zweijähriger sprachlich auf stand eines einjährigen. Wie kann ich fördern

Hallo zusammen,

gestern waren wir bei der U7. Unser kleinster ist sprachlich auf dem Stand eines einjährigen...
Jetzt müssen wir zu einem speziellen HNO um auszuschließen das was mit den Ohren nicht stimmt..
Die Kinderärztin hat aber selbst schon gesagt das sie glaubt er verarscht uns nur und ist zu faul zum reden weil wenn wir ihm etwas sagen versteht er jedes Wort.

Wie kann ich ihn jetzt zum reden animieren ohne genau das gegenteil zu erreichen?
Ignorieren solange er nicht einigermaßen verständlich sagt was er will? Da wird er wahrscheinlich bockig und brüllt erstmal, hilft mir das dann weiter das er versucht zu sagen was er will?
Wäre über paar Tipps dankbar..

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was hast du denn für eine kinderärztin, die davon spricht, dein zweijähriges kind würde dich verarschen??? das wär für mich ein grund zu wechseln.

klar kannst du dich ab und zu blöd stellen und noch mal fragen, was er will (die GURKE möchtest du?), aber lass ihn in ruhe, wenn er noch nicht sprechen will. wenn du zu viel druck machst, verstummt er möglicherweise ganz.

viel mit dem kind sprechen, deutlich sprechen, vorlesen und aufmerksam zuhören, wenn es etwas äussert sind die basics. vor allem das gefühl geben, dass du zeit und lust hast zu hören, was er zu sagen hat.

es gibt da so einen netten witz, wo die eltern ewig lange versuchen, ihr kind zum reden zu animieren. nichts hilft, keine chance, das kind spricht nicht. dann eines tages beim abendbrot sagt es "mama, gibst du mir bitte das salz?" mutter: "kind, du kannst sprechen, warum hast du denn nie etwas gesagt?" antwort:"bisher war alles in ordnung"

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Abklären ob die Ohren ok sind.
Und dann reden reden reden kein Fernsehen.
Bücher lesen, Sachen erklären usw. Sprache wird durch Nachahmung gelernt.
Im übrigen verarscht ein 2 jähriger niemand!

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Mit verarschen war gemeint er könnte reden tut es aber nicht weil er entweder zu faul ist oder halt einfach keine Lust hat.

Das ist bei uns halt die Ausdrucksweise so sie will mir damit nichts böses sagen.
Wenn wir ihm was vor sagen und er sagt es zufällig nach macht er das auch nur einmal. Letzte Woche z.b. war mein Mann mit ihm bei der Brauerei zum Getränke holen und im Auto hat er Brauerei gesagt, als sie nach Hause gekommen sind wollte mein Mann natürlich das er mir das auch sagt. Auf die Aufforderung er solle Brauerei sagen antwortet er dann nur mit einem "Nein" und geht es immer. Er sagt also alles maximal einmal..

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Der Wunsch zur Kommunikation ist uns Menschen angeboten, bereits Babys wollen kommunizieren.
Ein Kind das dieses nicht altersentsprechend tut ist nicht faul oder hat keine Lust, sondern kann es nicht.
Bitte nehmt diese negative Sichtweise raus. Ich nehme an ihr habt eine Überweisung zur Pädaudiologin, bleibt drann und versucht eine Überweisung zur Logopädin zu bekommen.
Meine Tochter konnte mit zwei auch nur "Da" mehr nicht, sie hat aber alles verstanden und auch komplexe Anforderungen erfüllt.
Bei ihr wurde eine Sprachfindungsstörung festgestellt. Mittlerweile ist sie 3 und wir haben unseren 4 Logopädieblock, mit 2 1/2 haben wir gestartet.
Hätten wir einfach gewartet oder hätten auf sie nicht mehr reagiert hätte sie irgendwann resigniert, mit einer solchen Sprachstörung, kann das Kind nicht von alleine Sprechen lernen. Bitte macht das nicht sondern geht auf euer Kind ein, redet mit ihm, begleitet seine Handlungen mit Sprache.

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meine mädchen kauen mir ein ohr ab, aber wenn ich ihnen gesagt hätte "sag mal ..." da hätten sie auch geschwiegen.

das ist keine form der kommunikation, sondern vorführen.

wenn du möchtest, dass er mit dir redet, dann muss er etwas zu sagen haben und das gefühl haben, dass ihm zugehört wird.

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Ich finde die Aussage eurer Kinderaerztin sehr bedenklich. Alle gesunden Kinder haben ein natuerliches Bedeurfnis zu kommunizieren. Wenn ein Kind das nicht altersgemaess tut, dann KANN es das (noch) nicht. Kinder sind nie "zu faul", um sich altersgemaess zu entwickeln.

Unser Sohn war auch sprachverzoegert, und uns wurde das genaue Gegenteil geraten: Wir sollten auf JEDEN Versuch, sich sprachlich mitzuteilen, positiv reagieren, um ihm Erfolgserlebnisse zu verschaffen und seine Sprechfreude zu erhalten.

Ansonsten ihn nicht korrigieren sondern immer alles korrekt und in ganzen einfachen Saetzen wiederholen. Also, wenn er zum Beispiel auf ein Auto zeigt und irgendeinen undefinierbaren Laut ausstoesst, dann sagen "Ja, das ist ein Auto"

Gehoer abklaeren ist auf jeden Fall gut. Wenn da ein Problem ausgeschlossen werden kann, dann muss man mal schauen, wie seine Sprachentwicklung so aussieht. Vielleicht braucht er einfach nur noch etwas Zeit und man kann abwarten. Es kann aber auch sinnvoll sein, ihn schon bei der Logopaedie vorzustellen. Die bahandeln naemlich nicht nur Ausspracheprobleme bei aelteren Kindern sondern machen auch Sprachanbahnung bei kleineren, die noch gar nicht sprechen.

