Verzweifelt,ungewollt Schwanger

Hallo. Ich bräuchte bitte etwas Unterstützung.
Ich weine seit gut 20 stunden durch.
Ich, glücklich verheiratet, Mama von zwei gesunden Kindern (fast 8 und fast 6) verhüte mit Kupferspirale und mein Mann hat in zwei Wochen eine Vaso. Gestern hab ich erfahren dass ich in der 5 Ssw bin, trotz Kupferspirale. Ich möchte aber kein Kind mehr, aus sooo vielen Gründen. Ich schaffe auch kein drittes Kind mehr. Trotzdem hab ich fürchterliche Angst vor dem Schwangerschaftsabbruch, vorallem davor, mich mein Leben lang zu fragen, was wäre gewesen wenn ...
Danke schon mal für eure Hilfe

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Liebe KathrinM,

was erhoffst du dir denn konkret für Hilfe hier? Die Entscheidung kann und wird dir hier niemand abnehmen können.

Ich nehme mal an, dass ein paar Beiträge kommen könnten, die dieses Kind kurz vor der Vasektomie deines Mannes als Zeichen sehen, dass da noch ein Kind zu euch wollte. Es könnten Beiträge kommen, von Frauen die in der selben Situation waren und ihren Abbruch nie bereut haben.

Ich bin weder dafür einer Frau einzureden, ein Kind zu bekommen, das sie nicht möchte und für das sie absolut keine Kapazitäten und Ressourcen mehr hat, noch jemand der allzu schnell zu einer Abtreibung rät.

Frage dich selbst ganz inständig: Kannst du 100% hinter dem Abbruch stehen und wird er für dich eine absolute Erleichterung und Rückkehr zur Normalität bedeuten? Wenn das so ist, dann zögert nicht lange, sondern lasst euch bei ProFamilia beraten und geh von da aus die nächsten Schritte!

Wenn du aber die leisesten Zweifel hast, dann frage dich auch, ob die "Schreckensszenarien", die du jetzt vor Augen hast, wirklich so schlimm sind oder nur aus einer Anfangspanik heraus dir so vorkommen.

Ein paar persönliche Meinungen bezüglich deiner Angst, dass euer aktives Leben aus den Bahnen gerät:
Man kann auch als Schwangere, sofern man sich danach fühlt und der Arzt das o.k. gibt, einen aktiven Lifestyle beibehalten. Ist das Baby erst mal da, könnt ihr mit entsprechend outdoorgeeigneter Ausrüstung das Baby fast überall hin mitnehmen.
Ein Baby wird nicht immer ein Baby bleiben, sondern ca. ein gutes Jahr. Dann ist es ein Kleinkind mit jeder Menge Bewegungsdrang! Dass ihr eine aktive Familie seid ist, so denke ich jedenfalls, kein Hindernis. Dann setzt du eine Saison mit Skifahren aus, und die Kinder gehen mit dem Papa auf Achse. Und in der Saison drauf wird mit dem Geschwisterchen Schlitten gefahren. Ich denke nicht, dass ein 8- und 6-jähriges Kind unter einem kleinen Geschwisterchen leiden werden. Wieso auch? Die Familienplanung liegt in den Händen der Erwachsenen, Kinder passen sich dieser an. Der Vorteil ist, beide sind schon älter, können mal unterstützend zur Hand gehen. Ein Ausflug als Familie ist deutlich leichter, wenn man neben einem Baby nicht noch ein Kleinkind fertig machen muss, sondern wenn die Kinder schon in der Lage sind, sehr viel selbst zu managen.
Das soll ganz und gar kein Argumentieren gegen deinen Wunsch für einen Abbruch sein. Nur deinen Ängsten ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen, FALLS du dich für das Kind entscheidest.
Ich kann wirklich deine Gedanken gut nachvollziehen, und wünsche dir alles Gute.

Ach ja: Warst du schon beim Gynäkologen? Mir persönlich würde die Situation mit der Spirale ein bisschen Unbehagen bereiten. Das würde ich schnellstmöglich abklären lassen.

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Voll schön geschrieben! #schein

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Dem ist nichts hinzuzufügen. Wirklich schön geschrieben!

