Ich brauche Außenstehenden Rat, hab 2 Kinder der kleine ist 9 Monate und mein Sohn wird im März 4 Jahre. Als er mitbekommen hat das die nachbarstochter in den Kindergarten kommt mit September wollte er auch unbedingt, soweit so gut hab dann sogar im gleichen kiga in der gleichen Gruppe kurzfristig einen Platz bekommen. Die ersten beiden Tage verlief alles gut und dann kam das Geplärre, er klammert sich morgens an mich und sagt schon beim aufstehen er will da nicht hin er will den ganzen Tag zuhause bleiben. Er sagt auch er spielt meist alleine selten mit anderen Kindern aber wenn ich ihn abhole sagt er zwischendrin wieder es war lustig! Was meint ihr braucht er noch Eingewöhnungsphase oder soll ich den kiga Start auf nächstes Jahr verlegen und ihn wieder zuhause lassen, da ich ja ohnehin mit dem kleinen daheim bin? Irgendwie bin ich mit der Situation komplett überfordert momentan. Danke fürs lesen und Danke für eure Meinungen 😊
Kiga Ja oder Nein?
Was war denn Dein Plan bzgl Kindergarten? Sowas macht man ja in der Regel nicht von der Nachbarstochter oder vom Wunsch des Kindes abhängig?
Meine Kinder waren beide früh in Betreuung und bei beiden gab es immer wieder phasen in denen sie keine Lust hatten. Da wir beide arbeiten war es aber keine Diskussion. Gerade die Kleine mit knapp 3,5 sagt seit der Große in der Schule ist auch oft sie will nicht mehr in de Kindergarten, sie will zu Hause bleiben oder auch in die Schule. Aber wenn ich sie abhole dann hole ich ein freudenstrahlendes Mädchen ab und mir wird berichtet, dass sie aktiv am Tag teilgenommen hat, viel lacht und mit anderen spielt. Ich denke auch dass irgendwann zwischen 3 und 5 den Kindern zu Hause wirklich langweilig wird (oder man mehr bieten muss als Alltag) und dass Kindergarten auch die Einordnung in Gruppen und die kleinen Rangeleien schult. Irgendwann kommt die Schule und da muss er ja dann auch.
Was sagen denn die Erzieherinnen?
Oft sind die ersten Tage super, alles neu, alles interessant und wenn die Kinder dann realisieren ich komme da jetzt jeden Tag, kippt die Stimmung. (muss nicht sein, geht auch anders) Dazu kommt dass in den ersten Tagen (zumindest bei uns) die Bezugserzieherin ganz dicht beim neuen Kind ist und sich dann immer mehr löst und das Kind sich "selber" zurecht finden muss. Dass er erstmal alleine spielt finde ich auch normal. Er muss erst ankommen. Ist auch Typsache ab wann sie zusammen spielen. Hier gibt es auch kinder zwischen 3 und 4 die es mit Freunden nicht so haben, die alleine spielen. Und dann ändert sich das plötzlich.
Ich würde ihm mal noch ein paar Wochen Zeit geben sich da rein zu finden. Sich an den geänderten Tagesablauf zu gewöhnen und in der Gruppe seinen Platz zu finden. Und dann vermutlich in der Weihnachtszeit neu entscheiden. Du musst ihn ja nicht die gesamte mögliche Zeit da lassen. Und ihr könnt sicherlich auch mal ein langes WOchenende machen (ist sehr unterschiedlich wie ein Kind drauf reagiert). Beim Großen war so was nie ein Problem. Die Kleine bringt das total aus dem Rythmus.
Auch die Frage ob jetzt abbrechen und dann in einem Jahr wieder versuchen richtig ist, ist kind abhängig. Die einen müssen einfach nur reifen, die anderen brauchen auch in einem Jahr noch einen kleinen Schubs und finden neue Situationen im allgemeinen einfach doof. Außerdem je nach Kinderwechsel sind die Freundschaften der Kinder die schon da sind und in seinem Alter sind schon fester und er tut sich vermutlich erstmal schwerer da rein zu kommen. Klar ist das nicht unmöglich, ein Kind das umzieht schafft es ja auch, aber ich glaube nicht dass es einfacher ist.
Such auf jeden Fall das Gespräch mit seiner Erzieherin bevor Du Dich entscheidest und ich finde ein Kind mit 3,5 darf auch in den Kindergarten obwohl du noch zu Hause bist. Du musst kein schlechtes GEwissen haben, das merkt er ja sicherlich auch, dass Du Dir darüber Gedanken machst.
