Unfall in der Krippe, aber Eltern nicht sofort informiert

Hallo ihr lieben Mamas und Papas
wir hatten heute ein nicht schönes Erlebnis in der Krippe unseres 1,5 Jahre alten Sohnes und ich wollte mal bei euch hören, ob ihr eventuell einen ähnlichen Fall gehabt habt. Ich bin sicherlich keine Helikoptermama oder meckere bei jeder Kleinigkeit, aber das hat mich echt umgehauen:
Die Gruppenleiterin und zwei Kinderpflegerinnen waren heute mit der Gruppe von ca 10-12 Kindern (ich weiß die heutige genaue Anzahl nicht, max. sind 12 Kinder in der Gruppe) auf einem etwas "weiter"weg gelegenem Spielplatz, der - ganz klar - nicht für so kleine Kinder geeignet ist. Es steht dort ein großes "Schiff" zum Klettern und Rutschen direkt neben einem Gewässer. Die Kinder sind eine gemischte Gruppe von ca 11 Monate bis fast 3 Jahre. Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt und läuft und rennt schon sehr schnell in der Gegend rum. Wir haben von dem "Ausflug/Spaziergang" nichts gewusst und als ich meinen Sohn abgeholt habe, wurde mir mitgeteilt, dass er einen Unfall hatte und irgendwo von diesem Schiff runtergefallen sei, stark aus dem Mund geblutet habe, aber er hätte sich schnell beruhigen lassen und deswegen hätte mich niemand angerufen. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe dummerweise gar nicht so viele Fragen gestellt. Auf Nachfrage meinten sie, es wäre nicht so tief gewesen und er sei nicht auf den Kopf gefallen und es wären alle Kinder und alle Erzieher mit auf diesem Schiff gewesen. Nachdem die Oberlippe aber gut angeschwollen war, bin ich zum Kinderarzt und hab ihn einfach sicherheitshalber durchchecken lassen: Bluterguss und kleine Platzwunde an der Oberlippeninnenseite und ein blauer Fleck an der Stirn. Arzt meint, er sei voll aufs Gesicht gefallen und ich müsste ihn die nächsten 48 gut im Blick behalten und nachts 1-2 mal wecken wegen evtl Gehirnerschütterung.
Also, ich muss sagen, ich finde es eigentlich unverantwortlich mit so vielen kleinen Kindern auf einen Spielplatz zu gehen, der ganz offensichtlich nur für größere Kinder geeignet ist und dann passiert auch noch was und man wird als Elternteil nicht informiert. Oder sehe ich das zu eng? Ich hab mir nochmal Bilder des Spielplatzes im Internet angesehen und sehe eigentlich nur die Möglichkeit "tief" zu fallen...vor allem für so ein kleines Kind.
Hat eine von euch schon mal so etwas erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?
Danke fürs Lesen

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Hey,
nein, Gott sei Dank, noch nicht selbst erlebt.
Es ist immer Abwägungssache, wann man die Eltern anruft. Einerseits weiß man, dass man „stört“, weil die Eltern arbeiten und will deswegen nicht wegen jeder Kleinigkeit anrufen, andererseits steht das Wohl der Kinder über allem.
Ich schätze, dass die Erzieher die Lage falsch eingeschätzt haben. Leider kommt auch das vor. Gut, dass du zum Arzt gegangen bist.
Spatziergänge werden übrigens in der Regel nicht vorher angekündigt. Das ist nichts ungewöhnliches.
Wie nah das Gewässer am Spielplatz ist, vermag ich jetzt nicht einzuschätzen, nur soviel: Ich würde nichtmal mit Kindergartenkindern an ein Gewässer gehen. Das sind unabschätzbare Gefahren, die man sich als Erzieherin einfach sparen kann.

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Danke für deine Antwort.
Das Gewässer ist keine 3 Meter entfernt und nicht irgendwie abgegrenzt, genauso wenig wie der Spielplatz. Es sind leider schon viele Sachen passiert, weswegen ich schon recht lange vorsichtig bin und nicht mehr alles glaube, was sie erzählen. Der Kinderarzt meinte, es sei wie ein Arbeitsunfall und müsse somit über die Berufsgenossenschaft gehen und nachdem der Spielplatz für Kinder ab ca 6 Jahren geeignet sei, wollte die Krippe eventuell nicht, dass es gemeldet wird, weil dann gefragt würde, warum sie mit den Kindern so etwas machen.
Soll ich der Krippe sagen, dass ich mit meinem Sohn beim Arzt war? Am Liebsten würde ich es gern ganz genau hinterfragen... das hätte echt böse enden können...

