Hallo,
ich möchte um Erfahrungen fragen, da ich das Verhalten von meinem ersten Kind gar nicht kenne.
Unser Kind ist jetzt etwas über ein Jahr alt und am Morgen, wenn ich in die Arbeit fahre, weint er seit neuestem kurz aber bitterlich. Ich sage kurz tschüss, winke und gehe dann. Das mache ich seit Monaten so. Mein Mann ist in Elternzeit und eine völlig gleichberechtigte Bezugsperson für unser Kind. Ich gehe wieder arbeiten seit das Kind 10 Monate alt ist.
Mit 16 Monaten soll er in die Krippe kommen, da wir dann beide wieder arbeiten. Das hat beim ersten Kind problemlos geklappt, deshalb habe ich mir nie übermäßig Gedanken gemacht, dass es nicht klappen könnte. Aber Kinder sind nun mal unterschiedlich. Das zweite Kind fremdelt auch stärker (braucht etwa 20 Minuten um aufzutauen, wenn Besuch kommt, ist in Babygruppen seit einigen Monaten zurückhaltender).
Ich sehe das sehr neutral und nicht als etwas, das wir abtrainieren müssen. Dennoch mache ich mir jetzt Gedanken, ob der Krippenstart nicht vielleicht zu früh ist. Ich weiß, das kann niemand voraussagen, aber vielleicht hat jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Situation und kann berichten, wie es gelaufen ist/was euch geholfen hat.
Liebe Grüße!
Weinen wenn Mama arbeiten geht
Beim Abschied weinen ist dich vollkommen normal. Solange das Kind nicht extrem klammert oder total eskaliert und sich nicht mehr trösten lässt ist alles noch normal.
Lässt er sich denn dann gut vom Papa trösten wenn du weg bist? Ist dann wieder gut?
Wenn ja, dann würde ich das nicht zu dramatisch sehen. Der Abschied macht das Kind traurig. Vollkommen verständlich.
In der Kita hatte meine Tochter immer Phasen wo sie beim abgeben geweint hat. Hat sich aber gut von den Erziehern trösten lassen. Also alles in Ordnung. Das war dann immer nach ner Zeit vorbei.
Meist war das wenn eh gerade viel Stress war oder so. Dann wärene meine Kids einfach anhänglicher. Mein Sohn ist da ähnlich. An manchen Tagen weint er beim Abgeben, an anderen Tagen spaziert er fast selbst in die Gruppe. Und er ist 14 Monate.
Ja, er lässt sich vom Papa sehr schnell trösten und alles ist wieder gut.
Ich mache mir eher Gedanken, ob er die Bezugsperson in der Krippe so akzeptiert, dass er sich von ihr auch trösten lässt, weil er eben schon eher zurückhaltend und schüchtern ist. Ich denke aber, dass mehrere Kinder so sind und die Pädagoginnen sicher damit umzugehen wissen.
Ich bin, wie gesagt, selbst nur deshalb unsicher, weil das erste Kind einen ganz anderen Charakter hat und noch nie beim Abgeben geweint hat (was vielleicht eher die Ausnahme als die Regel ist).
Danke für deine Erfahrungswerte!
Es ist völlig normal und ok, dass euer Kind traurig ist, wenn du gehst.
Entscheidender ist, ob dein Mann das Kind schnell beruhigen kann.
Viele Kinder können „mit Übergängen“ nicht so gut, da ist total ok, wenn sie weinen. Solange sie dann nicht Stunden schreien und sich nicht beruhigen lassen, kann man das erstmal akzeptieren.
Eine gute Krippe wird damit umgehen können :)
Ja, er lässt sich sehr schnell von meinem Mann beruhigen.
Ich hoffe, dass er in der Krippe eine Bezugsperson findet, die er auch akzeptiert. Mache mir da leider immer zu viele Gedanken.
Danke für deine Rückmeldung!
Da kann man nur ausprobieren :) viel Erfolg!
Wir waren mit unserem zweiten Kind in einer ähnlichen Situation. Beide Eltern gleichermaßen Bezugsperson und das Kind hat schrecklich losgebrüllt, wenn einer von uns gegangen ist. (Wenn das Kind selbst gegangen ist, war es übrigens kein Problem.) Insbesondere wenn es die Person war, die im Alltag seltener anwesend war. Hat sich aber jedesmal schnell wieder beruhigt und war dann alles wieder okay. Nur wenn man mal später von der Arbeit kam, hat das Kind tatsächlich nachgefragt, wo man bleibt. Keine Ahnung wie es das überhaupt bemerkt hat, aber bei 10min Verspätung kamen bereits nachfragen.
Die Eingewöhnung mit 15 Monaten war total okay, einfacher als beim ersten Kind, das eigentlich noch extrovertierter ist, aber damals das Konzept von Kita erst nicht verstanden hat. Das zweite Kind kannte die Kita und die Abläufe bereits. Es gab trotzdem mehrmals Gebrüll bei der Verabschiedung, aber ich blieb dann an der geschlossenen Tür stehen und konnte hören, dass das Weinen bereits nach 1 Minute vorbei war und dann gespielt wurde. Es war also ähnlich wie zu Hause auch. Die ErzieherInnen wurden problemlos als Bezugspersonen akzeptiert und durften trösten und dann war der Schmerz über den Abschied schnell erledigt. Das Kind ist (auch in der Eingewöhnung) immer gerne in die Kita gegangen.
Und ja die Schüchternheit in den ersten 10 bis 20 Minuten hatten beide Kinder. Das galt auch gegenüber den anderen Kindern der Gruppe. Aber die ErzieherInnen wurden als sicherer Hafen akzeptiert und mein Kind durfte dann eben morgens bei der Erzieherin bleiben, bis es aufgetaut war.
Also wie gesagt ich glaube nicht, dass die Kita dem Kind geschadet hat. Wir haben vor Ort keine familiäre Unterstützung und für meine Kinder sind die ErzieherInnen heiß geliebte weitere Bezugspersonen. Wenn am Wochenende etwas spannendes passiert, heißt es gleich "das muss ich [Name der Erzieherin] erzählen". Beide Kinder freuen sich jeden Tag auf die Kita und wenn das jüngere Kind mal nicht hin will, dann weiß ich, dass es krank ist.
Danke für deine ausführliche Rückmeldung! Es beruhigt mich von einer ähnlichen Situation zu lesen!
Unser zweites Kind kennt das Konzept Kindergarten noch nicht so gut, weil ich das erste Kind immer alleine bringe und abhole, kann das aber jetzt anpassen, daran habe ich gar nicht gedacht.
Weißt du, ich habe begonnen, mir etwas Gedanken zu machen, da ich leider durch die Babygruppe den permanenten Vergleich habe. Dort sind wirklich alle anderen 8 Babys etwa im gleichen Alter sehr aufgeschlossen. Mein Mann erinnert mich immer, nicht zu vergleichen, aber man macht es unbewusst doch.