Kinderkrippe setzt uns unter Druck

Hallo,

meine Tochter wird Ende März 2 Jahre alt. Sie geht seit September mit krankheits- und urlaubsbedingten Unterbrechungen in die Kinderkrippe und es gefällt ihr sehr gut. Die Eingewöhnung verlief problemlos und sie freut sich morgens, die Erzieherinnen (bei 9 Kindern 2 Erzieher, öfter auch nur 1) zu sehen.

Leider machen die Erzieherinnen immer Druck, was meine Tochter können oder machen soll. Erst ständig, dass Sie aus der Tasse trinken soll, sie liebt Zuhause ihre Trinklernflasche.

Dann sollte ich (da war sie gerade erst in der Eingewöhnung) die Kleine auf den Topf setzen. Ich habe das aber noch überhört, Töpfchen probieren wir inzwischen regelmäßig, sie bleibt auch drauf sitzen, es kommt aber nichts und ich will ihr die Zeit lassen, die sie benötigt.

Ich will meiner Tochter keinesfalls Druck machen (egal, auf welchem Gebiet). Sie hat sich vieles schon nur durch Abschauen angeeignet und wurde zum Beispiel in der Krippe vorige Woche gelobt, dass sie den Löffel schon im 3-Finger-Griff hält. Ob wir das geübt hätten? Nö, haben wir nicht, hat sie ganz alleine gelernt.

Sie ist eher der Typ, die sich alles erst lange anschaut und dann probiert, wenn sie sich sicher ist...

Als ich meine Tochter heute mittag aus der Krippe abgeholt habe, hatte sie andere Sachen an, die ich nicht kannte. Auf meine Frage hin wurde mir gesagt, dass sie sich beim Trinken aus der Tasse nass gemacht hätte (auch die Wechselsachen waren nass) und mir wurde kopfschüttelnd gesagt, dass sie trotz Lätzchen sich immer alles übergießen würde... (mit entsprechendem Unterton) und man ihr künftig nur noch wenig in die Tasse tun würde. Ich sagte, dass wir zu Hause nicht so viel in die Tasse tun und wir natürlich zu Hause auch aus der Tasse trinken, was wir ja auch tun.

Dann wurde ich aber in ziemlich belehrendem Ton darauf hingewiesen, dass meine Tochter sich noch nicht die Hosen und die Schuhe alleine ausziehen würde. Sie wäre schon ein großes Mädchen und müsse das können. Ich antwortete dann, dass sie sich durchaus schon allein die Schuhe auszieht, allerdings auch öfter lieber mal in der Gegend rumrennt, statt die Schuhe auszuziehen. Daraufhin wurde ich belehrt, ich solle ihr sagen, sie solle solange sitzenbleiben, bis sie die Schuhe ausgezogen hat und dann darf sie spielen.

Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. In mir fing es an zu kochen und ich konnte die Erzieherin gar nicht richtig ansehen.

Meine Tochter ist für ihr Alter sehr zierlich und ich war froh, ein paar bezahlbare Winterschuhe in ihrer Größe zu finden, die sich halbwegs gut anziehen lassen. Doch mit 2 Klettverschlüssen, die noch dazu zum Lockern immer durch die Metallschlaufe gezogen werden, ist sie eben noch etwas überfordert, da habe ich schon immer zu tun, die gut locker zu kriegen. Da sie nicht mit schläft und die Kinder bei jedem Wetter draußen spielen, hat sie meist Jeans an, die natürlich enger sitzen, als schlabbrige Leggins.

Ich kam jedenfalls stinksauer zu Hause an und mir graut es schon vor morgen, wie ich wieder "erzogen" werde.

Wie seht Ihr das? Oder bin ich hier vollkommen auf dem Holzweg?

Ich möchte natürlich mich auch nicht unbedingt beschweren, weil ich nicht möchte, dass es meiner Tochter dadurch schwer gemacht wird.

Danke für Eure Hilfe.

