Sprachliche Verzögerung

Hallo zusammen,

mein Sohn wird bald 2 Jahre 3 Monate alt. Sprachlich ist er leider arg verzögert, langsam mache ich mir echt Sorgen daher frage ich mal in die Runde wie ihr das findet.

Er sagt nur 8 Wörter: Mama, Papa, Oma, Name der kleinen Schwester, Wauwau, Dadi Dadi (Tatütata gemeint), nichts, Aa (wenn er groß muss). Wenn wir ihn fragen ob es was möchte, nickt er oder schüttelt er den Kopf. Er folgt auch Befehle, versteht anscheinend auch viel. Meistens zeigt er auf irgendwas was er haben will oder sagt einfach "Mama" wenn er Hilfe braucht. Er ist sehr aktiv, läuft oft rum, spielt sehr gerne mit Lego Duplo und Autos. Ach ja, er singt sehr gerne, die Melodie ist richtig, nur keinen Text, z.B. bei "backe backe Kuchen" singt er wie "gro gro gra gra guche" o.ä...

Ich habe für ihn einen Termin beim Pädaudiologe vereinbart. Er wächst zwar zweisprachig auf aber spricht trotzdem einfach viel zu wenig. Dummerweise habe ich im Internet gelesen, "Kinder, die mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter sprechen, haben 50% Wahrscheinlickeit auf einer dauerhaften Entwicklungsstörung"...#zitter#zitter

Ich weiß nicht wie wir ihn noch fördern können. Wir reden viel mit ihm, spielen mit ihm fast den ganzen Tag (bin momentan in der Elternzeit und habe daher Zeit). Ich versuche auch ihm Geschichten vorzulesen, jedoch scheint er sich nicht viel zu interessieren, sondern er würde am liebsten die Bücher blättern... Ich weiß nicht, hat die Entwicklungsstörung auch mit der Intelligenz zu tun??? So langsam sind wir nicht mehr so entspannt...

Danke!

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Und schon wieder eine Schublade... Unser Sohn hat erst mit drei überhaupt angefangen, zu reden, ich habe mir nicht eine Sekunde über eine "Entwicklungsverzögerung" Gedanken gemacht. Ich finde, dass es schön wäre, jedem Kind seine eigene Zeit zuzugestehen.

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Huhu,

ich persönlich finde es richtig organische Ursachen auszuschließen, wenn ein Kind von der Norm abweicht. Zur U7 sollen es nunmal 50 Wörter sein, irgendwo muss ja eine überprüfbare Grenze gesetzt werden, der KiA hat ja nun leider nicht die Zeit das Kind einen Tag zu begleiten.

Aber bitte mach Dich nicht verrückt wegen so einer Zahl. Lass das Gehör prüfen. Wenn das okay ist, meinetwegen noch die Mundmotorik. Wenn das auch okay ist, dann braucht es vielleicht einfach noch Zeit.

Alles Gute für Euch!

LG Jelinchen

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Übrigens ist das noch keine arge Verzögerung, sondern höchstens eine leichte. ;-)

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Hallo.

Da dein Kind zweisprachig aufwächst, ist es normal, dass es in seinem Alter noch nicht sehr viel spricht. Meisten haben die Kinder einen altersentsprechenden passiven Wortschatz. Das Gehirn muss eine enorme Leistung bringen.
Ein Besuch beim HNO-Arzt wäre sinnvoll, um abzuklären, ob die Funktion der Ohren fehlerfrei ist.
Ich habe einige Kinder erlebt, die bis 2,6 Monate kaum gesprochen haben und dann in ihrer Sprache explodiert sind.
Ich spreche da aus beruflicher und privaten Erfahrung.
Liebe Grüße

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Das gleiche Problem haben wir gerade bei dem kleinen meiner Schwester 2.5 Jahre alt und da kommt auch fast nichts.... es lässt mir auch keine Ruhe... Ich suche much im Netz wund. Angelmansyndrom habe ich dort noch gefunden ....

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Jetzt lasst mal bitte die Kirche im Dorf, das was die TE schildert ist eine leichte Sprachentwicklungsverzögerung wie sie ca 10% aller Kleinkinder in dem Alter haben, noch lange kein Grund von irgendwelchen seltenen Syndromen und was auch immer auszugehen.

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Ich habe nicht gesagt das es hier vorliegt ich bin auch auf der Suche danach....

