Termin beim SPZ - Entwicklung verzögert

Hallo an alle,

Ich weiß gar nicht, was ich mir genau von meinem Beitrag erhoffe, evtl. einfach nur etwas Zuspruch und Erfahrungen. Da wir gestern wieder mal einen Termin im SPZ hatten, kommt das Thema aktuell vor:

Mein kleiner Mann, momentan gute 2 1/2 Jahre alt, macht uns schon lange ein wenig Sorgen. Er hing von Anfang an motorisch hinterher: Zu spät Kopf heben, drehen (8 Monate), krabbeln (12 Monate), laufen (23 Monate). Physiotherapie macht er seit Ewigkeiten. Sind beim Kinderarzt und SPZ zu Kontrollen. Er ist muskulär hypoton, so die Diagnose. Hat er wahrscheinlich von mir, ich war wohl ähnlich, aber nicht ganz soo langsam. Als er endlich lief, machten wir drei Kreuze und dachten: das wars jetzt. Falsch gedacht. Er ist nach wie vor motorisch hinten dran, holt nur ganz langsam auf: kann seit Neuem gaanz flache Treppen-Stufen ohne Hilfe bewältigen. Am Bordstein brauch er eine Hand. Kann nicht hüpfen, so richtig rennen geht auch nicht. Im allgemeinen ist er einfach ungelenk.

Und nun kommt das nächste Problem um die Ecke: die Sprache. Er war mit zwei Jahren schon vom "Standart" (50 Wörter, zwei- Wort-Sätze) weit entfernt, er kann das jetzt immer noch nicht.

Ich mag meinen kleinen Mann total, er ist ruhig, meist zufrieden und spielt stundenlang mit Duplo oder Autos. Kann auch Aufträge gut befolgen. Hat Humor, lacht viel und blödelt rum. Und ich musste nie um sein Leben bangen, war nie schwer krank. Ich weiß das zu schätzen. Aber: mich nervt es manchmal, und ich bin auch traurig, dass er soo hinterherhinkt.

Wenn ihr auch solche Kinder habt, wie geht ihr damit um?

Viele Grüße
Stiefelkind

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Huhu,
ich antworte mal, weil ich dich irgendwie verstehen kann. Mein Sohn ist noch nicht so alt wie deiner, sondern 18 Monate.
Er hat nie gerobbt und gekrabbelt, kann das jetzt auch immer noch nicht. Er läuft aber seit er 13/14 Monate alt ist.
Er spricht noch kein einziges Wort, versteht aber fast alles. Das macht mir auch alles Sorgen. Dadurch dass er nie gekrabbelt ist, klettert er noch kein bisschen, traut sich allgemein sehr wenig zu.
Noch dazu kommt, dass er soziale Kontakte "scheut". Weint bei Fremden und andere Kinder kann er nicht leiden.
Ist sehr sensibel und weint bei jeder kleinen Veränderung. Bekommt alles mit, reagiert auf jede Kleinigkeit mit weinen.
Isst den ganzen Tag, wenn man ihn nicht bremsen würde....
Das sind so die Sachen, über die ich mir Gedanken mache und wo ich weiß, dass andere Kinder in dem Alter schon weiter sind.
Ich kann deine Trauer also nachvollziehen.

Beste Grüße :-) und Kopf hoch!

2

Hallo,

ich kann dich gut verstehen!

Habt Ihr Augen und Ohren untersuchen lassen?

Mein Sohn ist motorisch auch eher von der langsameren Sorte. Wie bei deinem Sohn, allerdings ging das Laufen schneller.

Er war aber lange Zeit sehr "tollpatschig". Rennen, Springen und diese Dinge gingen auch lange Zeit nicht.

Sprache war auch etwas verzögert, aber etwas schneller als bei euch.

Dazu kommen noch andere Schwierigkeiten, verschiedene Ängste zum Beispiel.

Bei uns lag es wahrscheinlich an seiner Weitsichtigkeit. Er hat vieles einfach nicht richtig gesehen. Es wirkte sich auch auf die Sprache aus, weil quasi keine Lippen lesen konnte.

