Morgen Schwangerschaftsabbruch - so unentschlossen!!

Hey ihr lieben,
Ich bin nun fast in der 13. Woche schwanger und habe Morgen, den letzt möglichen Termin zum Abbruch.
Nur bin ich mir seit Anfang an nicht sicher, was ich will.
Ich bin 24 Jahre alt, habe mein Studium abgebrochen und war die letzten Jahre viel auf reisen. Jetzt bereue ich es etwas und wünschte, wenigstens ein Studium beendet zu haben, da ich nicht weiß, wie ich es mit Kind schaffen soll.
Der Vater des Fötus hat sich von Anfang an dagegen ausgesprochen und will nichts damit zu tun haben. Wir haben leider eine sehr toxische Beziehung geführt und ich leide immer noch darunter. Ich bin daher auch kurzfristig wieder zu meiner eigenen Familie gezogen, die mich aber sehr unterstützt. Ich möchte einem Kind eigentlich schon mehr bieten, als ich gerade kann. Ich wünsche mir für mein Kind ein harmonisches Umfeld, einen Vater der zu ihm steht und auch etwas mehr finanzielle Stabilität und vorallem ein Zuhause.
Zudem geht es mir nach der Beziehung Psychisch einfach nicht so gut. Es spricht also ganz schön viel dagegen. Nur eben fällt es mir absolut nicht leicht mich von sieser Schwangerschaft zu trennen. Der Gedanke daran, lässt mich in tausend Tränen ausbrechen.
Ich hatte bereits einen Abtreibung Termin in der 8. Woche, den ich aber ebenso nicht wahrnehmen konnte. Ich bin in letzter Minute wieder aus der Praxis marschiert. Darauf hin dachte ich, mich dafür entschieden zu haben. Aber die Unsicherheit wuchs dann doch wieder und ich zweifelte sehr. Teilweise sehne ich mich dannach, dass es alles einfach nie passiert wäre. Ich bin echt ziemlich hin und her gerissen. Nun sitze ich aber hier, habe Morgen den letzt Möglichen Termin und weine nur noch. Ich habe solche Angst vor einer falschen Entscheidung, in beiden Richtungen. Auch der Gedanke daran, loszulassen, fällt mir unglaublich schwer. Ging es vielleicht jemandem mal ähnlich? Habt ihr vielleicht Gedanken oder Tipps dazu?
Ich verzweifel..
Liebe Grüße an alle da draußen und Dankeschön .

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Hey, ich kann deine Sorgen verstehen.
Ich glaube im inneren hast du dich längst für dein Baby entschieden. Ich war damals in einer ähnlichen Situation.
Ich war 22, habe die Kündigung bekommen und hatte gleichzeitig einen positiven sst in der Hand. Der Vater meines Kindes wollte das Kind unbedingt. Ich eigentlich auch, aber die Voraussetzungen hatten sich eben geändert. Innerhalb weniger Wochen fand ich heraus, dass er mich die ganze Beziehung über betrogen und belogen hatte. Ich trennte mich noch vor der 12. SSW.
Im inneren dachte ich oft an eine Abtreibung. Hab es aber nicht gemacht. Nun saß ich da... Jung, arbeitslos und begleitendes Hartz4. Unser Sohn entwickelte sich nach der Geburt nicht optimal und es stand einige Diagnostik an. ADHS und autistische Züge. Therapien die gesamte Woche ... Über Jahre. An arbeiten war nicht zu denken... Irgendwie hab ich es nach 5 Jahren geschafft,auch wieder an mich zu denken. Habe das Abitur nachgeholt,als er noch in der Kita war und begann ein Studium,als er eingeschult wurde. Mittlerweile ist er bald 16 und macht jetzt die 🏍️ Fahrerlaubnis. Ich erwische mich immer wieder dabei wie ich wehmütig bin, dass er so groß ist. Ich Weine und vermisse ihn tatsächlich jetzt schon, obwohl er ja noch bei uns wohnt.
Was ich dir eigentlich sagen möchte, auch ohne Job aktuell, ist es möglich,ein solides leben sich mit Kind aufzubauen. Es ist nicht einfach, das stimmt. Aber was im Leben ist schön einfach? Ich denke du kannst wenn du willst sehr gestärkt aus der Situation herausgehen. Und du hast deine Eltern die dich unterstützen! Lass sie für dich tolle Eltern und für dein Baby tolle Großeltern sein!
Den Vater habe ich bewusst außen vor gelassen.
Er hat in unserem Leben nie eine nennenswerte Rolle gespielt. Klingt hart, war aber so das beste.
Mittlerweile bin ich 38, absolvierte 2018 erfolgreich mein Studium innerhalb der Regelstudienzeit, habe eine unbefristete Anstellung und bekomme im März unser 3. Kind❤️ noch vor 10 Jahren wäre das alles unvorstellbar für mich gewesen!

