Ich bin schwanger von meinem Mitbewohner, er hat überhaupt nicht gut regiert.
Nur kurz zu unserer ganzen Vorgeschichte:
Wir sind mit 18 und 19 zusammen in eine WG gezogen und haben dann auch das ganze Studium über da zusammen gewohnt. In dieser Zeit ist wirklich eine sehr gute Freundschaft entstanden. Weil alles so gut gepasst hat, sind wir nach dem Studium in eine größere WG umgezogen und hier wohnen wir seit gut 3 Jahren. Vor circa einem halben Jahr hat es angefangen, dass wir uns auch körperlich immer näher kamen. Das hat sich jetzt über die Monate so entwickelt, ohne dass wir genau definiert haben, was das zwischen uns ist.
Und jetzt bin ich schwanger.
Ich hab Freitagabends positiv getestet, als er heimkam, saß ich komplett verheult im Wohnzimmer. Er kam direkt zu mir, nahm mich in den Arm und hat gefragt, was passiert ist. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich es herausgebracht habe. Im selben Augenblick hat er mich losgelassen und die Wohnung auf direktem Weg verlassen.
Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugemacht und um ca 4 Uhr in der Früh klopfte es an der Wohnungstür. Er hatte seinen Schlüssel vergessen und stand mit seinem besten Freund sturz betrunken da. (Sein Freund war nüchtern) Noch bevor die Wohnungstür geschlossen war, hat er angefangen, rumzuschreien. Ich habe sein Leben zerstört, er will mich nie wieder sehen und noch ein paar weitere Dinge. Sein Freund hat ihn Gott sei Dank schnell unterbrochen und ihn von mir weggeschickt. Er wusste noch von nichts bescheid, also müsste ich ihn wohl oder übel einweihen. Er hat mich dann zum Schlafen auch mit zu sich genommen. Er meinte da auch schon, dass er das sicher nicht so ernst gemeint hat, das hat mich natürlich null beruhigt und ich habe keine Minute geschlafen.
Aber später am Samstag stand er dann vor der Tür. Wir haben schließlich unter 4 Augen gesprochen. Als erstes hat er sich für sein Verhalten aufrichtig entschuldigt, er meinte auch, dass er weiß, dass sein Verhalten unentschuldbar war und er verstehen kann, wenn ich Zeit brauche. Und dann sagt er noch hinterher, dass er sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen kann und dass es ihn freuen würde, wenn ich das Kind behalte.
Das ist jetzt eine Woche her, wir haben seitdem nicht mehr miteinander gesprochen.
Ich war diese Woche beim Frauenarzt, 7. SSW und soweit alles in Ordnung.
Ich bin mittlerweile auch sicher, dass ich das Baby behalten will, nur bin ich absolut planlos, was ich mit ihm machen soll.
Ich kann seine Reaktionen auch ein Stück weit nachvollziehen, es war/ist ein riesen Schock. Aber die Beleidigungen haben mich wirklich sehr verletzt, zumal zu einer Schwangerschaft immer zwei gehören und es nicht allein meine Verantwortung war.
Ich weiß einfach nicht, wie ich wieder auf ihn zugehen soll und wo das Ganze hinführen wird.
Ich bin schwanger und weiß nicht weiter
Guten Morgen,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 🥰.
Dieses Wunder bleibt vielen Frauen vorenthalten. Du hast Dich dafür entschieden, das Baby zu behalten, was ich toll finde.
Jetzt zu Deiner Situation.
Ich kann absolut verstehen, dass die Reaktion Deines Mitbewohners/Freundes Dich sehr getroffen hat, aber:
häng es nicht ganz so hoch. Den Tipp kann ich Dir nur geben.
Man liest tatsächlich soo oft von solchen und ähnlichen Reaktionen seitens der Männer und ich würde es ganz klar dem Schock zuschreiben.
Klar gehören dazu immer zwei und jede/r, der ein Sexleben hat, sollte sich bewusst sein, dass es zu einer SS kommen kann.
Aber das Eine ist die Theorie, das Andere eben die Praxis.
Und in der sieht es so aus, dass die Männer, in dem Fall Dein Mitbewohner weder vorher gefragt (nicht als Vorwurf verstehen), noch drauf vorbereitet wurde.
Will damit nur sagen, es hat ihn genauso überrascht wie Dich.
Zudem (lese ich raus) seid ihr noch relativ jung. Ich tippe auf Mitte 20?!
Er war in dem Moment überfordert und nicht selten reagieren die Männer so.
Selbst meiner hat vor 8 Jahren, als ich ihm von meiner SS erzählt habe, und zu dem Zeitpunkt waren wir 4 Jahre zusammen und unser Nachwuchs geplant, nicht soo optimal reagiert, wie Frau es sich eben wünscht. Hab ich übrigens auch damals hier gepostet 😅.
