenn was nicht klappt. Dann schmollt er 10 min und macht es dann nochmal. Wichtig ist den Kindern immer zu vermitteln das man da ist und helfen wird, wenn es nötig ist. Niemals von alleine das helfen anfangen sondern warten bis die kleinen von sich aus kommen. Manchmal dauert das ganz schön und kann dann natürlich nur abgewartet werden wenn es zeitlich passt.
Auch unsere Motte läuft gerne alleine die Strasse entlang ... Das darf sie aber nicht weil da viele Autos fahren. Sie darf aber im Park und in ruhigen Gehenden alleine laufen und da wir immer meist die selben Wege gehen ist das auch einfach umzusetzen. An der grossen Strasse läuft sie daher immer an der Hand und das dauerte ehe sie das akzeptierte. Im Park und so darf sie vorlaufen bzw alleine. Wichtig ist das ihr immer gleich reagiert und nicht heute so morgen anders.