Kind mit ONS/Affäre etc. - Erfahrungen gesucht

Hallo!
Ich bin im 9. Monat schwanger und suche nach Erfahrungsberichten von Müttern, die ungeplant schwanger geworden sind und den Kindsvater nicht vernünftig kannten bzw. ein oberflächliches Verhältnis zu ihm hatten. Ich bin davon ausgegangen, dass der KV sich nicht für sein Kind interessieren wird, zu meiner Überraschung hat er sich die ganze Schwangerschaft intensiv mit mir ausgetauscht und mich nie zur Abtreibung gedrängt. Er hat mir finanziell sehr geholfen (die Babyausstattung finanziert) und mir eine Wohnung besorgt. Zudem möchte er sein Kind regelmäßig sehen und fragt mich wie es dem Kind und mir geht, interessiert sich auch dafür in welche Kita mein Kind angemeldet werden soll, gegen was ich es impfen lasse, aus welchen Materialien die Babysachen sind usw. Er zahlt auch mehr Unterhalt als er muss.
Ich bin davon überrumpelt, weil ich mit so viel Engagement überhaupt nicht gerechnet hätte und mich darauf eingestellt habe, dass mein Kind ohne Vater aufwächst. Nun kenne ich ihn nicht natürlich noch nicht so lange und bin extrem verunsichert darüber, ob ich mich auf ihn verlassen kann. Ich bin ein Mensch, der sich schwer auf andere einlassen kann und ungerne die Kontrolle abgibt. Nun kann ich mir schwer vorstellen, mein Baby zu teilen. Natürlich werde ich ihm den Kontakt zu meinem Kind ermöglichen, allerdings bin ich aufgrund der ungewöhnlichen Situation etwas eingeschüchtert.
Ich weiß auch nicht, wie sehr ich ihn miteinbeziehen und ob ich mich auch für ihn interessieren sollte. Wir haben den Sex erstmal weggelassen, weil wir damit nichts kaputt machen möchten.
Er will alles auf sich zukommen lassen, aber ich mache mir große Sorgen darüber, dass das alles nicht klappt. Klare Verhältnisse haben wir nämlich keine.
Hat jemand vielleicht Ähnliches erlebt oder kann mir einen Tipp geben, wie man sich in so einer Situation als Mutter (dem Vater gegenüber) verhält? Es ist mein erstes Kind und ich bin erst 20 Jahre alt.
Ich möchte, dass mein Kind einen Vater hat, will aber nicht dass das alles in einer Katastrophe endet .

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Ich weiß nicht, ob ich hilfreich bin, aber du sprichst die ganze Zeit von DEINEM Baby. Vielleicht solltest Du anfangen mit "UNSEREM" Kind unabhängig davon, ob ihr eine Liebes-/Partnerschaftsbeziehung führt oder nicht. Das wirkt irgendwie sonst abwertend und dem Vater entziehend, wenn du es schon sprachlich an dich ziehst. Scheinbar nimmt er eure Situation ja sehr ernst - sei daher auch sprachlich fair.

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Mir fallen direkt mehrere Dinge ein, auch wenn ich nie in einer ähnlichen Situation war.

1. Es ist nicht dein Kind, es ist euer Kind. Also genauso seins wie auch deins. Du hast es ausgetragen (also noch nicht ganz, aber bald), aber er ist der Vater und hat die gleichen "Rechte" wie auch du.

2. Ich finde es großartig wie er sich einbringt. Warum sollte er es ändern. Es ist sein Kind, dass er sicherlich unglaublich liebt.

3. Hast du mal seine Familie/Freunde kennengelernt. In Gesprächen mit ihnen wirst du sicherlich herausfinden ob er verlässlich ist oder nicht und wie er zu dem Kind steht. Außerdem wollen sicherlich auch die Großeltern ihr Enkel kennenlernen und es auf dem Lebensweg begleiten.

