Wer hat den Kindergarten komplett ausgelassen?

Abend!
Kurz zu unserer Vorgeschichte: vergangenes Jahr schwanger und mit einem Kind verlassen, Kind 1 (Februar 2016) wurde Februar 2018 bei Tagespflege eingewöhnt,Kind 2 kam April 2018. Plan war Kind 2 jetzt zum Herbst einzugewöhnen und wieder zu arbeiten.
Soweit so gut. Unsere Situation hat sich etwas geändert, ich bin in einer neuen Beziehung (auf der ich mich natürlich nicht ausruhen kann/will/werde). Ich hätte auch so noch länger daheim bleiben können, aber es wäre mir finanziell zu unsicher geworden. Durch die Beziehung wäre es mir möglich gewesen "nur" einige Stunden pro Woche zu arbeiten, bis die Kinder älter sind. Stunden bei der Tamu hätten wir entsprechend reduziert.
Jetzt kommt das große ABER. Die Tagespflege macht komplett dicht zum neuen Jahr.
Mit meinem AG ist alles schon geklärt, meine 2 Tage werden wir, erst einmal, auch so abdecken können. Mein Baby wird nicht eingewöhnt, mach ja keinen Sinn für die kurze Zeit.
Kindergartenplätze sind hier so rar. Eine Tagespflege war nicht mein Favorit. Aber es war die einzige Option mit freien Kapazitäten. Es gibt hier einige private Einrichtungen die noch Platz habe. Das kann ich vergessen. Das können wir einfach nicht zahlen.
Ich habe schon alles abtelefoniert. Für meinen Großen habe ich evtl. Anfang 2020 (da wäre er fast 4) einen Platz in Aussicht. Sicher ist das aber nicht. Es wird umgebaut und dadurch entstehen zwei neue Gruppen. Es ist dort wo ich arbeite, dadurch habe ich vielleicht ein Chance. Ansonsten ist immer was. Hätten uns auf die Warteliste setzen müssen, kein Platz für nicht Einwohner,..... Die Krippen sind noch voller.
Es ist ärgerlich. Allerdings für uns eigentlich kein Weltuntergang. Durch die Familie könnten wir im Notfall wohl auch eine 30 Stunden Woche organisiert bekommen, irgendwie.
Aber wie ist das für die Kinder? Ü3 gibt es hier kaum Angebote an Gruppen oder ähnlichem. 40 Minuten Mutter Kind Turnen zB. ersetzen sicher keinen Kiga Alltag. Selbst was organisieren? Auch schwer.
Wer hat hier mit älteren Kindern die keinen Kindergarten besuchen Erfahrung?

Grüße

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Guten Morgen,
ich würde es nicht wollen, dass meine Familie eine 30 Stunden Arbeitswoche absichert. Es ist ziemlich viel verlangt und birgt mMn viel Konfliktpotential.

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Stimmt schon. Auf der anderen Seite hat meine Mutter eine Handvoll Kinder groß gezogen. Kindergarten Atmosphäre kann sie nicht bieten. Aber ob ein aus dem
Hut gezauberter Platz, mit miesem Betreuungsschlüssel, so schön für die Kinder ist? Die Einrichtung bei der ich evtl. Chancen habe, liegt gerade außerhalb des zumutbaren Bereiches. Der Betreuungsschlüssel „außerhalb“ ist deutlich besser.
Eine Überlegung die ich oben vergessen habe wäre das letzte Jahr in einer privaten Einrichtung. Es gäbe eine die für ein Jahr finanzierbar wäre, angenommen dort bekämen wir einen Platz. Aber für 2 Kinder und länger wäre es nicht machbar.

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ich glaube du würdest Zuschuss für den privaten Kindergarten bekommen wenn du klagst, es steht dir nämlich ein Platz zu und wenn dieser nur von einem privaten Kindergarten gewährleistet wird und du diesen aber nicht zahlen kannst dann wird dir was dazu bezahlt. zumindest glaube ich das ich dass so gelesen habe.
Nicht in den Kindergarten schicken bis zur Schule würde ich nicht! Der Kindergarten ist schon wichtig, das kannst du im Alltag gar nicht leisten und deine Familie auch nicht. Dein Kind lernt soziales Verhalten, sich von eben nicht Familie was sagen lassen, Kinder lernen am besten von anderen Kindern, gutes wie auch schlechtes aber das zusammen treffen von Kindern ist wirklich wichtig. ein Kinderturnen oder ähnliches wird das nicht kompensieren. im Kindergarten hat er "seine" Gruppe, er lernt die Kinder kennen und der Alltag dort bereitet ihn auch auf die Schule vor. Wenn er erst mit 6 oder 7 in die Schule geht hat er soviel verpasst das ich mir vorstellen kann das es sehr, sehr schwer wird für ihn. Ich würde alles versuchen um einen Platz zu bekommen, notfalls eben klagen.

