Autonomiephase bindungsorientiert begleiten. Aber wie???

Huhu ihr lieben. Ich hoffe ich kann hier ein paar Tipps von erfahrenden Muttis ergattern. Mein Sohn (2 Jahre und 5 Monate alt) hat mittlerweile seinen eigenen Willen entdeckt. Das finde ich an sich auch super und möchte ihn dabei sein eigenes Ich zu finden unterstützten. Deshalb Ecken wir auch selten aneinander.. aber neuerdings haben wir ein Riesen Problem beim Kleidungswechsel. Er will partout nicht mehr morgens sein Oberteil wechseln oder eine Jacke anziehen. Mit der Jacke kann ich ja noch leben - dann nehme ich sie halt mit und wenn ihm kalt wird wird er sie schon anziehen. Aber wenn er noch sein Schlafshirt anhat was voll verschwitzt ist oder es einfach zu kalt ist nur im tshirt raus zu gehen und ein Pulli angebracht wäre bekomme ich ihn einfach nicht überredet es zu wechseln. Ablenken bringt auch nichts und ich habe es ihm dann einfach auch scgonmal trotzdem einfach gewechselt dann schreit er und zieht es selber wieder aus. Besonders schlimm war es letztens auch im Kindergarten bei der Eingewöhnung.. es regnete und er sollte einen Matschanzug anziehen er hat sich so gewehrt das wir alle aufgegeben haben und ich mit ihm heim sollte. Habt ihr vielleicht Tipps oder wie würdet ihr damit umgehen. Wie löst man sowas bindungsorientiert?:)) Danke liebe Grüße sorry für die Tippfehler komme kaum zum Schreiben weil mein kleiner (6 Monate gerade auch viel Nähe braucht)

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Hallo

Ich zähle mich nicht wirklich als erfahren, möchte dir aber trotzdem gerne antworten.
Persönlich halte ich von begriffen wie "Autonomiephase bindungsorientiert begleiten" oder "Attachement Parenting" nicht viel, aber bestimmt hilft es Dir deinen Weg zu finden.

Ich bin der Meinung es gibt Dinge die sind einfach so und bei denen gibt es demnach auch keine Diskussionen, Ablenkungen etc. Die werden einfach "erledigt". Zähneputzen zähle ich da beispielsweise auch dazu.
Also einfach "Augen zu und durch", ohne Mitleid oder schlechtes Gewissen oder so.
Dann gibt's halt mal Tränen oder ein schreiendes Kind, auch das gehört dazu.

Alles Gute!
#winke

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Hallo, leider kann ich dir nicht helfen da ich selber erst mein 1. Kind erwarte. Ich wollte aber fragen, was heißt denn bindungsorientiert ? Hab ich noch nie gehört.
Danke :)

Lg hoffnung2018 mit 👶🏻 19 ssw

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Bindungorientiert kmt vom attachment parenting laut Sears. Es geht darum auf die Kinder von Anfang an einzugehen. Bindung aufzubauen durch Nähe, Bonding etc... Also kein schreien lassen und dein Kind zb. Tragetuch nehmen, Familienbett etc. Gibt auch viel zu dem Thema bei googel zu finden :)) liebe Grüße

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Danke für die Info :) Lg

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Hey ich hab zwar keine Lösung auser ihn vielleicht einfach machen lassen bis er damit mal selber auf der Nase landet.😅
Kann es vielleicht sein das es seine art ist auf das Geschwister kind zu reagieren? Also mit seiner Endtrohnung klar zu kommen .

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Hmm ich glaube eher nicht. Er hat am Anfang sehr mit Eifersucht reagiert und getrotzt aber durch regelmäßige Zeit alleine mit ihm ist es viel
Besser geworden und er hat seinen kleinen Bruder auch voll akzeptiert. Wie meinst du machen lassen. Soll ich ihn dann notfalls einfach mit Unterhemd in den Kindergarten bringen wenn er andere Sachen nicht anziehen will?:)) es kommt mir gerade so unüberwindbar vor.. auch mit dem matschanzug am liebsten will ich dann garnicht mit ihm in den kiga wenn ein Regentag ist. Habe ihm extra nen neuen matschanzug gekauft jetzt mit Dinosaurier aber bringt auch nichts 🙈

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Ja das meinte ich die Tochter von meiner Freundin wollte letztens ihr Schuhe nicht anziehen als sie nach hause mussten da hat sie ihr die einfsch nicht angezogen und gesagt "dann verschenkt ich die du brauchst sie ja nicht mehr"😂 darauf hin wollte sie die schuhe dann anziehen aber die mutter hat sie dann ohne Schuhe unter riesen gejammer mit bis zum Auto laufen lassen. Seit dem lässt sie dich doe immer anziehen wenn sie geht 🙈

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Hast du schon mal versucht, ihn Pulli/Hose/Jacke aussuchen zu lassen? DU bietest ihm 2 Möglichkeiten an, nicht mehr.
Mag er Motiv-Pullis etc?
So kam ich bisher bei unseren 2 größeren Kindern (9 Jahre und frische 3 Jahre) immer durch. Der Kleinste ist erst 13 Monate, da ist es noch einfach 😂😂.

