Mein Kind ist ständig unzufrieden

Guten Morgen allerseits.

Ich bin absolut am Ende. Meine anderthalb Jahre alte Tochter ist immer unzufrieden und unglücklich. Egal wie sehr mich anstrenge, egal was ich mache oder lasse, sie war noch nie länger als 30min am Stück zufrieden, außer wenn sie schläft. Es gibt für sie offenbar immer einen Grund zu nörgeln oder zu brüllen. Gestern war es mal wieder besonders schlimm. Bis ich sie in der Kita hab, hatte sie schon 3 Tobsuchtsanfälle. In der Kita läuft es zum Glück gut, sie geht gerne hin, aber auch da weint sie immer wieder. Zuhause ist es jedoch am schlimmsten. Sie ist extrem stur, „willensstark“, will alles alleine machen. Ich lasse sie auch viel machen und ausprobieren. Morgens plane ich viiiel Zeit ein, aber wenn sie nach 10min es doch nicht geschafft hat, ihre Hose alleine anzuziehen, dann helfe ich eben - sie brüllt. Wage ich es sie zu wickeln, ist es ein Kampf ums Überleben. Sie isst viel, dementsprechend hat sie oft Stuhlgang, 4-5mal täglich. Auch hier habe ich keinen Weg gefunden, das Wickeln entspannter zu gestalten. Ihr Spielzeug in die Hand zu drücken funktioniert selten. Manchmal klappt es, wenn ihr was zu essen gebe, aber meistens ist es eben ein Kampf. Wickeln im Stehen klappt gar nicht, da kriege ich sie nicht sauber. Aufs Töpfchen kriege ich sie auch nicht. Abhalten? Sie wehrt sich. Oh wie sehne ich das warme Wetter herbei, dann kann ich sie nackig lassen, vielleicht bringt das Fortschritte fürs Sauber werden. Mir wäre es ja egal, wann sie trocken wird, aber ich vermute, es ist die einzige Möglichkeit.

Spielen wir, ist sie auch nur sehr kurz zufrieden. Dann wird wieder genörgelt und die Raterei geht von vorne los, was Madame denn nun möchte. Schließlich sie ist satt, hat getrunken, den Wickelkampf haben wir hinter uns und der große Bruder ist bei Oma, sodass sie meine volle Aufmerksamkeit hat.
Ich hab es natürlich auch schon versucht, einfach „mein Ding“ zu machen, also den Haushalt zu erledigen und sie ist halt dabei. Es macht keinen Unterschied. Sie findet immer was, was ihr nicht passt.

Ich hoffe ja inständig, dass ihr Wortschatz endlich größer wird und es mit zunehmender verbaler Kommunikationsfähigkeit besser wird. Aber bis dahin muss ich mich beherrschen, sie nicht im Wald auszusetzen oder selbst einfach davon zu laufen.

Jetzt kommt bestimmt die Frage nach dem Papa. Der macht viel, versucht mir Freiräume zu schaffen, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Er hat schon extra seine Arbeitszeit reduziert, um mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, aber auch das hat nicht geholfen.

Die Zähne sind es auch nicht, denn dieses Verhalten zeigt sie seit Monaten und in der Zeit kamen nur kurz vor Ostern zwei Zähne. Davor kamen die letzten im September. Also auch in Zahnungsfreien Zeiten.

Wer hat noch so eine Nörgeltante? Was hilft (bei) euch? Wie schaffe ich es, mein Kind endlich glücklich zu machen?

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"Wie schaffe ich es, mein Kind endlich glücklich zu machen?"

Ich glaube die Fragestellung ist das Problem. Es ist völlig okay, wenn ein Kleinkind alle 30min eine negative Emotion spürt. 30min sind in dem Alter eine lange Zeit, denn die Aufmerksamkeitsspanne ist ja noch nicht so lang und vermutlich hat das Kind in der Zeit mehrere Aktivitäten ausgeübt. Also vielleicht vergleichbar damit, wenn ich als Erwachsener alle 2 bis 3h eine negative Emotion habe. Und auch das ist völlig normal. Vielleicht ist mir was runtergefallen, oder jemand hat etwas blödes gesagt, oder ich wurde an ein trauriges Thema erinnert. Negative Emotionen gehören zum Alltag dazu. Der Unterschied zwischen mir und einem Kleinkind ist, dass ich bereits gelernt habe, mit diesen Emotionen umzugehen. Wenn mir also etwas runterfällt, bleibt der Ärger sehr klein und verfliegt so schnell wieder, dass man ihn als Außenstehender meist nichtmal bemerken würde. Ein Kleinkind dagegen rastet erstmal aus. Und dann ist normal, das darf es.

Dein Kind braucht deine Hilfe, um zu lernen mit diesen negativen Emotionen gut umzugehen. Wenn du zeigst, dass du das Problem verstanden hast und dass du die Emotionen nachvollziehen kannst, aber trotzdem gelassen bleibst, lernt dein Kind, dass diese Emotionen normal sind, kein Grund zur Beunruhigung. Dann wird es mit der Zeit auch entspannter reagieren und sich immer schneller beruhigen können. Wenn dein Kind aber spürt (und Kinder haben da ja oft sehr feine Antennen), dass du es jetzt auch schlimm findest, dass die negative Emotion auftritt, dann wird es selbst auch immer angespannter mit diesen Emotionen umgehen und die Ausbrüche werden schlimmer statt besser.

Also mein Ratschlag wäre ganz klar: Versuche dich von dem Ziel zu lösen, dass dein Kind weniger negative Emotionen haben darf. Sieh die Emotionsausbrüche als Chance, deinem Kind den Umgang mit Emotionen beizubringen. Wenn euch das gelingt, wird es automatisch weniger.

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Hallo, zusätzlich zu o.a. Antwort könntest du es noch mit non verbaler Kommunikation probieren. Zumindest für essen und trinken, dann kann sie dir zumindest zeigen, ob sie eins von den beiden möchte. VG

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Hallo,

vorab die Antwort von Memory ist toll.


Ich möchte nur die Anregung geben, dass sie vielleicht auch mit dem Wählen dürfen überfordert ist, auch wenn sie vielleicht die Wahl möchte. Ist nur ein Gedanke, aber bei meinem habe ich bemerkt, dass ihm manchmal eben doch keine Wahl gelassen werden sollte, weil ihm das dann zu viel scheint. Ich lasse ihm bspw. zunächst die Wahl, aber merke ich, dass er recht schnell sauer wird, weil das nicht funktioniert, dann merke ich irgendwann wann ich einschreiten muss. Dann gebe ich ihm vor, was jetzt gemacht wird und dann sieht man richtig, wie er sich entspannt und zufrieden wird.