Hallo zusammen,
Ersteinmal möchte ich hervorheben, dass jeder seine Meinung hat und so erziehen soll, wie er / sie es für richtig hält. Die folgende Frage möchte nicht provozieren sondern verstehen...
Ich habe bei meiner Tochter (jetzt 17 Monate) früh mit abhalten angefangen und Teilzeit windelfrei praktiziert. Sie sagt Pipi und Kaka manchmal an und geht auch entsprechend aufs Töpfchen. Geht sie darauf, geht auch immer was rein. Sie scheint also ihre Blase unter Kontrolle zu haben, verpasst nur manchmal durch Spielen o.ä. den Moment zum Töpfchen zu gehen. Daher planen wir auch bald die Windel ganz weg zu lassen (zumindest tagsüber, mal sehen wie es läuft).
Kurz zu mir: ich bin in den 80ern in der DDR geboren worden. Meine Eltern sagten immer, dass meine Geschwister und ich mit 1 - 1,5 Jahren trocken waren (so wie auch alle meine Freunde und Bekannten...soweit ich weiß hat da auch keiner eine Störung von getragen, aber man redet ja auch nicht über alles ). Sehe ich meine Tochter an, glaube ich das auch. Auch eine Freundin aus der alten Heimat (bin mittlerweile nach NRW gezogen) meinte ihre Mädels waren wie die meisten Kinder in der Kita dort mit 14-16 Monaten trocken.
Natürlich hat jeder sein eigenes Tempo, aber ich wüsste gern ob es noch mehr Leute gibt, deren Kinder heutzutage so früh trocken wurden? Ich wundere mich immer, weil man nur von Kindern liest die mit 2,5-3,5 Jahren trocken werden. Alles andere klingt nach zwang/krank etc...aber ich kann mir das so fast nicht vorstellen, dass es heute nur noch so Standard ist? ... Oder ist da das Land nur noch immer so geteilt?
Wie gesagt, das ist kein Angriff auf irgendwen der seine Kinder in den Windeln lässt so lange sie möchten. Jedem das seine. Meine Maus geht gerne aufs Töpfchen
Liebe Grüße
Feli
Trockenwerden in der DDR und heute
Hallo
Ich meine erst vor kurzem dasselbe geschrieben zu haben, ich kenne eine Frau die ebenfalls aus der DDR kommt. Ihr Kind sass seit eh & je auf dem Töpfchen/Klo und da war auch Zwang und Ärger dabei.
Es wollte halt nicht immer wie die Mutter.
Schlussendlich war es aber trotzdem sehr früh trocken.
Damit meine ich auch wirklich trocken und nicht "Mama analysiert Kind 24/7 und setztz es bei Verdacht aufs Klo".
Ich denke durchaus dass das es möglich ist das ein Kind früh (richtig) trocken wird, für mich stellt sich eher die Frage ob das ganze auch gut und nötig ist.
Mit einem gewissen Maß an Reife und Verständnis finde ich das ganze nämlich eindeutig stressfreier für alle Beteiligten.
LG
Klar dass zwang da nichts bringt, das Kind muss schon wollen, das verstehe ich schon. Sonst gibt das nur Schweißperlen
Aber seien wir mal bitte ehrlich,bei einem einjährigen Kind gilt doch im großen und ganzen noch das was die Eltern wollen.
Das ist kein Alter für solche Entscheidungen.
Hallo,
Also unsrer hat in dem Alter deiner Tochter auch gutes Interesse an Töpfchen / Klo gezeigt und wir dachten auch, dass es ein leichtes wird, dass er trocken wird.
Es hat leider wieder nachgelassen und ist erst jetzt, 1 Jahr später wieder aktuell. Kann sich bei deiner Tochter auch nochmal ändern
Zu dem Thema DDR und trocken werden: ich komme auch aus den ehemaligen und war, lt.meiner Mama mit 1 Jahr trocken. Auf meine Frage, was trocken bedeutet, war dies, dass sie mich daheim und in Krippe stündlich aufs Töpfchen gesetzt haben. Klar dass dann auch mal was kommt. Ist für mich nicht das wirkliche trocken sein - eher Training. Ich habe keinen Schaden davon getragen ...
