Partnerschaft nach Abbruch

Hallo,

Ende letzten Jahres wurde ich ungeplant schwanger, mitten in der Ausbildung (nach abgebrochenem Studium, haben schon ein Schulkind im Studium bekommen, Partner studiert noch) und obwohl ich generell nie gedacht hätte, dass ich jemals eine SS abbrechen würde oder könnte, habe ich es aus Angst vor der Zukunft getan, nachdem mein Freund mehrere Tage zusätzlich auf mich eingeredet hat. Er hat mir aber versprochen, dass wir es gemeinsam überstehen werden. Am Tag des Abbruchs und einige Tage danach war ich komplett alleine, er ist zu seiner Familie gefahren. Damals habe ich mich sehr schlimm und vor allem allein gelassen gefühlt. Mir ist damals klar geworden, dass er mich hängen lassen hat obwohl er es anders versprochen hatte und er mich dazu gedrängt hat. Ich hatte im letzten Jahr mehrere Zusammenbrüche, vor allem um den ET rum und nun, da sich der Tag des Abbruchs jährt. Mein Freund hT bisher nicht ein Mal darüber gesprochen. Ich habe sehr oft ein Gespräch verlangt, doch er hat immer abgeblockt und wir haben halt kaum Zeit Dank Fernbeziehung und dem Kind. Wir wohnen aus finanziellen Gründen auch nicht zusammen. Ich wollte mich deshalb mehrere Male trennen, doch konnte es nie. Ich hatte da nie Kapazität um mir noch mehr seelischen Kummer aufzuladen und vor allem habe ich Angst vor Nachfragen und Freunden, dass sie wissen wollen warum ich mich trenne. Ich habe nie irgendjemanden davon erzählt, geht einfach nicht. Also leben wir seit einigen Monaten so nebeneinander her, ich habe seine Ignoranz nun eine Weile einfach so hingenommen. Nun merke ich aber, dass es mir so langsam besser geht damit, ich kann wieder nach vorne sehen und fange wieder an Dinge für mich zu tun.
Ich beschäftige mich gerade auch viel mit Zukunftswünschen.
Unsere Beziehung hat einen riesen Knacks dadurch, Sex geht gar nicht mehr, da haben wir beide mega Hemmnisse. Über Gefühle sprechen sowieso nicht, usw.
Ich will das einfach nicht für meine Zukunft, ich kann das emotional nicht mehr. Gleichzeitig habe ich aber so viel Angst mich zu trennen. Wasdas mit unserem Kind machen wird - er hängt sehr am Papa und die Fernbeziehung macht ihn schon fertig. Angst es alleine nicht zu schaffen, vor allem wenn die Trennung mir doch psychisch mehr zusetzt als ich jetzt glaube.
Ich wünschte ich hätte die Kraft dies für mich einfach zu entscheiden, aber ich habe so Angst etwas falsch zu machen. Ich habe schon eines meiner Kinder das komplette Leben verwehrt durch meine Entscheidungen, ich will nun nicht auch noch das Leben meines anderen Kindes zerstören.

Hatte jemand schon mal eine ähnliche Situation oder kann mir von außen einen Tipp geben?
Ich weiß einfach nicht was ich tun soll, gefühlt läuft die Welt einfach weiter wie immer und nur ich hänge noch immer im letzten Jahr fest und kann nicht weitermachen wie bisher. Trotzdem tue ich es, fühle mich seit einem Jahr wie betäubt mit zwischenzeitlichen Zusammenbrüchen. Wie kommt man da raus?

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Dein Kind wird mehr leiden, wenn es dir nicht gut geht. Wenn Mama und Papa nur noch der Kindes wegen, aus Bequemlichkeit oder sowas zusammen sind, dann merkt das ein Kind und das kann auch schaden anrichten.

Was würde sich für das Kind ändern, wenn ihr doch eh eine Fernbeziehung führt? Es geht dann halt alleine zu Papa und nicht Papa kommt zu euch oder ihr zu ihm. So haben beide exklusive Zeit miteinander, die sie für alles mögliche nutzen können.

