Hallo,
Unser kleiner fing schon mit 8 Monaten an sich bewusstlos zu Schreien. Meistens wenn er etwas nicht bekommt, was er möchte, manchmal auch, wenn er sich wehgetan hat.
Teilweise haben wir das mehrfach die Woche. Ich weiß eigentlich ziemlich genau, dass weder er noch ich was dafür können. Trotzdem macht es mich teilweise echt fertig. Ich habe auch Angst, ihn in eine Krippe einzugewöhnen.
Wer kennt das von seinem Kind? Wie ist die Betreuungseinrichtung damit umgegangen? Und wie geht ihr mit solchen Situationen um?
Ich würde mich über ein paar Nachrichten sehr freuen!
Leonie
Bewusstlos schreien/Affektkrämpfe
Bewusstlos schreien? Das hört sich heftig an...
Dass Kinder rot werden vor Wut etc. kenne ich... aber bewusstlos werden ist ja nochmal was ganz anderes?
Was sagt denn der Arzt dazu? 😳😨
Hey☺️
Im Internet findet man viel über Affektkrämpfe. Da findet man super Beschreibungen dazu. So ca 8 %der Kinder haben das. Meist aber nicht so ausgeprägt wie bei uns. Es ist total ungefährlich. Aber manchmal einfach belastend. 😢
Beim Arzt und Neurologen waren wir natürlich. Gesundheitliche Probleme und Ursachen wurden ausgeschlossen ☺️
Den Affektkrampf hatten wir hier auch... ging so mit 8/9 Monaten los und hörte mit 2,5 auf. Der Arzt wollte ein ekg der hirnströme machen um schwere Krankheiten auszuschließen aber ich wollte das nicht. Mein Kind schrie auch nur unter großer emotionaler Aufregung und hatte keine weiteren Anzeichen.
Gefährlich beim Affektkrampf empfand ich die Ohnmacht des Kindes, einmal bin ich wie ein Stuntman hingeschlittert und hab mein Kind kurz bevor es auf den Boden fiel, aufgefangen. Also das unkontrollierte Fallen ist mit das gefährlichste m.M.nach.
Ich hatte auch bedenken wegen dem Kindergarten und war froh, das die Affektkrampfe schon fast weg waren, als wir eingewöhnten.Denn auch die Erzieher hatten keine Erfahrung damit.
Ich würde das unbedingt thematisierende und den Erzieherinnen erklären, wie sie sich am besten Verhalten können. Ich hätte aber grundsätzlich meine Bedenken, denn keine Erzieherin kann sich rund um die Uhr nur um ein Kind kümmern und aufpassen das im Falle eines Falles nichts passiert ... muss dein Kind unbedingt in den Kindergarten? Hatte es nur bei dir die Anfälle oder auch schon bei anderen? Wenn es gut läuft, hat dein Kind nämlich diese Anfälle nur in deinem Beisein, weil es instinktiv spürt, das es die bei dir haben kann, weil du aufpasst... verstehst du was ich meine? Der Affektkrampf ist ja an starke Emotionen geknüpft, die haben Kinder eben oft nur bei ganz engen Bezugspersonen.
Ich habe mein Kind während eines Anfalls immer angepustet und geguckt das der Mund leer war...mein Kind hatte diese Anfälle manchmal 3xTag oder wochenlang gar keine... es war nicht einfach! Auch heute ohne Anfälle ist mein Kind hochsensibel und brüllt gerne rum aber die impulskontrolle ist schon viel besser und es gibt keine Ohnmacht mehr! Lies dich mal generell zu diesem Thema ein, es ist spannend.
Hey, danke für deine ausführliche Antwort! Es ist doch irgendwie immer hilfreich zu hören, dass man nicht alleine damit ist. War es denn bei deinem Kind auch so, dass es manchmal mehrmals am Tag ohnmächtig wurde?
Hattest du solche Situationen auch mal im Beisein von Freunden? Wie bist du grundsätzlich damit umgegangen?
Wir suchen nicht zwingend sofort einen Platz. Toll wäre irgendwann nächstes Jahr. Dann aber auch gerne eine Tagesmutter und nur den Vormittag über. Er hatte einen Anfall einmal bei seiner Oma. Ansonsten nur bei uns Eltern.
EEG haben wir übrigens auch nicht machen lassen. Wir haben es versucht aber mit einem Jahr hat das Stillsitzen und leise sein über eine Stunde nicht funktioniert :P
Achja, das Thema interessiert mich grundsätzlich auch. Hast du da irgendwelche Lese-Empfehlungen für mich?
Hinmeine Mutter hat mir erzählt das ich als Kind so geschrien habe das ich keine Luft bekam und blau wurde. Ich würde dann geohrfeigt das ich wieder atme. Ohje naja das hilft dir auch nicht wirklich weiter. Ich erinnere mich zumindest an nichts davon. Wohl zum Glück. Ich wünsche dir viel Kraft das wird schon...
Die guten Erziehungsmethoden von damals...ich war wohl mit 1-2 Jahren auch eine zeitlang so ein hysterisches Kreisch-Brüllkind (rotblau anlaufen bis zur Atemnot, Schwindel, Ohnmacht..), dass meine Mutter sich nicht anders zu helfen wusste, als mich unter die Dusche zu stellen. Im Zweifel sogar mit Klamotten. Ojeee...
Gottseidank kann ich mich daran überhaupt nicht mehr erinnern. Ich habe mich durch das warme Wasser wohl auch superschnell beruhigt und danach einkuscheln und trösten lassen. Meine Mum ist eigentlich eine sehr liebevolle Mutter gewesen, keine Miss Rabiata. Empfehlen würde ich ihre Methode aus heutiger Sicht aber dennoch nicht.