LG

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Oh krass, das wäre was für mich😅
Warum lässt du so mit dir umgehen, dass du Angst hast dein Kind in die Kita zu bringen? Ein höflicher aber bestimmenden Ton und manchmal auch einfach quatschen lassen hilft da ungemein.
Mit noch nicht Mal 2 Jahren muss man noch gar nix perfekt können. Jeder braucht seine Zeit, das habe ich auch immer den Erzieherinnen meiner Tochter gesagt. Bei uns ging es auch um die Töpfchen-Geschichte. Und so lange sie in der Schule keine Windeln mehr brauchen ist doch alles tuti. Finde dieses gezwungene Training ganz ganz schlimm. Das hat was von DDR Zeiten , als alle zusammen immer zur selben Zeit auf den Pott mussten. Ganz schlimm.
Also bitte lass das nicht so nah an dich ran und Versuch dein Kind in dem Tempo zu erziehen, wie du es für richtig hältst. Jede Mama merkt selbst wie weit das eigene Kind ist oder halt auch noch nicht. Ab einem gewissen Zeitpunkt können alle Kinder das gleiche. Der eine früher, der andere später.
Lg

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d'accord! Sehe ich ganz genauso.#pro

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Oha, die Erzieherinnen klingen sehr nach „alter Schule“ 🥴 Habe noch nie gehört, dass ein knapp zweijähriges Kind sich selber anziehen „können“ muss oder perfekt essen und trinken, geschweige denn auf dem Topf sitzen…

In unserer Krippe sind sie da zum Glück völlig entspannt. Was ich allerdings witzig fand: Am ersten Tag Eingewöhnung (da war sie 1.5 Jahre) hat sie dort wie alle Kinder einen normalen kleinen Becher mit Tee bekommen und zu meiner Überraschung ganz gut daraus getrunken. Hatten wir zuhause vorher auch nie probiert 🙈 Sie hat sich auch anfangs mal etwas überschüttet, aber dafür gibt’s ja die Wechselklamotten. Die werden bei uns fast nie benutzt.

Also ich finde, die Erzieherinnen sollten sich mal entspannen und das Kind machen lassen! Weniger Wasser einschenken wäre schon mal ein Anfang. In unserer Krippe schenken die, die es schon können, sich selbst ein. Trotzdem wird ein Auge darauf geworfen, ohne Druck.

Lass Dich nicht verunsichern!
Liebe Grüße

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Keine Ahnung warum du so stinksauer darüber bist, dass den Erzieherinnen etwas an der Bildung und Weiterentwicklung deines Kindes liegt :)

Ja, durch abschauen tut sich sehr viel, aber zuhause muss das alles halt auch geübt werden. Ihr müsst da auch an einem Strang ziehen, du kannst nicht die Krippe die ganze Arbeit machen lassen. Wenn sie in der Krippe aus einer Tasse trinken soll, dann wäre es gut, du würdest es auch zuhause forcieren. Nicht böse, aber immer wieder versuchen. Allein anziehen und ausziehen lassen was geht. Gerade klettschuhe sind da doch so unfassbar dankbar. Auch Topf ist jetzt kein Drama wenn man immer wieder darauf hinweist, es ausprobiert - gerade aus Deutschland höre ich immer wieder, dass Kindergärten Kinder abweisen die nicht trocken sind. Willst du wirklich bis 5 vor 12 warten? Sowas dauert ewig, selbst bei kooperativen Kindern.

Und ja, meine konnte einiges von dem was du aufzählst schon lange (!!!) vor dem 2. Geburtstag. Schuhe aus und auch an, allerlei Klamotten, richtige Handhaltung beim Essen und zeichnen, Becher ohne Schnabel/Deckel... irgendwo bei 1 1/2 herum hat das alles gesessen. Sie ist ein vifes Mädchen, ja, aber zu sagen dass sie ein hochbegabtes Wunderkind ist, wäre eine dreiste Lüge. Oberer Durchschnitt dürfte da schon realitätsnäher sein

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"Und ja, meine konnte einiges von dem was du aufzählst schon lange (!!!) vor dem 2. Geburtstag."

Na da kann man dir zu deiner tollen Erziehung wohl nur gratulieren.
Herzlichen Glückwunsch!

