Hallo Ihr lieben,
Habe schon oft mit Begeisterung hier Beiträge gelesen und mir Tipps und Anregungen geholt, danke schon mal dafür.
Jetzt möchte ich euch kurz von meiner Tochter berichten:
Sie ist jetzt 2 Jahre und 9 Monate und hat in ihrem kurzen Leben schon viele überrascht, begeistert und auch nerven gekostet.
Angefangen als Schreibaby bis ca. Zum 12 Monat.
Leichtes Kiss Syndrom, behandelt beim osteopathen.
Braucht immer körperkontakt, Vorallem bei Müdigkeit, Krankheit, Unbehagen (Finger fummeln)
Ist seit 9 Monaten im Kiga und hat sich jetzt erst eingewöht.
Gespräche mit der Erzieherin: kann laute Momente nicht aushalten, wenn Kinder sie berühren (streifen, anrempeln) schreit sie und lässt sich nicht beruhigen, will immer schlafen, kuscheln mit der Erzieherin, spielt nicht mit anderem Kindern, ab und zu für sich oder der Erzieherin.
Ein Test wurde gemacht, das Kind ist überdurchschnittlich entwickelt in Sprache, Verständnis, Kreativität usw.
Nur Defizite im Sozialverhalten sind vorhanden.
Seitdem nun eine neue Erzieherin ihre neue bezugsperson im Kiga geworden ist und es einen Musikraum gibt hat sich die Situation im Kiga entspannt.
Sie geht nun gerne hin und sagt es auch, hauptsächlich spielt die neue Erzieherin dabei eine Rolle, spielt jedoch weiterhin nicht mit den anderen Kindern in ihrem Alter. Ab und zu wird sie erwischt das sie mit älteren spielt und Dialoge mit Ihnen führt.
Zur Persönlichkeit: sie sprach sehr früh, redet den ganzen Tag, stellt fragen über fragen, zählt bis 19, liest Buchstaben und zahlen, möchte viel vorgelesen bekommen, fragt "was steht da?"
Malt und bastelt viel und gerne. Auch schon Formen wie Sonne erkennbar, sehr Wissensdurstig, begreift schnell, sieht Zusammenhänge, merkt sich Sachen von zb. Erlebnissen und gibt diese Monate später wieder, merkt sich Orte (Urlaub) und erkennt diese nach längerer Zeit wieder, ist Hitze und Kälte empfindlich (Badewanne), Schilder in Kleidung müssen rausgeschnitten werden weil sie wehtuen, zähneputzen tut weh, fliegt ein Hubschrauber vorbei schreit sie und hält sich die Ohren zu, wenn zb. Schokolade in den Händen schmilzt weint sie, wenn das Eis tropft weint sie auch, muss sofort abgewischt werden. Schwimmbäder, Zoos, Spielplätze sind schwierige Orte, sie weint Viel oder zieht sich zurück.
So. Nun habe ich mich natürlich schon viel belesen und versucht zu erkundigen aber bin auf keinen wirklichen Nenner gekommen.
Meine Vermutung, sie ist Hochsensibel oder Hochbegabt oder beides?
Schwierig ist es mit anderen Leuten darüber zu reden da man oft belächelt wird "jaja natürlich ist gerade dein Kind was besonderes"
Fühle mich nicht ernst genommen.
Vielleicht kann mir jemand sagen wo ich mich hinwenden kann? (habe leider kein Geld für eine private Beratung)
Welcher Arzt diagnostiziert solche Verhaltensweisen?
Vielleicht hat jemand Tipps, oder selbst Erfahrungsberichte für mich, bin für jede Anregungen dankbar.
Hochbegabt oder Hochsensibel?
Ein Kinder und Jugendpsychologe kann dir da behilflich sein, allerdings kann man erst verlässlich eine Aussage treffen wenn das Kind 5-6 Jahre alt ist.
Ich denke auch, dass das erst viel später diagnostiziert werden kann. Hochbegabung wird oft erst sehr spät erkannt.