Seitdem er seine Brille hat, hat er einen extremen Schub gemacht. Wir machen aber noch Frühförderung, in den Bereichen in denen es noch hakt.

Viele Grüße

3

Hey???? Genieße Deinen Kleinen so wie er ist, mach Dich frei von den ganzen Anforderungen und lebe im hier und jetzt. Wenn Du die Physio mit ihm machst und den Kontakt zu den Ärzten hälst(sprich man soll es nicht ignorieren) dann ist der Part abgeschlossen und Du lebst ganz normal mit Deinem Sohnemann???? Ich habe hier auch ein besonderes Kind, aber erst 12 Monate, wir haben schon zig Arzttermine hinter uns und keiner weiß was er hat. Aber er entwickelt sich ja, nur halt nach seinem eigenen Lebensplan! Mit 5Monaten hat er erst gelernt seinen Blick zu kontrollieren und gelernt etwas zu halten(kein Greifreflex). Erst mit 6Monaten reagierte er auf Geräusche und konnte mich mit dem Blick finden und fixieren. Er kann immer noch nicht sitzen bspw. aber er hat Humor und lacht so viel, da geht einem das Herz auf<3 ich mache mit ihm die Therapie die notwendig ist und die Untersuchungen, die wichtig sind und ansonsten leben wir einfach. Es hieß mal mein Kind wird nie etwas können, jetzt merkt man ihm kaum mehr etwas an. Die Ärzte sind ratlos, was Prognosen angeht bezüglich seiner Entwicklung, ob er und was er noch lernt, vielleicht kann er auch alles und wird ein kleiner Einstein. Was ich einfach sagen will, wir wissen nicht was uns erwartet, aber ich freue mich auf jeden Tag mit meinem Kind, was ziemlich glücklich wirkt!
Es gibt hin und wieder auch mal Gedanken, aber sobald ich mich dabei erwische, jage ich sie schnell fort :D
Was ich allerdings noch machen würde ist Ostheopathie. Wünsche Dir alles Liebe.

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Hi,

ich begutachtete vor zwei Monaten zwei Kinder mit diesem Problem und ich muss zugeben, gerade bei dem einem Kind hätte man Tränen in den Augen haben können.

Jetzt kommt ein aber... betrachtet man die Gesamtentwicklung sage ich: wow, wow. Die Mutter war irre hinter. Einfach toll.

Was ich dir raten würde, dass du umgehend einen Antrag auf Frühförderung stellst. Den Vorteil hat es, dass sie zu dir nach Hause kommen und die Einbeziehung der Eltern ist schlichtweg größer.

Bei der Sprache würde ich immer auch nach den Ohren gucken lassen. In meinem Falle hatte beide Kinder Peobleme damit.

Sieht man die Kinder an, kann man nur unendlichen Respekt vor der Mutter haben aber es wird besser, defintiiv,

