Wenn ich schimpfe, lacht mich meine Kleine nur aus. Welche Konsequenzen?

Huhu,

vielleicht kann mir Jemand helfen. Meine Kleine ist zwei. Sie ist eigentlich ein liebes Kind, aber wie alle in dem Alter, hört sie nicht immer :)
Ich hoffe auf Tipps, wie ich richtig reagiere, wenn ich schimpfe oder was verbiete und sie mich nur auslacht. Wenn ich schimpfe, z.B. wenn sie was macht was gefährlich ist, ,oder wenn sie z.B. wie heute mich auf dem Wickeltisch trete und ich schimpfe dann und erkläre wieso sie das nicht machen darf, lacht sie sich kaputt und macht noch mehr weiter. Werde ich lauter lacht sie noch mehr.
Ich bin echt ratlos. Ich will ja nicht mal "laut werden" (nicht falsch verstehen, ich schrei natürlich nicht hysterisch rum oder so), aber manchmal muss das eben sein.
Mir fallen aber auch keine anderen tragbaren Konsequenzen ein. Wie geht ihr mit so einer Situation um? Immer wieder aufs Neue erklären und hoffen IRGENDWANN kommt was an?

Und noch was. Wie zum Teufel bekommt ihr eure Kinder vom Spielplatz runter OHNE, dass ihr es schreiend runter tragen müsst? :D Meine Kleine würde als noch übernachten und wehrt sich mit Händen, Füßen und Schreien gegen das heimgehen.

Danke für eure Tipps :)

Liebe Grüße

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Dein Kind lacht dich sicherlich nicht aus. Es merkt deine geänderte Stimmung und versucht dich mit dem Lachen zu beschlichtigen. Ausserdem bin ich nicht der Meinung, dass man manchmal auch mal laut werden muss. Du möchtest ja auch nicht angeschrien werden, oder? Meine Tichter ist auch 2Jahre. Natürlich gibt es auch bei uns Konfliktsituationen, aber es hilft immer ihr alles gut zu erklären, warum dies und jenes jetzt gemacht werden soll. Vorab überlege ich, ob es wirklich sein muss. Zum Beispiel auf dem Spielplatz: muss man das Kind beim Schaukeln unterbrechen, weil man nach Hause muss oder kann man nicht eine Situation abwarten, wo es von sich aus gerade etwas abgeschlossen hat und es dann motivieren. „ hey, wollen wir jetzt nach Hause? Wir können zusammen was tolles kochen! Du hast doch bestimmt schon Hunger und wir wollten doch such noch das Buch lesen!“ So was in der Art. Bei uns hilft es die Aufmerksamkeit auf anderes zu lenken.
Zum wickeln noch, vielleicht kannst du eine Alternative anbieten: „ ich möchte nicht, dass du mich tritts, dass tut mir weh. Aber kommst du denn mit dem dicken Zeh an deine Nasenspitze?“
Lies doch such mal „Das gewünschteste Wunschkind...“ vieles was in so einem kleinen Kopf vorgeht, ist da toll erklärt.

Alles Liebe

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Natürlich schreie ich sie nicht an! Das hatte ich eigentlich extra dazu geschrieben!

Das sind gute Tipps, vielen Dank!
Auf dem Spielplatz mache ich das genauso wie beschrieben, hilft leider nicht. Naja wird auch noch :)

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Ich denke, das kommt auf die jeweilige Situation an. Beim Treten auf dem Wickeltisch fällt mir jetzt auch keine passende Konsequenz ein.
Meine Kleine matscht gern mit ihrem Essen rum, was sie auch super lustig findet. Wenn sie damit nicht aufhört, wenn ich es sage, ist das Essen beendet und sie kommt raus aus ihrem Stuhl. Wenn sie mit einem Spielzeug immer wieder lautstark irgendwo gegen schlägt, nehme ich es weg, wenn sie auf „hör auf“ nicht hört. Und so weiter...
Und ich muss sie auch immer schreiend vom Spielplatz tragen. 😅

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So geh ich mit den genannten Fällen auch um :)
Danke für deine Antwort!

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Ich habe mein tretendes Kind mal halbnackt vom Wickeltisch genommen und bin aus dem Zimmer raus. Er ist dann hinter mir her und wollte dann doch wieder auf den Tisch und richtig angezogen werden.
Meistens will mein Sohn eher vom Spielplatz nach Hause als ich. Haben das Problem aber mit unserem Garten, da schleppe ich ihn auch oft unter Protest mit rein.

