1,5 jähriger Trotzkopf: mache ich es denn so falsch?

Mein Sohn ist 18 Monate. Er geht seit 6 Monaten (sehr gerne) in die Krippe. Er ist normal entwickelt und ein ganz normaler, lieber Junge. Nur trotzt er nun recht viel.

Ich habe gerade so angst etwas falsch zu machen, weil es sich so anfühlt als wäre nur mein kind so. Ich schreibe hier mal auf was wir so machen und wäre für ehrliche Meinungen dankbar.

Wenn er etwas nicht tun will (z.B. aufräumen/laufen) biete ich ihm eine Alternative an (wir räumen zusammen auf/ er muss in den buggy).

Wenn etwas unbedingt gemacht werden muss (z.B. übervolle Windel nach Krippe wechseln) dann erkläre ich es ganz kurz und mache dann trotz Gebrüll.

Hat er so einen richtigen Tobsuchtsanfall mit hinschmeißen usw. lege ich ihn auf den boden, wo er sich nicht weh tun kann und setze mich daneben. Wenn er soweit ist, kann er kuscheln kommen.

Wenn er sich unmöglich verhält (z.B. hauen/ mit sachen schmeißen) gibt es eine Warnung inklusive angedrohter Konsequenz (er muss 1 min. auf seinen stillen stuhl/ die Sachen kommen weg/ wir gehen vom Spielplatz sofort heim). Passiert das nochmal ird die konsequenz durchgesetzt. Das ist dann auch wieder mit kämpfen und schreien verbunden. Aber was soll ich denn machen?

Wann immer er etwas gut macht (wir spielen schön zusammen/ er hilft im Haushalt/ er hört auf mich) wird er gelobt.

Außerdem schaue ich immer auf die situation (Ist er müde/hungrig/überreizt?)

Ich will ihm helfen und ihn beim lernen stützen, aber gerade glaube ich alles falsch zu machen. In der krippe ist er nicht so.

Ich bin gerade soweit meinen 2. Kinderwunsch zu überdenken. Denn scheinbar komme ich nichtmal mit einem klar.

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Ach du Schreck, hast du hohe Erwartungen an dein Kind. Stiller Stuhl? Gruselig!

Denk nicht so viel über Konsequenzen, Regeln usw nach, gib deinem Kind Zeit und Raum mit sich und der Umwelt klar zu kommen.

Wer er einen Machtkampf mit einem Kleinkind führt, der hat schon verloren.

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vielen , vielen Dank für die Antworten.

Sehe das also alles zu streng?

Darf ich dann noch was fragen:

Was soll ich denn anstelle machen? Ihn hauen lassen? Und einfach immer wieder arme festhalten und "nein" sagen?

Dann macht er doch einfach weiter, weil nix passiert.
ES heißt doch immer konsequent sein.

Das mit dem stillen Stuhl nutzen wir immer dann, wenn es keine andere logische konsequenz gibt. Wenn er mit Essen rumwirft, ist das essen beendet. Das ist logisch.

Wenn er haut/beißt, was ist dann logisch? Etwa zurückbeißen?

Nein...also nehmen wir ihn aus der Situation und er sitzt auf seinem Stuhl. Was soll er da?

Merken: wenn ich haue passiert etwas unangenehmens: der stuhl ist langweilig und niemand redet mit mir und ich kriege keine Aufmerksamkeit.....das klappt auch inzwischen. Nur die ersten 3 male haben ewig gedauert...

Also ihr sagt einfach immer wieder nein, nein, nein und das wirkt? Dann sage ich falsch nein....

Mit Erwartungen hat das aber nichts zu tun. Ich erwarte nicht, dass er brav ist, oder alles versteht. Ich erwarte nicht, dass der Kleine Mann "auf Linie läuft".

Ich möchte nur einfach etwas tun und nicht hilflos daneben stehen und einfach immer nur reden, reden, eden um dann wieder einen Baustein entgegengeschmissen zu bekommen.

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Wie wäre es mit ignorieren?

Wenn dein Kind dich haut oder beißt bist du ja in Reichweite - ergo gehst du außer Reichweite und gut ist das.

Er muss doch nicht auf alles was du doof findest eine Reaktion bekommen. Manche Dinge geben sich auch, wenn man es nicht thematisiert.

Ich glaub eher dein Problem ist, dass du es persönlich nimmst oder ihm da eine Böswilligkeit unterstellst. Dabei ist es einfach nur interessant eine Reaktion zu sehen.

Auch hilft es, zumindest bei mir, seine "neins" mal zu überdenken und sich zu denken, warum eigentlich nicht. Dann wische ich eben einmal mehr, räume etwas mehr auf oder zieh ihn nochmal um....

