Hallo, ich weiß mir kann keiner hier die Entscheidung abnehmen aber vl war jemand mal in einer ähnlichen Situation.
Ich bin nach 15 Jahren glücklicher Paarbeziehung davon gut 9 Jahren Ehe auf einmal ungeplant schwanger... Ich bin 36, mein Mann 50.
Ich möchte das Kind nicht, er schon.
Ich habe meinem Mann gegenüber ein schlechtes Gewissen ihm die letzte Chance Vater zu werden zu nehmen... Ich weiß nicht was ich tun soll, vor 10 oder auch noch 5 Jahren hätte ich mich wahnsinnig über ein baby gefreut, inzwischen habe ich mein ganzes Leben auf Karriere und Job ausgerichtet und ein baby passt da einfach nicht mehr hinein. Wir wissen es jetzt seit 10 Tagen aber da ist kein positives Gefühl bei mir, nur Angst 😨.
Nach 15 Jahren Beziehung schwanger
Hallo
Die Frage ist, ob Du Deinem Partner zu Liebe das Kind bekommen willst. Wenn Du dann aber unglücklich bist und das auf das Kind abwälzt, wäre das nicht gerade ideal.
Wovor hast Du denn konkret Angst? Dass die Beziehung durch die Entscheidung leiden wird?
Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Wenn ja, dann vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.
Freundliche Grüsse
tm
Du musst ja den Job nicht an den Nagel hängen. Du könntest einige Monate nach der Geburt wieder arbeiten gehen. Es gibt nie den richtigen Zeitpunkt für ein Kind. Wie bereits geschrieben, wieder arbeiten kann man auch als Mutter. Es gibt Krippen und Tagesmütter. Was spricht denn dagegen?
Welche Möglichkeiten habt ihr?
Möchtest du das kind aktuell nicht, weil du dein Leben so eingerichtet hast
oder sind da noch andere Gründe?
Wenn es "nur" um die Veränderung geht: ja, das kann Angst machen, verunsichern, auf den Kopf stellen.
Da bleibt aber auch Zeit vorzubereiten, sich Lösungen zu überlegen etc.
Ist es noch etwas anderes, ist die Frage, wie es dir damit geht? Jetzt, in einigen Monaten, in einigen Jahren? Mit Partner, ohne Partner?
Möglichkeiten könnten z.B. auch sein, dass er Elternzeit nimmt und ggf. später in Teilzeit arbeitet.
In meinem Umkreis gibt es ein paar Mütter, die Vollzeit arbeiten und Väter gerne, sehr gerne sogar in Elternzeit sind (mit allem drum und dran) und später Teilzeit arbeiten um die Versorgung der Kinder im Alltag zu übernehmen.
Was denkt dein Partner dazu?
Er freut sich aufs Kind, das ist schön.
Wie stellt er sich die Betreuung vor? Das Leben mit Kind? Ist es bei ihm Torschlusspanik oder wäre er wirklich bereit sein Leben darauf einzustellen? So, dass nicht nur du alles veränderst, sondern so, dass ihr euch beide anpasst oder eben auch, dass er bereit ist größere Veränderungen selbst zu übernehmen?
Ihr könnt euch auch einige Szenarien vorstellen. Wer übernimmt Betreuung bei Krankheit,
welche Situationen machen euch am meisten Angst? Gibt es Lösungen dafür? Gibt es Möglichkeiten, dass es für euch beide passt?
Was wäre denkbar? Was wäre machbar?
Es nicht rosarot zu sehen, kann schwer sein und ist er mal beängstigend, furchteinflößend; bietet aber auch die Chance schon nach Lösungen zu überlegen, euch darauf vorzubereiten, bevor Probleme zu entstehen.
Liebe Nina
Es ist wohl nicht nur die letzte Chance für ihn, Vater zu werden, sondern auch für dich wohl eine einzigartige Chance, Mutter zu werden.
10 Jahre lang hattest du einen Kinderwunsch und er hatte immer Ausreden. Nun möchte er das Kind, aber du nicht mehr.
Was heisst das genau, dein ganzes Leben auf Karriere und Job ausgerichtet zu haben? Heutzutage bieten Arbeitgeber Frauen viele Möglichkeiten, trotzdem ein Kind zu bekommen. Ist das bei deinem Job und Karriere nicht möglich?
Was sind deine Ängste? Dass alles an dir hängen bleibt und er sich schlussendlich nicht um das Kind kümmert?
Du hast noch keine positiven Gefühle. Warst du schon beim Frauenarzt? Manche Frauen haben nach dem ersten Ultraschall ein positives Gefühl.
Ich wünsche dir, dass du dich über die Schwangerschaft bald doch noch freuen kannst.
Lieben Gruss
Danke für deine Antwort, ich mache mir schon die ganze Zeit Gedanken, ich versuche mal die Fragen zu beantworten.
Ich bin mir dessen bewusst dass es wohl auch für mich die letzte Chance ist Mutter zu werden aber ich habe wie gesagt wirklich damit abgeschlossen. Es würde sich gefühlsmäßig doch irgendwas tun wenn es nicht so wäre... Oder?