Ich verbuche es unter Schock, denn letztendlich ist es tatsächlich eine riesen Veränderung und für mich persönlich ist die Hauptsache, wie er danach reagiert hat.
Er hat sich aufrichtig bei Dir entschuldigt und steht zu Dir und Eurem Kind.
Das sind doch gute Voraussetzungen!
Und wie hier auch schon geraten. Redet miteinander.
Gib Dir die Zeit, seine erste Reaktion zu verdauen und bleibt aber in Kontakt.
Alles Liebe für Euch 3
Liebe Grüße
Malba
Hey!
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Dann würde ich dir raten, euch einfach etwas Zeit zu geben. Du musst dich nicht heute für immer binden, sondern hast noch mindestens die 8 Monate, um dich umzustellen.
Gerade zu Beginn der Schwangerschaft crashen die Hormone rein. Das ist nicht zu unterschätzen.
Schau dir den Kerl an: Neigt er zu aufbrausendem Verhalten, trinkt er oft zu viel und verliert die Kontrolle? Es ist ja lieb, dass er dich zunächst trösten wollte.
Vielleicht könnt ihr noch reden, dass du seine Reaktion verarbeiten kannst.
Du musst dich jetzt noch nicht entscheiden, lass erstmal alles sacken und sortier dich. Such dir ggf eine neue Wohnung und guck dann, was dein Bauchgefühl dir rät.
Liebe Grüße
Schoko
Liebe Lala,
ich will dir auch sehr gerne zu eurem Baby gratulieren, und hoffe, dass ihr in ein paar Jahren einmal herzlich über den Abend der „Bekanntgabe“ lachen könnt. Im Moment ist es überhaupt nicht lustig und ihr seid beide noch wie in einer Schockstarre.
Ich finde, es spricht trotz dem Ausraster sehr für seinen Charakter, dass er sich so bald danach, in dieser Weise entschuldigt hat. Gleichzeitig war das doch eine wunderbare Liebeserklärung an dich und an euer Baby. Ich kann mir vorstellen, dass er sich selbst erst durch dieses Ereignis über seine tieferen Gefühle zu dir bewusst geworden ist.
Kannst du es schaffen, ihm die Worte zu verzeihen, die er unter dem Alkoholeinfluss rausgeplauzt hat? Das war sicher sehr verletzend, keine Frage.
Ihr habt so viele Jahre schon miteinander verbracht und in einer Wohnung gelebt. Und dann kam die Annäherung so schleichend, dass ihr euch gar keine Rechenschaft darüber abgegeben habt, was euch dieses Miteinander bedeutet.
Das gemeinsame Baby verändert mit einem „Kawumm“ jetzt von jetzt auf gleich alles.
Ja, miteinander reden ist wichtig. Trotzdem will ich dir Mut machen, ihm Zeit zu lassen. Lass dich auch nicht verunsichern, wenn ihm nochmal Zweifel kommen.
Du hast dein Baby schon ganz real bei dir. Für ihn ist das trotzdem noch sehr abstrakt und seine Gefühle müssen sich erst einmal mit der neuen Wirklichkeit synchronisieren.
Hast du eine liebe Freundin, mit der du reden kannst? Das könnte dir vielleicht jetzt helfen.
Auf jeden Fall ist hier ein Platz, wo du im Kontakt bleiben kannst, solange du es brauchst.
Früher hat man zu einer Schwangeren gesagt, sie ist „Guter Hoffnung“.
Das wünsche ich dir. Schreib gerne wieder, wie es sich weiterentwickelt.
Ganz liebe Grüße Ulli
"Und dann sagt er noch hinterher, dass er sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen kann und dass es ihn freuen würde, wenn ich das Kind behalte. Das ist jetzt eine Woche her, wir haben seitdem nicht mehr miteinander gesprochen."
Kurz:
Dein Typ redet Bullshit, sorry. Würde er sich sein Leben nicht ohne dich vorstellen können, wäre nicht einfach so eine Woche Funkstille.
oder er hat einfach diesen Schock gebraucht und sich Zeit genommen zu überlegen, wohin denn diese f+ WG-Beziehung führen soll.
das wäre auch nichts Außergewöhnliches und völlig im Rahmen.
Die von ihm schwangere F+ Mitbewohnerin wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen, abzuhauen, nachts sturzbetrunken durch den Hausflur stänkern, verbal ausfällig zu werden, sich erst entschuldigen und dann wieder dicht machen...
das ist alles andere als im Rahmen. Ich finde es eher schrecklich, dass diese Austickereien von Männern immer schön geredet und ihr destruktives, verletzendes Verhalten entschuldigt wird. Mangelnde Fähigkeit zur emotionalen Regulation bei erwachsenen Männern sollte nicht noch romantisiert werden.
