Würdet ihr euer Kind einer fremden überlassen?

Die Überschrift ist wahrscheinlich ein bisschen übertrieben, da man die Person ja erst einmal kennenlernt. Aber eben auch nicht wirklich kennt.
Und zwar geht es um folgendes:
Mein ein Jähriges Kind ist seit seiner Geburt ein extrem anstrengendes, Schreikind. Ich habe noch zwei weitere Kinder die erst in ein paar Wochen (wegen Umzug) wieder in den Kindergarten gehen. Sie waren sind 3 und 5 und waren jetzt seit Februar alle zuhause. Es war/ist für mich eine extreme Belastung den beiden gerecht zu werden währenddessen der Kleinste durchgehend brüllt. Wir waren selbstverständlich mit ihm bei sämtlichen Ärzten, Osteopathen, Schreiambulanz etc. Schlussendlich hat nichts geholfen. Mittlerweile leide ich aber extrem darunter und leide schon ständig an bakteriellen Infekten die ich immer wieder mit Antibiotika behandeln muss... Ich muss also dringend etwas ändern. Da wir hier sehr weit weg von der Familie wohnen, haben wir auch keinerlei Unterstützung und mein Mann ist sehr viel auf der Arbeit.
Nun überlege ich, einen Babysitter zu suchen. Der 2-3 Mal die Woche für etwa 2 Std mit meinem Sohn eine runde Spazieren geht. In der Zeit könnte ich mal in Ruhe den Haushalt machen... mal durchatmen...
aber ich tu mich sehr schwer damit. Über das Internet habe ich mir ein paar Plattformen angesehen... man würde die potenziellen Babysitter natürlich vorab Kennenlernen. Allerdings kennt man die Leute ja doch am Anfang nicht wirklich. Und ich weiß nicht ob ich das machen kann....Jemand Erfahrung?

1

Ich war 18 als mir eine Mutter ihre 3 Kinder (2+5 Jahre und 6 Monate) nachmittags gegeben hat und gegangen ist. Da hatte ich 2 Jahre Erfahrung als Babysitter abends. Die Empfehlung war über den Kindergarten. Das ist jetzt etwa 20 Jahr her.

Heute als Mutter bin ich sehr erstaunt darüber.

Ich würde heute eine ganz gründliche Eingewöhnung machen, insbesondere mit den Großen. Aber dann ja, warum nicht!?

2

Ich persönlich würde einen Babysitter nicht im Internet suchen, einfach aus Gefühl nicht. Vielleicht kennst du im Ort über Vereine oder deinen Mann oder Arbeitskollegen oder so jemanden, deren (fast) erwachsene Kinder sich ggf. im Studium oder in der Schule (Oberstufe) etwas übers babysitten dazu verdienen wollen.
Wir selber haben noch keinen Babysitter, würden es aber im Zweifel so machen.

3

Und klar, ohne gründliche Eingewöhnung würde ich das auch nicht machen.
Ich wundere mich auch, dass ich als 14-jährige auf zwei 6 und 8 Jahre alte Kinder einfach so aufgepasst hab. Klar abends und die sind selber ins Bett gegangen
Ich würde das aber mit einer 14 jährigen heute nicht machen 🤔

4

Ich habe als Studentin bei einer Familie gebabysittet. Am Anfang waren der große 2 Jahre und der zweite 4 Wochen alt. Besonders in der ersten Zeit ist die Mutter erst einmal im Haus geblieben, während ich mich im Haus mit den Kindern beschäftigt habe. Nach und nach hat sie mich immer mehr mit ihnen alleine gelassen. Oder ich hab die Jungs in dem Geschwisterwagen zum Spielplatz mitgenommen.
Sie hatte auch niemanden in der Nähe, der sie unterstützen kann und einen Ehemann, der sehr viel arbeitet.
Ich habe sie mehrere Jahre begleitet, bis sie letztes Jahr weiter weg gezogen sind. Mittlerweile ist der große 10 Jahre alt 🙈

Ich würde dir raten einen Aushang an einer Erzieherschule oder Fachhochschule für Pädagogen auszuhängen. So bin ich auch dran gekommen 😉

LG Rozalin

5

Hey.

Ich habe keine Erfahrung zum Thema Baby Sitter. Aber ich persönlich würde es glaube ich nicht machen. Einfach, weil es eine nicht ausgebildete Person ist, die im Fall der Fälle einfach vielleicht auch nicht angemessen reagieren kann. Wir brauchen alle unsere Zeit, um uns auf ein Leben mit Kind einzustellen, das Kind kennenzulernen und zu wissen, was und wo Gefahren für unser Kind lauern. Ich wüsste nicht, wie eine fremde Person, vielleicht auch eine junge Person, sich so schnell in eine fremde Situation und Familie hineinfindet. Vielleicht bin ich auch einfach zu besorgt, was solchen Dinge angehen.
Es gibt ja auch mehrere Institutionen, bei denen man Hilfe bekommen kann. Als Sorgeberechtigter steht dir solche Hilfe auch zu... Zum Beispiel beim Jugendamt.
Ich persönlich hätte ein besseres Gefühl, wenn jemand ausgebildetes mich unterstützt... Gleichzeitig kann dir eine Eriehungshilfe möglicherweise auch helfen einen guten Weg zu finden, den Alltag besser zu bewältigen.
Hast du daran schon mal gedacht?