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Das ist ne sehr gute Idee! Vielen Dank :)

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Also ich "schimpfe" nicht, ich sag meinem Sohn natürlich, was für mich nicht okay ist etc. aber ich rede normal mit ihm (unter schimpfen verstehe ich, dass man gleichzeitig bezweckt, dass das Kind sich schlecht fühlt).
Trotzdem möchte ich etwas zu dem vermeintlichen auslachen sagen. Ich habe da kürzlich ein paar interessante Bücher gelesen, wo auch einiges darüber stand, warum Eltern sich in solchen Situationen eigentlich so hilflos fühlen. Und dann eben oft übermäßigen Gebrauch von ihrer Macht machen, zB irgendwelche Strafen (oder nett getarnt "Konsequenzen") verhängen. Ist sehr schwierig, dass in einem kurzen Beitrag weiterzugeben, aber vielleicht kannst du dich mal erinnern, wie es dir als Kind ging, wenn deine Eltern mit dir schimpften. Die meisten Kinder fühlen sich gedemütigt, erniedrigt, machtlos etc. Wenn sie dann schließlich selbst Eltern sind und in eine solche Stresssituation geraten, machen sie es meistens genauso wie ihre Eltern früher.

Für mich ist so ein "Auslachen" immer der beste Zeitpunkt, es gut sein zu lassen. Denn das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass mein Kind mich gehört hat, damit habe ich alles erreicht, was ich wollte. Lass deinem Kind seine Würde, lass es sein Gesicht wahren. Dazu hilft zB, einfach das Thema zu wechseln oder aus dem Raum zu gehen (nicht, wenn das Kind es nicht möchte, also nicht als Strafe, einfach als normale Handlung, um dem Kind Raum zu geben).
Stell dir vor, dir hätte gerade jemand gesagt, dass was du machst findet er doof. Du bist vielleicht überrumpelt und weißt nicht, was du sagen sollst, willst es dir mit demjenigen auch nicht verscherzen. Oft wirkt es Wunder, wenn der andere einem dann einfach mal ein paar Minuten Luft lässt, das zu verarbeiten. Und einem nicht auf die Finger schaut, ob man es auch ja nicht wieder tut, sondern per se annimmt, dass man es nicht tut.

Wie machst du es denn im Moment mit dem Spielplatz? Ja sicher nicht direkt schnappen und wegtragen.
Ich mache es eigentlich wie bei allen anderen Sachen: Ich gebe meinem Kind klare Botschaften. zB sage ich "Ich sehe, du hast viel Spaß, wir können gerne noch etwas bleiben. Bald bekomme ich aber hunger, dann möchte ich nach hause und etwas zu essen machen.", wenn es mir dann langsam genug wird, spreche ich es erneut an "So, ich möchte gleich nach Hause, ich habe nämlich Hunger. Du kannst dir noch eine Sachen aussuchen (Wippen, schaukeln, rutschen), wenn du möchtest, dann gehen wir nach Hause." Klar, zögert meiner das auch nochmal ein paar Min länger raus, aber ich musste ihn noch nie heulend wegtragen.
Klare Kommunikation ist denke ich sehr wichtig. Sag deinem Kind, wo deine Grenze ist, aber respektiere auch seine (heulend wegtragen ist natürlich sehr grenzübergreifend - nicht als Vorwurf gemeint, aber bei so einer Art von kooperativer Erziehung ist das natürlich nicht förderlich).
Das Kind mit seinen Wünschen sehen und respektieren finde ich auch wichtig, also dem Kind das nicht ausreden wollen, dass es gerade Spaß hat. Nicht drohen oder mit einer Belohnung locken - das wirkt höchstens kurzfristig. Natürlich kann man dem Kind das zuhause trotzdem "schmackhaft machen". zB "Ich möchte jetzt wirklich nach Hause, ich freue mich auch schon total auf das Essen, dass Papa gekocht hat" oÄ

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Tolle Worte 👍🏻

Ich wünschte, mir würde das im Alltag immer so gelingen. Manchmal fühle ich mich so schlecht gegenüber meiner Tochter. 😔

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Ich habe mal in einem schlauen Buch gelesen, dass das kein Auslachen ist sondern ein „Ich-weiß-genau-dass-ich-etwas-falsch-gemacht-habe-und-darum- versuche-ich-dich-wieder-mit-meinen-Lachen-zum-Lachen-zu-bringen-Lachen“ ist.
Wir empfinden es als frech aber in Wirklichkeit ist es ein schlechter Versuch es wieder gut zu machen. Seit ich das so sehe, muss ich mich nicht mehr so darüber ärgern.