Erstmal ist sie aber natürlich sehr weit. Unsere wird im Juli drei und ist motorisch, gerade im Sportbereich, schon immer sehr begabt und viel weiter als die anderen. Menschen und Sonnen etc. kann man beim malen auch schon erkennen, sprachlich ist sie auch weit, aber zählen klappt bis zehn immernoch nicht in der richtigen Reihenfolge.
Alles an "Ticks" was du aufgezählst hast finde ich aber normal. Da kenne ich viele, sehr sensible Kinder, die wegen den kleinsten Dingen total ausrasten.
Ich denke deine Tochter ist einfach beides. Vielleicht ist sie aber auch nur besonders weit weil sie viel beobachtet und schon länger in die Kita geht.
Da wirst du wohl noch ein paar Jahre warten müssen.
Hallo
Ich denke dafür ist es noch zu früh, es gibt einfach Kinder die schneller sind als andere. Deshalb würde ich das alles auch nicht bennen (wollen). Probleme gibt es ja nicht mehr, oder ? Solange sie im Kindergarten klar kommt und sich wohl fühlt passt das doch, egal ob sie mir Gleichaltrigen, jüngeren oder älteren Kindern rumhängt.
Meine 7,5 jährige war schon immer viel weiter als der durchschnittliche gleichaltrige, auch heute noch. Sie hat auch eine Klasse übersprungen und alleine vom wissen her wären auch 2 möglich gewesen..
Schrei Kind usw. war sie nicht.
Sie ist jedoch bis heute nicht getestet.
Es gibt einfach keinen Grund dafür und für uns ändert diese eine Zahl nichts. Will sie das wenn sie älter ist von selbst soll es so sein aber wir sehen keinen Grund dafür sie zu "labeln".
Das alles eine Diagnose braucht ist nicht so meins, das es einfach Kinder gibt die es nicht mögen wenn es laut und voller Trubel ist zB ist für mich nichts besonderes..
LG
Bei so kleinen Mäuschen ist es ziemlich schwer zu sagen, ob es um eine Hochbegabung oder einfach um hochsensibles Verhalten geht. Wie oben schon steht, kann dir da wohl nur ein Psychologe/Psychiater der sich auf Kinder und Jugendliche spezialisiert hat helfen. Frag mal in eurem ansässigen Krankenhaus nach, ob die sowas wie eine sozialpädiatrische Klinik bzw. eine psychiatrische Kindereinrichtungen haben. Sowas gibt's bei uns hier. Es wird alles an Verhaltensauffälligkeiten diagnostiziert und "behandelt", vom Hochbegabten über Autist bishin zu sehr sensiblen Kindern hab ich hier schon alles mitbekommen.
Lg
Ganz lieben Dank schon mal für eure antworten.
Ich werde dann wohl demnächst mal Termine beim kinderpsychologen und in unserem sozialpädiatrischen Zentrum machen. Danke für die Tipps.
Ich möchte ja einfach nur gerne vorbereitet sein, zb. Auch auf die Schulzeit, sollte sie zb. Früher eingeschult werden oder auf eine besondere schule müssen (montessori zb.)
Da der schulanfang auch mit einem Umzug von uns verbunden sein wird kann man den Wohnort auch besser bestimmen wenn man vorher weiß wohin das Kind zur schule geht bzw welche schule geeignet ist für diese Persönlichkeit.
Das kann man in dem Alter noch nicht beurteilen.
Dein Tochter klingt von der Beschreibung her wie meine nichte: sie sprach mit 18 Monaten schon Sätze, konnte mit 2 zählen, ist auch sonst sehr kreativ. Meiner Schwägerin wurde in dem alter auch vom Arzt gesagt, die Kleine sei sehr weit was die Intelligenz angeht, allerdings emotional und sozial hinterher. Sie kam dann mit drei in die Kita, hatte dort anfangs große Probleme. Sie geht in eine Montessori Einrichtung, nach einer weile hat sie sich eingewöhnt.
Naja, was soll ich sagen. Jetzt ist sie 4 und entwickelt sich schon lange nicht mehr so rasant schnell, dh es bestehen kaum mehr Unterschiede zu Gleichaltrigen. Auch emotional ist sie viel reifer geworden, das kam eben mit dem Alter. Klar, sie ist ein cleveres Mädchen, aber eben nicht Mega auffällig weiter als andere in dem Alter. Mit 2 hingehen lagen noch Lichtjahre zwischen ihr und anderen Kindern in dem Alter.