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"Wenn er sich unmöglich verhält (z.B. hauen/ mit sachen schmeißen) gibt es eine Warnung inklusive angedrohter Konsequenz (er muss 1 min. auf seinen stillen stuhl/ die Sachen kommen weg/ wir gehen vom Spielplatz sofort heim). Passiert das nochmal ird die konsequenz durchgesetzt. Das ist dann auch wieder mit kämpfen und schreien verbunden. Aber was soll ich denn machen?"

In Summe betrachtet verlangst du etwas viel von einem Kind von 1,5 Jahren. Finde ich zumindest.
Dinge die gemacht werden müssen, werden bei uns auch gemacht, auch mit Gequake.... Dinge die gefährlich sind und nicht gemacht werden sollen, erkläre ich auch nicht dreimal, aber stiller Stuhl? Sachen weg nehmen? Heimgehen?... ist nicht meins. Was soll er denn auf dem stillen Stuhl? Nachdenken? Mit 1,5?

Heimgehen - da bestrafe ich mich ja...
Sachen kommen weg, nun gut. Schon irgendwie eine logische Konsequenz. Wir hatten das nicht so in dem Alter. Er macht es eher jetzt. (Ist jetzt 2,5) Wenn nichts von meinen Sachen dabei ist oder was gefährliches kaputt geschmissen werden kann, dann lass ich ihn. Ist ja sein Zeug, ansonsten: ja, dann werd ich strenger und ja, dann ist auch mal was außer Reichweite...

Alles Gute.

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Ich finde du machst das schon ganz richtig.

Dass er in der Krippe nicht so ist, ist ganz normal. Du bist seine Mama, er weiß dass du ihn liebst und da kann er seinen Gefühlen freien lauf lassen.
Bei uns ist es genauso. Zu Hause "testen" die Kinder einfach mehr ihre Grenzen aus.

Wichtig ist finde ich die angedrohte Konsequenz dann auch durchzuziehen. Das machst du auch und das finde ich gut.
Bei Hauen wird bei uns das so lange unterbunden (ich halte ihre Hand fest) bis sie sich dahingegend wieder beruhigt hat. Bei Sachen schmeißen kommen die Sachen weg.
"Stiller Stuhl" - hätte glaube ich nicht viel gebracht bei uns und heim gehen..... kommt auf die Situaiton an. Ob die Konsequenzen nun sinnig sind oder nicht, du kannst selber beurteilen was bei deinem Kind am besten "zieht". Wichtig ist vorallem dass er mekrt die Konsequenz kommt.

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Erklär mir doch mal bitte, warum Du Bestrafung (oder wie Du es nennst "Konsequenzen") richtig und wichtig findest? Du schreibst davon so oft und immer wieder in Deinen Beiträgen. Ich kann es einfach nicht verstehen.

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Ich finde zum einen, dass Bestrafung und Konsequenz zwei Unterschiedliche Sachen sind.
Ich habe mein Kind noch nie bestraft und ich bin auch selbst als Kind nicht bestraft worden.

Aber Alles im Leben hat Konsequenzen und ich möchte dass meine Tochter das lernt. Ich möchte, dass sie ein guter mensch wird der weiß dass man Respekt hat und dass es Regeln gibt, Anstand, das es Dinge gibt die man nicht tut und auch "dass was passiert" wenn man das nicht einhält.

Ich finde Regeln und Grenzen wichtig und ich finde auch wichtig, dass ein Kind hört.

Wenn ich diese ganzen Kinder sehe, die Ihren Eltern auf der Nase rumtanzen vom feinsten - das war für mich von Anfang an klar, dass ich das nicht will. Wir beide nicht.

Ich verstehe nicht, warum Konsequenz immer mit Lieblosigkeit in Verbindung gebracht wird.....

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Meiner ist 15 monate und seine Anfälle häufen sich immer mehr. Ich sehe das sehr gelassen. Wenn er sauer ist, dann darf er auch seine Wut rauslassen..er schmeißt sich immer nach hinten weg. Ich fange ihn auf und leg ihn ab. Ich biete ihm an, getröstet zu werden. Aber gerade wenn er böse auf mich ist, weil ich etwas verboten habe, möchte er nicht getröstet werden also bleibe ich nur neben ihm sitzen. Meist ist der Wutanfall nach 30 Sekunden schon wieder vergessen. Vom stillen Stuhl halte ich persönlich nichts (ich verstehe den Sinn und Lerneffekt nicht!? ) und ich drohe auch keine Konsequenzen an.

Ich glaube, dass allerwichtigste ist als Mutter ruhig zu bleiben.

Den kinderwunsch würde ich auch nicht in frage stellen. Es ist wichtig das kinder diese Entwicklungsschritte machen.

Und solange du ihn nicht jedes mal anbrüllst oder sogar haust bist du auch keine schlechte Mutter.