Was heisst das genau, dein ganzes Leben auf Karriere und Job ausgerichtet zu haben?
Das heißt dass ich im Laufe der Beziehung zusätzlich zu den zwei abgeschlossen Ausbildungen die ich davor schon hatte zwei Diplomstudien abgeschlossen habe, meinen absoluten Traumjob habe, 60 stunden die woche arbeite und rund 100 reisetage im jahr habe... Ich habe diesen job vor 3 Jahren angenommen, ich habe meinem Mann unmissverständlich klar gemacht dass es das dann war mit dem kinderthema er glaubte es nicht so recht...
Heutzutage bieten Arbeitgeber Frauen viele Möglichkeiten, trotzdem ein Kind zu bekommen. Ist das bei deinem Job und Karriere nicht möglich?
Mir wurde bei der Einstellung unmissverständlich klar gemacht, dass das kein Job für Mütter ist und ich draußen bin sobald der test trocken ist.... Außerdem wäre dieses Arbeitspensum mit kind nur schwer möglich.
Was sind deine Ängste? Dass alles an dir hängen bleibt und er sich schlussendlich nicht um das Kind kümmert?
Ja, das wird die Realität sein, da bin ich zu 100% sicher. Er meinte schon immer dass es sein Traum ist Hausmann zu sein, natürlich mit Kindermädchen und Haushaltshilfe, damit er viel Freizeit hat und er nicht mehr arbeiten gehen muss und von seiner gut verdienenden Frau versorgt wird.
Du hast noch keine positiven Gefühle. Warst du schon beim Frauenarzt?
Ja war ich schon, ich wollte den Ultraschall nicht sehen. Für mich wird immer klarer dass ich alles was ich mir erarbeitet habe nicht aufgebe. Jetzt nicht mehr.
Ich verstehe dich.
Hör auf dein Gefühl. Als Frau entscheidest du darüber ob du das Kind austragen willst oder nicht.
Dein Gefühl sagt nein, damit ist die Entscheidung doch klar, egal wie viele rationale Gründe dafür sprechen.
Die sind nämlich am Ende irrelevant.
Du musst dich um das Kind kümmern, bist die Mutter, das kannst du nicht delegieren.
Die Verantwortung bleibt, selbst wenn Du dich kaum.kümmerst weil dein Mann, Kinderfrau oder wer auch immer alles Alltägliche regeln.
Ein Mann hat da letzten Endes kein Mitsprache Recht was die Fortführung der Schwangerschaft angeht.
Er kann weder eine Abtreibung verlangen noch ein Austragen.
Der Impact auf deinen Körper oder dein Leben ist viel zu groß als dass es da einen Kompromiss geben darf oder kann.
Du hörst dich sehr reflektiert und klar an in deinem Nein zum Kind.
Dazu darfst du stehen und solltest du stehen.
Halbgare Entscheidungen gehen da auch zulasten des Kindes.
Hallo,
Ich bin auch 36 und mein Partner 50.
ich war vorletztes Jahr ungeplant schwanger. Nach einem Schock, haben wir uns für das Kind entscheiden. War dann aber leider eine Fehlgeburt.
Nun wollen wir es doch noch mal versuchen.
Könntest du dich mit dem Gedanken gar nicht anfreunden?
Ich denke das größte Problem ist dass mein Mann ein absoluter Egoist ist. Ohne kinder in unserer Ehe bin ich völlig unabhängig deswegen ist und war es für mich nie ein großes Problem. Er hat viele positive Seiten die das wieder aufwiegen.
Ich bin ihm inzwischen sogar dankbar dass er nie ein Kind mit mir gemacht hat obwohl er ja immer so gerne wollte 🙄 nur nicht wenn der Mond schlecht steht oder es ein heißer Sommer werden soll...
Ich habe für mein Alter eine tolle Karriere hingelegt, einen Top-Job in einer Männer dominierten Branche und verdiene wirklich gut. All das hätte ich nicht wenn wir Kinder hätten. Dann hätte ich keinen Ansporn dazu gehabt und andere Prioritäten. Ich wäre finanziell nicht abgesicherten und nicht so unabhängig wie jetzt.
Ihm war 10 Jahre lang egal was ich wollte, auch wenn der kinderwunsch nie mein Leben bestimmt hat, hatte ich doch Nächte wo ich mich deswegen in den Schlaf geweint habe, für ihn unverständlich. Ich weiß nicht warum ich jetzt so dumm bin und mir Gedanken um ihn oder seine Gefühle mache....
.. dass ihm das so egal war, was dir wichtig gewesen wäre.
Sieht er das, dass es jetzt einfach wie umgekehrt ist, und du jetzt im Prinzip auch tun kannst, was du willst?