4. Wie ist euer aktuelles Verhältnis? Redet ihr nur über das Baby oder lernt ihr euch auch so kennen? Vielleicht als Freunde oder sogar als Paar?

Die Reihenfolge ist natürlich nicht die optimale Voraussetzung für eine Familie, aber ich kenne 2 Paare denen es genauso ging. Das eine Paar ist bereits 5 Jahre, das andere 2,5 Jahre zusammen. Sprecht miteinander. Natürlich solltest du auch ihn kennenlernen und dich für ihn interessieren.. Du wirst ihn die nächsten 18 Jahre "nicht mehr los".

Alles Gute euch dreien!

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Gewöhne dich am besten sehr schnell an den Gedanken ihn als Papa gut und regelmäßig einzubeziehen.

Lass die "zu schön um wahr zu sein" Gedanken, und freue dich über seinen Einsatz. So doof es klingt, aber du solltest das Verhalten spiegeln. Selbst wenn es mit euch nichts wird seid ihr beide für dieses neue Leben sehr lange verantwortlich. So wie du ihn bis jetzt beschreibst, würde ich die Vaterschaftsanerkennung vor der Geburt machen und ihm eine geteilte Sorgerechtserklärung in baldige Aussicht stellen, sobald das Kind da ist und du siehst, wie er such seinem Kind gegenüber verhält.

Klar ist es schwer ihn einzuschätzen, da ihr euch nicht so gut kennt. Klar musst du ihm hier einen Vertrauensvorschuss geben. Aber was wäre die Alternative? Du weigerst dich, bist zurückhaltend, machst ständige Zweifel klar. Er zieht sich zurück, verliert das Interesse, ihr müsst vielleicht dritte einschalten um auf einen guten Weg zu kommen (Jugendamt).

Daher halte eine gute Kommunikation aufrecht. Es kann nur gut für's Kind sein.

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"Nun kann ich mir schwer vorstellen, mein Baby zu teilen"

Es ist auch sein Baby. Ohne diesen Mann gäbe es dieses Baby gar nicht. Für ihn ist es sicher auch schwierig, sein Kind bei jemandem zu wissen, der scheinbar zwar mit ihm schlafen will und das Risiko einer SS so auf sich nimmt, ihm aber nicht zutraut, ein guter Vater zu sein. Gib ihm eine Chance.
Er tönt sehr interessiert. Viele verheiratete Frauen wünschen sich, dass der Ehemann sich so für das ungeborene Kind interessieren würde.

Du musst ja nicht gleich eine ernsthafte Paarbeziehung mit ihm eingehen. Nähert euch einfach an, bezieh ihn in die Untersuchungen und Entscheidungen mit ein (bsp Impfen....) und schaut mal, wie ihr euch als Eltern ergänzt. Trau ihm zu, dass er richtige Entscheidungen treffen kann. Frag ihn gezielt nach seiner Meinung zu einem Thema, auch wenn es nicht wichtig erscheint.

Den Männern wird leider zu oft vorgeworfen, dass sie ihre Kinder nicht so lieben könnten wie wir Frauen. Sie hätten den Beschützerinstinkt und das Interesse am Geschehen nicht so wie wir Frauen. Und dann sind wir überrumpelt, wenn ein Mann doch tatsächlich Interesse zeigt und es wird mit Misstrauen reagiert.
Denke daran, auch sein Leben verändert sich, nicht nur deines. Auch er wird Vater, nicht nur du Mutter.
Eigene Erfahrung diesbezüglich habe ich nicht. Nur dass mein Mann definitiv nicht so interessiert war in den Schwangerschaften.

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Hi,
ich finde es voll süß, wie er sich einbringt.

Wenn es Freundschaft + ist/war, und keinerlei Partner da sind, würde ich versuchen, das beide sich regelmäßig sehen können. Am Anfang, bist Du ja dabei. Lass ihn aber auch wickeln und herumtragen, mal die Flasche geben, wenn die Möglichkeit gegeben ist.