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Du solltest nicht an dir zweifeln. So wie du schreibst, bist du eine liebevolle Mutter, die sich viel Mühe gibt und sich viele Gedanken um ihr Kind macht.

Wie du z.B. mit seinen Tobsuchtsanfällen umgehst, ist genau richtig. Begleite ihn, tröste ihn und sei für ihn da, wenn er mit seinen Gefühlen gerade nicht weiß, wohin. Vergiss nie den Leitsatz: Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene - denn dann brauche ich es am dringendsten. Das war mein Mantra in der Trotzphase :)

Allerdings darfst du nicht aus den Augen verlieren, was dein Kind schon begreifen kann oder eben nicht. Dein sehr konsequenter Erziehungsansatz ist nicht unbedingt falsch, aber nicht unbedingt altersgerecht für die kognitive Phase, in der dein Kind gerade steckt.

Mit 1,5 Jahren hat dein Kind z.B. noch nicht die Fähigkeit, Konsequenzen abzuschätzen. Das entwickelt er erst mit etwa drei Jahren.

Das heißt: Auch wenn du ihm mit einer Konsequenz drohst, ist er kognitiv einfach nicht in der Lage zu verstehen, dass sein Verhalten eine bestimmte Folge nach sich zieht.

Das gilt auch für "böses" Verhalten wie Hauen etc. In diesem Alter macht er das nicht absichtlich, er ist einfach nicht in der Lage zu verstehen, dass er dir damit z.B. weh tut. Er kann seine Impulse noch nicht beherrschen. Und wenn du ihn dann dafür bestrafst, kann er es nicht verstehen und reagiert entsprechend frustriert. Auch die Wahl zwischen Alternativen kann er noch nicht treffen. Deine Ansätze sind eher für ein Kind ab 2,5 bis 3 Jahre geeignet. Frag doch mal die Erzieher in der Krippe nach altersgerechten Tipps. Ein Tipp fürs Wickeln: Bei meinem Sohn hat es in dem Alter sehr geholfen, als wir auf Hochziehwindeln umgestiegen sind und im Stehen gewickelt haben.

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Ich habe dir ja nun weiter unten schon ausführlicher geantwortet.

Nun möchte ich Dir noch kurz schreiben, dass es für ein Kind äußerst unangenehm ist, wenn die Windeln gewaltvoll und übergriffig - also gegen größten Protest trotzdem - wechselt werden. Auch da findest Du sicher andere Lösungen (andere Windel, Trainerhosen, anderer Wickelplatz z.B. Sofa, Dusche, Badewanne, ein paar Minuten warten, Kind darf mithelfen, darf in der Zeit ein Buch anschauen, mit dem Handy spielen, dass in Flugmodus ist etc).

Meine Tochter (18 Monate) wächst teilzeit-windelfrei auf - aber wenn wir die Wohnung verlassen, möchte ich ihr dennoch ein Windel anziehen. Das hasst sie verständlicherweise. Aber bisher haben wir immer einen gewaltfreien, respektvollen Weg gefunden und zur Not haben wir die Windel eben erst draußen vor der Haustür angezogen.

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Ehrlich, so einen Hickhack machst du mit?

Das wäre mir persönlich zu anstrengend. Wenn die Windel gewechselt werden muss, wird sie gewechselt. Punkt. Da gibt's auch kein Handy in die Hand (bekommen meine Kids grundsätzlich nicht in die Hand, auch kein Tablet oder sonstigen Elektrokram) Man muss sich ja nicht auf der Nase Rumtanzen lassen.

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So unrecht hat sie gar nicht. In den meisten Fällen kann man auch mal 5 Minuten warten und dann kooperiert das Kind auch.

Ich habe es schon mit beiden Varianten versucht und jetzt mit 2,5 kann ich es vergessen wenn er nicht will....

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Ich will jetzt nicht sagen ich mach alles richtig, weiß Gott nicht, aber stillen Stuhl? Meiner würde da niemals sitzen bleiben, denke ihr solltet reden einen Mittelweg finden und den Stuhl anderweitig nutzen.....

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Hallo. Mein sohn ist auch 1 1/2 und uns geht es genauso wie dir. Ich bin dazu auch noch hoch schwanger (35ssw). Wenn unser kleiner rum bockt, uns haut oder tritt muss er auch eine Pause machen bis es wieder gut ist. So wird es auch bei der Tagesmutter gemacht wo er ist und es klappt echt super. Ich denke das ist normal und das die kleinen jetzt echt austesten wie weit sie gehen können. Meine Angst ist auch irgendetwas falsch zu machen aber ich denke wir als Eltern und auch das Kind müssen erst lernen mit solchen Situationen umzugehen. Und die Angst davor ist doch wahrscheinlich nur weil man das beste für sein Kind will.
LG Caro