1,5 jähriges Kind läuft sehr wackelig und fällt oft hin - noch normal?

Hallo,

mein Sohn ist jetzt genau 18 Monate und läuft seit September frei. Er war von Anfang an recht wackelig auf den Beinen und fiel oft hin. Die ersten Monate dachte ich mir noch es sei völlig normal, er fängt ja erst an mit laufen und das wird sich schon noch geben. Aber jetzt läuft er schon seit fast einem halben Jahr und es ist zwar etwas besser geworden aber er läuft für mein Empfinden immer noch ziemlich wackelig. Auch fällt er noch oft hin, stolpert, läuft manchmal irgendwo dagegen. Es sieht ein bißchen so aus als wäre er betrunken weil er manchmal auch so hin und her torkelt. Mir scheint, dass er ein Problem hat sein Gleichgewicht zu halten. Mein Mann hat das bis jetzt immer abgetan aber ich habe schon einige Zeit lang das Gefühl es wäre nicht ganz normal. Jetzt hat mich auch seine Erzieherin darauf angesprochen. Er würde noch viel hinfallen und sich wehtun dadurch, ich soll mit ihm mal zum Kinderturnen gehen war ihr Vorschlag.
Ansonsten ist mein Sohn völlig gesund und altersgerecht entwickelt. Er sagt so an die 30 Wörter, isst alleine mit Löffel/Gabel, ist immer in Bewegung, klettert überall drauf. Beim Augenarzt waren wir mit ihm schon ein paar Mal, das letzte Mal im Dezember 2016 weil ein Verdacht auf Schielen bestand, der sich aber nicht bestätigte. Probleme mit den Augen würde ich also ausschließen.

Ich habe Mitte März einen Termin bei Kinderarzt wegen einer anderen Sache und werde auch den Punkt ansprechen. Weil es mich jetzt aber beschäftigt wollte ich mal hier fragen, ob ihr "das Problem" auch von euren Kindern kennt und was ihr dagegen unternommen habt bzw. wie sie sich weiter entwickelt haben. Was könnte man eventuell dagegen tun, an wen sich wenden um zu prüfen ob alles ok ist? Unser Kinderarzt ist sehr sparsam mit Physiotherapie/Krankengymnastik und so wie ich ihn einschätze wird er das ganze erstmal abtun und sagen ich soll mindestens bis zur U7 im Juli abwarten.

Ich bin auch nicht so scharf drauf meinen Sohn zu irgendwelchen Physiotherapien oder Ärzten zu schleppen wenn es nicht sein muss, gleichzeitig will ich nicht, dass er später irgendeinen Nachteil hat oder anderen Kindern entwicklungstechnisch hinterher ist, nur weil ich etwas nicht rechtzeitig erkannt habe.

Danke schon mal vorab für Eure Antworten.

Viele Grüße
neely

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Kleiner Nachtrag noch:

eine weitere Sache, die mir komisch erscheint ist dass er noch immer kein Bobbycar oder Laufrad fährt. Er setzt sich mal kurz drauf kommt aber nicht richtig voran und dann steigt er gleich wieder ab und versucht es nicht weiter. Haben es ihm schon mehrmals gezeigt aber es scheint ihn überhaupt nicht zu interessieren.

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Also das mit dem Bobbycar kenn ich von unserer Tochter auch. 19 Monate lang war das Ding total uninteressant und es wurde sich geweigert drauf zu sitzen.

Dann von heut auf morgen - wir waren im Wartezimmer beim kia - wollte sie gar nicht mehr runter. Seitdem haben wir ein Kind das nur noch Auto fährt ;-) Laufrad ist noch immer recht uninteressant.

Zum laufen kann ich leider nix sagen...da fällt sie nur hin wenn sie (wie fast immer) rennt.

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Hallo,

mein Sohn fällt jetzt noch oft hin (er ist 3,5 Jahre alt) bis zu seinem 2,5 . LJ war es sogar sehr oft. Ich habe alles abklären lassen (wie du ja auch - Augen z.Bsp.) und gehe nun einfach davon aus, dass er es von mir geerbt hat ... lt. meiner Mutter hat es sich bei mir erst ab Schulbeginn gegeben.