Guten Morgen,
mein Sohn ist mittlerweile 3 Jahre und hat immernoch Anfälle, aber DEUTLICH weniger als früher...
Er war mit 11 Monaten in der Krippe. Es ging bei uns erst mit etwa 18 Monaten los und die Anfälle hatte er meist in der Krippe und nicht zu Hause. Die Erzieherinnen waren super! Sie haben ihn aufgefangen, getröstet und keine Aufregung verbreitet. Sie informieren uns, nachdem alles ärztlich abgeklärt war mit eeg usw, mittags beim Abholen, halfen uns beim Anfallstagebuch und so konnte er ganz normal gehen.
Jetzt wechselte er in den Elementarbereich der selben Einrichtung. In den Sommerferien hatten wir vermehrt Anfälle. Danach konnte er noch besser Sprechen, Fahrradfahren und war komplett trocken. Es fällt bei uns immer vermehrt auf, wenn er Entwicklungssprünge macht und dann schlecht geschlafen hat.
Vor 2 Wochen hatte er den ersten Anfall im Frühdienst im Kindergarten, da war ein Glück die Kollegin der Krippe direkt mit im Raum und konnte alle anderen beruhigen. Nun wissen sie, was los ist (wenn man es erzählt, dann ist es ja immer noch was anderes es selbst zu sehen). Danach haben sie direkt angerufen, aber nur um zu fragen, ob es momentan auch zu Hause wieder ist. Bisher hatten wir hier nichts, aber das heißt bei uns auch gar nichts, weil er es eben fast immer im KiGa hatte.
Spielverabredungen ohne mich machen mir noch Sorgen, aber auch das funktioniert bestens
Die Mamas wissen dann Bescheid, dass es in Ordnung ist und er sich danach kurz ausschreien muss.
Hallo,
meine 16 Monate alte Tochter hat auch solche Affektkrämpfe. Bisher ist sie zwei mal kurz bewusstlos gewesen und das eine Mal hat sie auch gekrampft. Es kam das erste Mal mit 13 Monaten vor.
Die Kinderärztin sagte, solange das aus einem Grund passiert (zum Beispiel Schmerz oder Wut) sei das nicht bedenklich. Erst wenn es ohne ersichtlichen Grund passiert sollten wir es beim Facharzt abklären lassen.
Nun hatte sie es schon längere Zeit nicht mehr (bestimmt 2 Monate).
Aktuell wird sie in die Krippe eingewöhnt. Ich habe den Erzieherinnen direkt bescheid gesagt, dass sie zu solchen Krämpfen neigt und dass es am besten abzuwenden ist, wenn man sie anpustet. Die eine Erzieherin hat eine Tochter, die mittlerweile 14 Jahre alt ist, die das als Kind auch so ähnlich hatte. Das ist schon mal gut zu wissen. Die andere Erzieherin hat es einmal live mitbekommen, wie meine Tochter die Luft anhält. Da hatte sie sich den Kopf gestoßen. Ich konnte den Krampf da aber abwenden, weil ich sie angepustet habe.
Ich mache mir da eigentlich keine Sorgen, da ich den Erzieherinnen wirklich voll und ganz vertraue, dass sie die Situation souverän handeln werden.
Ruhig bleiben und anpusten oder mit kalten Wasser ins Gesicht spritzen hilft mir in diesen Situationen. Trotzdem macht es mich auch fertig, wenn das passiert. Es sieht halt einfach schlimm aus.
Ganz liebe Grüße
Tizchen
Hey. Es ist zwar schon eine ganze Woche her... Aber vielleicht hilft es dir, noch eine Erfahrung zu lesen.
Ich bin Erzieherin und hatte bei einer Kollegin in der Gruppe auch einen Jungen mit der gleichen Geschichte.
Die Eltern, vor allem der Vater hatten panische Angst, dass was passiert und sie wären dann nicht da.
Er krampfte dann wohl zu Hause immer.
Wir waren Natürlich alle informiert und hatten besprochen wie wir in solchen Situationen reagieren und was zu tun ist.
In der ganzen Zeit, die er bei uns in der kita war, kam es nicht einmal vor. Warum?
Weil das Kind ganz anders auf fremde Personen reagiert und sich oft auch emotional zügelt, weil es ja doch eine gewisse Distanz spürt. Natürlich ist jedes Kind anders und manche fühlen sich da so wohl wie zu Hause und zeigen ihre Gefühle auch so. Aber oft sind sie doch verhaltener. Das heißt, dass das Risiko eines solchen Vorfalls viel geringer ist, als zu Hause.
Wichtig ist nur, dass du es natürlich ansprichst und die Erzieher wissen, wie ihr damit umgeht, was ihm hilft, wie man solche Situationen eventuell vorher umlenken kann und was wünscht du dir, wenn es in der Kita passiert?
Ich weiß nicht wie streng andere Kitas in solchen Situationen reagieren. Aber manche sind verpflichtet in solchen Situationen den Rtw zu rufen. Man weiß ja einfach nicht, was passiert. Da müssen die Erzieher sich auch absichern und dürfen nicht zu lange auf etwas warten.
Solche Sachen müssen umbedingt besprochen werden. Für den Fall der Fälle.
Wie läuft solch eine Situation bei euch zu Hause ab? Wie lange ist er dann Ohnmächtig? Wie reagiert er danach?
Liebe Grüße 🤗