Haben schüchterne Kinder es schwerer in der Kita bzw. Kindergarten?

Hallo ihr Lieben,

momentan geht mir oben stehende Frage im Kopf rum.

Mein Sohn wird im Januar 2 Jahre alt und soll dann ab Februar in die Kita gehen.

Ich freue mich einerseits schon sehr darauf, mal wieder etwas Freiraum zu haben und wieder ein paar Stunden mehr arbeiten gehen zu können.

Andererseits mache ich mir etwas Gedanken wie er sich in der Kita eingewöhnt und ob es ihm dort gefällt.

Mein Sohn ist eher der schüchterne und geht nicht von selber auf fremde Leute zu und spielt sich auch nicht wirklich gerne mit anderen Kindern. Er mag vor allem kleinere Kinder nicht so, weil er Angst hat wenn die ihn umschmeißen oder an ihm ziehen oder was wegnehmen.

Er ist da wirklich zurückhaltend und lässt sich z.B. auch alles von anderen Kindern wegnehmen.

Wenn wir wo hingehen wo er die Leute nicht kennt, ist er auch sehr schüchtern und geht zu keinem hin, er mag es auch überhaupt nicht wenn ihn Fremde z.B. beim Einkaufen ansprechen.

Er ist aber jetzt nicht so, dass er garnicht von mir weg geht. Er ist auch kein wahnsinniges Mama Kind. Er ist z.B. öfter bei der Oma oder seiner Tante und da gefällt es ihm auch sehr gut und da gibt's auch keine Probleme dass er dort bleibt. Seinen Cousin der ist 5 Jahr alt, mit dem kann er es z.B. super, er freut sich immer total ihn zu sehen.

Ich sehe es z.B. in der Mutter Kind Gruppe, dass eigentlich alle Kinder total aufgeweckt sind und auch zu der Leiterin hingehen. Meiner macht das z.B. nicht, er spielt lieber für sich alleine.

So, jetzt meine Frage. Wie war das bei euch? Hat sich bei euch vielleicht auch ein schüchternes Kind gut eingelebt im Kindergarten? Gehen die Erzieherinnen da auf diese Kinder auch etwas speziell ein?

Meine Angst ist weniger, dass er nicht dortbleiben will - normalerweise wenn eine Person sich mit ihm abgibt und spielt, taut er da schon relativ schnell auf. Meine Angst ist mehr, dass er mit den Kindern vielleicht nicht so gut klar kommt und er da irgendwie untergeht bzw. keinen Anschluss findet :-/.

Ich hoffe, ihr habt vielleicht ein paar positive Berichte :-)

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ich denke, gerade wenn dein sohn "angst" vor kleinen kindern hat und so wenig offen ihnen gegenüber ist, wird es höchste zeit, dass er das sozialleben mit gleichaltrigen kennenlernt.:-)

das ist vermutlich der beste weg, ihn aus seinem schneckenhaus ein bisschen rauszukriegen. #winke

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Das halte ich für einen gefährlichen Trugschluss.

Man muss Kindern keine Sozialkontakte aufzwängen, damit sie "ihre Scheu verlieren".

Mein Sohn ist auch so ein zurückhaltendes, früher ängstliches Kind. Wir haben ihn NIE gezwungen, sondern seine Zurückhaltung akzeptiert. Er musste weder mit anderen Kindern spielen, wenn er das nicht wollte, noch wurde er fremdbetreut, noch musste er zu Fremden auf den Arm (auch wenn es die Oma war, die er nur 1x im Jahr sah).

Du kannst raten, was er jetzt ist: Ein aufgeschlossenes, soziales Kind, das offen auf andere zugeht, einfühlsam und empathisch, wie es für einen 3-Jährigen völlig ungewöhnlich ist.
Seine Sensibilität hat sich zum Positiven gewandelt und ich bin mir sicher, es liegt daran, dass wir immer auf ihn eingegangen sind und ihn nie zu etwas gedrängt haben.

Ich selbst war ein sehr zurückhaltendes Kind. Ich musste mit 2,5 in den Kindergarten gehen, da meine Mutter allein erziehend war und arbeiten musste.

Das hat mir sehr geschadet, ich bin apathisch in einem Eck gesessen und die Erzieher haben meine Mutter dann gefragt, ob ich zuhause auch nur herumsitze und vor mich hinstarre. Meine Mutter besaß so viel Empathie mich sofort dort abzumelden, auch wenn das für sie bedeutete, dass sie sich beruflich stark einschränken musste.
Mit 4 Jahren ging ich dann wieder in den Kindergarten und dieses Mal hatte ich einen riesigen Spaß.