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Ich finde es wichtig das genau zu hinterfragen. Wenn es nicht geeignet ist, sollte dort nicht mehr hingegangen werden. Auch wenn hoffentlich nichts weiter passiert ist, kann auch einem anderen Kind dann dort etwas passieren.
Ich würde es mal beim Elternbeirat ansprechen, oder der Leitung.
LG

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Hallo, ich kann dich gut verstehen und würde um Antworten bitten. Erstens warum ein solcher Spielplatz ausgewählt wurde, wie sind die Kinder hinauf gekommen auf dieses Schiff, Unfallbericht einsehen, Aufsichtspflicht, warum nicht angerufen bzw. wann werden Eltern verständigt?
Ich muss dazu sagen, ich bin selbst Pädagogin und wenn bei mir etwas „passiert“ rufe ich immer die Eltern an und erzähle ihnen was passiert ist und wie sie damit umgehen wollen. Besser einmal zu oft anrufen als einmal zu wenig. Neulich wurden mein Mann und ich angerufen und natürlich bin ich sofort in den Kindergarten gefahren, ich war dankbar und weiß, dass die Pädagogin gute Arbeit leistet und immer was sein kann

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Ich sehe es genauso. Bei so einem Sturz kann viel passieren und wenn das Kind dann sogar noch aus dem Mund blutet... frag ich mich echt, warum die nicht angerufen haben. Also, mein Vertrauen ist auf jeden Fall weg. :-(

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Ja er ist doch eh nicht auf den Kopf gefallen...
Aber dafür volle Kanne aufs Gesicht!

Ich weiß Unfälle passieren, aber ich habe deinen Text gelesen mir vorgestellt das Szenario wäre mit meinem Sohn ( auch 1.1/2) geschehen... und ich muss ehrlich sagen mir sind die Tränen gekommen!

Muss echt schrecklich sein wenn man weiß es ist doch ein größeres Aua passiert und man war nicht dabei um zu sehen was genau passiert ist! + man war nicht zur Stelle um zu trösten und zu kuscheln :((((

Ich hoffe dem kleinen geht es bald wieder gut!

Ich würde auf jeden Fall nochmal mit den Erzieherinnen sprechen! Würde sie fragen wie sich das ganze genau abgespielt hat!
Und ich würd Ihnen das Ausmaß der Verletzungen trotzdem nochmal vor Augen führen...

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Ich habe in der Krippe beim Schuhe anziehen auch geweint, hat die Leiterin gesehen. War ihr egal.
Der Arzt sagte, das Gesicht gehöre auch zum Kopf. Ich bin Zahnarzthelferin und habe mir auch gleich seine Zähne angesehen. Gott sei Dank ist nichts weiter passiert.

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Man muss kein Arzt sein, um zu wissen, dass das Gesicht zum Kopf gehört. Was soll das denn sonst sein? Schon klar, dass man da sprachlich manchmal trennt, aber ansich ist der Kopf ja das ganze Runde Teil.

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Hallo, ich kann dich gut verstehen und würde um Antworten bitten. Erstens warum ein solcher Spielplatz ausgewählt wurde, wie sind die Kinder hinauf gekommen auf dieses Schiff, Unfallbericht einsehen, Aufsichtspflicht, warum nicht angerufen bzw. wann werden Eltern verständigt?
Ich muss dazu sagen, ich bin selbst Pädagogin und wenn bei mir etwas „passiert“ rufe ich immer die Eltern an und erzähle ihnen was passiert ist und wie sie damit umgehen wollen. Besser einmal zu oft anrufen als einmal zu wenig. Neulich wurden mein Mann und ich angerufen und natürlich bin ich sofort in den Kindergarten gefahren, ich war dankbar und weiß, dass die Pädagogin gute Arbeit leistet und immer was sein kann. Wichtig ist die Information, so kann man schneller reagieren.

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Gesagt wurde mir ja nur, er hätte sich schnell beruhigt und deswegen seien sie davon ausgegangen, es sei nichts passiert. Ich denke nicht, dass sie einen Bericht geschrieben hat. Aber ich werde genau diesen Morgen früh gleich anfordern. Danke, das ist eine gute Idee.

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In dem Fall ist ein richtiger Unfallbericht pflicht. Wurdest du bestimmt auch beim Kinderarzt gefragt, ob es im Kiga oder Privat passierte?
Jeder noch so kleine „Unfall“ muss auch im Verbandsbuch dokumentiert werden. Das ist tabellarisch. Bsp.: Lieschen Müller hat sich am xx um xx Uhr den Kopf an der Rutsche gestoßen. Zeuge Erzieherin xy. Maßnahme: Gekühlt.

Zum Thema „Hat sich schnell beruhigt!“
Ich hatte mal nen 4,5-jährigen der vom Klettergerüst fiel. Haben natürlich gekühlt und nach paar Minuten wollte er schon wieder spielen. Haben auch die Mama angerufen und er sagte selbst ihm gehts gut, er will im Kiga bleiben. Die Oma hätte ihn holen können.
Nach einer Weile (zwangs)ausruhen, hat er wieder „normal“ gespielt aber mit der Einschränkung „nicht zu wild“ und wenn er sich unwohl fühlt muss er es sofort sagen. Gute 45 Minuten später kam er zu mir „A. mir ist...“ und spuckt mir vor die Füße. Dann bin ich per Rettungswagen mit ihm ins Krankenhaus. Die Mama war fast ne Stunde entfernt und O-Ton Mama „die Oma nicht anrufen, die dreht durch vor Sorge!“
Er hatte dann ne Gehirnerschütterung und war mehrere Tage im Krankenhaus.

