Habe ich mein Kind nicht im Griff?

Guten Morgen liebe Mamis,
sorry, wenn es etwas länger wird...
mein Kleiner wird im Juli 2 Jahre alt und ist ein sehr aktives Kind mit einem starken Willen. Das kennen ja sicherlich viele von euch 😉. In der Erziehung sind wir für klare Regeln und Grenzen, aber nur da, wo es Sinn ergibt und möchten, dass er auch Raum für Entdeckungen und zum Lernen hat. Daher warte ich immer etwas ab, wie sich eine Situation entwickelt und ob er unsere Hinweise, z. B. zu Gefahren, erfasst und entsprechend handelt. Falls nicht, nehmen wir ihn aus der Situation heraus. Nun ging es gestern schief und ich frage mich, ob wir es vielleicht doch von Grund auf falsch angehen oder ob er noch zu jung ist und wir strenger sein sollten?
Zu der Situation: wir waren gestern auf einem Fest, auf dem die Kinder ferngesteuerte Boote auf einem Wasserbassin fahren lassen konnten. Mein Sohn stand auf einer Bank und schaute zu. Wir hielten ihn dabei fest und er war total begeistert, patschte ein bisschen im Wasser und wollte "ei" bei den Booten machen. Wir haben darauf geachtet, dass er sie nicht greift und er verhielt sich eigentlich sehr brav. Die Betreiber lachten auch nur darüber und fanden es nicht schlimm. Mein Mann ging dann was zu Trinken holen und wir schauten weiter zu. Irgendwann drehte ich den Kopf, um nach meinem Mann zu schauen und da ging es ganz schnell. Er bekam ein Boot zu packen, wobei der obere Teil abging und der untere auf den Grund sank. So schnell konnte ich gar nicht reagieren und hatte es auch nicht gecheckt. Da schoss einer der Veranstalter auf uns zu, brüllte mein Kind an, dass das nicht sonderlich intelligent gewesen sei, da das Boot nun kaputt sei. Er schimpfte uns noch einmal richtig aus. Mein Kleiner war in Schockstarre und ich irgendwie auch, Tränen kullerten über seine Wangen, aber er konnte nicht mal richtig weinen. Ich entschuldigte mich leise und bot ihm an, dafür aufzukommen, aber das lehnte er ab. Als ich mich wieder gefangen hatte, sah ich nur vorwurfsvolle Gesichter... Habe dann die Flucht ergriffen und mein Kind getröstet.
Bin noch ganz aufgewühlt und fühle mich irgendwie unfähig. Was meint ihr, sind wir zu lasch oder unaufmerksam?
LG Nini

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Das ist wieder so typisch. Man richtet ein Fest FÜR KINDER aus und erwartet, dass diese sich wie Erwachsene verhalten....

Du hast nix falsch gemacht. Sowas passiert.

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Danke für dein Verständnis. Das Fest war nicht direkt für Kinder ausgerichtet, aber die Aktion für Kinder. Daher hatte ich mir nicht viel bei gedacht. Vielleicht sollte ich es wirklich einfach als Erfahrung verbuchen und nicht weiter drüber nachdenken. 😉

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Aber nur weil ein Fest für Kinder ist, heißt es nicht, dass die Kinder fremde Dinge kaputt machen dürfen. Davon mal abgesehen, dass die Reaktion vom Betreiber wahrscheinlich überschossen war und das Boot ausverschämte kaputt ging. Dass der Betreiber trotzdem sauer ist, dass sein Eigentum - womit er seinen Lebensunterhalt bestreitet - kaputt geht, weil die Eltern nicht aufpassen, ist absolut verständlich.

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Ich würde sagen blöd aber hatte uns auch passieren können. Da war einfach der Kinderwille zu groß um wiederstehen zu können. Kind ist ja auch erst 2. Naja und nicht dort hinstellen, hatten wir vermutlich auch nicht gemacht.

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Danke für deine Antwort. Ja, da hast du recht. Ich hätte ihn wohl nicht zuschauen lassen dürfen. Hatte irgendwie nicht damit gerechnet/nicht bedacht, dass er was kaputt machen könnte. Muss ich in Zukunft etwas mehr abwägen/vorausschauen.