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Oje, man hört immer öfters das Frauen trotz Spirale schwanger werden.
Ich versteh dich das du nicht nochmal von vorne anfangen möchtest, die Kids sind jetzt schon aus dem Gröbsten raus.
Wie hat dein Mann reagiert?
Du musst wissen wie du damit leben kannst, was wäre wenn. Leider bereuen es dann viele Frauen und möchten es rückgängig machen.
Lass ein paar Tage wirken und vl bist du dir dann sicher mit deiner Entscheidung.
Wünsche dir alles Gute!

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Danke für deine Antwort. Mein Mann ist unheimlich Verständnis voll. Egal wie meine Entscheidung ausfällt, schaffen wir das zusammen.
Ich möchte nicht mehr warten, auch aus Angst mich dann für das Baby zu entscheiden weil ich es dann schon zu lange in meinem Bauch habe. Wir sind eine äußerst aktive Familie, wir waren sage und schreibe 90 mal Schifahren letzte Schisaison. Wir unternehmen unheimlich viel zusammen. Ein Baby würde gerade für meine zwei Großen, starke Einschränkungen bedeuten. Und auch mal ehrlich, ich hätte keine Nerven mehr für ein Baby. Deshalb haben wir uns für die Spirale und jetzt nach Ablauf für die Vaso entschieden.
Ich bin wirklich unendlich traurig und bin total verzagt....

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Als erstes gehst Du mal zum Gyn und lässt die Lage der Spirale prüfen. Bis dahin hast Du die ersten Chaosgedanken schon mal sortiert. Deine vorhandenen Kinder leiden sicher nicht unter einem Baby. Du wirst sie ja nicht schlagartig vernachlässigen.
Ja man kann auch weiterleben mit Hobbys mit 3 Kindern..Sehr gute Bekannte haben ein großes Wohnmobil und treiben sich mit ihren 4 Kindern ständig irgendwo herum mit Unternehmungen, auch im Winter zum Skifahren. 😉
Aber - wenn Du persönlich wirklich nur Angst und Panik vor einem 3. Kind hast, habe ich alles Verständnis der Welt, wenn Du die Schwangerschaft abbrichst.
Du wärest leider nicht die erste Mama hier bei urbia, die es noch etliche Monate nach der Geburt bitter bereut, dass sie sich zum Austragen des Kindes von anderen überreden ließ und todunglücklich war.
Hinter einem Abbruch muss man stehen, dann verarbeitet man ihn auch. Bei Zweifel können schon Probleme kommen.
Alles Liebe für Dich.
LG Moni

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Vielen Dank für eure Antworten. Was genau ich hier erwarte, kann ich selbst nicht sagen. Ich bin einfach wirklich verzweifelt.
Wohl wissend dass ich tatsächlich keine Ressourcen mehr für ein drittes Kind habe. Unsere Familie hat sich mit unseren zweien einfach "komplett" angefühlt. Ich wollte keines mehr. Ich war gestern Abend in einem Krankenhaus, der Arzt konnte keine Spirale mehr entdecken. Laut dem Arzt kann es passieren dass sie unbemerkt ausgestoßen wurde. Ich habe Angst vor dem Schritt es weg machen zu lassen. Noch mehr aber es zu behalten. Ich würde es nicht mehr schaffen. Und ich habe schon öfter gehört dass auch dieses Kind " aufkommem" wird. Aber nur aufkommen ist zu wenig. Ich möchte für das Baby genau die gleich gute Mama sein, die ich es für meine zwei bin. Da ich mich aber kenne, weiß ich, dass ich überfordert sein werde und dann bin ich für niemanden mehr wirklich zu gebrauchen.

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Jetzt will ich dir auch gerne schreiben. Obwohl - weiß gar nicht, was noch hinzuzufügen wäre. Aber ich möchte dir einfach sagen, dass ich es total gut verstehen kann, dass du dich so hilflos und verzagt fühlst.
Irgendwie ausgeliefert klingt es fast und so aus der Bahn geworfen, also aus eurem guten Plan. Und den hattet ihr ja aus guten Gründen zu gemacht.