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Natürlich hast du Recht, dass man dem Kind nichts aufzwängen sollte, aber man sollte ihm doch auch die Chance geben an solchen neuen Situationen zu wachsen. Man setzt das Kind ja nicht plötzlich im Kindergarten aus, dreht sich um und geht, sondern bereitet sie schon die Wochen vorher darauf vor, dass sich bald was verändern wird.

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Hallo cappuccini,

tatsächlich hast du das gleiche Thema angesprochen, das mich derzeit auch beschäftigt. Meine Tochter ist auch ein ruhiges und sehr bedachtes Kind. Sie braucht sehr lang bis sie mit Situationen oder fremden Menschen warm wird und sucht dann eher den Schutz bei Mama oder Papa. Im Mutter-Kind-Kurs war es das gleiche wie bei euch.
Bist du denn mit deinem Sohn zusammen schon in der Kita gewesen? Also zum Kennenlernen? Wir haben uns zusammen mehrere Kindergärten angeschaut und ich habe auch darauf geachtet, wir meine Tochter dort reagiert. Sie ist natürlich lang bei mir geblieben und wollte auch am liebsten auf dem Arm bleiben. Irgendwann siegte dann die Neugierde und sie wollte zumindest schon mal auf den Boden und sich in meinem direkten Radius umschauen. Nach und nach zog sie dann immer weitere Kreise und so nach zwei Stunden hatte sie sich dann tatsächlich schon so sehr aklimatisiert, dass ich sie rufen musste damit sie mitkommt. Das gab mir ein sehr gutes und beruhigendes Gefühl.
Ida kommt auch im nächsten Frühjahr in den Kindergarten, es liegt also noch ein wenig Zeit dazwischen, ganz wie bei euch. Wenn du dir bis dahin noch so unsicher bist, dann mach doch ein paar Kennenlerntage aus. Falls es deinem Sohn dann wirklich so gar nicht gefällt, kannst du ja vielleicht doch noch ein Jahr warten?!
Sicherlich kann mna auch mit den Erziehern sprechen, dass die ein besonderes Auge auf dein Kind haben. Vermutlich wird er sich aber auch schnell einen Erzieher ausgesucht haben, an dem er anfangs klebt ;-)

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Danke für Deine Antwort :-).

Ja wir waren schon in der Kita zum Kennenlernen.

Er ist auch gleich von mir weggegangen und hat sich umgeschaut. Er ist jetzt keiner der dann nur bei mir hockt. Allerdings geht er da halt nicht auf andere Kinder oder Leute zu. Er schaut sich dann einfach für sich selber um.

Wenn es soweit ist, denke ich werde ich mal mit den Erzieherinnen sprechen, dass sie da ein Auge auf ihn haben.

Wie die vorherige Userin schon geschrieben hat, denke ich ist es wohl auch Zeit, dass er mehr mit gleichaltrigen Kindern zu tun hat und den Umgang mit Ihnen gewöhnt.

Ich bin zwar mit ihm in der Mutter Kind Gruppe und treffe mich auch jede Woche mit anderen Müttern, aber das ist doch nicht so ganz das gleiche wie wenn sie jeden Tag mehrere Stunden mit anderen Kindern zu tun haben.

Vielleicht liegt es auch einfach etwas an seinem Charakter, ich bin auch eher ein ruhiger Mensch und gehe nicht gleich auf andere Leute zu. Wenn ich jemanden kenne, bin ich aber sehr offen und umgänglich, ich denke das triffts auch bei meinem Sohn :-D

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In dem Alter spielen die Kinder ja auch eher nebeneinander als miteinander. Wenn du ein gutes Gefühl bei deinem Kindergarten hast, dann werden die dich bzw deinen Sohn sicherlich auch unterstützen und sich bei dir melden falls da tatsächlich ein Problem entstehen sollte (wovon wir jetzt aber gar nicht ausgehen wollen/müssen).

Wir haben einfach etwas introvertierte Kinder, die durch ihr Verhalten etwas schutzbedürftiger wirken als andere in ihrem Alter. Ich bin sicher, dass die beiden das ganz toll hinkriegen werden und durch ihre besondere Art schnell zum "Erzieherliebling" werden #verliebt

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So, Hallo!

Leider kann ich dir (erstmal) keinen Rat geben.