6

Eine Freundin von mir hat auch eine Babysitterin die ihr zwei bis drei mal die Woche ein bisschen die Kinder abnimmt.
Allerdings wurde ihr die Frau über den Kinderschutzbund vermittelt und auch die Diakonie vermittelt bei uns.
Vielleicht kannst du dort mal nachfragen?
Zumindest würde ich das besser finden als jemanden über das Internet zu suchen.


Liebe Grüße

7

Meine Zwillinge waren 2, als ich eine Babysitterin gesucht habe. Ich habe sie über ebay-Kleinanzeigen gefunden, sie hatte dort inseriert. Mir war es wichtig, dass sie älter ist, sie ist 56. Wir haben sie dann zum Kaffeetrinken eingeladen, um uns kennenzulernen. Wir waren uns sofort sympathisch, auch mit den Kindern hat sie gleich einen Draht gefunden. Sie kam dann 1x pro Woche, die ersten 3 mal war ich mit dabei, habe sie aber natürlich trotzdem schon bezahlt. Ich habe versucht, im Hintergrund zu bleiben, aber das hat nicht wirklich funktioniert, da die Kinder sich natürlich auch an mich gewandt haben. Beim 4. Mal sind die dann alleine losgezogen und es hat super funktioniert. Sie waren erstmal nur 30min weg, danach immer ca. 90-120min. Es war so eine Erleichterung für mich. (Hatte nochmal Elternzeit nehmen müssen, da Kinder so häufig krank. Keine Verwandten in der Nähe, also auch keine Unterstützung.) Inzwischen sind die Jungs 4, ich gehe längst wieder arbeiten und unsere Babysitterin kommt alle 14 Tage abends, damit mein Mann und ich mal ausgehen können. Meine Kinder lieben sie.
Also - auf jeden Fall, hol dir Hilfe! Lernt euch gut kennen und lass dir Zeit. Hut ab, dass du das solange mit den 3 Kindern geschafft hast!

8

Obwohl die Situation bei uns nicht so angespannt ist, habe ich das gleiche Problem.

Ich tue mich sehr schwer damit, einen „fremden“ Babysitter zu engagieren. Die Eingewöhnungen muss man ja auch bezahlen und dann ist das ja erstmal eine Doppelbelastung auch finanziell.

Wir haben eine Studentin von Freunden empfohlen bekommen. Die sind auch mit deren Eltern sehr gut befreundet über Jahrzehnte und sie hat selbst auf die Kinder unserer Freunde aufgepasst, als die noch klein waren. Es gab also einen großen Vertrauensvorschuss. Wir haben dann einmal ein Treffen auf dem Spielplatz gemacht, ganz bewusst an einem neutralen Ort um zu sehen, ob mein Kind und der Sitter eine Verbindung aufbauen können. Das habe ich auch noch nicht vergütet.

Danach ist sie zu uns gekommen, das erste mal blieb ich dabei, bin dann mal in die Küche, in den Keller zum Wäsche machen - also Trennung geübt. Danach war ich dann auch schon für bis zu 1,5 Std. weg. Hat super geklappt. Leider ist sie dann schnell umgezogen und es hat räumlich nicht mehr gepasst.

Jetzt stehe ich wieder bei 0 da. Aber mein Fazit daraus ist: Man braucht eine belastbare Empfehlung, Fremde finde ich schwierig.

9

Meine Schwester hat mit 14 bei den Nachbarn gebabysittet, die Mutter war auch daheim. Sie ging in den Garten oder war oben im Kinderzimmer.

Vielleicht reicht sowas für den Anfang und ihr könnt euch alle kennen lernen. Wenn vertrauen da ist, kann die „Fremde“ auch mal 2 Stunden zum Spielplatz oder spazieren :)

10

Hallo, ich würde dir zuraten! Wir haben das bereits 2x gemacht und sehr positive Erfahrungen.

Als ich mit K2 schwanger war wohnten wir weit weg von jeglicher Familie, andere Hilfe hatten wir nicht. Ich habe über eine (kostenfreie) Plattform im Netz unsere T. Als Babysitter aufgetan. Ältere Dame, ehemalige Kindergärtnerin und Pflegemama. Unsere Jungs haben sie beide geliebt! Der Grosse hat sogar oft zwischenzeitlich gefragt ob er mal wieder zu T. darf.

Nach unserem Umzug und mit nun 3 Kindern habe ich über die selbe Plattform nun eine nette Studentin gefunden. Wieder passt es super. Der Kleinste braucht zwar etwas um warm zu werden, aber sie ist da sehr geduldig und einfallsreich. Es hilft schon wenn sie einfach hier daheim die Kinder bespasst und ich in der Zeit in Ruhe etwas anderes machen kann.

Also von mir: klar! Versuch es. Lernt euch kennen, dann sieht man sehr schnell ob es passt...

12

Was denn genau für eine Plattform?