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Hi,
da meine beiden nun schon fast 8 und 11 sind, weiß ich ja, was aus den später sprechenden Kumpels geworden ist. Im Allgemeinen haben sie sich ganz normal entwickelt, manche brauchten Unterstützung durch Logopädie oder es lag an den Ohren oder sie brauchten einfach etwas mehr Zeit.
Lass es abklären, dann kann ggf. etwas gemacht werden.
Alles Gute!

vlg tina

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Ich verstehe, dass Du Dir Sorgen machst. Man will eben das Beste für sein Kind, und man wird unsicher, wenn bestimmte Grenzen, die allgemein gültig sind, vom eigenen Kind über- oder unterschritten wird.

Unsere Tochter ist 24 Monate alt und hat bis vor wenigen Wochen fast nichts gesprochen. Noch weniger als Deiner. Mama, Papa und diverse Tierlaute. Das wars. Ich habe mir auch Sorgen gemacht, und diese magische 50 Wörter Grenze war himmelweit entfernt. Alle Kinder um uns herum quatschen einem einen Knopf ans Ohr. Und unsere? Nöööö. Ja, das macht Angst. Und logisch macht man sich Gedanken um Entwicklungsverzögerung und auch um Intelligenz. Finde ich nur normal.

Und plötzlich kam vor ein paar Wochen die "Sprachexplosion". Plötzlich, wie aus dem Nichts, kamen jeden Tag neue Wörter. Allein gestern hat sie 6 (!) neue Wörter parat gehabt. Sie geht seit dieser Woche in den Kindergarten, laut Kinderarzt wird es da auch oft besser. Es kommen sogar manchmal auch Zweiwort-Sätze, zwar noch selten aber sie kommen. Anfang letzter Woche war die U7 und die 50 Wörter waren kein Thema mehr. Manchmal kann es wirklich so schnell gehen. Versuche noch ein bisschen gelassen zu bleiben. Wenn es in ein paar Monaten immer noch so ist, würde ich auch langsam etwas unternehmen (Hörtest, Mundmotorik etc).

Was mir noch einfällt: Schnullert er viel? Der Schnuller ist leider auch eine Sprachbremse. Unsere schnullert leider auch noch zu viel.
Und: Zweisprachig erzogene Kinder sind immer etwas später dran mit dem Sprechen. Daher denke ich wirklich, er hat noch ein bisschen Zeit. Du förderst ihn viel, sprichst viel mit ihm, liest ihm vor (das Problem mit dem "nur-blättern-wollen" haben wir übrigens auch) - du machst das alles schon richtig! Warte es ab, bald suchst Du den Aus-Knopf! ;-)

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"Warte es ab, bald suchst Du den Aus-Knopf! ;-)"

Das kann ich bestätigen, unser Lütt war ja auf einem ähnlichen Stand, geht jetzt ein dreivierteljahr zur Logo wegen Stimmbildung und Mundmotorik und am Wochenende bei Oma und Opa saßen wir eine viertel Stunde nachdem alle aufgegessen hatten immer noch weil sein Mundwerk nur mit Erzählen statt mit Essen beschäftigt war :-)

LG
Wuschelke

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Moin,

nun mal ganz langsam mit den jungen Pferden, erstens ist es erst mal eine leichte Sprachentwicklungsverzögerung wie sie ca 10 % aller Kinder haben. Bei zweisprachig aufwachsenden Kindern ist das sowieso nochmal anders, da könnte das sogar noch im Rahmen sein.

Mit Intelligenz hat es erst mal nichts zu tun und auch von den 50% Entwicklungsstörungen hab ich noch nie was gehört und ich denke da wir auch betroffen sind haben wir uns schon sehr eingehend informiert. Das hieße ja 5 % aller Kinder hätten dauerhafte Entwicklungsstörungen! Es gibt ja auch viele Ursachen, Ich würde neben der Pädaudiologie auch eine Logopädin besuchen, ihn da einmal vorstellen. Die erkennt dann in der Regel was Sache ist und kann Euch speziell Tipps geben wie Ihr fördern könnt. Kann ja an allem liegen, mangelnde Mundmotorik, etc. Oder es ist einfach die Zweisprachigkeit.

Für Geschichten fehlt ihm vermutlich schlicht und ergreifend noch die Aufmerksamkeitsspanne.