#winke

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Guten Morgen Stiefelkind !
Meine Tochter (aktuell 28 Monate ,bzw. korrigiert 26 1/2 Monate alt) befindet sich gerade in ähnlicher Situation.
Wir sind auch immer im SPZ zu Kontrollen,haben eine lange Zeit Krankengymnastik gemacht,zur Zeit Ergotherapie und sie hat einen I-Patz in der Krippe.
Neben Kleinwuchs und Klumpfüßen ist sie auch hypoton.
Unsere letzte SPZ-Diagnose lautete "milde Entwicklungsverzögerung"
Als sie endlich mit 19 Monaten lief,habe ich echt durchgeatmet.
Allerdings ja es Ewigkeiten gedauert,bis sie einigermaßen stabil lief.
Sie läuft Treppen hoch und runter mit Festhalten ,dabei ächzt sie allerdings wie ne alte Oma.Sind es niedrige Treppenstufen schafft sie das dann und wann auch ihn Festhalten,also wie bei euch.Hüpfen oder auf Einbeinstand-Fehlanzeige.
Die anderen in der Kita machen bereits Purzelbäume oder ziehen sich teilweise alleine an,da ist sie noch weit entfernt von.
Aber,alleine schon wegen der Klumpfüße,bin ich total glücklich,dass sie läuft und immer in Bewegung ist,ein echter Wirbelwind.
Nun kommt bei uns das Nächste,die Sprache.Sie spricht sehr gerne,teilweise 2-und 3-Wortsätze,kann schon bestimmt an die 150 Wörter,spricht aber so undeutlich,dass fast nur wir als Eltern sie verstehen.Vor 2 Monaten wurden Paukenergüsse diagnostiziert,ich hoffe,es liegt alleine daran,stelle mich aber schon mal auf Logopädie in Zukunft ein....
Wie gehe ich damit um -tja.....
Irgendwie ist es eine Achterbahn der Gefühle jeden Tag.
Stolz auf kleine Fortschritte,gefrustet,wenn ich (leider automatisch)mit Gleichaltrigen vergleiche.
Ich versuche sie zu fördern,aber nicht zu überfordern.Aus den ganzen Tipps und Vorschlägen,die mit Therapeuten,Kita,SPZ usw geben,versuche ich realistisch zu ermitteln,wo mein Kind steht,welche Maßnahmen zu viel sind,was wir zu Hause umsetzen können.
Von Außenstehenden kommen Einschätzungen über meine Tochter von "zeitgerecht entwickelt"bis zu "global verzögert".Manchmal weiß ich gar nicht,wo wir überhaupt stehen.
Und ,so ist es leider,ich bin frustriert,dass alles bei meiner Tochter immer länger dauert und andere Kinder scheinbar mühelos von heute auf morgen etwas Neues können,oder ich beobachte,dass sie von sich aus etwas üben und es dann können und ich muss sie zu Hause immer dazu animieren und üben üben üben.
Ja,so sieht es bei uns aus.
Sorry für die Rechtschreibfehler,schreibe vom Handy.
Liebe Grüße Cinderella1978

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Ganz ehrlich, wenn er Erwachsen ist interessiert es keinen mehr wann er gelaufen ist. Klar ist es schwer mit anzusehen wenn alle gleichaltrigen Kinder lustig drumherum springen und er halt noch nicht so viel. Aber er wird es lernen!

Dafür hat er bestimmt andere Stärken, oder? Meiner Freundin ihre Kleine war auch so stark hinterher dafür war sie super früh dran in der Feinmotorik. Konnte super früh schon in der Zeitung blättern, schön Blatt für Blatt. Das schafft meiner jetzt ein Jahr später erst.

Wegen der Sprache: habt ihr ihn beim HNO richtig durchchecken lassen. Mein Kleiner war auch hinterher. Bei einer Mandel-OP kam raus das er Wasser hinterm Trommelfell hatte und deshalb zwar gehört hat aber halt wie unter Wasser. In der OP wurden dann auch noch die Polypen entfernt und Schnitte in die TF gemacht. Seitdem die Schnitte zugewachsen sind explodiert die Sprache. Hingt zwar auch noch nach und wird die 50 Wörter gerade so packen aber er hat nur 3 Zweiwortsätze auf Lager.

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Hallo,

Vielen lieben Dank an alle, die mir geantwortet haben. In meiner Umgebung sind nur Kinder, wo sich die Eltern Sorgen machen, wenn das Kind mit 16 Monaten "immer noch nicht" läuft oder erst mit 1,5 anfängt zu sprechen...

Man bekommt dann immer die verschiedensten Ausagen zu seinem langsamen Kind, von "Das verwächst sich" zu "Gaanz schlimm". Mich nervt auch diese Unsicherheit bezüglich z.B. seiner Therapien. Er ist nicht richtig behindert, aber so ganz zeitgerecht entwickelt eben auch nicht. Und das neuerdings in mindestens zwei Bereichen (Sprache und Grobmotorik). Wenn es nur die Motorik wäre, würde ich das etwas entspannter sehen.