Lg! Jojo
Ich wurde auch in den 80ern in der DDR geboren. Ich war vermutlich auch früh trocken, habe aber meines Wissens nach keine Schäden davon getragen.
Dass man heute ein Krippenkind idR nicht dazu zwingt, solange auf dem Topf zu bleiben, bis was drin ist, finde ich richtig.
Andererseits halte ich die Theorie, dass ein Kind erst mit 3/3,5J seine Ausscheidungen kontrollieren kann, für völligen Blödsinn.
Unsere Kleine hatte ihre Blase/Darm immer über Kontrolle und hat es immer gehasst, in die Windel zu machen. Dadurch kamen wir zu (tz-)windelfrei und Stoffwindeln als Backup. Wir haben ihr also nie angewöhnt, ihr "Nest zu beschmutzen". Sie kannte und benutzte das Töpfchen, seit sie 4 Monate alt ist und ist seit ihrem 2. Geburtstagstag zuverlässig sauber und trocken. Ganz ohne Zwang/Druck/Geschrei. (Ohne diverse große Veränderungen in ihrem Leben zu dieser Zeit wäre sie wohl noch eher so weit gewesen.)
Mit unsrer Nr 2 werden wir gleich von Anfang an Windelfrei praktizieren.
Ich kenne im näheren Umfeld nur eine Mama, die Windelfrei kennt. Alle anderen vertreten die og Theorie, dass Kinder irgendwann mit 3 von selbst trocken werden. Selbst bei eindeutigen Anzeichen werden die Kinder nicht dazu angeregt, auf den Topf zu gehen. Ich sehe da oft die Bequemlichkeit der Eltern dahinter...
Wenn ich mal im Alter zu meinem Kind sage: "Ich muss mal. Bitte hilf mir, auf's Klo zu gehen", möchte ich auch nicht hören "Aber du hast eine Windel an, mach da rein."
Hallo,
ich komme ebenfalls aus den neuen Bundesländern und war angeblich, wie mein Bruder auch, mit 1 Jahr trocken.
Aber wie meine Vorschreiberin schon bestätigt hat, bedeutete dies, das Kind stündlich aufs Töpfchen zu setzen und für mich ist das alles andere als "Das Kind ist trocken"!
Klar wollte man früher die Kinder schnell trocken bekommen. Wer hat schon Lust drauf Stoffwindeln zu waschen?
Mein Sohn war mit 2 1/2 tagsüber und mit 3 1/2 nachts trocken. Fand ich noch ok.
LG
Hallo Feli,
in erster Linie ist es ein Definitionsproblem das da für Missverständnisse sorgt. Ein Kind, das zuverlässig und (bis auf wenige Ausnahmen) unfallfrei (und von sich aus, also nicht auf Nachfrage!) meldet, dass es auf die Toilette muss ist wirklich trocken. Alle anderen sind nur windelfrei, soll heißen, dass die Kinder in regelmäßigen Abständen auf die Toilette gesetzt werden und so eben das meiste abgefangen wird. Die Kontrolle über die Blase sagt allein gar nichts über trocken/windelfrei aus. Wirklich trocken ist ein Kind erst wenn die Blase dem Hirn meldet: oh, oh, ich muss mich entleeren. Das Kind unterbricht dann auch sein Spiel und Unfälle sind wirklich selten. Medizinisch ist eindeutig belegt, dass es eher selten ist wenn so junge Kinder diese Fähigkeit haben.
Was deine Tochter macht ist zwar schön aber ich würde das nicht darauf zurückführen, dass du diese Art des Töpfchentrainings mit ihr durchführst.
Nimm uns als Beispiel. Ich habe nie Töpfchentraining mit unseren drei Mädels gemacht.
Unsere Älteste (gewickelt mit normalen Wegwerfwindeln) wurde mit gut 3 Jahren trocken. Tagsüber, nachts erst mit sechs Jahren.
