Hallo ihr Lieben,
aktuell bin ich in der 5. SSW und ziemlich verzweifelt, denn es hätte einfach nicht passieren dürfen. Ich habe einen gravierenden Gendefekt, den ebenfalls mein dreijähriger Sohn von mir ererbt hat. Dadurch ist er körperlich und geistig schwerbehindert (aber trotz allem oder gerade vielleicht deswegen das allerliebste Kind, das man sich vorstellen kann).
Mein Partner und ich haben mit Kondom verhütet und sind keinesfalls sorglos mit der Verhütung umgegangen, gerade weil wir beide eben von diesem Risiko wissen - und wir wünschen wir uns auch kein weiteres Kind mehr. Daher stand auch schon so ziemlich seit der Geburt meines Sohnes der Entschluss fest, mich sterilisieren zu lassen - habe es aber immer wieder herausgezögert... bis vor kurzem der finale Entschluss fiel...
Da meine Tage unerklärlicherweise ausblieben, habe ich vorgestern dann einen Test gewagt und bin aus allen Wolken gefallen... :(
Ich muss gestehen, ich weiß immer noch nicht, wie ich es meinem Partner beibringen soll!
Zum einen ist es das Risiko eines weiteren behinderten Kindes, und zum anderen beginne ich bereits im Sommer eine zweite Ausbildung, die mir wirklich wichtig ist. Andererseits war ich letztes Wochenende kräftig feiern und habe natürlich im blanken Unwissen relativ viel Alkohol getrunken gehabt :/
Daher gab es bereits vorher schon den Entschluss im Falle dass mal "was passieren sollte", es nur einen Weg für uns gäbe - und dieser Entschluss steht zumindest für mich auch heute noch.
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, bei einer Abtreibung auch gleichzeitig eine Sterilisation durchführen zu lassen?
Und wie könnte ich es meinem Partner "beibringen", dass ich nun schwanger bin?
Liebe Grüße
Thodecra
Ungeplant schwanger & Risiko einer Behinderung / Abtreibung & Sterilisation
Bleib erst mal ganz ruhig und rede mit deinem Arzt. Ist es denn sicher, dass das Kind behindert ist? Vielleicht kann man auch erst mal eine Fruchtwasseruntetsuchung machen, dann weiß man mehr. Alles Gute.
Danke für Deine Antwort
Ich habe eine 75% Chance, ein behindertes Kind zu bekommen, außerdem letztes Wochenende massiv Alkohol getrunken.
Insbesondere mein Partner (ebenfalls 27) schiebt panische Angst davor, dass ich schwanger werden könnte - denn seine Ex-Freundin hatte irgendwann einfach die Pille abgesetzt und wurde prompt schwanger und überrumpelte ihn damit. Im Endeffekt konnte er sie zur Abtreibung bewegen (beide waren zu dem Zeitpunkt erst 17). Sie waren danach noch gut zwei Jahre zusammen.
Jetzt habe ich wirklich auch die Sorge, wie ich es ihm überhaupt beibringen soll!
Da ich im Sommer bereits eine Ausbildung im Handwerk beginnen werde, nach der ich sehr strebe, passt der Moment der Schwangerschaft auch überhaupt nicht, weiterhin wohnen wir 700km voneinander entfernt und werden auch in absehbarer Zeit nicht zusammenziehen.
Durch meinen Kopf gehen eine Unmenge Gedanken, von der Abtreibung bis dahin, das Kind (sofern gesund) zu bekommen und zur Adoption zu geben. Ich habe keine Möglichkeit, das Kind selbst aufzuziehen (stehe hier komplett alleine, und auch schon bei meinem Sohn hatte ich durch die Familie überhaupt keine Unterstützung - und auch der Kontakt zu seinem leiblichen Vater ist seitdem er ein Jahr ist, abgebrochen).
Guten morgen,
Ich kann deine Ängste verstehen.
Zum Thema Alkohol, am Anfang gilt das alles oder nichts Prinzip. Wenn du also noch am Anfang bist, geht das Kind bei einer Schädigung von alleine ab oder aber es ist nichts passiert. Rede mit deinem Arzt.
Zu deinem Freund: es ist was völlig anderes mit 17 oder 27 Vater zu werden. Rede mit ihm. Und danach entscheidet gemeinsam welchen Weg ihr geht. Ich selber hatte noch nie eine Abtreibung, aber ich denke, man solllte sorgfältig darüber nachdenken und nichts überstürzen. Du musst nämlich auch im Nachhinein gut damit leben können. Viel Glück
Hallo,
das ist natürlich eine schwierige Situation für dich!
Aber bitte rede mit deinem Partner! So schnell wie möglich, damit ihr beide darüber nachdenken könnt! Vielleicht reagiert er ganz anders als du denkst! Über etwas theoretisches reden ist immer anders als über etwas schon geschehenes reden!
Ich war auch einmal ungeplant schwanger.
Mein Partner sagte an einen Abend, an dem wir überraschend erfuhren, dass eine Freundin schwanger ist: "Also wir machen das auf jeden Fall anders und viel besser: nämlich: erst fertig studieren, dann heiraten, zusammenziehen, viel Geld verdienen.... und versauen uns nicht das Leben so früh mit einem Kind!"
Am nächsten Tag erfuhr ich, dass ich auch schwanger war. Meine Angst vor seiner negativen Reaktion war sehr groß, weil ICH auch die Pille vergessen hatte, also ICH schuld war. Ich dachte spontan auch über eine "heimliche" Abtreibung nach.
Aber er reagierte ganz unerwartet: Umarmte mich, sprang freudig im Zimmer umher, das Kind wollte er auf jeden Fall behalten und sofort musste er die freudige Nachricht seinen Eltern mitteilen!
(Leider endete meine SS in einer FG )
Auch wenn dein Partner wohl eher nicht sooo positiv reagiert, gib ihm eine Chance, auch darüber nachzudenken!
Und bzgl. Alkohol brauchst du ja wie schon mehrfach geschrieben keine Sorgen haben.
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du mit deiner Entscheidung klar kommst.