Hi,
mal ne blöde Frage. Ich weis echt nicht ob dieses Verhalten bei nem 2 Jährigen noch normal ist. Wir leben in unserer Familie Bedürfnisorientiert. Ich seh das nicht als Erziehungsstil sondern eher als Lebenseinstellung die Bedürfnisser aller Mitglieder zu hören und individuell der höchsten Priorität den Vorrang zu geben. Manchmal bedeutet das natürlich auch mal das die eigenen Bedürfnisse höher wiegen. Mein Sohn bekommt aber in den allermeisten Fällen zeitnah und umgehend seine Nähe und Aufmerksamkeit die er benötigt/einfordert. Kommt auch meine ich sehr gut damit klar, wenn er dann doch mal warten muss, sofern man es kindgerecht erklärt.
Seit kurzem hat er ne total komische Eigenart entwickelt. Das Kinder in seinem Alter keine Impulskontrolle besitzen ist mir bewusst. Sie beisen, kneifen und hauen schonmal um ihrer Gefühlswelt Ausdruck zu verleihen. Das wird bei uns aktzeptiert das es so ist, aber nicht tolleriert und unterbunden und auch erklärt warum nicht. Aber seit kurzem neigt er dazu einfach so im Raum zu stehen, fängt an sich in den Arm zu beißen (also richtig das man nen Abdruck nehmen könnte vom Arm) und kommt dann an mit seinen Bisswunden und meint "aua" und das man ihn sozusagen trösten/verarzten soll (bussi geben sagt er dann immer). Oder vor 3 Tagen komm ich heim. Hat er gerade mit Malstiften gespielt unter anderem auch mit nem pinken Textmarker der dazwischengeraten ist. Mit dem Textmarker hat er sich dann den Arm vollgekritzelt und meinte dann wenig später auch zu mir "Mama aua - bussi geben" weil durch die pinken Striche aufm Arm sah es ja aus wie Kratzspuren/Wunden wenn man nicht genau hingeschaut hat.
Ich denk mir jetzt immer wie kommt er auf so komische Ideen? Er bekommt ja generell seine Aufmerksamkeit ist nicht so das er jetzt besonders oft zurückstecken muss, dass ist irre selten der Fall das sich mal 2 Bedürfnisse überschneiden und seine eben mal die sind die untergehen/aufgeschoben werden.
Machen eure Kinder auch so komisches Zeug? Aber ich find das irgendwie strange - noch im Rahmen solange sich das nicht steigert aber ich denk mir halt auch, was ist die nächste Steigerung, sich die Gabel in den Arm stechen? Er ist bei diesem "aua" getue auch nicht so das er hier weint oder ähnliches. Eher kommt er schmunzelnd zu einem. Daher wirkt das auf mich eher wie ein Spiel. Ein komisches spiel aber ein Spiel.
Ich mag das nicht das er sich selbst verletzt oder so tut als wäre er verletzt. Weil ich ihn vielleicht irgendwann wenn er damit weiter macht und er größer ist nicht mehr ernst nehmen kann wenn ihm wirklich mal was weh tut.
Negative Aufmerksamkeit suchen?
Wie reagierst du denn darauf?
Meistens sag ich nur ebenfalls zurücklächelnd Dinge wie "Du Quatschkopf" oder "Schauspieler" zu ihm. Manchmal bekommt er ein Bussi manchmal nicht. Je nach meiner Laune. Aber eigentlich immer mit der Devise "Sowas macht man nicht" sich selbst verletzen. Das mit den aufgemalten Wunden ist noch eher sowas ala Dokorspiele, aber das beisen sag ich ihm schon (ohne O Ton) das macht man nicht, man beist sich nicht selbst oder jemand anderen.
Aber vielleicht hat er sich das vor ein paar Wochen abgeschaut. Ich hab mich einmal heftig am Türstock unten an der Fußleiste angehauen und kurz laut aufgeschriehen und damit ich nicht so laut bin, mir in den Handrücken gebissen (leicht) um den Schmerz zu kompensieren. Kinder merken sich ja gerne den größten Käse den sie sehen anstatt sinnvoller Dinge.