LG
WuschElke

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Mehrsprachigkeit führt nicht zu einer Verzögerung im Spracherwerb. Das erstmal vorweg. Es ist nur so, dass bei den gewünschten 50 Wörtern fünf in einer Sprache sein können und 45 in der anderen oder 20/30 oder oder

Man muss sich jedoch aktiv um den Spracherwerb bemühen. In erster Linie passiert das durch Gespräche. Eltern sollten sich von Anfang an mit ihren Kindern unterhalten. Kinder lernen auch durch zuhören, d.h. sie verfolgen die Gespräche ihrer Eltern. Wichtig ist, dass die Kinder Aktion und Reaktion sehen können. Fernsehen, Apps, sprechendes Spielzeug etc bringen also nichts, behindern den Spracherwerb eher.

Wenn dein Kind trotzdem keine neuen Worte lernt, kann man das Gehör untersuchen lassen. Manchmal muss aber auch einfach der Knoten platzen. Bis 2,5 bleiben die meisten entspannt. Ab drei sollte jedoch zusätzlich gefördert werden. Deswegen bau keinen Druck auf, förder spielerisch und beobachte die Entwicklung aufmerksam.

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Danke!

Meine Kinder gucken kaum Fernsehen und haben auch kein sprechendes Spielzeug. Mein Sohn hat schon manchmal mit meinem Handy gespielt aber nur jedes mal einige Minuten um rumzuklicken. Wir haben viele Spielzeuge, eher sowas wie Lego, Haba oder Spielzeuge die Musik machen.
Sie nehmen beide keinen Schnuller und wir reden bereits viel mit den Kindern. Wieso er so verzögert ist kann ich nicht sagen, motorisch war er auch verzögert, nach fast 9 Monaten KG ist er erst mit 18 Monaten frei gelaufen... :/ Frühchen ist er auch nicht.

Dann schaue ich erst mal was die Pädaudiologin sagt... 2,5 ist für uns auch so eine magische Grenze, da es bis jetzt nichts passiert, habe ich nur langsam Angst dass es bis dahin immer noch nichts passieren wird...

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Moin,

ein Kind das eine Entwicklungsverzögerung hat ist nicht "Schuld der Eltern". Lass Dich da bitte nicht ins Boxhorn jagen, als Eltern macht man nichts falsch. Wenn man sagt jedes Kind hat sein Tempo was jeder immer so gerne dahersagt meint man auch solche Entwicklungsverzögerungen, nicht nur ob das Kind im elterlichen Schwanzvergleich vorne dran ist oder nicht. Zuwenig reden, "falsches Spielzeug" etc macht zwar Unterschiede aus, die sind aber m.E nicht so gravierend dass sie eine derartige Verzögerung verursachen würden.

Wenn er schon Physio hatte würde ich Euch empfehlen einmal einen Einzeltermin bei einer Logopädin auszumachen. Wir hatten das vom SPZ organisiert, kann man aber auch einfach privat machen, 30 Euro in die Hand nehmen oder mit dem Kinderarzt vereinbaren ob er da was verschreiben kann. Die könnte sich Euer Kind schonmal anschauen ob es Probleme mit der Mundmotorik hat und Euch gegebenenfalls schon mal für das nächste halbe Jahr Übungen mit auf den Weg geben die ihr zu Hause machen könnt. Bei uns war das so, wir "wussten" mit 2 Jahren schon dass er da Probleme hat und haben vermehr Sachen gemacht wie Grimassen, Spaghetti schlürfen, Jogurt mit dem Strohhalm trinken, Pustespielchen, ...

Alles Gute Euch!
WuschElke

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Kenne ich von meinen Neffen, nachdem er eine Brille bekommen hat mit 2,5 Jahren ging das reden los. Ohne entwicklungsstörung.

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Ich kann dich verstehen. Mein Sohn war auch sprachentwicklungsverzögert, und ich habe mir die selben Gedanken gemacht.

Es ist nun al so, dass ein Teil dieser Kinder eben nicht nur eine Verzögerung sondern eine Sprachstörung hat. Ich meine allerdings, dass es 30% sind und nicht 50%.

Dass er auf Anweisungen reagiert, auf Dinge zeigt und auf andere Weise kommuniziert, ist schonmal sehr positiv. Gehör abklären lassen ist erstmal das wichtigste.

Mein Sohn hat übrigens mit knapp 3 richtig angefangen zu reden. Die vorhergesagte Explosion kam allerdings nie. Es hat noch bis deutlich nach dem 4 Geburtstag gedauert, bis er wirklich alles aufgeholt hatte. Heute ist er 6, spricht super und un gelogen den ganzen Tag. Die Zweisprachigkeit ist bei uns allerdings gescheitert. Die zweite Sprache kann er nur passiv und spricht wenige Worte.