Grenzen testen oder einfach Nähe?

Hallo, unser Kleiner, fast 19 Monate alt, ist momentan etwas komisch. Er will ganz oft auf meinen Arm. Steht vor mir und signalisiert mir das bzw streckt die Arme verzweifelt nach mir aus. Natürlich nehme ich ihn auf den Arm, aber er will das momentan so oft, so dass ich das manchmal nicht schaffe, weil ich z.B. gerade spüle. er wird dann richtig wild, schreit und weint und kriegt sich gar nicht ein. Ich sage ihm, dass ich die Arbeit erst fertig machen muss und mich dann um ihn kümmer. Aber das hilft nicht viel. ist das eine Phase? Wie soll ich mich verhalten? Das macht mich ziemlich fertig zur Zeit.

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Hallo ❤
Ich kann dir kein Tipp geben. Aber dir sagen dass es hier ähnlich ist. Sie ist jetzt 18 Monate und 1 Woche alt und es wird vermehrt nach Nähe und Körperkontakt gesucht. Wahrscheinlich ist es nur eine Phase.
Ich genieße es ❤ ehrlich. Manchmal wird es mir zuviel aber ich erinnere mich immer daran dass sie irgendwann nicht kommen wird um mit mir zu kuscheln oder mich zu umarmen und nehme sie direkt hoch ❤ egal was ich mache... schnell Hände abtrocknen und nach kurzer Zeit kann ich die Arbeit wieder aufnehmen. Alles andere kann warten in dem Moment ❤
Vielleicht findet ihr ein Kompromiss in dem Moment (fällt mir leider keins ein, sonst hätte ich es schon vielleicht gemacht 🙈).
Alles gute für euch 😊

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Was will er auf dem Arm?
Nähe, Kuscheln, was sehen?

Meine wollte in dem Alter oft auf den Arm, wenn ich etwas machte, was sie von unten nicht sehen konnte.
Ihr hat es dann gefallen, wenn sie sich neben mich auf die Arbeitsplatte setzen durfte. NICHT neben den Herd!
Aber beim Spülen schon.

War ich nicht schnell genug, holte sie sich dann einen Stuhl und kletterte hoch (daher kam ich überhaupt auf die Idee, sie oben hin zu setzen)

Meine wollte oft mitmachen und dabei sein. Nur so von unten sieht man nicht viel. Was bei mir Bauchhöhe ist, war für sie damals unerreichbar.
Da ich selbst nicht sonderlich groß bin und hin und wieder Ellbogen von anderen auf der Nase habe oder tief gehaltene Zigaretten im Gesicht, weiß ich wie doof das sein kann, wenn man nichts sieht.


Sachen schneiden zum Kochen habe ich dann z.T. auf dem Küchentisch gemacht. So konnte sie vom Hochstuhl sitzend aus zu sehen.

Die Zeit zu warten, wenn man NICHTS sieht, vergeht oft gefühlt gar nicht. Zumal so Kleine oft noch kein Zeitgefühl haben.
Wenn meine zusehen konnte, fand sie das spannend.

Auch toll, wenn sie etwas beobachten konnte, während ich etwas machte. Angefangen habe ich mit 1 Minute und bis der große Zeiger ganz unten ist.
später war es dann eine Sanduhr. Kurz, aber so, dass ich ausruhen konnte oder etwas machen. Sie hatte etwas zu beobachten.
Mir zu sehen, fand sie spannender.

Auch wenn es dann länger gedauert hat, manchmal durfte sie mithelfen, manchmal nicht. Und wenn nicht, dann habe ich - für sie in sichtweite - kommentiert, was ich gerade mache.


So richtig und dauerhaft auf den Arm und bitte nicht absetzen, wollte sie meist nur, wenn sie krank wurde. Auch heute noch (sie hat mich eingeholt in der Größe), kommt noch ein "bitte tragen" wenn sie krank wird. Geht natürlich nciht mehr, ist aber ein klarer Hinweis.

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Hi Eclipse, #winke
das erste was mir in den Sinn kommt... gab es aktuell vielleicht eine größere Änderung in seinem Leben (zB Krippenstart, Umzug in sein eigenes Zimmer oder ähnliches)? Hat er schon seine Backenzähne?
Mein Sohn ist noch jünger, allerdings haben wir das immer wieder mal und ich kann gut verstehen wie anstrengend das sein kann, vor allem mit dem höherem Gewicht... #augen Bisher mache ich es so, dass ich ihn bei der Vermutung auf Schmerzen zB beim Zahnen oder Erkältung sofort auf den Arm nehme und meine Tätigkeit somit tatsächlich unterbreche. Wenn es absehbar Nähebedürfnis ist, sage ich ihm, dass er kurz warten soll und wir dann kuscheln, damit er auch lernt abzuwarten (muss aber gestehen ich mache alles ganz ganz schnell fertig bisher, um seine Geduld nicht zu strapazieren). Das geht mal besser mal schlechter, in Summe wird er aber langsam geduldiger. Außerdem lege ich an diesen Tagen großen Wert drauf zum Beispiel beim ins Bett bringen, sehr ausgiebig zu kuscheln...
Außerdem, aber da weiß ich nicht, ob dein Sohn vielleicht langsam zu schwer wird, habe ich ein Rucksackgestell um den Zwerg auch mal kurz bei Tätigkeiten tragen zu können und die Hände freizuhaben... habe ich noch von Zeiten als er noch leichter war und viel getragen wurde..:-)
Ich hoffe es gibt noch Tipps von Eltern mit einem ähnlich alten Kind weil das sicher nochmal was anderes ist... Wünsche euch alles Gute

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War hier in dem Alter auch extrem, ich konnte kaum aus dem Raum. Ich habe damals gelesen, dass dies Teil der normalen Entwicklung und eine Phase im Rahmen der Loslösung ist. S. z.B. hier unter Wiederannäherungsphase: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Margaret_Mahler

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Hab ich hier zwischendrin auch. Es kommt immer so phasenweise.
Ich mache dann das was ich gerade mache in Ruhe zu Ende. Kann ja nicht immer alles direkt fallen lassen nur weil grad geblökt wird. Mal klappt es gut und sie geht dann wieder und mal quäkt sie rum bis ich fertig bin. Ist einfach dann mal so.

Lg