Ich glaube ganz fest daran, dass alles in Leben einen Sinn hat. Auch eine toxische Beziehung. Sie führte dir vor Augen, was du in der Zukunft garantiert nicht mehr brauchst. Solche Erlebnisse Formen dich, machen dich stärker, reifer und sorgen dafür, dass du für dein Kind/Kinder/ ein gutes Vorbild bist!
Du schaffst das!

Bearbeitet von hoffnungsvoll84
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Ich bin nicht die TE aber ich wollte dir an dieser Stelle mein Lob und meine Dankbarkeit für deine Antwort aussprechen. Ich sehe Parallelen zu meiner eigenen Lebensgeschichte, daher bin ich grade echt gerührt. Dass eine toxische Partnerschaft einen formen und für den Wachstum der eigenen Persönlichkeit auf eine Weise „nützlich“ sein kann, hast du schön geschrieben und erkannt. Wir (Ich + 2 Kinder, aus 2 unglücklichen Beziehungen) beziehen aktuell auch Transferleistungen, nachdem ich mein Studium aufgegeben habe. Ich bin bemüht, in naher Zukunft einen beruflichen Abschluss zu erlangen, welchen auch immer. Ich sehne mich nach einer „heilen“ Familie, (m)einem Ankerpunkt. Meine Gedanken kreisen auch um die unvorstellbarkeit, dass sich in 10 Jahren alles gefügt hat. Umso schöner sind deine ermutigenden, persönlichen Erfahrungen. Danke.

Und liebe TE, ich bin pro Choice, und wünsche ich dir, dass du mit der Entscheidung, die du für dich fällst, leben kannst. Ich könnte dich in beiden Fällen komplett nachvollziehen. Ich drück dich.

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Hallo,

erstmal will ich dir etwas zu deiner Beziehung und dem Kindsvater sagen. 99 % aller Frauen, die aus einer körperlich oder emotional gewaltätigen Beziehung entkommen fallen in eine Loch - sprich Depression, Ängst, Krankheit...
Du musst das erstmal verarbeiten. Das wirkt noch nach, selbst wenn der Täter nicht mehr in deinem Leben ist.

Zu deiner Schwangerschaft sage ich dir ganz klar, eine überlegte Entscheidung klingt anders. 13.ssw ist schon sehr weit für einen Abbruch, das ist körperlich stark belastend. Du musst wirklich damit leben können- auch noch in 10 Jahren.

Du bereust, dass du dein Studium abgebrochen hast. Warum nimmst du nicht wieder einen neuen Anlauf? Gib dich nicht auf ich weiß nicht wie viele Lügen du dir über dich und deine Möglichkeiten schon anhören musstest.
Was erhoffst du dir denn von einem Abbruch?

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Hey, danke für die Antwort.
Du hast ja recht, es dauert Zeit und Kraft nach so einer Beziehung. Nur macht es mir zusätzlich viel Angst im Bezug auf die Schwangerschaft. Ich fühle mich so entkräftet und habe Angst davor, dass er dann doch irgendwann wieder in mein oder unser Leben tritt. Ich habe auch Angst davor, einem Leben mit Kind einfach nicht gerecht zu werden. Viele erzählen mir wie schwierig alles sein kann, und für mich ist momentan alles schon so schwierig. Daher erhoffe ich mir durch die Abtreibung warscheinlich einfach mehr Zeit für mich auch um zu heilen und das nächste Mal mit weniger Ängsten in eine Schwangerschaft zu gehen. Ich wünschte mir so sehr, ich wäre jetzt bereits an dem Punkt.