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Hallo.

Meine Kleine, auch gerade 2 geworden, lacht auch in einigen wenigen Situationen. Ich habe festgestellt, dass es oft ist, wenn ich ernster werde. Sie weiß nicht genau wie sie mit der Situation umgehen soll und versucht zu beschwichtigen. Ich habe gemerkt, wenn ich ihr dann im bestimmten Ton gegenüber trete, geht es. Ich sage selten Konsequenzen an, weil es eigentlich oft eine Verniedlichung von Strafen ist. Ich denke, dass man mehr erreicht ihr aufzuzeigen wo die eigenen Grenzen sind. So ist bisher meine Erfahrung. Mag jede Mama anders sehen, aber was hätte sie von Strafen? Nichts anderes als Schuldzuweisung. Es sind m. M. n. Kinder im Lernprozess. Gerade mit 2 Jahren. Als meine beim Wickeln um sich trat, habe ich sie runter gesetzt und später probiert oder einen Ortswechsel gemacht (hilft auch meist sehr gut). Ich bleibe aber dann beharrlich dran... Was eben muss das muss manchmal. Ich versuche schon abzuwägen, wann ein Nebenkriegsschauplatz Sinn macht und wann nicht. Gelingt mir nicht immer... Nobodyisperfect

Alles Gute.

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Also ich habe bei meiner Tochter nicht unbedingt den Eindruck, dass sie mit dem Lachen etwas wieder gut machen will.... schließlich lacht sie oft genug - und macht gerade so weiter 😉....

Inzwischen habe ich den Eindruck sie macht diese Dinge um Aufmerksamkeit zu bekommen. Z.B. am Morgen, wenn ich einfach auch mal mich fertig machen muss, und sie wie irre gegen den Spiegel haut....

Anfangs hatte ich den Eindruck, dass sie mein lauter werden nicht einschätzen konnte und schließlich unter "oh, Mami macht lustige neue Geräusche" einsortierte..... 😝

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Mein sohn macht das auf dem wickeltisch momentan auch sehr gerne. Da es bei ihm nichts hilft, ihn einfach halb nackt auf den Boden zu setzen (er spielt halt einfach....), bin ich dazu übergegangen, ihn in sein Bett zu setzen. Ich mach dann derweilen etwas anderes. Räume auf, kümmer mich um den kleinen Bruder... ein paar Momente später ist er dann viel umgänglicher auf dem wickeltisch und wir können weitermachen.

Was den Spielplatz angeht, ich locke meinen großen mit "etwas besserem", in seinem Falle sind das entweder cherrytomaten, der Papa, der gleich nach Hause kommt oder die Badewanne. In dem Alter ist nicht viel mit Vernunft und "Alles schöne ist mal vorbei". 😅

Ansonsten, wie die anderen schon schrieben, wenn z.b. mit etwas schabernack gemacht wird, ist eben besagtes Teil weg oder eine Sache beendet. Manchmal sind Kinder in dem Moment nicht zugänglich für Erklärungen, manches können Sie nicht nachvollziehen.... da ist direkte handeln nach Abmahnung leichter und für beide Seiten stressfreier.

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Guten Morgen

Vielen lieben Dank, für die zahlreichen Antworten! Daraus werd ich einiges mitnehmen können.
Auch wenn ich hier nochmals erwähnen muss, dass ich weder mein Kind anschreie noch "bestrafe" oder noch schlimmer wie hier geschrieben wurde "entwürdige". Das hat mich nun doch sehr schockiert. Auch reis ich sie nicht einfach aufm Spieli aus was raus und trag sie weg.
Also sag ich auch gern noch ein 4.Mal: ich schreie sie nicht an.
Ich erhebe meine Stimme etwas und erkläre dass es nicht geht. Und darauf das Lachen. Und das hat mich eben hilflos fühlen lassen. Nicht nur wegen treten sondern z.B.wenn sie was Gefährliches macht, wo sie sich verletzen kann. Z.B.auf Ihrem Bett hüpfen, wo aber noch ein Bett drüber ist und sie sich heftig stoßen kann. Einfach machen lassen bis was passiert kann ja kaum die richtige Lösung sein

Aber wie gesagt vielen Dank nochmal! Ich werd mir einiges zu Herzen nehmen und ausprobieren. Toll, wie viele Mamas sich Zeit nehmen zu antworten, bin echt dankbar