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Hallo,

wie kommst Du denn darauf, dass Du nicht hättest zugucken lassen dürfen. Ich finde das Verhalten des Veranstalters unmöglich - Dein Kleiner ist 2 - da kann nunmal etwas kaputt gehen - nicht schön - aber passiert. Mach Dir keinen Kopf.

Liebe Grüße

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Hallo,

Überleg doch mal selber dein Kind ist fast 2 und darf alles und weiß dementsprechend natürlich nicht das Manche Dinge verboten sind. Bei euch gab es natürlich nicht irgendwelche Verbote oder Regeln. Dann kommt es unter Menschen und merkt dass es doch nicht alles darf und kriegt es hart zu spüren dass fremde sein Verhalten nicht toll und lustig finden und versteht nicht warum es Zuhause alles darf und draußen nicht. Solche Keiner bekommen es im Kindergarten dann hart zu spüren, weil sie mit so einem Verhalten da nicht durchkommen und merken dass man doch nicht alles darf.

Ich verstehe nicht wie man seinem Kind jahrelange hinterher rennen kann statt einfach zu erklären dass man bestimmte Dinge nicht darf. Und dass man auch die Boote nicht anfassen darf, ein "Nein!" Würde doch reichen?! Wenn mein Kind nicht hören würde und die Boote trotzdem anfassen würden wir halt weiter gehen. Aber der Betreiber ist ganz sicher nicht dafür verantwortlich DEIN Kind zu beaufsichtigen, das musst DU tun!

Ps. Mein Sohn würde in dem Alter sowie jetzt mit 2,9 Jahren nie auf die Idee kommen etwas anzufassen was man nicht darf, weil er weiß dass man fremde Dinge ohne Erlaubnis nicht nehmen darf! Dein Kind anscheinend nicht...

Baldmama1997

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Danke für deine Antwort. Leider ist es nicht ganz so, wie du beschreibst. Lies bitte noch einmal genauer. Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Bei uns gibt es sehr wohl Regeln und Verbote und er geht auch seit einem Jahr in die Kita, von der ich fast immer positive Rückmeldungen bekomme. Wir hatten ihm in der Situation auch gesagt, dass er die Boote nicht nehmen darf. Wahrscheinlich hat er es wirklich nicht verstanden und ich hätte ihn früher aus der Situation herausnehmen sollen... Ich hatte ihn ja auch festgehalten und die Aufsicht nicht den Betreibern überlassen. Auf so eine Idee würde ich gar nicht kommen. Ich war halt kurz abgelenkt. Aber dein Text spiegelt mir das wider, was mir häufig an Haltungen begegnet und da frag ich mich, ob ich was falsch mache. Er ist eben sehr aktiv, aber kein Tyrann. Er ist sogar sehr lieb, z. B. zu Kindern oder Tieren. Er hört auch auf uns und andere, aber er ist halt sehr flink an etwas dran. Vielleicht muss ich ihn doch noch mehr einschränken. Ich weiß auch nicht...

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Also so wie du hier mit anderen Menschen umgehst kann ich mir gut vorstellen was für eine Angst deine Kinder haben das sie sich gar nicht trauen auf zumucken... Schämst du dich eigentlich nicht?

Wäre nicht das erste mal das deine Beiträge gelöscht werden weil du von null auf Hundert sofort herumkeifst, beschuldigst und allen unter die Nase reißt das deine Kinder ja viiiel vieeel besser sind und andere alles falsch machen.

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Ich bin bei deinen Beitrag etwas zweigeteilt....
Ich sehe deine Erziehung ähnlich wie meine eigene... ich verbiete nicht alles.... schreie nicht sofort nein und lasse sie ausprobieren.

Jetzt kommt aber der Knackpunkt.... das gilt für uns daheim... fremde Sachen sind was anderes finde ich. Unsere Tochter ist 18 Monate und ist schon in der Lage ein Nein zu verstehen und umzusetzen. Das finde ich wichtig.

Wie gesagt wir hätten auch wahrscheinlich zugeschaut aber bei sowas muss ein Nein ankommen. Tut es das nicht laufen wir weg. Da gibt es kein ausprobieren oder unachtsam sein. Das ist der Nachteil als Eltern. Man muss immer auf den Punkt da sein.

