Hallo!
Ich wohne aktuell in einer Mutter Kind Einrichtung mit meinem Sohn (2,5) seit 4 Monaten und noch ca. 2-3 Monate.
Er macht seit ca 1,5 Wochen keinen Mittagsschlaf mehr und schläft von 19-7 Uhr gut und meist durch. 1-2x die Woche schläft er mittags etwas, je nachdem wie die Nacht war.
Meist isst er morgens nichts, erst zwischen 9-10 Uhr. Mittagessen ist für alle um 12:30, alle anderen Kinder schlafen dann, daher ist er das einzige Kind am Tisch. Er isst meist gut, manchmal hat er keinen Hunger und spielt im daneben liegenden spielzimmer. Wenn er fertig ist, erkläre ich ihm, dass er nun ins Spielzimmer gehen kann und dort bleibt zum spielen. Es kommt öfter dazu, dass er wieder herkommt oder mich ruft oder lauter wird, was die anderen stört. Ich schicke ihn entweder wieder zu zurück oder, wenn er mich ruft oder stört, sage ich ihm klar und deutlich, dass er zu laut ist und auch leider spielen kann, dass ich noch esse. Allerdings wiederholt sich dies an manchen Tagen öfter oder er möchte beschäftigt werden. Für mich ist dies kein Problem, ich kann auch öfter eine Pause machen beim Essen oder später weiter essen, wobei ich das Gefühl habe, dass ich ihm signalisieren sollte, dass ich gerade esse und er lernen kann, sich allein zu beschäftigen. Wie kann ich dies erreichen?
Allerdings wurde nun von den Betreuern geäußert, er würde nach halt schreien, mich tyrannisieren (kann er dies bewusst tun mit 2,5?) und ich müsse ihm beibringen, dass er am Tisch sitzt bis alle fertig sind.
Meiner Meinung nach kann man weder das sitzen bleiben bis alle fertig sind von ihm erwarten, noch, dass er sich 20 Minuten allein beschäftigt, ohne, dass er nach mir ruft.
Für mich ist es wichtig, dass ich seine Bedürfnisse in seiner Entwicklungsphase befriedigen kann soweit dies möglich ist.
Nun wurde geäußert, dass ich dann mit ihm nach oben aufs Zimmer gehen kann, wenn er stört und nicht mehr isst. Ich könne ja später weiter essen.
In meinen eigenen 4 Wänden würde ich ihn einfach spielen lassen und, wenn er mal schreit und nach mir ruft, ihm klar machen, dass ich nun esse und er allein spielen kann und nicht sofort springen, wenn er lauter wird oder ganz oft Mama sagt. Das Problem hier ist allerdings, dass das die anderen (Betreuer und Köchin) stört, weshalb ich immer zu ihm gehe oder schlussendlich, wenn er nicht allein spielen kann, mit ihm nach oben gehe. Dies find ich aber kontraproduktiv, da ich somit ja mit ihm aus der Situation rausgehe und er es dort nicht lernen kann, da ja im Zimmer wieder eine ganz neue und andere Situation ist, die die vorherige beendet. Hoffe, ich habe das logisch erklären können.
Wenn er am Tisch sitzt und isst, muss ich ihn oft animieren weiter zu essen, da er sich schnell ablenken lässt. Das klappt meist gut, er isst, wenn er Hunger hat, sehr langsam. Wenn er meint satt zu sein, erkläre ich, dass es danach nichts mehr gibt und manchmal isst er dann noch etwas, sonst geht er spielen. Wie sehr ihr das, sollte ich ihm dann nochmal die Möglichkeit lassen, weiter zu essen oder bei der Meinung bleiben ?
Mein größtes Problem ist es, sowohl seine Bedürfnisse befriedigen zu wollen, als auch die der anderen und diese nicht zu stören. Es fällt mir schwer da einen richtigen Weg zu finden, da es heißt, er würde tyrannisieren und solle Mittagsschlaf machen. Allerdings kommt er meist gut über den Tag und schläft mittags seit ich vor 3 Wochen auf zum einschlafen abgestillt habe, nicht mehr oder erst nach 40 Minuten ein, was sehr quälend für beide ist.