Liebe Lala,
das ist natürlich eine sehr beklemmende Situation, in der du bzw. ihr da gerade steckt. Du sagst, dass er, dein Mitbewohner, seit einer Woche nun nicht mehr mit dir spricht, oder dass ihr beide nicht mehr miteinander sprecht.
Wie darf ich mir das vorstellen? Ihr wohnt zusammen, begegnet euch doch auch mal wenn man ins Bad muss, wenn man in der Küche oder im Wohnzimmer ist? Oder gibt es zwar oberflächlichen Kontakt, nur geht es halt nicht in die Tiefe und um eure Situation?
Ich möchte deine Situation weder romantisieren, wie das hier mal wieder schon einige tun, noch deinen Mitbewohner/Partner/Vater deines Babys vorschnell als kompletten Ar*** bezeichnen.
Ich finde, dass es sehr armselig ist, wie er mit dir umgegangen ist und es immer noch tut.
Um dennoch mal im Zweifel für den Angeklagten zu sprechen: Vielleicht weiß er einfach immer noch nicht, wie er mit der Situation umgehen soll, es ist ihm peinlich was vorgefallen ist, und er weiß nicht wie er auf dich zugehen soll?
Hat er dich eigentlich nur angeschrien in jener Nacht, oder war er auch gewalttätig?
Es muss schon sehr heftig gewesen sein, wenn sein bester Freund dich lieber mal mit zu sich nimmt damit dein Mitbewohner ausnüchtern kann. Für respektloses, gewalttätiges Verhalten, und dann auch noch unter derart starkem Alkoholeinfluss, habe ich grundsätzlich 0,0 Toleranz und sollte es so gewesen sein wie ich es mir gerade vorstelle, würde ich mir an deiner Stelle nicht zu viel vom Mitbewohner erwarten und lieber überlegen, wie ich selbst weiter machen könnte.
Siehst du dich in der Lage, notfalls das Kind auch alleine großzuziehen? Ich würde mich an deiner Stelle bei ProFamilia und/oder anderen Beratungsstellen informieren, welche Hilfen ich bekommen kann, und wo ich Unterstützung bekomme und erst mal alle Dinge für mich selbst ordnen. Dann hat du eine Richtung, die du einschlagen kannst und bist unabhängig von seiner (An-)Teilnahme.
Falls es weniger heftig war als ich es mir jetzt grade ausmale und zutrifft, was ich vermute, dass er einfach nicht weiß, was er machen und sagen soll: Mach du doch den ersten Schritt. Du musst es ja nicht persönlich machen, nur weil ihr zusammen wohnt. Schreib ihm eine Nachricht, einen Brief, o.ä. indem du ihm genau sagst was du empfindest:"Die Beleidigungen haben mich wirklich sehr verletzt, zumal zu einer Schwangerschaft immer zwei gehören und es nicht allein meine Verantwortung war." Du kannst ihm auch sagen, dass du beim Arzt warst und es gut aussieht, und du dazu tendierst das Kind zu behalten.
Daraufhin würde ich mal warten, welche Reaktion von ihm kommt.
Du sagst, du weißt nicht genau, was du mit ihm machen sollst. Was würdest du dir denn für eine Reaktion von ihm wünschen? Hast du Gefühle für diesen Mann? Welche Reaktion von ihm hätte dir gut getan und geholfen? Vielleicht kannst du mit ihm ein klärendes Gespräch führen und ihm sagen wie du dich fühlst, gleichzeitig aber auch, was du dir erwartest und dann siehst du, ob er gleich empfindet und freiwillig dir das auch gerne geben möchte, oder ob er sich weiterhin schwer tut.
Halt uns gerne auf dem Laufenden wenn du möchtest.
Alles Gute!
Hallo du Liebe,
jetzt ist das Wochenende rum. Vielleicht hat jeder sein Ding gemacht, oder ihr hattet nochmal Zeit zum Reden.
Wie geht es dir inzwischen? Hat dir von den Beiträgen hier etwas weitergeholfen? Ich würde mich freuen wenn du wieder schreibst.
Ganz liebe Grüße und weiterhin Geduld wünsche ich dir!
Ulli
Ich schau immer mal, ob du geschrieben hast.
Morgen feiern Tausende Papas den Vatertag. Über die Art und Weise wie das gefeiert wird, kann man sicher geteilter Meinung sein, aber vielleicht ist es für dich eine Möglichkeit für ein kleines Aufmunterungssignal, falls zwischen euch immernoch Funkstille herrscht?
Hallo, ich wollte mal nachfragen, wie sich die Situation zwischen euch ergeben hat - konntet ihr eure Differenzen beilegen?
Liebe Grüße und ich hoffe, es geht dir gut!