Wie gesagt.... daheim bin ich entspannt.... wenn wir unterwegs sind nicht.
Das würde ich dir vielleicht als Denkanstoss mal mitgeben.

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Dankeschön. Ja, das ist ein guter Punkt. Das werde ich mir zu Herzen nehmen. Muss einfach mehr darauf achten oder solche Situationen vorab besser einschätzen. Hätte ihn gar nicht ans Wasser tan lassen dürfen. Auf dem Spieli weiß er ja z. B. auch, dass er keine fremden Fahrzeuge o. so nehmen darf und respektiert das meistens auch.

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Hallo,
was sind denn das für Boote, die dann gleich kaputt gehen, wenn man sie oben anfasst - obwohl das für Kinder ist....😅
Ohne dabei gewesen zu sein, ist schwer einzuschätzen, ob er früher aus der Situation hätte genommen werden können usw.
Hätte wäre wenn nutzt ja selten was :)
Dass der Betreiber nicht erfreut ist, ist ja auch verständlich - aber gleich so rumbrüllen zeugt ja von keiner guten Erziehung 😏
Ich würde das alles nicht überbewerten, das war was Neues, eine neue Situation - in der Kita läuft es gut sagst du und z.B.im Straßenverkehr in Gefagrensituationen klappt es auch. Passt doch! Ich bin auch für Grenzen und Regeln - in einem gesunden Maß! Wir lassen unseren Sohn auch viel ausprobieren und erfahren, bisher kommen wir alle gut damit zurecht.
Viele Grüße und Kopf hoch

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Dankeschön. Deine Worte bauen mich sehr auf! Es ist mein erstes Kind und ich habe auch bisher keine Kleinkind-Erfahrungen sammeln können, daher verunsichert mich so etwas immer stark. Dein Beispiel ist gut, er ist im Straßenverkehr sehr aufmerksam, läuft an der Hand und schaut sogar nach rechts und links. Echt süß. 🙂
Ich werde mich jetzt nicht mehr so verrückt machen mit der Geschichte und in Zukunft besser aufpassen.

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Auch wenn meine Tochter jünger ist, möchte ich dir gerne antworten, denn ich habe gestern über das Thema mit meiner Schwägerin gesprochen. Sie ist Erzieherin in Elementarbereich.
Ausgang war, dass wir mit allen Familien (meiner und der meines Mannes und unserer Tochter) essen waren. Die kleine krabbelte auf dem Boden um, wollte dann aus Omas Rucksack etwas nehmen. Ich hab mit runter gebeugt und ihr das aus der Hand genommen und gesagt: das ist nein. Klar, versteht sie jetzt noch nicht, aber irgendwann kommt der Punkt und den wollen wir nicht verpassen. Also gelten solche Regeln jetzt schon.
Meine Schwägerin findet das gut, meinte aber auch, das Kinder, eben Kinder sind. Ihr Gehirn funktioniert noch anders und manchmal gehen eben die Triebe durch.
Meine Mutter erzählte dann eine Geschichte von meiner Schwester: meine Mutter ist mit ihr beim einkaufen auf eine Rolltreppe. Guckt eine Sekunde nicht zu meiner Schwester um sich abzusichern, dass beide richtige stehen und in dem Moment drückt meine Schwester den Not-Aus-Knopf.

Was ich dir damit sagen will: war es ein einmaliger Vorfall? Oder kommt es regelmäßig vor?
Ich denke, und darin bestätigt mich meine Schwägerin, dass Kinder, Kinder sind. Die können noch so klare Regeln kennen, manchmal gehen die
kindlichen Triebe mit Ihnen durch.
Reflektiere das mal. Auch gemeinsam mit deinem Mann.