Achte einfach auf passendes Schuhwerk (schon ein paar mm zu groß, schon stolpert unserer).

Ansonsten: unserer hat auch ein Laufrad - er ist nie damit gefahren. Seit Weihnachten hat er ein Fahrrad und das liebt er und fährt wenn er nur kann ... Bobby ist er auch erst so richtig mit Beginn des KiGa s gefahren. Ich finde es nicht schlimm - ändern kann man es ja eh nicht.

Grüßle

Grüßle

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Hallo,

ich bin der Meinung der Kinderarzt sollte immer der erste Ansprechpartner sein. Ich würde definitiv darauf bestehen und körperliche Ursachen ausschließen lassen (ich finde da muss man einfach als Mama auch mal ein wenig hartnäckig sein). Je nach Kinderarzt kann er ja auch schon Muskeldysbalancen feststellen (da gibt es recht einfache Erkennungsmuster).

Ich würde einfach auf "das volle Programm" bestehen: Augenarzt klar wird der erste Punkt sein, aber dann auch durchaus eine Zweitmeinung vom Osteopath/Physiotherapeut oder ggf. Kinderorthopäthen.

Und warum nicht den Vorschlag der Erzieherin annehmen und sich beim Kinderturnen versuchen?

Meine Jungs haben eine motorische Entwicklungsverzögerung, weswegen ich aber bei dem Thema einfach auch sensibler bin.

#winke

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Tritt es immer gleich häufig auf? Hat das Schuhwerk einen Einfluss? Passen die Schuhe?

Meine beide sind erst mit 16 Monaten gelaufen, dann auch schnell sicher. Nur wenn die Schuhe zu klein werden, dann fallen sie durch die Gegend. Die Kleine aktuell wieder. Und tatsächlich die Gr. 21 ist nun endgültig zu klein

Ansonsten ist auf jeden Fall der Kinderarzt erster Ansprechpartner. Ansonsten vielleicht wirklich mal Ostheopath oder so.

Kenne ein Kind, das auch viel fiel. Sie hatte zwei Sommer lang immer aufgestossene Knie. Bei ihr kam dann raus, dass sie eine Hüftfehlstellung hat. Der KiA hat nichts gefunden, aber eine Ostheopathin.

Kinderturnen schadet sicher nie. Wenn ihr Zeit habt, ist das unabhängig vom Stolpern und Fallen eine schöne und sinnvolle Beschäftigung.

lgj

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Hallo!

Ich finde, manchmal muss man auf sein Bauchgefühl hören und sich nicht von den Kinderärzten abwimmeln lassen.
Es kann ganz normal sein, weil dein Kind sich einfach langsamer entwickelt und noch ein bisschen Zeit braucht. Aber... es kann halt auch ein Problem dahinterstecken, was sich nicht von alleine verflüchtigt.

Meine Große war genauso - total unsicherer Gang (und deswegen auch total lauffaul), Stolpern auf gerader Strecke ohne wirklichen Grund. Laufrad/ BobbyCar waren total uninteressant und sie war sehr unsicher und komplett ohne Ausdauer diesbezüglich. Später kam ein Zehenspitzengang dazu.

Der Kinderarzt hat das immer alles abgetan - das kommt schon, das gibt sich, das ist ja nicht so dramatisch, sie ist ja sonst gut entwickelt... Ich war dann irgendwann mit meiner Tochter mit 2,5 Jahren bei einer Osteopathin - und was soll ich sagen, meine Tochter hat ein KISS-Syndrom gehabt. Das wurde behoben und innerhalb von 6 Monaten hat sie im Schnelldurchlauf alles aufgeholt was sie bis dahin nicht konnte...