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Danke, dein Lob bedeutet mir sehr viel. Finde auch dass die Kleine sehr gelungen ist.

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Also ich verstehe deinen Ärger.
Weder MUSS dein Kind schon aufs Töpfchen gehen, noch MUSS es perfekt aus einer Tasse trinken oder sich an- und ausziehen können. Probieren - ja, aber wenn es noch nicht klappt, ist das völlig normal für dieses Alter.
Meine Tochter wird bald 4 und ich hole sie ziemlich oft in ihrer Wechselkleidung ab, weil sie ständig vergisst, sich die Ärmel beim Händewaschen hochzukrempeln 🤦🏼‍♀️ sie wird darauf hingewiesen aber noch nie wurde diesbezüglich etwas zu mir gesagt. Ausziehen kann sie sich natürlich aber den Reißverschluss von der Jacke bekommt sie noch nicht alleine zu, auch nach dem Toilettengang muss man ihr manchmal noch die Hose richten oder das Shirt aus der Hose holen. Also Hilfe braucht sie immer noch, obwohl sie schon weit älter ist, als dein Kind. Und ich habe bis jetzt nur positives Feedback bekommen. Sie sei selbstständig, sie versucht alles, sie lässt sich was zeigen usw ... denn nur das ist wichtig. Nicht, ob sie es schon ganz alleine kann, sondern ob sie es zumindest versucht und auch dazulernt. Und das tut sie. Alles andere kommt von ganz alleine, ohne Druck.
Unsere Tochter ist auch sehr zierlich, weswegen sie eigentlich nur Leggings trägt ... die Jeans passen einfach nicht. Vielleicht würde sich deine Tochter leichter tun, wenn sie weiche Kleidung trägt? Enge Jeans schränken die Bewegung ja doch ein, kann ich mir vorstellen.
Aber sonst ... der belehrende Ton wäre mir auch nicht recht. Deine Maus ist noch sehr klein und nichts davon MUSS sie bereits können.

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Also ich verstehe deinen Ärger.
Weder MUSS dein Kind schon aufs Töpfchen gehen, noch MUSS es perfekt aus einer Tasse trinken oder sich an- und ausziehen können. Probieren - ja, aber wenn es noch nicht klappt, ist das völlig normal für dieses Alter.
Meine Tochter wird bald 4 und ich hole sie ziemlich oft in ihrer Wechselkleidung ab, weil sie ständig vergisst, sich die Ärmel beim Händewaschen hochzukrempeln 🤦🏼‍♀️ sie wird darauf hingewiesen aber noch nie wurde diesbezüglich etwas zu mir gesagt. Ausziehen kann sie sich natürlich aber den Reißverschluss von der Jacke bekommt sie noch nicht alleine zu, auch nach dem Toilettengang muss man ihr manchmal noch die Hose richten oder das Shirt aus der Hose holen. Also Hilfe braucht sie immer noch, obwohl sie schon weit älter ist, als dein Kind. Und ich habe bis jetzt nur positives Feedback bekommen. Sie sei selbstständig, sie versucht alles, sie lässt sich was zeigen usw ... denn nur das ist wichtig. Nicht, ob sie es schon ganz alleine kann, sondern ob sie es zumindest versucht und auch dazulernt. Und das tut sie. Alles andere kommt von ganz alleine, ohne Druck.
Unsere Tochter ist auch sehr zierlich, weswegen sie eigentlich nur Leggings trägt ... die Jeans passen einfach nicht. Vielleicht würde sich deine Tochter leichter tun, wenn sie weiche Kleidung trägt? Enge Jeans schränken die Bewegung ja doch ein, kann ich mir vorstellen.
Aber sonst ... der belehrende Ton wäre mir auch nicht recht. Deine Maus ist noch sehr klein und nichts davon MUSS sie bereits können.

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Den Erzieherinnen hätte ich erzählt, dass wir das Trinken aus dem Becher und das Schuhe ausziehen gern zu Hause üben werden. Alles andere wird sich dann mit der Zeit ergeben! Sie ist erst 2 und MUSS noch gar nichts.