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Habt ihr geklagt? Geht glaube ich ab 1 wenn man einen Arbeitsplatz hat.
Mein Sohn war erst bei der.TaMu, jetzt KiGa. Ich finde das gut weil wir keine Kinder im Freundeskreis haben. Drücke die Daumen dass es vielleicht doch noch klappt! :-)

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Nein. Das wollte ich aufgrund der geringen Erfolgsaussichten, denn hier gibts einfach keine Plätze, eigentlich nicht auf mich nehmen. Wir könnten uns ja entsprechend organisieren. Die Betreuung wäre also gesichert. Mit der Oma und der kleinen Schwester ist es nur mit 3,4 oder als Vorschüler natürlich nicht vergleichbar mit einem Kindergarten.

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Genau das ist ein Fehldenken!
Man klagt ja eben genau deswegen weil das kind keinen kita Platz hat, weil die Gemeinde keinen Platz zur Verfügung stellen kann. Muss sie aber.
Ich würde überhaupt nicht darüber nachdenken das kind täglich mehrere stunden von der Familie betreuen zu lassen sondern würde auf einen Platz bestehen,der dem Kind zusteht

Deutlich anbringen würde ich hier meinen Verdienstausfall der daraus resultiert.

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Was meinst mit älter?
Bis 3 Jahre braucht sicher kein Kind einen Kindergarten, vorausgesetzt es versauert nicht mit völlig gelangweilten Eltern zu Hause vor dem Fernseher.
Wenn du Freunde trifft, zum Spielplatz gehst, andere Sachen unternimmst, dein Kind auch mal alleine Verwandte oder Freunde besucht, ist das gar kein Problem. Viele Kinder kommen ja erst mit 3 oder 4 in dem Kindergarten, Nachteile hat das nicht.
Komplett auf den Kindergarten verzichten halte ich aber für keine gute Idee. Die Kinder lernen dort ja das Verhalten in der Gruppe, tägliche Routine und Regeln und etliches mehr. Ohne Kindergarten wird der Schuleintritt sicher schwer. Das kann man bei älteren Kindern mMn nicht zu Hause ausgleichen.

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#sorry aber es wäre hilfreich mehr als den Betreff zu lesen.
Wie geschrieben, es geht mir um die Altersgruppe Ü3. Die einzige Einrichtung die uns bisher etwas Hoffnungen machen konnte, könnte zumindest meinen Sohn evtl. kurz vor seinem vierten Geburtstag aufnehmen.
Die Einschätzung dass der Kiga Alltag nicht ersetzbar ist, habe ich, wie oben geschrieben, auch schon getroffen.

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Sorry, es wäre hilfreich wenn Betreff und Text zusammenpassen würden...
Es geht also gar nicht darum, den Kindergarten komplett auszulassen? (Warum dann dieser Betreff?)

Naja, da habe ich ja auch schon ausführlich darauf geantwortet. Meiner Erfahrung nach nehmen Kinder keinerlei Schaden, wenn sie etwas später in den Kindergarten kommen, vorausgesetzt sie versauern nicht zu Hause.

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Ich persönlich halte den Besuch eines Kindergarten für enorm wichtig.

Ich würde also klagen....Dies vorher auch der Gemeinde unmissverständlich klar machen.

Alles Gute

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Ich würde auch klagen. Wir haben den Platz zum Glück noch bekommen aber ich hatte mich vorher informiert beim Jugendamt, die sind bei uns zuständig. So aufwändig ist das wohl nicht. Macht man glaube ich auch selber ohne Anwalt. Das Problem ist ja, wenn keiner klagt, sieht die Kommune oder Gemeinde auch keinen Grund, was zu ändern...

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Guten Morgen.