>>Ihm war 10 Jahre lang egal was ich wollte, auch wenn der kinderwunsch nie mein Leben bestimmt hat, hatte ich doch Nächte wo ich mich deswegen in den Schlaf geweint habe, für ihn unverständlich. Ich weiß nicht warum ich jetzt so dumm bin und mir Gedanken um ihn oder seine Gefühle mache....<<
Irgendwie klingt das nicht nach einer harmonischen Beziehung, in die man Kinder setzen sollte
Jeder von euch macht sein Ding und das ist auch vollkommen ok so. Wenn es sonst zwischen euch passt. Es hört sich eher nach "nebenher leben" als miteinander zusammenleben an. Deswegen kann ich mir schwer vorstellen, dass da ein Kind gut reinpasst.
Letztendlich kannst du das am Besten beurteilen und ich würde in dieser Hinsicht auf mein Herz hören.
Offensichtlich gibt es für dich außer dem Wunsch deines Mannes keinen einzigen Grund, der für dieses Kind spricht. Daher würde ich an deiner Stelle auch auf dein Bauchgefühl hören und nicht nur deinem Mann zuliebe ein Kind bekommen, welches du nicht möchtest. Es gibt nämlich meines Erachtens nichts schlimmeres für ein Kind, als von einem Elternteil abgelehnt zu werden. Kinder spüren so etwas in der Regel instinktiv und können dann Verhaltensauffäligkeiten entwickeln. Zudem tragen Frauen beim Kinder kriegen auch heute noch die Hauptlast, was Schwangerschaft, Geburt und Stillen anbelangt.
Außerdem kommt bei euch ja noch hinzu, dass sich dein Partner wohl nur die Rosinen herauspicken möchte und die restliche Arbeit auf ein Kindermädchen delegiert werden soll. Ich frage mich, ob er sich überhaupt bewusst ist, mit welchen Einschränkungen und Opfern Kinder verbunden sind. Es ist nämlich etwas ganz anderes, mit fremden Kindern zu spielen, die man dann nach einer gewissen Zeit wieder abgeben kann. Zudem ist er ja mit 50 auch nicht mehr der Jüngste, so dass sein Nervenkostüm auch nicht mehr wie das eines 30- oder 40-Jährigen ist.
Liebe Ninanona,
manchmal ist das Leben wirklich unfair… und es ist kaum zu verstehen, warum du ausgerechnet jetzt schwanger werden musst, nachdem du deinen Kinderwunsch endlich abschließen konntest. Dieses Abschließen hat dich sicherlich unheimlich viel Kraft gekostet, du schreibst von vielen Tränen. Das schmerzt.
Ich glaube dir, dass du dich in deinem jetzigen Leben gut arrangiert hast. Ich finde es äußerst bewundernswert, wenn eine Frau es schafft, die Enttäuschung über einen nicht erfüllten Kinderwunsch in so viel Energie umzusetzen. Ich weiß nicht, ob ich das gekonnt hätte…
Dass du es so weit in deinem Job gebracht hast, das ist schon echt was!
Du bist stark, zielgerichtet, weißt, was du willst. Du hast deinen Blick nach vorne gerichtet, möchtest nicht wieder zurückfallen. Es war ja auch etwas Schmerzhaftes. Zurückzuschauen macht dir Angst, weil es deine Unabhängigkeit scheinbar in Gefahr bringt. Deswegen auch nicht der Blick auf den Ultraschall?
Liebe TE, da du so eine starke Frau bist, mute ich dir jetzt auch einen anderen Blickwinkel zu: Du schreibst, diese Schwangerschaft ist die letzte Chance, Mutter zu werden. Wäre es nicht dir gegenüber nur fair, beide Seiten ernsthaft zuzulassen?
Aus deinen Worten spricht auch eine Verletzlichkeit, die das Vergangene auf keinen Fall an dich heranlassen will. Ich kann das gut verstehen, denn das schützt dich. Es gibt dir jetzt auch die Kraft, die du brauchst.
Dieser Schutz hält alle Gefühle zurück, die du gut verstaut hast. Du sagst, es sollte sich gefühlsmäßig etwas tun. Nur du weißt, wie viel Zeit es dich gekostet hat, all deine Gefühle zurückzunehmen! Sicherlich waren es ein paar Jahre?
„Etwas tun“ beschreibt ja auch einen Prozess. Es kann sich nur etwas tun, wenn du es zulässt. Das musst du entscheiden – was möchtest du zulassen?
Aber ich denke es ist unfair deinen Gefühlen gegenüber, wenn du erwartest, dass sie einfach so da sind. Deine Angst nimmt ihnen gerade jeden Raum. Ihre Abwesenheit ist kein Beweis dafür, dass sie nicht da sind.
„Ihm war 10 Jahre lang egal was ich wollte, auch wenn der kinderwunsch nie mein Leben bestimmt hat, hatte ich doch Nächte wo ich mich deswegen in den Schlaf geweint habe, für ihn unverständlich. Ich weiß nicht warum ich jetzt so dumm bin und mir Gedanken um ihn oder seine Gefühle mache..“
Ich kann deinen Schmerz fühlen und es tut mir sehr leid. Ich wünsche dir von Herzen, dass deine Angst, dein Schmerz, eben DU gesehen wirst!
Gib dir Zeit, dich selbst zu erkunden. Das ist sicherlich eine Chance!
Liebe Grüße, Mischa