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Das der Spielplatz oder dieses Schiff vielleicht nicht so gut geeignet für unter 3 jährige ist kann sein . Wie genau man hoch oder tief definiert ist wahrscheinlich Auslegungssache all zu hoch wird dieses Schiff denke ich nicht sein ich vermute mal das die Kinder auch selbstständig dort hochgeklettert sind zumindest die , die bereits laufen können . Passieren kann so was schnell und eigentlich überall da braucht es nicht mal ein Kletterspielgerät . So wie du es schilderst würde ich auch sehr stark davon ausgehen das dein Kind hauptsächlich mit dem Mund aufgekommen ist und sich bei dem Sturz wahrscheinlich auf die Lippe gebissen hat und oder zusätzlich das Lippenbändchen verletzt hat , letzteres blutet ordentlich . Wegen einer Gehirnerschütterung würde ich mir wenig Sorgen machen letztendlich weiß man es aber natürlich nie ganz genau . Richtig gewesen und um sich abzusichern wäre es gewesen wenn man dich unmittelbar nach dem Sturz informiert hätte damit du entscheiden kannst ob sicherheitshalber lieber zum Arzt gehen willst oder nicht . Mir hätte in so einem Fall eine Info beim abholen ausgereicht ich wäre nicht extra zum Arzt .

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Hallo,

aus Sicht einer Mama und Erzieherin:
Spaziergänge werde normal nicht vorher angekündigt. Bei uns muss man bei der Anmeldung unterschreib, dass das Kind zu Ausflügen/Spaziergängen/Spielplatzbesuchen etc. mit darf (oder auch nicht).
In die Nähe von Gewässern mit Krippenkinder geht für mich auch nicht. Das ist meiner Meinung nach einfach unkontrolierbar.

Kinder fallen hin, tun sich mal weh etc., das passiert. Wenn die Erzieherinnen daneben standen muss ihnen die Höhe ja bekannt gewesen sein und bei den Verletzungen war es wohl nicht so gering. Da tröstet man das Kind hnd kühlt/versorgt die Wunde und dann informiert man ein Elternteil: „Er ist gefallen, so und so sieht es gerade aus. Wir haben den Eindruck es ist ok fanden es aber angebracht sie umgehend zu informieren.“ Die einen winken ab, die anderen holen lieber ab (und gehen evtl. zum Arzt), andere schicken die Oma!

Bei Kindergartenkindern ist das natürlich nochmal was anderes, aufgrund der anderen Kommunikationsmöglichkeiten.

Meine Kinder sind 4 und 1. Der Kleine ist daheim aber die Große geht in den Kindergarten. Und ich wöllte in dem Fall (und in dem Alter erst recht) auch informiert werden. Als Mama hat man da meist ein Bauchgefühl ob es ok ist oder man lieber abholt.

Würde da nochmal das Gespräch suchen!

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Das mit dem Gewässer fände ich jetzt auch nicht so toll. Aber eine Verletzung an der Lippe wäre für mich jetzt kein Grund das Kind abzuholen. Sobald etwas im Mund blutet vermischt es sich mit Speichel und sieht schlimmer aus wie es ist. Vielleicht bin ich da auch abgehärtet. Meine kleine hat in dem Alter des öfteren mit dem Mund gebremst. Da habe ich nur geschaut ob mit den Zähnen und Zunge alles in Ordnung ist und weiter ging's. Die Erzieher haben ja auch gesagt, dass nicht auf den Kopf gefallen wurde. Klar ist der Mund auch Kopf aber für mich immer noch ein Unterschied.

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Oh je. Ich kann es gut nachvollziehen. Mir ist die Kleine auch erst auf dem Spielplatz vom Spielgerät gefallen. Scheint auch alles gut gegangen. Ich stand direkt daneben und war nicht mehr schnell genug bzw hab sie nicht gefangen bekommen.
Da es auch relativ hoch war, bin ich auch zum KiA. Soll sie auch nachts wegen und beobachten.
Möchte mir gar nicht vorstellen, wenn ich sie so beim Abholen aus der Krippe vorgefunden hätte.
Würde auch auf den Bericht bestehen.

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Ich würde mich ehrlich gesagt wahnsinnig darüber aufregen. Ich würde noch mal das Gespräch mit den Erziehern suchen und Ihnen sehr deutlich sagen, dass du stets und unverzüglich informiert werden möchtest! Sie werden ja vermutlich ein Bericht über den Vorfall erstellen müssen. Lass ihn Dir aushändigen .
Ansonsten alles Gute und gute Besserung!