Manchmal allerdings habe ich „mein Ding“ auch einfach durchgezogen, auch wenn das Kind schrie....was muss, das muss! Generell dürfen unsere Kinder viel mitentscheiden, aber wenn manchmal kein gemeinsamer Nenner gefunden wurde, dann bestimme(n) ICH/WIR.

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Hey,

also was hilft ist Zeit. 😅 Klingt bescheuert aber mach ihm klar, dass er unter keinen Umständen im verschwitzten Schlafi rausgeht. Das wird nicht passieren. Punkt aus. Zeige ihm zwei Pullis aus denen er einen wählen darf. Und wenn er sauer wird sag ihm:"Gut, sag Bescheid wenn du einen ausgesucht hast. Ich verstehe deine Wut aber so gehen wir nicht los. Ich gehe so lange einen Kaffee trinken" Irgendwann wird er dann ziemlich sicher einlenken. Und nach ein paar Tagen wird er dann auch wissen wie es läuft. Du musst für die Autonomiephase viel Zeit und Geduld haben. Auseinandersetzungen gehören dazu und sind wichtig und in vielen Momenten kann man tolle Kompromisse finden, ist erstaunt über sich selbst und das Kind 😅 Und in anderen Momenten ist es wahnsinnig kräftezehrenden und man sucht verzweifelt nach einer Lösung.

Bei der Matschhose ist es ganz einfach: wer sie nicht anzieht bleibt er drinnen. So ist es in unserer Kita auch und anders geht es eben auch nicht!

Aber keine Sorge. Auch dieses Problem werdet ihr lösen 😅

Viel Kraft und Geduld!

Liebe Grüße

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Ja das ist ne gute Idee. Auch das was hier noch geschrieben wurde mit den 2. Pullovern anbieten. Das habe ich auch schon öfters gemacht. Manchmal klappt das und manchmal eben nicht. Wie gesagt ich hab ihn dann auch manchmal einfach ungezogen aber neuerdings bekommt er sich dann garnicht mehr ein.

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Ich denke, durch manche Dinge muss man durch, egal ob Kind oder Erwachsener. Er muss rechtzeitig lernen, drustrationen auszuhalten, . Bin der Meinung, dasses sonst passieren kann,dass der Mensch bei kleinsten Rückschlägen aufgibt, depressiv wird oder ganz einfach die Vermeidungshaltung fährt. Hab selten bock morgens auf die Arbeit, muss ich aber.
Er ist nicht alt genug , um zu verstehen, dass sein Handeln die u.d die Konsequenz in der Zukunft hat. Z.B. verschwitzt rausgehen, möglicherweise krank gehen. Da ist es die elterliche Pflicht, für ihn Entscheidungen zu treffen, die er sonst nicht oder falsch treffen würde.

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nsere darf auch viel, entscheiden, selber machen usw. was manchmal garnicht so leicht ist wenn noch eine zweite Maus ( bei uns 7 Monate) dabei ist. Wir lassen sie in solchen Fällen auch gerne eine alternative wählen, beim shirt also evt ein zweites zu auswahl, nächster versuch wäre ihr zu erkläaren das es kalt ist, das ander Kinder auch nicht immer shclafi kommen usw, nächster schritt oder auch der erstequatsch machen und dabei ausziehen, wenn sie wütend wird fragen ob das Wutmonster wieder da ist und es weg pusten ( dann lacht sie meistens abe rleider nicht immer) Hilft das alles nicht dann ziehe ich es aber durch. Wenn sie keine Jacke anziehen will, merkt sie nach ein paar Metern zum Glück auch das es kalt ist u will sie haben.
lg

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Cooler Tipp mit dem wut Monster :))) teste ich morgen mal

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Hier treffen wahrscheinlich 2 Bedürfnisse aufeinander. Deins nach Sauberkeit und die deines Sohnes nach Selbstverwirklichung.
Dann musst du abwägen, welches Bedürfnis wichtiger ist und dementsprechend handeln. Wenn dir dein Sinn nach Sauberkeit wichtiger ist, musst du es durchsetzen und wenn nicht, kann dein Sohn rumlaufen wie er will.