Mein Sohn hat sein erstes Wort mit 18 Monaten gesagt. Mir 2 Jahren hatte er ein normales Sprachverstaendnis und konnte ca. 10 Worte (nicht korrekt). Richtig angefangen zu sprechen hat er mit knapp 3 Jahren. Ein gutes halbes Jahr spaeter hatte er so aufgeholt, dass er im unteren Normalbereich lag. Heute ist er 4.5 und redet total normal.

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Hallo! Ich würde (wenn beim HNO alles ok ist) so lange bei der Kiä auflaufen, bis sie euch eine Logopädie verschreibt. Da muss man aber leider immer ziemlich am Ball bleiben und nerven, weil diese Therapien recht teuer sind und sich stark auf das Budget der Ärzte auswirken. Die verschreiben das eigentlich nicht so großzügig.

Aber euch mit der Diagnose so allein zu lassen, finde ich nicht in Ordnung. Wie hier schon geschrieben wurde: Faule Kinder gibt es nicht. Jedes Kind ist stolz, wenn es etwas neues lernt und möchte das gerne zeigen. Lass dich von der Ärztin da aber nicht abwiegeln, sondern besteh auf Logopädie. Die zeigen euch auch Übungen für zu Hause.

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Hallo,

ich finde die Aussage Deiner KiÄ nicht okay.
Warum soll das Kind Euch verarschen?
HNO ist mal einen Versuch wert, dann wäre der Punkt geklärt.

Mir wurde geraten - einfach immer üben und am Ball bleiben.
Meine Tochter hat mit 2 schon eine ganze Morgenshow moderiert, darum war ich beim Junior auch etwas besorgt.

Mein Sohn ist auch 2 und bei unserer U7 meinte die Kinderärztin, dass lt. ihrer Erfahrung die Jungs oft etwas später dran sind mit dem Sprechen.

Dafür muss ich sagen - wenn ich schon vergleiche - dass er mit 2 bei weitem besser klettern, kraxeln und turnen kann, wie meine Tochter in dem Alter.
Sie war da immer sehr vorsichtig und skeptisch und erst mit 3,5 Jahren ist da der Knoten geplatzt, dass sie sich am Spielplatz mal mehr zugetraut hat.
Er düste schon mit nicht mal 2 auf die Rutschtürme hoch und meisterte auch schon einige Stellen in dem Geschicklichkeitsparcours.

Meiner sagt neben Mama, Papa und dem Namen seiner Schwester z.B. folgende Worte

- Baga (Bagger)
- Dokko (Doktor)
- Brumbrum (LKW, große schwere Autos)
- Bussssss (Bus)
- Wus (Wurst)
- Neinnein
- Nana (Schnulli)
- Balllll
- Eissss

- heiss
- Döta (Puppe)
- des (zeigt auf etwas, soll "das!" heißen!)
- Bett
- Ato (Auto)
- wuwu (Nachbarshund)
- kaka (wenn er die Hose voll hat, dass passt ihm gar nicht)
- Düt (Hut)
- Sssssssu (Schuh)

Und manchmal nullert er irgendwas daher, was man nicht versteht.
Also es sind zwar Worte aber so viel wie bei meiner Großen sind es nicht.

Meine Kinderärztin und die Tagesmutter rieten mir beide, einfach weiter üben.
Beim Spielen klappt es schon ganz gut, z.B. mit den Schleichtieren.

Er hat schöne Figuren, Bär, Löwe, Tiger, Panda, Hase, usw.
Und wenn wir damit spielen, dann üben wir es immer wieder.
Es klingt noch recht verwaschen, aber ein "Tigaaaa", "Lööööe" oder "Hassßßße" ist schon mal dabei.;-)

LG

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Bei der Sprache unterscheidet man aber schon zwischen rezeptiv und produktiv. Es gibt sehr wohl Menschen, die alles verstehen (rezeptiv), aber auch als Erwachsene einfach nichts selbst sprechen können (produktiv). Nicht umsonst gibt es uK.

Tipps: Akzeptiert ihn, wie er ist. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

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Hallo,

- Pädaudiologe

- Augenarzt

- Logopäde mit Schwerpunkt LakeTalker und verbale Entwicklungsdyspraxie

und zwar alle drei oder wenn und aber.

LG Reina, Logopädin

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Hi,

ich begutachte Kinder und solches Problem habe ich seeehr oft.

Es sind meistens zwei Gruppen, die mir her orstechen.

a) da ist etwas mit den Ohren
b) es ist dahinter eine Erkrankung im Bereich der Psychiatrie. Damit meine ich hauptsächlich Autismus. So ähnlich wie es aich gut Kati unterscheidet.

Es fällt mir oft auf, dass Eltern aber dieses Problem oft verstärken, indem sie sich ja schon darauf ,,einstellen".

Daher finde ich schon wichtig, was Reina sagt. Ich würde noch weitergehen. Ist es wirklich nur die Sprache ?

Wenn ja, Reinas Worte zum Herzen nehmen, wenn nein würde ich zusätzlich die Frühförderung ins Boot holen.

#winke