Wann und wie kam bei euch der Verdacht, dass euer Kind Autismus hat?

Hallo, ich stehe seit einigen Wochen vor einer Herausforderung und beschäftige mich viel mit dem Thema Autismus.

Mich würde interessieren wie und in welchem Alter euch aufgefallen ist, dass euer Kind Autismus hat.

Liebe Grüße

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Hallo, ich habe dir ja schon bei deinem anderen Post geantwortet möchte hier nochmal etwas dazu schreiben.
"Den" Autisten gibt es nicht, daher sind die Auffälligkeiten auch sehr unterschiedlich.
Ich finde aber man merkt ob sich ein Kind in mehreren Bereichen auffällig im Gegensatz zur Mehrheit der anderen Kinder verhält.
Ein häufiges Merkmal ist das Arme wedeln, das machen viele Kinder bei Freude. Ich finde man merkt aber trotzdem einen Unterschied. Mein bekanntes Kind hatte beim Arme wedeln oder beim Drehen eine irrsinnig Spannung. Die kenne ich von meinem Kind, welches bei Freude auch mit den Händen wedelt nicht. Auffällig war auch dass das Kind sich grundsätzlich durch Spannung selbst versucht hat zu regulieren, um die Spannung loszuwerden hat er sich auch selbst in die Hand gebissen. Auffällig war auch die fehlende Sprache und die Liebe für monotone Abläufe. Er war auch grundsätzlich entwicklungsverzögert in der Feinmotorik (z.B. Flaschen öffnen oder Dinge auffädeln). Sonst wären mir in dem Alter von 3 Jahren keine extremen Unterschiede zu anderen Kindern aufgefallen.
Ich wünsche euch alles Gute

Bearbeitet von Inaktiv
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Ist immer ein sehr schwieriges Thema , finde ich. Weil es einfach sooooo unterschiedlich ist.
Ich kann dir aber gerne berichten, von meiner Freundin.

Gemerkt das er anders war , hat man irgendwie recht schnell.
Er hatte kein Interesse an Spielzeug , saß eigentlich immer nur so da und schaute in die Luft . Er brabbelte nicht, wie es andere Kinder tun. Es kommen immer nur so laute wie , aaahh oder hohe Töne. Aber keine Worte
Mit 2Jahren sprach er immer noch nicht , lief den ganzen Tag nur von A nach B . Konnte stundenlang hüpfen.
Er hatte kein arme wedeln, auch nicht dieses typische Dinge aneinander Reihen oder eine Lieblingsfarbe.
Routinen, scheinen ihm nicht wichtig zu sein.
Er hasst körperkontakt.
Sein Mund steht permanent offen.
Mt 3 Jahren , fingen dann die Tests an .
Blut abnahme,Gentests, EEG , pädaudiologe und und und
Es kam dann frühkindlicher Autismus raus.
Er spricht auch heute nicht, gibt keinerlei Worte oder laute von sich , er wird jetzt 4.
Wippt oder Hüpft den ganzen Tag
Hat mittlerweile Ess,-und Schlafstörungen.
Er scheint keine Ängste zu haben , sprich wenn er irgendwo hoch klettert , er würde einfach weiter laufen und garnicht merken , das er fallen könnte .
Er hat jetzt pflegestufe 4 bekommen .

Sprich unbedingt mit deinem Arzt , über deine Beobachtungen und Sorgen. Nur so kann dir/euch geholfen werden. Lg

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Kommuniziert er denn in Zeichensprache oder auf andere Weise? Wurde das gefördert/ angeleitet?

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Nein macht er leider nicht.
Aber sie haben jetzt endlich die richtigen Förderungen bekommen und stehen quasi ganz am anfang .
Ich hoffe sehr , es hilft allen beteiligten.

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Die Autisten die ich kenne (privat und beruflich) haben alle erst ab dem Grundschulalter die Diagnose bekommen.
Bei meinem Sohn kam sogar mit 9 erst der Verdacht auf

Dabei sind alle unterschiedlich, was gemeinsam ist, ist die verzerrte Wahrnehmung , auch bei meinem Sohn hieß es ab 4, dass er ne Wahrnehmungsstörung hat, er mit reizen einfach Probleme hatte (Lautstärke, große Emotionen)

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Autismus ist etwas ganzheitliches und nicht an einzelnen Merkmalen festzumachen. "Echter" Autismus fällt sowieso auf, weil das Kind wichtige Entwicklungsschritte verpasst. Bei Asberger ist es eher so, dass man das unbestimmte Gefühl hat, dass das Kind anders als andere ist. Bei der Person in meiner Familie fiel z.B. sehr früh auf, dass es ihm absolut und völlig egal war, was andere von ihm denken, und was andere von ihm wollen. Dass viele Dinge ihn emotional null berührt haben, sondern er sie rein rational wahrgenommen hat, was bei 2-3 jährigen eigentlich nicht vorkommt. Versuch da mal zu schauen, hat dein Kind eine ausgeprägte emotionale Ebene? Reagiert er gefühlsmäßig auf das, was du sagst? (Also außer Wut, das würde ich mal außen vor lassen...).

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Mein Sohn ist nie schlecht gelaunt oder wütend. Ich habe oft den Eindruck, dass ihm vieles egal ist. Er zeigt Freude und lacht. Er ist sehr ruhig und wirkt ausgeglichen.