Vor allem geht die Art und Weise der Erzieherinnen einfach nicht. Es sollte ein Verhältnis auf Augenhöhe sein. Sie sollten schon mitbekommen haben, dass du die Mutter bist und nicht ein Kind aus der Krippe.

Töpfchen würde ich lassen und es den Erzieherinnen verbieten, so lange bis das Kind selber möchte.

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Ich fände das auch nicht okay. Mal als Gegenbeispiel: Als unsere Kita wollte, dass mein Sohn von der U3 in die Kindergartengruppe wechselt, habe ich angesprochen, dass er (damals 2;8 Jahre) weder seine Schuhe noch seine Outdoor-Kleidung selbständig wechseln kann und auch noch Windeln trägt und seine Trinkflasche nicht selbständig schließen kann etc. Die Reaktion war: Das ist überhaupt kein Problem, es wird immer jemand da sein um ihm zu helfen und das mit ihm zu üben. Er muss das weder mit 2

Ich finde es okay, dass ihr das Kleidung wechseln und das aus der Tasse trinken auch zu Hause üben sollt. Ich finde es auch eine gute Idee bereits frühzeitig ein Töpfchen zur Verfügung zu stellen. Der Rest kommt in allen Bereichen von alleine, wenn das Kind so weit ist und ich würde tatsächlich einfordern, dass da kein nutzloser Druck gemacht wird, denn den halte ich für kontraproduktiv.

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*Er muss das weder mit 2;8 Jahren, noch mit 3,5 Jahren können. Man kann es schließlich nicht erzwingen. Er wird einfach unterstützt, so lange es nötig ist.

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Ich musste gerade auch an die Kindergartengeuppe meines Sohnes denken. Das jüngste Kind dort ist 3 Jahre und 3 Monate. Und dort gibt es auch noch einige, die Windeln tragen und Hilfe beim An- und Ausziehen benötigen. Mein Sohn inbegriffen.

Bei uns gab es auch nur immer Tipps wo gesagt wurde, dass sie z.B. gerade Hose anziehen üben und dass wir das doch auch daheim üben könnten. Unter Druck gesetzt gefühlt habe ich mich dort nie.

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Puuuuh ohje
Ich glaub ich würde nach Möglichkeit sogar versuchen zu wechseln
Also beim Erstgespräch habe ich konkret nach solchen Dingen gefragt
Keiner wird aufs Töpfchen gesetzt
Irgendwann fängt einer mal an und alle wollen das nach machen bis dahin wird da gar nix unternommen
Schuhe anziehen oder ausziehen
Neee man was denn los mit der Ollen
Druck machen hat meiner Meinung nach auch nix mit Weiterbildung oder Förderung zu tun
Ich würde beim nächsten Mal eiskalt sagen dass dein kind zeitgemäß entwickelt ist
Bei der U7 war alles tippi toppi
Wenn sie sich jedoch überfordert fühlt einem Kleinkind zu unterstützen, gibts sicherlich Weiterbildungsmaßnahmen und Angebote die sie zu Hause wahrnehmen kann
So eine Pute ehrlich 😤

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Puh wenn ich sowas lese bin ich wieder heilfroh dass unsere kleine nicht in die kita geht. Druck hilft da doch null.und jedes kind hat sein eigenes tempo. Irgendwann lernt es jedes kind.
Leider habe ich oft das gefühl dass erzieher nur so druck.machen damit sie es leichter haben.
Genauso mit dem töpfchen ja mein gott was ist so schlimm wenn ein kind mit 3 noch windeln braucht.
Wir haben mit dem töpfchen noch nicht mal angefangen, sehe keinen sinn darin wenn sie nichts sagt wenn sie pipi muss.
Wenn mir aber jemand damit kommen würde was mein kind können muss, tja da hätten sie spaß mit mir weil sie sich was anhören könnten 🤭.
Leider sind die meisten auf die kita angewiesen und das weiß die kita meistens auch.
Zum glück gibt es auch noch gute kitas wo sie nichts können müssen.