Wir waren im Verlauf (jetzt ist sie 7 Jahre) dann noch bei einem KISS-Spezialisten (Arzt mit manualtherap. Ausbildung) und dort wurde eine Wirbelsäulenauffälligkeit (zwei Wirbel zusammengewachsen) im Röntgen festgestellt. Es gab also eindeutige, orthopädische Erklärungen für ihre sämtlichen Schwierigkeiten - und die verwachsen sich eben nicht im Gegenteil. Die sollten behandelt werden bzw. sollte eben geschaut werden wie man mit der Einschränkung umgeht (meine Tochter darf bestimmte Sportübungen nicht machen - wie Rolle vorwärts oder Kopfstand wegen den Wirbeln; braucht in der Schule ein Schrägpult, darf nicht seitlich zur Tafel sitzen etc.)...

Ich würde im Nachhinein nicht mehr nur auf die Meinung des normalen Kinderarztes setzen, wenn ich das Gefühl habe da stimmt was nicht, sondern immer einen Experten aufsuchen.

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Ich muss mich Caramaus anschließen.

Auf das eigene Bauchgefühl hören, nicht völlig auf den Kinderarzt Vertrauen. Hätte ich dies getan hätte mein Sohn heute wahrscheinlich einen total schiefen Kopf. Er lag mit dem Kopf immer nur auf einer Seite. Laut Kinderarzt: abwarten bis zur nächsten U ( das wären ein paar Monate gewesen)

Ich bin dann auch zum Manualterapeuthen. KISS ! Eine Behandlung und der Zwerg hat den Kopf gedreht, alles gut.
Bei deinem Bericht habe ich spontan noch an eine Kontrolle beim HNO (einen Guten für Kinder) gedacht. Das Gleichgewichtsorgan liegt schließlich im Ohr und seitendifferentes Hören kann auch gleichgewichtsprobleme machen. (Ich bin Pädakustiker, also Hörgeräteakustiker für Kinder )
Wahrscheinlich ist dein Kind einfach diesbezüglich ein Spätzünder. ABER Kontrolle ist einfach besser.

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Hallo!
Mit dem Kinderarzt drüber zu sprechen ist schon mal ein guter Schritt.

Ich kenne aus meiner Arbeit eine ähnliche Geschichte. Das Kind lief mit 18 Monaten genau wie du es beschreibt. Wie besoffen.
Was unbedingt mal kontrolliert werden sollte, sind die Ohren. Auch, wenn du den Eindruck hast, dein Kind hört richtig, könnte sich Flüssigkeit angesammelt haben und den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen.
Außerdem ist eine mögliche Physiotherapie/ Krankengymnastik im Auge zu behalten, sicher auch keine schlechte Idee.

Bei dem Kind, welches ich kenne, hat eine Kombination aus diversen Hilfestellungen geholfen. Und bereits nach "Röhrchen" im Ohr und der 2. Stunde Physio war eine deutliche Besserung zu erkennen.

Ich kann dir einen Rat geben, wie auch schon eine Vorschreiberin. Verlasse dich auf dein Bauchgefühl und lass dich auch von einem Arzt nicht beschwichtigen. Wenn DU glaubst, da ist etwas, dann bleib dran!

Alles Liebe,
sapf #blume

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Vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mich jetzt darin bestärkt der Sache nachzugehen, auch wenn der KiA noch abwarten will (was ich bisher ja nur vermute, vielleicht liege ich ja falsch und er sieht es auch als Problem). Habe jetzt für nächste Woche mal einen Termin bei einer Physiotherapeutin für Kinder ausgemacht. Wenn Sie der Meinung ist, da besteht Handlungsbedarf werde ich beim KiA Druck machen. Und zum HNO gehen wir definitiv auch noch, will aber vorher doch noch hören was der KiA Mitte März sagt.

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Hallo,

das war bei meinen Sohn auch so.

Mit 3 Jahren haben wir festgestellt, dass es sehr schlecht sieht. Er ist Weitsichtig (ca +5 Dioptrien je Auge) bemerkt haben wir es erst als er anfing zu schielen. Er trägt jetzt Brille und wir müssen täglich 1 Auge abkleben...

Wenn ihr also schon einen Verdacht auf Schielen hatte, wäre vielleicht eine 2. Meinung sinnvoll!?

Bei Weitsichtigkeit sind Augenärzte oft sehr "kulant" weil alles was bis +3 Dioptrie geht noch als normal durchgeht.

Aber da reagiert wieder jedes Kind anders drauf.

Liebe Grüße