Ich bin Mutter von zwei Töchtern. Wir als Eltern wollten für unsere Kinder eine unter 3 Betreuung vermeiden wenn es eben geht. Vorausgesetzt es geht finanziell und psychosozial für Mutter und Kinder.
Nicht weil wor denken eine unter drei Betreuung schadet irgendwem oder ist schlecht, sondern weil wir sie nicht für nötig halten. Ich habe beide zuhause betreut und zugesehen das wir ei e gute Mischung aus Familienleben und Aktivität mit anderen Kindern haben. Meine ältere Tochter ist im April 3 geworden und seit dieser Woche erst im Kindergarten vormittags. Mit der Kleinen (2)bin ich daheim.

Unter drei Betreuung ist unter diesen Voraussetzungen nicht notwendig denke ich aber Kindergarten ab drei halte ich für sehr wichtig. Meine Tochter hat durch ihr Verhalten deutlich danach geschrien. Es wird dann einfach Zeit das ein regelmäßiger tagesablauf mit anderen Kindern da ist und sie anders als von uns als Familie gefördert und begleitet werden. Das habe ich die letzten Wochen deutlich gemerkt und bin mir sicher es wird uns allen wahnsinnig gut tun. Auch mir 😉

Ich glaube kindergarten ist vorbereitend sehr wichtig und ich würde auch schauen das ich einen Platz bekomme.

Natürlich führen viele Wege zum Ziel und es gibt sicher Kinder die ohne Kindergarten ein gutes Leben und Erziehung genießen. Für uns wäre es nichts.

Alles Leibe für euch und freue mich das du wieder jemanden an deiner Seite hast.

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Vielen Dank!:-)

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Ich habe selbst keine Erfahrung, meine Mutter hat allerdings nie einen Kindergarten besucht. Sie war mit ihrer Mutter bis zum Schulbeginn zuhause und klagt heute noch darüber. Ihr fällt es auch schwer Freundschaften zu schließen und ist „für sich“, ob es an der Kindheit liegt kann ich nicht sagen, vermute es aber. Niemals würde ich ein Kind eher zuhause lassen, da muss man einfach mal (auch wenn es unbequem ist) den Weg der Klage gegen und dem Kind den Kindergartenbesuch ermöglichen. Zur Betreuung durch Familienmitglieder wurde ja schon genug gesagt. Alles Gute!

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Danke für die Antworten! Ich werde mir das mit der Klage noch einmal näher durch den Kopf gehen lassen.
Ich habe eben bemerkt eine weitere Option nicht erwähnt zu haben. Die wäre meinen Sohn für das Vorschuljahr in einer privaten Einrichtung anzumelden. Es gäbe eine die tragbar wäre, für ein Jahr. Aber eben nur für ein Jahr und für ihn. Mal schauen.

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Und wenn es tatsächlich einen freien Platz gäbe.

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Hallo,

ich würde dazu raten, alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit Dein Kind ab 3 Jahren einen Kindergarten besuchen kann, inklusive Klage.

Der Neffe eines Freundes von mir war nur im Vorschuljahr in einem Kindergarten und der hatte in der Grundschule ziemlich große Defizite im Sozialverhalten.
Ich selbst bin erst mit 4 in den Kindergarten gekommen und das war schon zu spät. Ich hatte ebenfalls große Schwierigkeiten, in einer Gruppe zurecht zu kommen.

Die Betreuung jahrelang über Verwandte abzudecken, wäre mir zu riskant. Ältere Leute können schnell länger oder dauerhaft krank werden. Jüngere Leute haben noch andere Verpflichtungen. Es kann sein, dass die Betreuung Deinen Verwandten auf Dauer zu anstrengend oder zu lästig wird. Die müssten das Kind ja 3 Jahre lang betreuen.
Wenn die nicht mehr können oder wollen, stehst Du da und kannst zusehen, wie Du klar kommst mit Deinem Kind und Deinem Job.
Es kann auch sein, dass Deine Verwandten eine andere Vorstellung von Erziehung haben, und dass es deswegen Stress gibt. Das ist alles andere als selten bei solchen Modellen.

LG

Heike

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Noch mal ein Update: privat habe ich mich mit einer Userin näher unterhalten die, wie wir feststellten, grob in meiner Nähe wohnt. Sie berichtete mir von einem Waldkindergarten der gerade im Aufbau ist und noch keinen Internetauftritt hat (ich habe davon noch nichts gehört). Es sollen noch Plätze frei sein. Ich habe also gleich mal das Telefon in die Hand genommen. Die zuständige Person ist gerade noch im Urlaub, aber mündlich habe ich schon eine vorläufige Zusage für Januar 2019 #huepf
Das wäre ja ein Ding. Ich bin sehr froh diesen Beitrag geschrieben zu haben :-D