Abends mit allen Kindern isst er auch gut. Es gibt Tage, da isst er nichts oder wenig. Dann ist das spielzimmer meist zu, allerdings ist es von Betreuer zu Betreuer unterschiedlich ist. Bei manchen ist es ok, wenn die Kinder umherlaufen, vor ihnen stehen und etwas zu essen bekommen, bei ihnen auf dem Schoß sitzen, bei den anderen nicht. Auch ist manchmal bei den einen Betreuern das spielzimmer offen. Sobald ein Kind aufsteht, springt er auch meist auf und das Essen ist vorbei. Wenn er fertig ist mit essen, räumt er seine Sachen noch Indie Spülmaschine und wischt meist seinen Platz ab so gut er kann. Manchmal sitzt er auch auf meinem Schoß und isst dort, was für mich ok ist.
Meiner Meinung nach sollte ausprobiert werden ob er und auch andere Kinder weiter essen, wenn das fertige Kind direkt ins Bett bzw ins Zimmer geht. So ist er eigentlich noch am Essen und wird abgelenkt. Ich erkläre ihm dann, dass dies seine einzige Chance ist, etwas zu essen und es oben und hier auch nichts mehr gibt. Natürlich ist meist alles andere dann interessanter. Da bin ich auch konsequent und gebe ihm oben nur seine verdünnte Milch nachts, die er aber auch nicht immer verlangt, dann bekommt er sonst Wasser.
Ich freu mich überhaupt jeden Ratschlag und Tip!
Kind 2,5 fertig mit essen, was nun?
Regeln der Einrichtung oder Bedürfnisse des Kindes?
Hi,
Meiner Ansicht nach muss ein Kind nicht sitzen bleiben, wenn es fertig ist. Zumindest nicht, bis alle fertig sind. Ein Schnellesser ist nach zwei Minuten fertig, ein Langsamesser braucht vllt 30 Minuten.
Hier ist die Besonderheit, dass ihr in der Einrichtung wohnt. Und du schreibst selbst, dass die unterschiedlichen Betreuer unterschiedliche Regeln haben. Und in einer Einrichtung braucht es auch mehr Regeln als im eigenen zuhause. Das können auch mal welche sein, die man nicht selbst gewählt hätte.
Das ist für ein Kind in dem Alter natürlich verwirrend. Das separate Zimmer finde ich schwierig. Für mich verständlich, dass er dich ruft. Es ist ja nicht euer zuhause, er braucht dich vermutlich.
Kann er nicht im Essraum etwas möglichst leises tun (Malen, puzzeln, lego bauen)?
Meine einzige Regel war, du kannst aufstehen, dann ist Essen aber auch erstmal fertig und ich bleibe sitzen, bis ich gegessen habe.
Eure Zeit ist ja absehbar zuende dort. Wäre essen auf dem Zimmer eine Option?
Lg
Ja ich könnte erfragen, wie es wäre, wenn er sich ein Buch anschaut auf dem neben dem tisch stehenden Sofa. Das wurde tatsächlich heute als Regel zum Abendessen eingeführt, dass die Kinder statt im spielzimmer sind, sich dort dann auf dem Sofa ein Buch anschauen.
Das versuche ich morgen mal.
Ich bin nun zu dem Entschluss gekommen, dass, wenn er nicht leise spielen kann und zu sehr stört, halt mit ihm nach oben gehe und später esse. So stört es die anderen nicht und ich habe auch keinen weiteren Stress. Ist vielleicht die beste Möglichkeit in dieser besonderen Situation.