Aber vielleicht steckt auch was anderes dahinter. Mit Overalls hatten wir auch ne Weile Probleme. Wir haben einfach die Anziehtechnik geändert und erst die Arme und dann die Beine angezogen.

Ansonsten viel Zeit einplanen und immer wiederholen, was du machen willst und warum. Und ohne Gebrüll geht es manchmal auch nicht, da du ihm nicht jedes Bedürfnis/Wunsch erfüllen kannst/ willst.

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Hehe ja stimmt iwie wollen beide ihren Willen - ich und mein Sohn :) beide dickköpfe. Ok ich wäge dann demnächst ab was jetzt wichtiger ist - mein Bedürfnis oder Seins. Und dann ziehe Ich es so durch

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Also ich finde die meisten Kommentare waren bisher eher das Gegenteil von dem, was ich als bindungsorientiert bezeichnen würde, aber das ist ja auch viel Auslegungssache/Interpretation.

Für mich geht es in der Erziehung nicht darum, meinem Kind seinen Willen immer zu lassen/erfüllen, sondern eher darum, ihn immer wahrzunehmen.
Ich schreibe meinem Kind nichts "aus Prinzip" vor oder nur "damit er es lernt" oder sonstiges, dadurch lässt sich natürlich einiger unnötiger Ärger vermeiden, aber immer geht das natürlich nicht. Du bist schließlich trotzdem die Mutter und musst spätestens dann eingreifen, wenn zB die Gesundheit gefährdet ist.
Trotzdem ist es ein Unterschied zu sagen "Da musst du jetzt durch. Punkt." oder sogar noch ein "Hör auf zu jammern, das ist überhaupt nicht schlimm" dahinterher oder ob du sagst "Ich sehe, du möchtest den Pulli nicht anziehen. Du ärgerst dich darüber, das ist verständlich. Ich muss ihn dir trotzdem anziehen, da es so kalt ist und ich zu große Sorge habe, du könntest krank werden. Hast du eine Idee, wie wir das zusammen hinkriegen?" und dann eventuell Vorschläge machen "Willst du dabei mit mir ein Buch angucken oder Musik hören? Soll Mama oder Papa das machen? etc" und wenn gar nichts wirkt "Leider habe ich keine Idee mehr, entweder wir machen das nun zusammen oder ich mache es" - spätestens da lenkt das Kind oft ein und lässt es über sich ergehen, ist zumindest bei uns so ;-) und wenn es dann tatsächlich unter Geschrei ist, ist es irgendwie kein Konflikt direkt zwischen uns, also auf Beziehungsebene, sondern eine Wut auf die Situation an sich. Ist bisschen schwer zu beschreiben...

Also ich achte auf folgende Schritte:
1. "Ich höre dich. Ich akzeptiere deine Gefühle."
2. Klarmachen, dass es trotzdem gemacht werden muss, dass es wichtig ist.
3. Sich dem Kind anpassen, soweit es geht.

Mein Sohn ist auch zweieinhalb, daher bin ich wahrscheinlich nicht viel erfahrener und keine Ahnung, ob das genau dem entspricht, was du für ein Konzept im Kopf hast, aber ich fahre damit ganz gut :-)

Achja meinen Sohn habe ich schon ein paar Mal im Schlafpulli zur Kita gebracht, aus ästhetischen Gründen würde ich ihn nicht dazu "zwingen", weiß nicht ob deiner nun wirklich so doll schwitzt nachts oder so, dass du es als Gesundheitsgefährdung ansiehst.
Bei uns half auch "Komm, wir schauen mal zusammen, wie kalt es draußen ist.. kurz Tür auf .. ohh meinst du es ist so kalt, dass du eine Mütze brauchst?" - wenn man das so richtig als Spiel macht und in ironischem Ton fragt, kam bei uns meistens ein Ja - wir haben diese Phase aber schon etwas hinter uns :-)

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Danke für diese Mega Antwort. Genau das mit dem Türe auf und raus gehen auf dem Balkon habe ich auch schon öfters gemacht. Manchmal klappt das auch. Aber wie gesagt seit 3 Tagen will nichts mehr klappen und zwingen will ich ihn halt auch nicht. Ich stelle mir das dann immer umgekehrt vor - wenn mich jemand in ein Kleidungsstück Zwängen will 🙈🤪 Aber gut diese Art von Gespräch mit ihm was du beschreibst habe ich so noch nicht getestet. Werde ich dran denken beim nächsten mal vllt klappt das ja geballt mit etwas Quatsch dabei machen. Nichtmal die ganzen Motiv pullis will er anziehen. 🙈😂 danke jedenfalls für die vielen Antworten