Es ist ja auch klasse, was ihr als Familie hinbekommt! Wohnt ihr auch nahe bei den Bergen, dass ihr so super viel Schifahren konntet? So schön!
Dass ein Kind "aufkommt" ist ein Ausdruck, den ich in meiner Umgebung nicht so kenne (also auch deshalb dachte ich, ob ihr nahe bei oder in den Bergen lebt). Und nur "aufkommen" wäre dir zu wenig. Du möchtest dein Bestes geben.
Es ist schon ein tolles Gefühl, so richtig loslegen zu können, wenn die Kinder mitmachen. Ihr seid sicher ein super-sportliches Paar gewesen und nun wieder voll drin.

War für dich die Kleinkindzeit sehr herausfordernd, dass du jetzt so froh bist, dass alles (endlich) so läuft?
Das eigene Nervenkostüm ist schon etwas Spezielles. Und es ist gut, dass du als Mutter darauf achtest bzw. dich selbst eben kennst.
Du hast auch sofort gehandelt, um Klarheit zu bekommen. Hat der Arzt im Krankenhaus denn schon irgendwas zur Schwangerschaft sagen können, also, z.B. wie weit sie fortgeschritten ist. Weil dich ja gerade das beunruhigt und du dadurch Zeitdruck verspürst. Wurde das mit dem Weinen besser, nachdem du hier geschrieben hattest?
Für heute wünsche ich dir die Kraft, die du brauchst! #liebdrueck Der ganz normale Alltag läuft ja trotzdem weiter. Also, viel Kraft und die Momente, wo du für dich sein kannst und deine Nerven sich regenerieren!

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Ich war letztes Jahr in einem ähnlichen zwispalt. 4,5 Monate nach der Geburt unseres ersten Kindes entdeckte ich dass ich wieder schwanger bin. Tage der Zweifel folgten mit sehr vielen Tränen. Einerseits schloss ich "es" in mein Herz, andererseits stellte ich mir vor bald mit einem Neugeborenen und einem einjährigen da zu stehen. unser erstes Kind hatte mich schon sehr auf die Belastungsprobe gestellt und ich wusste, dass ich das nicht schaffen werde, ohne selbst völlig einzugehen. Noch beim Termin des Abbruchs fühlte ich mich sehr unsicher und eigentlich wollte ich gar nicht dort sein. Ich wusste aber dass ich zu keinem neuen Ergebnis bei meinen Überlegungen kommen würde wenn ich weiter auf Zeit spiele. Jetzt über ein Jahr später weiß ich dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, auch wenn das Thema weiterhin emotional bleibt. Unser Kind ist nun 19 Monate alt und fordert mich Tag und Nacht. Was ich damit sagen möchte ist, dass man womöglich einen Weg einschlägt ohne sich hundert Prozent sicher zu sein. Meistens weiß man es erst hinterher, wenn der Druck nicht mehr so stark ist. Ich denke dass ein drittes Kind einige Veränderungen bringen wird. Ihr werdet euch sicherlich umorganisieren müssen, aber wo ein Wille ist, ist ein Weg. Ich verstehe das Argument vollkommen nicht nochmal von vorne beginnen zu wollen. Folge deinem Bauchgefühl. Ich hoffe, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst.

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Das habe ich nicht ganz verstanden, welches Kind ist nun 19 Monate alt? Hast du das zweite behalten?

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Hallo liebe candela,
ich freue mich, wieder von dir zu lesen und dass es dir jetzt besser geht und nicht so viel Druck da ist.
Hoffentlich hat sich alles gut eingespielt, die work-life-balance. Und überhaupt, weil euer Kind nun größer ist. Und du auch die schönen Seiten genießen kannst. Das ist am Anfang oft noch schwer, wenn man sich erst aneinander gewöhnt, Essens- und Schlafenszeiten noch nicht klar sind. Und das war ja genau die Zeit.
Alles Gute weiterhin für dich und euch zusammen!
Kyra

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Liebe KathrinM,

wie geht es dir heute? Konntest du dich etwas sortieren?
Wenn ihr in Deutschland wohnt, warst du schon bei einer Beratungsstelle?