Kommt mir vor als würdest du meinen Sohn beschreiben ;-)
Er ist Ende Juni zwei geworden und geht ab September in den KiGa. Er ist auch sehr schüchtern, aber wenn er Vertrauen gefasst hat, taut er auch schnell auf. Von Anfang an konnte/ wollte er nicht mit Gleichaltrigen spielen. Er zeigt gerne den kleineren etwas, am liebsten spielt er mit deutlich älteren Kindern.
Mein Sohn lässt sich auch immer die Sachen wegnehmen und geht dann lieber mit etwas anderem spielen als sich zu wehren.
Beim Vorgespräch im KiGa hat die Erzieherin gesagt, dass sie ein Auge auf ihn haben wird, damit er nicht dort komplett untergeht und ihm den Umgang mit den anderen lernen wird.
Das Gute war schon mal dass er seine Erzieherin mag und gleich mit ihr gespielt hat und ihre Fragen beantwortet hat.
Im September kann ich gerne nochmal berichten, wie es wirklich läuft #winke

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Unsere Söhne sind fast gleichalt und ich finde, du beschreibst ein völlig normales 1,5 jähriges Kind.

In diesem Alter wird noch nicht unbedingt zusammen gespielt. Jetzt so langsam betrachte ich eine kleine Veränderung.

Mein Sohn ist bei Fremden auch erst mal zurück haltend und braucht so seine 30 Minuten.
Er beobachtet am liebsten.
Er kennt inzwischen super das Wort "meine", aber es scheint nur für mich zu gelten. Ignorieren das andere Kinder, ist es auch in Ordnung.

Er geht seid er 13 Monate alt ist in die Krippe. Der Start war nicht leicht, er hatte aber eine Lieblingsbetreuerin und mit der ging es. Inzwischen geht aber mit allen.
Laut Betreuerin ist er inzwischen das am Besten integrierte Kind mit einem super Sozialverhalten. (wie auch immer, dass dort heraus gefunden wurde, wahrscheinlich hört er da einfach nur gut ;-))
Ich gehe davon aus, dass er ein sensibler ist und bleibt und nicht der Rüpel dort wird und ich muss sagen: ich habe nichts dagegen ;-)

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Meine Große war auch immer schüchtern und zurückhaltend, hat andere oft nur beobachtet, sich aber nicht eingebracht.

Wenn es ihr im Kindergarten zu viel wurde, hat sie sich an den Rand gesetzt und geguckt, alleine.
Aber sie war nicht unglücklich dabei.
Jetzt kommt sie in die Schule und hat sich echt entwickelt.Sie ist immer noch eher zurückhaltend, sagt aber ihre Meinung, schließt Freundschaften und ist ein fröhliches Kind.

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Macht meine Tochter auch oft und die Erzieherinnen lassen sie gewähren, sie braucht das einfach.

Es ist für sie wie ne Art Auszeit... wenn Beispielweise ich in einem Großraumbüro mit 21 anderen sitzen würde, bräuchte ich auch zwischendurch ne Auszeit :-)

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Huhu,

Ich kann dir von Hagrid berichten. Hagrid war von Anfang an ein sehr zurückhaltendes Kind, mied den Kontakt zu anderen Kindern und fremden Menschen.

Die Kitaeingewöhnung lief trotzdem erstaunlich gut. Er wurde vorher auch schon hin und wieder von Oma betreut und kannte es zumindest schon.

Bei ihm war es sehr auffällig, dass er sich sehr an seine Bezugserzieherin geklammert hat. Anfangs durfte ihn niemand anders wickeln oder trösten. Die anderen Kinder hat er links liegen gelassen und viel alleine gespielt.

Und es ist bis heute so, dass er sich "seine" Erzieher selber aussucht. Die dürfen ihn wickeln, trösten und mit ihm spielen. Alle anderen Erzeiher werden links liegen gelassen, mit denen spricht er nicht einmal.

Der Kontakt zu anderen Kindern hat sich gebessert. Einfach weil er sie jeden Tag sieht. Manchmal machen die Kinder Unsinn vor und Hagrid will es unbedingt nach machen. So hat es sich irgendwie eingeschlichen, dass er mit anderen Kijdern spielt.

Mach dir nicht zu viele Gedanken, lass deinem Kind Zeit und hab Geduld.

Bei Hagrid hat es rund 7 Wochen gedauert, bis er eine zweite Erzieherin an sich ran gelassen hat. Aber das war vollkommen okay, die Erzieher haben nie Druck gemacht und haben ihn so akzeptiert.

Ich wünsche euch viel Spaß im Februar, bis dahin ist ja noch etwas hin.

LG

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Man könnte meinen Du sprichst von meinem Kind :-)