Plane aber so, Krippe/Tagesmutter, das Du gut wieder ins Berufsleben/Studium, wie geplant reinkommst. Wenn er noch zusätzlich ist, ist das Klasse. Das entlastet Dich total. Auch Geldmäßig, nicht mit rechnen, das es so weiter gut funktioniert, nie mehr ausgeben, als das sicher reinkommt.

Ich würde jetzt nicht krampfhaft auf Partnerschaft machen, schaut doch einfach wie es wird. Bekannte von mir war es ähnlich. 6 Monate zusammen, dann im gegenseitigen Einverständnis getrennt, 3 Monate später gemerkt, das sie schwanger war. Er hat sich auch gekümmert, weil es sich so gehört. War aber auch mit im Vorbereitungskurs, bei der Geburt. War jeden Tag da und hat geholfen...........................und dann kamen sie wieder zusammen, und haben heute, 19 Jahre später, 5 Kinder zusammen, und sind immer noch froh miteinander.

alles Gute

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Hallo
Also ob ONS oder Flirt oder getrennt nach Beziehung
Ich kann dir nur sagen,sei froh das er sich mich einbringen mag und ich an deiner Stelle würde es auch zulassen
Es ist euer Kind und dies braucht Mama und Papa
Allerdings rate ich dir aber auch das Sorgerecht allein bei dir bleiben sollte da es ja bei dir leben wird
Aber Besuchskontakte etc würde ich in keinem Fall verwehren

Alles liebe dir und dem Baby

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hey, ich kann natürlich aus der ferne nicht einschätzen, ob deine distanziertheit ihm gegenüber daher kommt, dass du generell schwer vertrauen kannst oder daher, dass er sich nicht unbedingt als verlässlicher papa präsentiert (hat?). wenn er generell nicht so zuverlässig war (ihr kennt euch ja nun mindestens ein knappes jahr, da wirst du ihn ja schon etwas einschätzen können), wäre ich zwar vorsichtig, aber würde ihm natürlich die chance geben. du sollst ihm ja kein neugeborenes in die hand drücken und wegfahren.

wenn du probleme damit hast, zu vertrauen, aber er ein super liebevoller, zuverlässiger mann ist, versuch dich drauf einzulassen. ich weiß ja nicht, ob ihr eine offene affäre habt, oder ob ihr durch das baby quasi eine unausgesprochene beziehung führt, aber die klärung wäre super wichtig. gerade mit baby, wenn die zeit stressig und chaotisch wird, würde ich nicht noch eine unklärte beziehungssituation haben wollen. vielleicht würde er gern "richtig" papa sein, alles gemeinsam erleben und auch die anstrengenden zeiten zusammen durchstehen und fair aufteilen? das wäre doch toll :-) bisher macht er sich doch prima.

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Hallo Kleeblume,

auch ich habe ein Kind aus einem ONS. Ich war damals zwar schon 29, der Vater aber erst 22.
Heute ist meine Tochter 15 und lebt glücklich ihre 2 Familien. Der Vater und ich waren nie zusammen, waren aber von Anfang an beide ihre Eltern. Wir haben es immer als Vorteil gesehen, dass wir nie zusammen waren und dadurch auch keine gescheiterte Beziehung aufarbeiten mussten. Unsere Tochter hat ein tolles Verhältnis zu uns beiden und verbringt, trotz Pubertät, immer noch gerne Zeit mit ihm und seiner Familie.

Klar ist es nicht leicht, vor allem am Anfang, loszulassen und das kleine Würmchen "zu teilen" - aber ich habe ganz schnell für mich die Vorteile gesehen: Zeit für mich selber, mögliche Dienstreisen durch Aufteilung der Betreuung usw..
Versuche für dich, die positiven Seiten zu sehen, damit ist das Leben generell leichter :-)