Bitte mach dich nicht noch unglücklicher und geh deinen Weg 🍀

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Womöglich bin ich ganz auf dem falschen Weg, aber irgendwas passt da nicht.

Bist du sicher, dass dein Freund an seinem Studienort keine Freundin hat? Ich will nicht schwarz malen, aber das erscheint mir die plausibelste Erklärung: Dein Freund hat eine Affäre oder ähnliches, dadurch dass ihr offiziell zusammen seit spart er sich Unterhalt und kann sein Kind regelmäßig sehen. Er war gegen ein weiteres Kind, weil ihn das stärker an dich bindet und bei Trennung mehr Unterhalt fällig ist.

Zahlt er Unterhalt bzw bekommst du Unterhaltsvorschuss? Hast du mal darüber gesprochen zu ihm zu ziehen? Wie verhält er sich da? Wenn er das nicht will, wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig!

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Hast/ hattest du psychologische Unterstützung vor/ während und ggfls auch nach dem Abbruch?
Falls nein, das kannst Du auch jetzt immer noch holen. Wende Dich an pro familia, Caritas, Diakonie o.ä.
Ich lese heraus, dass es Dir gut tun würde, mit jemandem zu sprechen. Es ist schade, dass Dein Freund das nicht kann oder will.
Grundsätzlich geht jeder mit so Situationen anders um. Männer sind oft sehr verschlossener und machen es mit sich selbst aus. Vielleicht ist dein Freund genauso.
Nichts desto trotz finde ich es nicht in Ordnung, wenn er sich dir komplett verweigert (also das Gespräch verweigert). Da würde ich zum einen mir an Deiner Stelle einen anderen Gesprächspartner suchen, oft ist jemand neutrales durchaus gut, vor dem brauchst Du keine "Scham" zu haben.
Zum zweiten würde ich aber dringend mit deinem Freund ins Gespräch gehen, ihm sagen, wie sehr dich die gesamte Situation belastet. Und je nach seiner Reaktion tatsächlich darüber nachdenken, ob die Beziehung mit ihm noch das ist, was passt.

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Er wird IMMER der papa des kleinen sein und es liegt nur an IHM ob er ein guter Papa sein wird. Aber wie schon gesagt wurde, es geht deinem Sohn nicht gut, wenn es dir schlecht geht.

Aus Erfahrung weiß ich, wie hart ein Abbruch sein kann. Mein Partner und ich hatten eine vor 5 Jahren. Ich denke immer noch daran. Das Datum ist noch immer ein Graus und ich denke daran, fühle mich schlecht.
Es war absolut freiwillig die Entscheidung. Unsere Beziehung hätte das Kind nicht geschafft (gerade mal drei Monate) und meine zwei anderen Kinder hätten noch mit der Trennung zum Papa ein Jahr vorher zu tun.
Aber im Gegensatz zu deinem Freund war meiner immer da. Hat mich gehalten wenn ich weinte, hat sich meine Gedanken angehört. Das macht er noch heute, obwohl wir jetzt einen gemeinsamen Sohn seit einem Jahr haben.

Hole dir Hilfe, hole dir jemanden zum Reden. Auch wenn es die damals richtige Entscheidung schien, heißt es nicht, dass es nicht schmerzhaft ist. Es tut mir sehr leid, dass du das alles alleine mit dir ausmachen musst. Das zeigt aber, wie sehr Verlass auf dein Freund ist. So jemanden brauchst du nicht... Trenne dich und suche dir Hilfe. Wenn er ein guter Vater ist, wird es für euren Sohn nicht so schlimm werden.

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Ich kann dir nur sagen , dass meine Eltern wegen mir die letzten Jahre zusammen geblieben sind
Die Gefühle waren auch bei ihnen weg bzw hatte durch bestimmte Sachen einen Knacks .
Ich war auch nicht gerade geplant .
So hätte ich mir jetzt im Nachhinein gewünscht sie hätten sich viel früher getrennt .

Aber natürlich verstehe ich es auch das man sich nicht so leicht trennen kann .
Dennoch hat er dich mit so etwas wichtigem alleine gelassen und das hätte nicht passieren dürfen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zukunft 🙏