Unsere Mittlere (auch WWW) wurde von sich aus mit 19 Monaten von jetzt auf gleich trocken. Unfälle gab es fast nie. Tagsüber wohlgemerkt, nachts erst mit fünf Jahren.
Unsere Jüngste (trägt Stoffwindeln) zeigt hier und da zwar Interesse aber ich denke es wird noch einige Monate dauern bis das in die richtige Richtung geht. Sie ist jetzt 27 Monate.
Drei Kinder, drei völlig verschiedene Geschichten. Es hat nichts zu tun mit WWW oder Stoffies, mit Töpfchentraining oder nicht. Jedes Kind wird trocken wenn es soweit ist. Ich denke daran gibt es nichts zu rütteln.
Für mich kam Töpfchentraining nie in Frage. Aber das ist eine persönliche Entscheidung. In meinen Augen ist das unnötiger Stress für alle Beteiligten der keinerlei Nutzen hat (auch dazu gibt es genug Studien die das belegen).
Dass deine Tochter so gut mitzieht und ihr Töpfchen ausleert etc liegt vermutlich nicht daran, dass sie es wirklich persönlich toll findet sondern deine Reaktion darauf. Ich gehe davon aus, dass du sie dann ordenlich lobst und Mamas Aufmerksamkeit ist immer gerne gesehen
Was das Trockenwerden in der Nacht angeht: Dies ist ein hormoneller Prozess auf den man NULL Einfluss hat. Hier braucht man einfach Geduld (was ich jedem Kind wünsche, ich finde die Tipps hierzu im Forum oft gruselig mit Aufwecken, nachts zigmal umziehen etc).
Liebe Grüße
Ina
Hallo
Ich bin selber ein Kind aus der DDR.Meine Mutter war Krippen Erzieherin,in der Einrichtung wo Sie war wurden alle Kinder jede Stunde auf den Pott gesetzt,die die noch nicht frei sitzen konnten wurden am Tischbein angebunden damit sie nicht runter fallen. Ich finde das ganz furchtbar,obwohl es mit mir genauso gemacht wurde und ich keinen Schaden davon getragen habe. Bei meinem grossen gab es auch ständig Diskussionen das er auf den Topf muss und ich in dem alter auch schon trocken war. Meine Antwort war und ist heute noch;wenn du auf Klo musst,muss ich nicht automatisch auch.
Ich habe einige Cousinen die das mit ihren Kindern noch so machen.Da Ihnen ständig rein gequetscht wird,die Ossis sind da ja sehr schlimm
Meine Kinder sind ohne Zwang mit 2,5 trocken gewesen.
Kleine Anekdote am Rande:
Schwiegermutter sagte, dass mein Mann mit 1 Jahr trocken war.
Trocken im Sinne von: er machte nicht in die Windel sie hielt ihn immer überm Waschbecken ab zu bestimmten Zeiten. Manchmal kam was, manchmal nicht.
Ihre Definition von "trocken sein"
Also meine Große war mit 2,5 trocken. Nachts hat es bei ihr etwas länger gedauert. Sie wurde nachts auch mit 3,5 noch nass. Da sie einen extrem tiefen Schlaf hatte merkte sie es einfach nicht. Was du mit der DDR Erziehung meinst kann ich nachvollziehen. Meine Schwiegermutter konnte es nicht verstehen, dass sie für sie...So spät trocken wurde. Es wurde aber genau so gesagt, lasse deinen Säugling doch mal schreien. Mir war immer eine sehr einfühlsame Erziehung, mit Liebe so viel wie das kind braucht, wichtig. Das hieß aber nie, dass meine Kinder alles durften. Nun nochmal zum "sauber werden". Mein Sohn war mit 2jahren Tagsüber und sogar nachts trocken. Er hat nur ein einziges mal ins Bett gemacht. Warum er so früh ist.......mhh irgendwann merkte ich, dass er immer pipi machen konnte wenn er morgens wach wurde, somit haben wir das einfach aufgegriffen und es hat geklappt. Ich glaube es fing mit 1,5 jahren an. Da er einen sehr sehr leichten Schlaf hat merkte er es nachts immer.