Ich bin auch der Meinung, dass ein Kind mit 2,5 nicht mehr am Tisch warten muss, bis alle fertig sind. Die verstehen es ja nicht. Bei uns darf der Kleine auch einfach aufstehen und zum Spielen gehen. Aber eben ohne uns. Bei euch kann ich gut verstehen, dass er dich dabei braucht. Er soll ja alleine in einem anderen Zimmer spielen, vielleicht fühlt er sich dabei nicht wohl. Gäbe es eine Aktivität, die du am Tisch anbieten könntest, damit er noch kurz sitzen bleiben kann, bis zu fertig bist? (z.B. Malen, Buch schauen?) Oder neben dir am Boden? Das würde ich mal probieren. Sonst würde ich versuchen einen Kompromiss zu finden. Unter "Aufsicht" und mit den anderen Bewohnern kann man sicher nicht so erziehen, wie man das idealerweise wollen würde. Du wirst sicher in vielen Situationen den Weg des geringsten Widerstands wählen, damit der Kleine ruhig ist und keinen stört.. Das ist vollkommen verständlich. Tyranisieren tut dich der Kleine aber sicher nicht. Er braucht einfach seine Mama
Danke, das ist eine gute Idee. Ich werde ihm anbieten, ein Buch auf dem Sofa in dem gleichen Raum neben dem Tisch sich anzuschauen. Vielleicht ist es ihm einfach unangenehm oder er hat Angst, allein in dem Spielzimmer zu sein. Man muss bedenken, was ich völlig außer acht ließ bei der Situation, dass er unter Verlustängsten leidet, da er leider 2,5 Wochen ohne Verabschiedung aus dem nichts von uns in eine Pflegefamilie gesteckt wurde. Das hinterließ vor 4 Monaten ein Traumata bei ihm.
Hallo,
ein Kind in dem Alter kann unmöglich auf alle Erwachsenen warten, wenn es selbst satt ist. Zumal Erwachsene sich oft ein bisschen Zeit lassen und miteinander quatschen.
Ständiges Hin und Her kann nervig sein.
Aber wie lange brauchst du ernsthaft zum Essen?
Ich würde versuchen:
Kind isst, Mama auch.
Kind bleibt einen kleinen Moment sitzen (evtl ein Pixibuch mitnehmen?), Mama isst weiter.
Mama isst schnell fertig, während das Kind schon nebenan spielt.
Dabei sollten dem Kind nicht mehr als 5 Minuten zum Spielen bleiben, wenn du dich mit dem Essen etwas beeiltst. Dann musst du vielleicht mal auf den Nachtisch verzichten oder den mit auf dein Zimmer nehmen, wenn das geht.
Das geht mit einer zweiten Portion natürlich auch, wenn du noch nicht satt bist.
Ich würde eben immer nach Situation, bzw Laune des Kindes, versuchen, ihn eine kleine Weile am Tisch zu halten.
Wenn er das nicht mehr will/kann, darf er leise(!) spielen.
Man kann ihm durchaus erklären, dass er nicht rufen und hin und her rennen darf. Wenn er noch mal wiederkommt, nimm ihn auf denSchoß und erkläre ihm, dass es kein Hin und her gibt, aber du bist gleich fertig. - manchmal haben Kinder sich geirrt und wollen doch nicht spielen. Aber ein mehrfaches Hin und Her oder Schreien würde ich unterbinden.
Viel Erfolg!
PS
Abendbrot klingt für mich deutlich schwieriger - mehrere Kinder können natürlich aufeinander warten. Aber wenn es bei den Betreuern keine einheitliche Linie gibt, wird das schwierig. Das muss man dann aber mal an geeigneter Stelle ansprechen.
Solange dein Kind das einzige ist, sollte es möglich sein, dass es niemanden stört. Probier die drei Schritte oben aus, beeil dich mit der eigenen Mahlzeit - und kommunizier dein Konzept gut bei den anderen Erwachsenen.
Wenn die den Eindruck haben, dass du die Sache im Griff hast, ist das die halbe Miete.
Ach, gerade noch gesehen:
Das Essen des Kindes sollte am Stück stattfinden. Es gibt hibbelige Kinder, die gerne sagen "bin satt" wenn sie lieber spielen wollen. Nach 2 Minuten wollen sie dann weiter essen...
Das kann man aber sehr schnell abstellen: wenn das Kind fertig ist (Mama hat gefragt: bist du wirklich satt?!) kommt der Kinderteller an die Seite. Evtl. Reste schnell beseitigen (selbst aufessen o.ä.). Mit 2,5 geht das schon.
Kann sein, dass es Geschrei gibt, wenn das Neu ist.
Das sollte nicht öfter als 2-3x passieren dann isst das Kind freiwillig am Stück.
Natürlich bekommt es schneller Hunger, wenn es auf diese Art mal eine halbe Mahlzeit verpasst. Dann erinnert man das Kind an die Situation beim Mittagessen und erklärt, warum es jetzt Hunger hat.
Ein paar wenige Minuten Hunger aushalten lassen reicht, dann kann man ja einen Apfel parat haben.