Bearbeitet von Anonym_123
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Du hast geschrieben, dass du in den vergangenen Jahren viel gereist bist. Das kostet auch viel Mut den nicht jeder hat.
Wieso bist du damals nicht in die Praxis zum Abbruchs Termin gegagen? Wo war für dich da das JA- ich will und bin bereit mein Baby aufzuziehen. Ich bleibe schwanger.
Was hat dich wieder zweifeln lassen?

Wenn du Angst um deine Sicherheit hast kannst du auch in ein Frauenhaus gehen, dort haben KEINE Männer zutritt.

Du schreibst, dass du in Ruhe heilen willst.
Wenn du jetzt abbrichst wirst du auch davon heilen müssen.
Duch die sich dann abbauenden Hormone kann es durchaus zum Stimmungstief, Akne und Gefühlsausbrüchen kommen.
Über das Risiko von Schmerzen und Blutungen wurdest bestimmt schon aufgeklärt.
Einfach weg gezaubert ist keine SS...

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Ich verstehe deine Situation ich habe auch vor 1 woche einen abbruch durchführen lassen in der 11 SSW.

Aber glaub mir glücklich und Stolz bin ich damit nicht ,ich habe es zwar mittlerweile so aufgenommen und mir geht es wieder besser aber glücklich bin ich damit nicht ich denke sehr oft daran.

Nach der OP bin ich nachhause gefahren und glaub mir mir ging es so s*** danach ich musste so weinen ich habe mir solche vorwürfe gemacht.

Im moment ist es schwer für dich aber später wirst du sehr oft daran denke und es vielleicht bereuen. Entscheide bitte mit deinem Herzen und in den woch ist das baby ja schon so gut wie fertig es muss nur noch wachsen.

Ich möchte dir nichts einreden aber überlege es dir bitte gut es geht um ein leben und vielleicht wenn du es dann bekommst sieht die welt ganz anders aus als im moment.

Alles gute dir.

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Hallo,

du klingst so, als wärst du ein starker Mensch und dass dein Baby bereits einen Platz in deinem Herzen hat.#herzlich
Du hast dich schon einmal dafür entschieden...und jetzt geht es nicht mehr um einen Zellhaufen, sondern um einen kleinen Menschen, der nur noch wachsen muss.

Du schreibst, dass deine Familie dich sehr unterstützt...das ist sehr schön. Du wirst über deine Ex-Beziehung hinwegkommen und deinen Weg gehen...

Du schaffst das!! #herzlich

Ich wünsche dir, dass du dein Baby behälst und in ein paar Jahren sehr froh darüber bist, dich für das Leben deines Kindes entschieden zu haben.

Alles Liebe

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Die anderen haben es eh auch schon geschrieben… du willst dieses Kind bekommen. Du willst keine Abtreibung. Sonst hättest du den vorigen Termin schon wahrgenommen oder längst einen weiteren, wärst nicht einen Tag vor Ende der Frist und würdest nicht jetzt verzweifelt in dieses Forum schreiben.

Wie auch schon gesagt wurde: zurück in die Zeit vor der Schwangerschaft kannst du sowieso nicht mehr. Entweder du bist weiterhin schwanger und dann Mama, oder du hast eine Abtreibung zu verarbeiten, psychisch und körperlich, und das in einem recht späten Stadium.

Ich möchte dich ermutigen, dir Unterstützung zu suchen. Mach dir zB eine Liste von allen Menschen, die dich unterstützen könnten mit dem Kind. Von allem, was du schon gemeistert hast in deinem Leben an schweren Erfahrungen. Suche Kontakt mit Menschen, die dich unterstützen und bitte um Unterstützung (hier zB ein konkretes Angebot von mir: wenn du Fragen zu Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, erstes Jahr mit dem Baby etc hast, kannst du mir gerne schreiben).