Dann wird es nächstes Jahr noch schwieriger.
Dein Sohn geht gerade mal drei Tage hin. Wie soll er denn da schon in die Gruppe integriert sein? Es ist alles neu für ihn. Er kennt es nicht, dass so viele Kinder um ihn herum sind. Die Gruppe an sich ist wahrscheinlich schon seit Jahren zusammen gewachsen. Da haben neue Kinder es erstmal schwerer rein zu kommen. Je älter ein Kind ist, umso länger wird es dauern.
Es ist letztlich deine Entscheidung. Ich würde da jetzt am Ball bleiben. Zumal im nächsten Jahr dann schon die vorschulischen Sachen laufen. Da werden die Kinder dann noch mal ganz anders gefördert. Wäre gut, wenn dein Sohn dann schon angekommen wäre. Sonst könnte ihn das leicht überfordern.
Alles Gute
Seit wann genau geht er nun in den KiGa? Auch seit September wie das Nachbarskind?
Meine Tochter wurde im Juni 3 und ist nun im September in den KiGa. Ich bin mit ihrem kleinen Bruder (nächste Woche ein Jahr 😍) auch noch zu Hause. Aber ich merke, sie brauch jetzt einfach den Kontakt zu Gleichaltrigen. Sie geht gerne hin, bleibt ohne Probleme dort und auch wenn ich sie hole erzählt sie wie es war und von ihren Freunden. Aber, sie sagt oft am Morgen, dass sie doch heute nicht in den KiGa will. In der zweiten Woche der Eingewöhnung hatte sie mal sehr geklammert und geweint als ich gegangen bin, dass war so schlimm für mich. Die Erzieherin hat dann auch gemeint, sie muss jetzt aber auch lernen, dass ich sie nicht immer mit nach Hause nehme wenn sie weint. Und wie es auch bei uns Erwachsenen ist...mal haben wir Lust zur Arbeit zu gehen und das nächste mal nicht. So ist es bei den Kleinen eben auch.
Ich denke mit 3,5Jahren ist es ein super Alter für den KiGa und ich würde es nicht auf ein Jahr später verschieben.
Solche Situationen wird es in der Schulzeit auch öfters geben. Und trotzdem müssen die ja dahin. Ich denke, da ist es im KiGa schon mal eine gute "Übung" für später.
Das ist völlig normal und würde er nächstes Jahr nicht anders haben. Die Eingewöhnung mag zwar in den meisten Fällen (Ausnahmen die länger brauchen gibts IMMER) binnen 2 Wochen abgeschlossen. Aber mit der damit verbundenen Veränderung klar zu kommen. Bis sie auch geistig sowie psychisch voll in der Krippe oder im Kindergarten angekommen sind wenn sie das vorher noch so gar nicht kannten. Dauert im DURCHSCHNITT 3-4 MONATE. In der Zeit gibt es immer mal wieder Schreiphasen bei der Abholung oder Hinbringung, unruhige Nächte, quängeln und dazwischen ist wieder alles super und toll und das geht rauf und runter. Dein Kind hat selbst den Wunsch geäußert in den Kindergarten zu wollen. Völlig egal ob das aus eigener Motivation heraus entstanden ist oder aus "Neid" weil die Nachbarstochter geht und er nicht. Freunde finden sich auch unter Kindern nicht immer über Nacht. Die ersten Kontakte zu anderen Kindern wenn sie spielen ist nicht selten oberflächlich und häufig wankend. Da ist heute der toll und morgen wieder ein anderer. Sie müssen sich mit der völlig anderen Tagesstruktur, Aufmerksamkeit seitens der Erzieher (im Vergleich zu daheim) und vieles mehr gewöhnen. So ne Umstellung benötigt Zeit.
Klar du bist selbst noch nicht drauf angewiesen das er wirklich gehen muss - weil du eh noch daheim bist. ABER was ist wenn die Probleme nächstes Jahr die selben sind (was absehbar ist). Du dann aber auf die Betreuung angewiesen bist. Dein Sohn aber noch vom Vorjahr weis, das er mit durchgekommen ist wenn er lange genug rumnörgelt das er doch wieder nicht mehr gehen braucht.