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Vielen Dank für deine Antwort. Es stimmt, so sind Kinder. Ich hatte nur noch keine in dem Alter um mich herum und bin manchmal etwas ratlos. Er ist wahrscheinlich wirklich noch nicht so weit. Da muss ich noch mehr aufpassen, zumal er so neugierig ist 😅

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ja meine Güte...Das kann doch mal passieren....Dein armer Kleiner. Er war bestimmt erschrocken! Ich würde wegen einer so blöden Geschichte nicht unbedingt an meinem Erziehungsstil zweifeln...
Er ist 2! Ihr habt ja angeboten den "Schaden" zu regulieren und damit ist die Sache gut...So kleine Kinder machen halt mal was kaputt... Der soll mal entspannt durch den Schlüppi atmen...
Anschimpfen geht gar nicht!#nanana
Vor allem nicht nachdem du eine "Wiedergutmachung" angeboten hast.....So eine dumme Nuss!

Alles gut! Man muss sich auch echt nicht immer so blöd anmachen lassen, vor allem weil es Versehen war!

Alles Gute für Euch!

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Danke für dein Verständnis. Ich hab den Betreiber zwar verstanden und sehe den Fehler ja auch bei mir, aber ich fand es auch sehr schlimm, wie er den Kleinen angebrüllt hat. V.a. weil er da immer sehr sensibel ist. Wenigstens hatte er verstanden, dass es kaputt gegangen ist, weil er hinterher immer "paputt" gemurmelt hat. Hatte nur gedacht, dass die Betreiber vielleicht eher einen Hinweis hätten geben können. Sie hatten sich ja vorher noch über sein Verhalten amüsiert...

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Huhu,

also grundsätzlich sehe ich das wie jj1623. Aber: dein Kind ist erst 2! Die Selbstbeherrschung, etwas für ihn hochinteressantes nicht genauer zu untersuchen bzw. seine Neugier und Begeisterung gegen das Verbot abzuwägen, das lernt er doch erst noch. Kein Kind kann das so früh schon in 100% der Situationen und wenn doch: Glückwunsch, da hat dann jemand den perfekten, autoritätshörigen Roboter ohne jede Eigenmotivation erzogen. Sein Kind „im Griff“ haben? Kinder sind halt Individuen mit eigener Persönlichkeit und eigenem Willen. Sollen sie die komplett abgeben, um NIEMALS gegen Regeln zu verstoßen? Es ist jetzt MAL passiert (du schreibst ja, er ist eigentlich ein Lieber), das würde ich viel gelassener sehen... Auch deinen Anteil daran: du hast einmal kurz nicht hingeschaut. Man kann nur versuchen, sein Kind immer im Blick zu haben, aber wir sind alle nur Menschen und nicht perfekt. Sowas passiert halt...

Etwas anderes wäre es, wenn er das Boot absichtlich kaputt gemacht hätte, aber das klingt mir nicht danach, so wie du die Situation beschreibst. Und Missgeschicke passieren auch älteren Kindern und Erwachsenen.

Die Reaktion des Betreibers finde ich maßlos überzogen. Wenn man solche Aktionen für Kinder anbietet, muss man damit rechnen, dass auch mal was kaputt geht. Dein Angebot, den Schaden zu begleichen, finde ich richtig - das hätte er einfach annehmen können und gut... Da hätte man einen Zweijährigen nicht so anfahren müssen.

Insgesamt finde ich, du machst das mit der Erziehung schon gut so. Lass dich von so einzelnen Erfahrungen nicht verunsichern!

Liebe Grüße

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Vielen Dank für deine lieben Worte.
Klar, es war mein Fehler, aber ich fand die Reaktion auch heftig.
Bin echt oft verunsichert, weil ich so einig Erfahrung habe, aber du hast recht, ich muss lernen, zu meiner Erziehung zu stehen, so lang es gut läuft. Aber die Erzieherinnen bestärken mich in unseren Gesprächen eigentlich immer. Nur in der Öffentlichkeit wird es oft schwer, nicht an sich zu zweifeln. Das geht aber bestimmt allen/vielen Mamas so

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Mein 2 jähriger dürfte keine Boote anfassen. Bei Booten macht man nicht " ei".
Kann den Ärger verstehen.

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Du hast recht, das war dumm von uns. Er hatte die vorher nur mit einem Finger berührt, das fanden die Betreiber auch ok. Hätte ich nicht zulassen sollen, sondern gleich verbieten, sie zu berühren.