Elterntrennung wie erklären

Hallo zusammen. Ich will mich kurz fassen, wäre aber über eure Erfahrung oder Meinung/Rat/tip sehr dankbar.

Mein Partner und ich haben uns getrennt, er ist noch auf Wohnungssuche, aber lange wird es wohl nicht mehr dauern. Nun stellt uch mir immer mehr die Frage, wie erklären wir es unserem 2,5 jährigem, was erzählen/sagen wir ihm?
Er ist sehr weit für sein Alter, spricht sehr gut und versteht ziemlich viel ( die Erzieherin meinte er sei nicht dumm und richtig clever) er fragt auch viel und will alles wissen.
Wie habt oder würdet ihr es eurem 2,5 jährigen erklären das Mama und Papa sich trennen und Papa eine neue Wohnung hat?
Klar ist dass wir ihm sagen das wir trotzdem beide immer da sind ihn lieben und er jederzeit den anderen sehen kann und all das nix mit ihm zu tun hat.
Ich danke schon mal für euer Ohr und für jeden Tip o.ä.

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Ich kann dir nur berichten wie es Freunde von uns gemacht haben.
Sie waren vor „Verkündung“ bei einer Familienberatung. Es ging nicht mehr drum, die Beziehung zu „retten“, sondern wie sage ich es dem Kind.
Mein Patenkind war damals 3 Jahre alt. Sie haben den Tip bekommen, dem Kind nicht zu sagen, dass Mama und Papa sich nicht mehr lieben. Da könne es passieren, dass Kinder Angst bekommen, die Eltern würden es womöglich irgendwann auch nicht mehr lieben.
Sie haben ihm dann gesagt, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen wohnen möchten.

Ich weiß nicht ob das der beste Weg ist. Ich fand es damals aber nachvollziehbar. Vielleicht holt dir das.

Alles gute!

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Habe auch einen Termin bei einer Beratung vereinbart, jedoch dauert der noch ne Weile mal sehen.
Gut das du das sagst, ich hatte nämlich mal gelesen das man sagt das man sich nicht mehr liebt. Aber so wie du es sagst klingt es auch logisch das sie denken könnten iwann auch nicht mehr geliebt zu werden.

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Sei aber auf die Folgefrage gefasst. Mein Sohn ist zwar älter (5 Jahre), aber wenn wir über Trennungen im Bekanntenkreis gesprochen haben, kam immer die Nachfrage: "Warum wollen sie nicht mehr zusammen wohnen?" Da wüsste ich nicht, was man darauf ehrlich antworten soll.

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Familienberatung ist bestimmt eine gute Sache.
Ansonsten möglichst kindgerecht ehrlich sein. Keine Versprechungen machen die Ihr evtl. nicht halten könnt.
Alles Gute.

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Meine beste Freundin hat sich auch etwa in dem Alter von ihrem Freund getrennt, sie waren bei der Familienberatung und machen jetzt auch noch eine Paartherapie. Das ist wirklich zu empfehlen! Denn das A und O ist eure Kommunikation. Dass ihr zB weiterhin respektvoll miteinander umgehen könnt.
Dem Kind würde ich es auf jeden Fall zusammen sagen. Und ja vor allem hervorheben, dass es nichts mit ihm zu tun hat. Eventuell hat er manchmal Streit bei euch mitbekommen? Oder sonst ja auf jeden Fall die Spannung zwischen euch. Dann könnt ihr sagen, dass ihr das nicht mehr möchtet und dass es euch beiden besser geht, wenn jeder seine eigene Wohnung hat.

Ich kann dir Bücher von Jesper Juul empfehlen, ich finde er hat eine sehr wertfreie pragmatische Sicht darauf und schreibt viele Tipps und Beispielsituationen aus seiner Erfahrung als Therapeut. "Bonuseltern" habe ich nicht selbst gelesen, aber da geht es eben darum, wenn jemand wieder einen neuen Partner hat. Aber auch in "Familienhaus" wird das recht viel thematisiert. Als Einstieg in seine Literatur wäre "Dein kompetentes Kind" geeignet, da erfährt man viel über Kommunikation mit dem Kind und dem Partner im Allgemeinen, um Trennungen geht es da auch, aber nicht vorrangig.

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Also mit als Scheidungskind war einfach wichtig dass Mama und Papa mir stehts das Gefühl gaben, dass auch wenn ich bei Mama wohne und Papa nun nicht mehr. Papa dennoch jeder Zeit sehen kann. Umd das nich nur alle 2 Wochenenden. Sondern dann, wenn ich es wollte. Und das hat Prima geklappt. Ich habe mich nie nich geliebt gefühlt oder das gefühl gehabt das zwischen Mama und Papa was falsch lief. Auch später nicht, als meine Mutter wieder geheiratet hat. Weihnachten, Geburtstage usw wurden eben immer noch zusammen gefeiert.

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Moin #tasse

Ich habe es hinter mir, da waren meine beiden Großen 6 und 3.

Wie hier schon jemand schrieb, ist "Mama und Papa haben sich nicht mehr lieb" gaaaanz schlecht.

Stattdessen an die Fakten halten:
- Mama und Papa werden nicht mehr zusammen wohnen
- Mama und Papa haben sich viel gestritten (wenn dem so war) und werden daher nicht mehr zusammen wohnen
- Papa zieht nach X-Ort, da kann man in 10 Minuten mit dem Auto hinfahren und da gibt es gleich um die Ecke einen Spielplatz.
- Du bekommst bei Papa ein Kinderzimmer und das wird blau gestrichen
- Hier ist dann die Mama-Wohnung
- Papa holt dich oft ab und dann schläfst du da und er bringt dich am nächsten Tag von X-Ort direkt zur Kita

Am besten ist es, ihr sagt es erst, wenn es konkret ist, also die neue Wohnung schon angemietet.

LG, Nele
mit Junge (11) und 3 Mädchen (8, 16 Monate und 19. SSW)

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Vielen Dank für deine Antwort! Das werde ich mir schon mal notieren. Da stellt sich mir gleich die nächste Frage.
Wäre es vllt sinnvoll das der Papa schon bis er eine Wohnung hat auf der Couch schläft einfach damit er merkt das auch was ändert? Wobei ich sagen muss das der kleine jede Nacht zu uns in die Mitte kommt und vllt auch dann mal mit Papa auf der Couch schlafen wollen würde... Ich denke einfach damit es nicht so Plötzlich für den kleinen ist. Das wir uns streiten/ gestritten haben hat er leider oft mitbekommen und das was zwischen uns nicht stimmt merkt er. Er ist sehr feinfühlig. Vllt eine Idee oder Vorschlag noch? Würde mich freuen

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Nein, das bringt keine Klarheit, denke ich... ich würde von der Trennung gar nicht erzählen, bis die neue Wohnung gemietet ist und man dann wirklich erzählen kann, wo der Papa wohnt, das Kinderzimmer beschreiben kann etc.

LG, Nele