Es gibt Kinder die sind tatsächlich später bereit fremdbetreut zu werden. Das ist zwar nicht so häufig kommt aber gelegentlich vor und ja dann ist das blöd wenn man z.b. ein weiteres Jahr irgendwie wirtschaftlich überbücken schauen muss. Das ist in deinem Fall aber NICHT der Fall. Dein Kind kommt damit klar das er dort ist. Aber man wird immer im Leben Phasen haben, keine Lust auf den Kindergarten, die Schule, die Arbeit oder weis der Geier was zu haben. Dein Sohn ist lediglich in der Umstellungsphase sich an neues gewöhnen zu müssen. Hinzu kommt das 4 jährige wenig Frustrationstoleranz besitzen und folglich schneller nölen und heulen wenn was nicht so läuft wie sie es selbst gerne hätten. Wenn es gravierende Gründe gäbe ihn raus zu nehmen. Ja klar, dann würde ich das auch empfehlen. Z.b. bei Misständen in der Einrichtung selbst, wenn man mit dem Konzept dort nicht zurecht kommt etc. Aber nicht weil das Kind phasenweise KEINE Lust hat. Das hat mein Sohn derzeit morgens auch immer wieder. "Nicht in die Krippe gehen" - ich nenn es Morgenmuffeligkeit. Aber wenn er dann mal da ist, geht er sehr begeistert hin und liebt es dort zu sein... es ist nur die Überwindung morgendlich das Haus verlassen zu sollen und geweckt zu werden. Wenn ich das also jetzt schon schleifen lassen würde und sagen würde... ach wenn mein Kind keine Lust hat - muss es auch nicht. Das kann ich anwenden beim Essen, Schlafen oder Toilettengang - das kann ich nicht erzwingen, wäre auch unmenschlich! Aber Frustrationstoleranz lernt sich nicht, indem beim kleinsten Anflug von "kein Bock" immer gleich nachgegeben wird.
Auch wenn mein Kind später sagen würde es wollte zum Fußball... klar ich meld ihn an... aber er müsste es immer mind. ein Jahr durchziehen und nicht gleich bei den ersten aufkommenden Problemen gleich aufgeben.
Lass ihm noch Zeit. Ich finde frühe Fremdbetreuung z.b. nicht wirklich gut und deswegen blieb unsere Tochter bis sie 3 war zu Hause. Dann kam sie in den Kindergarten obwohl ich mit der Schwester noch zu Hause bin. Ich habe es immer als positiv gesehen die Eingewöhnung so langsam wie nötig machen zu können. So konnte ich sie eine Zeitlang mittags vor bzw dann direkt nach dem Essen abholen, bis sie sich daran gewöhnt hatte. Die Kleine wird diesen Luxus nicht haben.
Ich denke wenn du ihn jetzt direkt wieder abmeldest entgeht ihm viel. Am Anfang brauchen die Kinder Zeit um sich an alles zu gewöhnen.
Was aber vielleicht eine Überlegung wäre, wenn du das Gefühl hast dass es ihm zu lange ist, dann hole ihn doch einfacher früher ab, bis er sich an den Kindergarten gewöhnt hat. Ich würde es mal mit den Erzieherinnen besprechen.
LG
Frühe Fremdbetreuung? Das Kind ist 4!
ok... 3,5
Was sagen die Erzieher?
Laß ihm noch etwas Zeit. Selbst bei meiner Tochter dauerte die Eingewöhnung 10 Wochen obwohl sie nur von der U3 Gruppe in die Ü3 Gruppe kam.
Die Kinder die zum September wechseln wurden ab Mai stückchenweise an die Räume, die größere Gruppe, die neuen Betreuer gewöhnt.
Für deinen Sohn ist die Umstellung viel größer. Das braucht Zeit.
Das erstemal regeläßig ohne Mama
permanent andere Kinder
der Lärm, das Gerangel, andere Umgangsformen, mehr Selbständigkeit etc
Danke an alle für eure Meinungen, ich werde ihm und mir jetzt noch Eingewöhnungszeit geben und schauen wie es sich entwickelt und werde dann eine passende Entscheidung treffen 😊
Hi. Ich würde ihn aufjedenfall im Kiga lassen. Er ist 4 Jahre. Nächstes Jahr wird es vl noch schwieriger. Diese Phasen hatten meine beiden auch immer wider mal (wobei mein Sohn nie gerne in den kiga gegangen ist. Jetzt wo er in der Schule ist sagt er er würde gerne wieder in die Kita 😀) also so schlecht kann es nicht gewesen sein. Meine Tochter kam mit 2 Jahren in die Krippe und mein Sohn mit 2.5 Jahren in den Spielkreis und dann mit 3.5 Jahren in die Kita. Lass deinem Kind Zeit höre ihm zu warum es ihm nicht gefällt und ermutigte ihn hin zugehen.
Vg