Was ich sagen will: vielleicht gehört dein Kind in eine dieser Kategorien. Vielleicht "verwächst" sich das aber auch. Gleichaltrige Kinder holen auf, die Entwicklung deiner Tochter verlangsamt bzw "normalisiert" sich und emotional reifen die Kinder ganz von selbst. Daher kann man das meiner Meinung nach vor 4/5 Jahren gar nicht festmachen.
Hier ist es auch so: Extrem weit voraus in allen kogonitiven Bereichen im Kleinkindalter, aber jetzt mit 4 kommen die anderen näher Als er mit gerade 3 seinen Namen schreiben konnte, dachte ich, er würde ein Jahr später Bücher lesen. Macht er nicht *g*
Die Tochter einer Freundin (4,5) ist allerdings weiterhin extrem weit voraus in allem. Sie liest flüssig! Das ist richtig unheimlich Und sie löst zettelweise Rechenaufgaben... Getestet ist sie meines Wissens nicht, ich wüsste jetzt auch nicht genau wozu. Vielleicht geht sie als Oktober-Kann-Kind in die Schule, vielleicht auch nicht. Sozial ist sie nicht so mega weit.
LG
bluemerle
Hallo!
Hast du es denn schonmal einfach beim Kinderarzt angesprochen? Wenn er einem nicht weiterhelfen kann müsste er dich doch wenigstens weiter überweisen können. Aber ich denke auch nicht dass du da jetzt schon eine verbindliche Diagnose bekommen wirst.
Mein Sohn ist im gleichen Alter und ich finde die Dinge die sie kann eigentlich absolut normal. Mit Ausnahme der Benennung der Buchstaben macht er das auch alles und noch viele andere tolle Sachen ;). Er ist zwar ein kluges Kerlchen aber von einer Hochbegabung geh ich nicht aus.
Mit Hochsensibilität kenn ich mich jetzt nicht aus, aber was du beschreibst klingt schon sehr sensibel und ziemlich anstrengend.
Lg zumy
Hallo,
also ich möchte mir keineswegs anmaßen das Verhalten bzw. die Intelligenz deiner Tochter zu bewerten, aber ich artikuliere dir hiermit einmal meine Sicht der Dinge, sowie meine eigenen Erfahrungen.
Meine Tochter ist vor wenigen Tagen 2 Jahre alt geworden, sie kann bis 20 zählen, spricht klar und deutlich in Sätzen, hat einen riesigen Wortschaft und kann ebenfalls eine runde Sonne malen, sowie andere einfache Formen und kann mindestens 20 Kinderlieder fehlerfrei singen, weiß wer welches Auto fährt und welche Frabe es hat. Mir wird oft gesagt, dass sie für ihr alter sehr weit ist, sowohl der Kinderarzt als auch die Kitaleitung haben mich bereits darauf angesprochen. Dennoch sehe ich absolut keinen Grund sie testen zu lassen. Zum einen ist es noch viel zu früh, für eine definitive Diagnose und zum anderen ändert es nichts an unserem Leben. Sollte sie hochbegabt sein, kann sie später ihre schulische Laufbahn verkürzen. Für sie wünsche ich mir jedoch, dass sie ganz normal ist.
Ich selbst bin Lehrerin und hochgebgabt und habe auch schon einige hochbegabte Kinder in der Schule erlebt. Ich habe einfach 2 komplette Jahre des Gymnasiums übersprungen und mein Studium nicht einmal in der Hälfte der Regelstudienzeit absolviert. Es war also kein Besuch einer Spezialschule nötig.
Du musst auch bedenken, dass es viele Nachteile hat hochbegabt zu sein:
Als Kind und Jugendliche war es für mich kaum machbar soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen. Ich war 16 als ich angefangen habe zu studieren und alle anderen waren 18 Jahre alt oder älter, also konnte ich meist nicht am Nachtleben teilhaben.
Auch nach dem Studium in der Schule war ich mit Abstand die jüngste Lehrerin, in den Berufsklassen waren einige meiner Schüler deutlich älter als ich.