Hmm, mit dem Lächeln signalisierst du ihm ja schon irgendwie, dass er das schön gemacht hat und wenn dann noch ein Küsschen folgt, ist das natürlich wie Lob und Belohnung. So kleine Kinder reagieren wenig auf das, was man sagt, aber umso mehr auf die Körpersprache und Mimik. Du könntest ihm sinngemäß sagen, dass es ganz, ganz böse ist, was er tut, aber solange du dabei lächelst, wird er trotzdem nur "Fein! Das hast du aber gut gemacht!" verstehen.😊
Schimpfen würde ich deswegen auch nicht, aber ich sage schon klar, dass da nichts ist und man mit sowas auch keine Scherze machen sollte und dergleichen. Dazu dann eine Miene, die möglichst neutral ist oder eben nicht positiv. Wir haben solche Situationen bisher nicht gehabt, aber andere mit ähnlicher Wirkung. Wenn ich wie oben beschrieben recht neutral/belanglos darauf reagiere, merkt sie, dass es keinen Sinn ergibt, sich so zu verhalten und verliert das Interesse daran.
Im Ernstfall hingegen weiß sie ganz genau, dass wir sofort zur Stelle sund und sie auffangen und trösten.
Alle 4 Kinder waren nicht so extrem.
Hallöchen,
ich glaube mal Du interpretierst da viel zu viel rein. Es ist, wie du schon festgestellt hast, ein Spiel: auf Aktion kommt Reaktion. Er hat halt gerade festgestellt, dass immer wenn er sich weh tut, du kommst und ein Bussi gibst. Also testet er gerade aus, ob du das halt auch wirklich immer machst. Ich würde halt, wenn er sich bemalt und das als „aua“ ausgibt, ihm erklären, das dass ja gar kein „aua“ ist, sondern Farbe vom Stift. Und dann halt nicht pusten/bussi drauf geben. Damit er den Unterschied kennenlernt.
Ansonsten würde ich sagen, ganz normales Verhalten 👍🏻
Liebe Grüße
Surfermami
Sagen tuen wir das auch, also das er sich nicht wirklich verletzt hat (bei den Stiften) - oder das er sich eben nicht selbst verletzen soll bzw. ja irgendwo "selbst schuld" ist wenn es ihm weh tut wenn er sich beist. Und er somit dafür kein Mitleid zu erwarten habe. Aber ich reagiere ihm Gegenüber schon mit nem Augenzwinkern und lächeln nicht streng oder böse. Aber innerlich denk ich mir dann auch... hoffentlich bleibt das Selbstverletzungsverhalten nicht bzw. simulieren nicht. Ich kenn das von anderen Kindern halt so gar nicht.
Ich denke das wird bald vorüber gehen, wenn er sich damit genug ausgespielt/ausgetestet hat.
Hallo,
vielleicht habe ich ja einen Denkfehler, aber wäre es den so schlimm, einfach mitzuspielen? Ich mein, wenn mein Sohn mir in seiner Kinderküche eine Suppe aus Wäscheklammern kocht, "probier" ich die ja auch, sage, wie unglaublich lecker die ist usw. Ich sehe da ganz ehrlich keinen Unterschied. Da denk ich mir, in dem einen Moment ist Kochen spielen angesagt, im nächsten ist halt grad weh tun spielen angesagt. Er beißt sich ja nicht blutig oder so. Und am Ende muss er doch selber wissen, wie weit er für ein Spiel geht. Ich hab das grad mal getestet, sooo doll tut das nun nicht weh, wenn man sich beißt und schon Spuren zu sehen sind.
Mein Sohn fällt oft absichtlich hin, soll er halt.
Doktor spielen findet doch auch niemand merkwürdig, oder würdest du ihm sagen, sowas macht man nicht, wenn er mit nem Verband ankommt, den du ihm anlegen sollst, weil er den Arm "verstaucht" hat? Ich denke, das ist ein stinknormales Rollenspiel.