Und zum Thema, was du dem Baby bieten kannst: erst einmal hat es dich, als liebevolle Mama. Das ist schon viel. Und mit deiner Familie weitere Verwandte. Einen Papa wird es die erste Zeit nicht vermissen, weil es das nicht anders kennt. Und wie es langfristig sein wird, wer weiß das schon? Vielleicht lernst du später einen netten Mann kennen, der das Kind wie sein eigenes annimmt. Oder der Erzeuger interessiert sich doch noch dafür, reift nach und entwickelt eine gute Beziehung zum Kind (so ist das bei einer Freundin von mir geschehen, nachdem er erst die ersten zwei Lebensjahre nichts von seinem Sohn wissen wollte). Oder du lernst andere Alleinerzieherinnen kennen und ihr unterstützt euch gegenseitig.

Es wird nicht alles leicht sein, schon klar, aber das ist das Leben generell nicht. Und wir wachsen mit unseren Herausforderungen, auch du. Wenn du dich dafür entscheidest, kannst du es schaffen! Und auch ein Studium haben schon viele auch mit Kindern abgeschlossen, da kenne ich einige… vielleicht dauert es etwas länger, aber es geht. Alles Liebe dir!

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Hallo liebes, ich musste schwerenherzens auch Ende Oktober abtreiben und das nur weil meinen Freund das so wichtig war und ich bin dir ehrlich das war die schlimmste Entscheidung meines Lebens. Ich bereue es so sehr, ich wünschte ich hätte anders gehandelt. seit dem vergeht kein Tag wo ich nicht weine oder daran denke.

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Du wirst nicht abtreiben! Du hast dich längst für dein Kind entschieden. Ich spreche da aus Erfahrung, hatte selbst ganze 3 Termine für ne Abtreibung und ganze 3 Mal bin ich schwanger wieder nachhause gegangen.

Denke nicht dass sich bei mir mit dem letzten Termin alle Zweifel gelegt haben und ich mir sicher war die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Im Gegenteil ich habe die komplette Schwangerschaft gezweifelt, ich war ebenfalls alleine und körperlich ging es mir auch nicht gut, zudem kommen noch die Hormone dazu..

Naja was soll ich sagen heute weiß ich dass es die beste Entscheidung meines Lebens war❤

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Ich würde dir gern eine Frage stellen und dich nach deinem ersten Impuls fragen (du musst mir nicht darauf antworten - nur für dich).

Stell dir vor, du gehst morgen in die Praxis und man sagt dir, dass du schon in der 14. Woche bist und leider gerade zu spät gekommen bist.

Wie würdest du dich fühlen? Welche Gedanken hättest du, die vielleicht anders wären als es deine Gedanken jetzt gerade sind? Wärst du erleichtert, weil man dir die Entscheidung abgenommen hat oder am Boden zerstört? Was siehst du, wenn du dich selbst mit etwas Abstand betrachtest?

Es gibt hier kein richtig oder falsch, finde ich. Beide Entscheidungen sind mit sehr viel Mut verbunden und den hast du, da bin ich mir ganz, ganz sicher. Du bist kein schlechter Mensch, wenn du dich gegen den Zwerg entscheidest, dennoch ist es eine sehr konsequenzenreiche Entscheidung. Egal, was du machst, es wird hier kein 100% perfekt geben. Geh in dich und ich habe das Gefühl, dass du dich eigentlich schon entschieden hast...

Alles Liebe!

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Du wohnst aktuell bei deiner Familie? Ermutigen sie dich? Jedenfalls unterstützen sie dich, wenn sie dir vielleicht auch keine Vorgaben machen wollen.
Ich bin sicher, dass du es schaffst!
Die Unsicherheit hat deine Kräfte gekostet. Du hast normalerweise mehr.
Dir wird es ganz anders gehen, wenn du durch diese Zeit durch bist und weißt, wofür du deine Kräfte einsetzen willst. Dann fühlst du dich wieder stärker, weil dein Leben eine klare Richtung hat.

Deine Tränen zeigen dir, wie traurig die Trennung von deinem Kind wäre.
Mit der Zeit wird dir bewusst, wie schön und kostbar ein Kind ist. Das war bisher fast nicht möglich für dich, das zu spüren.
Was könntest du morgen Schönes machen statt dem Termin?
Und wer freut sich mit dir morgen und lässt dich Erleichterung spüren und macht mit dir die ersten Schritte in die neue Lebenszeit oder gibt dir einfach Erholungszeit nach allem, was jetzt war.