Zu deiner Tochter:
Also für mich persönlich sind ihre Fähigkeiten dem Alter entsprechend. Sie ist kognitiv überdurchschnittlich aber meiner Meinung verfügt sie nicht über außergewöhnliche Fähigkeiten die auf eine Hochgebgabung hinweisen.
An deiner Stelle würde ich jedoch dringend einen Arzt konsultieren um ihr Verhalten interpretieren zu können. Für mich hört es sich schon sehr bedenklich und außergewöhnlich an, wenn ein Kind ein solches Verhalten aufweist wie du es beschreibst. So kann sie doch gar keine unbeschwerte Kindheit genießen mit Zoobesuch etc.
Wünsche euch alles Gute
Liebe Grüße
reabsie
Danke für deine Ansicht.
Um das noch zu erwähnen, ich wünsche mir keines fals das meine Tochter hochbegabt ist. Ich habe einfach nur viele gleiche oder ähnliche Verhaltensweisen von hochbegabten Kindern und meiner Tochter gesehen und mache mir einfach sorgen Sie nicht richtig zu fördern und Angst das sich das negativ auf ihr Verhalten auswirken kann.
Auch kann es ja sein das sie Hochsensibel ist, auch diese Kinder zeigen ähnliche Verhaltensweisen zu hochbegabten. Ich kenne eine hochbegabte die auch sehr sensibel ist.
Also egal was es ist, wünschen würde ich mir keins von beiden, aber egal was es ist möchte ich mir keinen Vorwurf machen dem Kind nicht die richtige fördermöglichkeit, oder vielleicht auch nur die nötige ruhe die sie braucht zu gewährleisten.
Denn ich denke ein Kind das Hochsensibel ist, ist in einer städtischen Grundschule mit ca. 30 Kindern in der klasse einfach nicht gut aufgehoben.
deine Tochter ist ja wirklich flott.
Mein Sohn ist 2 Jahre (und 3 Monate) und kann weder zählen, in Sätzen sprechen, nen Kreis malen. Ach eigentlich alles nicht was du aufgezählt hast
Finde deine Einstellung toll. Und mal ehrlich - als mein Sohn mit 18 Monaten Laufrad gefahren ist -waren alle TOTAL begeistert. Nun fahren alle in seinem alter und keinen interessiert es mehr wann er es gelernt hat.
Manche Sachen lernen einige halt früher als andere.
Der Sohn meiner Freundin ist hochbegabt. Weißt du wann sie es gemerkt hat? Grundschule 2. Klasse. Da hat er gleich mal 2 Klassen übersprungen, mehr auch nicht. Spezielle Schulen kosten spezielles Geld. Mich würde ja mal interessieren, wie du dein Kind besonders fördern würdest, wenn dir tatsächlich schon jetzt jemand bestätigt sie wäre hochbegabt? Ich denke es ist in dem Alter noch nicht möglich das zu sagen und wenn doch würde es doch auch nichts ändern oder?
Ich arbeite als Erzieherin mit Kindern von 2 bis 6 Jahren, und ich kann nun nix außergewöhnliches am Verhalten deiner Tochter erkennen. Für mich hört es sich nicht nach Hochbegabung an, leider meinen heutzutage sehr sehr viele Eltern, ihr Kind wäre hochbegabt, obwohl es einfach nur pfiffig ist oder sich Dinge gut merken kann.
Solche Dinge wie zählen bis 19 ist meist nur das eineinanderreihen von Zahlen, oder kann sie bewußt und korrekt 10 Gegenstände zählen? Wahrscheinlich reiht sie die Zahlen einfach nur eineinander, also reines Auswendig lernen.
Die Dinge, die du beschreibst, KÖNNTEN übrigens auch auf Autismus (Asberger) hindeuten. Auch diese Kinder sind in Teilbereichen sehr weit, dazu mega sensibel, nehmen bestimmte Dinge mehr wahr und sind sehr schnell reizüberflutet.
Aber wie gesagt, von der Beschreibung her hört sich deine Tochter ganz normal an. So sind viele Kinder in dem Alter.
Lass es halt testen, wenn es dir wichtig ist. Ich persönlich würde es nicht machen.