Und bezüglich deiner Sorge, du könntest ihn im Falle eines echten "Auas" nicht ernst nehmen, ich bin sicher, da merkst du den Unterschied, Eltern kennen ihr Kind ja doch ziemlich gut.
Grüße
Vielleicht hast du recht. Ich weis halt nicht wie weit sowas normal ist oder nicht. Hab ja keinen vergleich und kenns bei anderen Kindern vom Hören, Sagen und Sehen nicht.
Ja ich ess auch immer sein Essen, meist kocht er nur Luft zusammen.
Ne bei Doktorspielen würde ich jetzt nix sagen oder so. Vielleicht mach ich mir hier einfach zu viel Gedanken.
Hey,
mein Sohn (auch 2) hat sowas ähnliches auch ne Zeit gemacht. Er hat zum Beispiel feste auf den Tisch geschlagen und kam dann zu mir, weil die Hand ja weh getan hat und ich pusten sollte. Ich hab ihm dann immer ernst gesagt, dass ich nicht puste, wenn er sich absichtlich wehgetan hat. Er hat es noch paarmal versucht aber dann doch bald aufgegeben, als er gemerkt hat, dass es nichts bringt.
Vielleicht musste das auch mal versuchen, konsequent kein Küsschen geben, wenn’s absichtlich war.
Liebe Grüße :)
Ich muss aber dazu sagen, dass mein Kleiner nicht dabei gelacht hat, wenn er dann zu mir kam... sah also nicht so sehr nach einem lustigen Spiel aus.
Vielleicht hat er sich selbst verschätzt in dem wie viel Kraft er hat. Könnte auch sein. So nach dem Motto eigentlich war es nur im Spaß gedacht aber tat dann doch doller weh als erwartet.
Hab als Kind mal ausdrücken wollen gegenüber meiner Tante wie gelangweilt ich von nem Thema war und mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen. Das hab ich aber mit etwas zu viel schwung und hab mir ne Beule eingefangen und dacht mir nur so "autschi" was ich gar nicht beabsichtigt hatte. Meine Tante stand dann nur mit Tränen in den Augen vor lachen im Raum und hat sich nicht mehr eingekriegt. (Wer den Schaden hat - braucht für den Spott nicht zu sorgen!)
Also das hat meiner auch manchmal. Also das er nicht im Spaß aber doch selbst aufm Tisch haut so nach dem Motto "sabralott jetzt muss ich mal ernst werden" um seine Meinung kund zu tun - wenn er mit uns schimpfen wollte oder ne andere Meinung hatte und hat dabei so doll oder unvorteilhaft aufm Tisch gehauen das er sich einmal die Finger an die Tischkante (nicht abgerundet) gedonnert hat und kurze Zeit voll die Kerbe zu sehen war. Entsprechend bitterlich waren die Tränen.
Da hab ich schon getröstet und hab ihm aber auch gesagt "du musst schon hinschauen was du machst" - dann hätte er die Hand nicht auf die Kante gehauen sondern auf die Platte.
Ich denke auch, dass das für ihn eine Art Spiel ist und man da gerne ein Stück weit mitspielen kann...
Unsere Kleine hat sich eine ganze Zeit lang mit einem theatralischen "Oh nein!" auf die Knie fallen lassen, damit sie sich an unseren Händen hochziehen kann... Das fand sie total lustig und hat es als Spiel angesehen, wirklich weh getan hat sie sich nicht...
Im Moment ist es so, dass ich immer, wenn sie sich irgendwo weh tut, auch beide Zeigefinger und beide Handflächen pusten und knutschen muss, zusätzlich zu der schmerzenden Stelle... Sie hat dann an den Händen auch "Aua"... Wieso sollte ich ihr das verwehren, immerhin lenkt sie das vom eigentlich Schmerz ab... Hinterher lacht sie sich kaputt und alles ist wieder gut...
Sieh es ebenfalls als Spiel, ich glaube nicht, dass er dadurch mehr Aufmerksamkeit sucht...
LG