Bezüglich Sprache und Ohren: wir sind seit nem Jahr alle drei Monate beim HNO. Einen Hörtest konnten wir noch nie machen. Mein Sohn fremdelt extrem stark, er fängt an zu brüllen wenn wir nur eine Arzt-Praxis (oder wenn es nur so aussieht wie eine) betreten. Das ihm jemand Fremdes in einem fremden Raum irgendwas ins Ohr steckt:undenkbar. Wir haben es mindestens 5x probiert. Für Erklärungen ist er nicht empfänglich, Ablenkung funzt nicht (Smartphone), spielerisch geht auch nicht. Er ist sehr misstrauisch gegenüber fremden Menschen und Situationen. Reagiert mit panischem Brüllen. Lange Rede kurzer Sinn: nur Aufgrund des Verdachts auf eine Hörstörung durch Paukenergüsse wurde er im April operiert: Trommelfelle aufgeschnitten, Sekret abgesaugt und auf einer Seite ein Röhrchen. Polypen auch entfernt. Es gab/gibt den Verdacht, dass er schlecht durch die Nase atmen kann. Mund steht ständig offen, er sabbert unheimlich viel. Aber es gibt auch die Diagnose "oralofasciale Hypertonie".

Fazit von der OP: Kind sabbert immer noch, bezüglich sprechens gibt es eine minimale Verbesserung. Wir wissen nicht, ob das kausal mit der OP zusammenhängt oder nur Zufall ist.

Wir haben uns mit dem SPZ geeinigt, dass wir im Sommer erstmal Therapie-Pause machen. Wir hatten in Spitzen-Zeiten in der Woche 1x Kinderturnen, 1xPhysio und 1x Logo. Dazu noch Arzt-Termine und/oder Sanitätshaus Termine zum Einlagen anpassen. Das bringt uns als Vollzeit-Arbeitende Eltern an Grenzen.

Wir werden mit den Therapien im August weitermachen.

Viele Grüße

Stiefelkind

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Wow,unsere beiden scheinen einige Gemeinsamkeiten zu haben.
Das mit dem starken Sabbern kenne ich auch,sie hat eigentlich immer ein Halstuch an.#augen
Wir haben ihr jetzt knapp 3 Wochen durchgehend Nasenspray verabreicht,dadurch ist es viel besser geworden,auch an der Aussprache hat sich einiges verbessert.
Ist ja frustrierend,dass die Paukenröhrchen/Polypen-OP kein so großer Erfolg war,da hatte ich schon bei uns ziemlich darauf gehofft.
Auch wir hatten eine ganze Zeitlang einen sehr straffen Wochenplan,Ergo,KG,Frühförderung....auch wenn ich z.Z.nicht arbeite,war das schon krass und aktuell haben wir nur Ergo,ich suche aber eine Turngruppe und sie geht ja in die Kita.
Den Balanceakt zu finden zwischen nicht zu viel aber auch nicht zu wenig machen,das finde ich schon schwer.
Man will sich ja später auch nichts vorwerfen.
Wenn eine Verzögerung bekannt ist,muss man wachsam bleiben ,finde ich.

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Gaaaanz ruhig. Bitte lasst das Kind einfach mal Kind sein und es sich in Ruhe entwickeln. Mein Sohn war auch etwas spät dran. Krabbeln mit 11 Monaten, frei laufen mit 22 Monaten. Sprachentwicklung so lala, immer schüchtern, ängstlicher als andere in dem Alter. Mit ca. 3 Jahren dann der Entwicklungsschub. Er ist jetzt 4 und vollkommen normal entwickelt. Heute bin ich froh wenn er mal 5 Minuten kein Wort sagt, er würde am liebsten auf jeden Baum klettern, ist selbstbewusst, liebt die Bewegung, ist sprachlich zeitgerecht entwickelt, wurde ohne Probleme trocken, ect. Vielleicht braucht dein Kind einfach noch ein wenig Zeit um "aufzublühen". Bitte gebt ihm das Gefühl 'normal' zu sein. Vielleicht braucht dein Kind einen 'Anstoß' der ihm zeigt, dass es keinen Grund gibt so schüchtern zu sein. Lass ihn Dinge ausprobieren, zeig ihm gewisse Dinge, fordere ihn ein wenig heraus. Ich bin sicher dein Sohn ist ein ganz süßes Kerlchen mit seinen eigenen Stärken :-) Ich schicke euch ganz viel Kraft und wünsche euch alles Gute!