Schwangerschaft - er drängt zur Abtreibung

Ich habe ihm von der Schwangerschaft erzählt und er meinte ,,wie konnte das passieren" usw. Er hat besser reagiert als ich dachte: hat mich nicht angeschrien, sondern meinte auch das es seine Schuld ist.

Er ist aber auch schnell zu dem Thema gekommen wie eine Abtreibung abläuft und er ist direkt davon ausgegangen das ich das Problem beseitige.

Ich hab versucht ihm zu erklären das ich nicht weiß ob ich das zu 100% kann. Ein Kind würde 0 passen und bin immer diejenige die gesagt hat wenn mir das mal passieren würde würde ich es sofort abtreiben. Ich möchte zu 100% nicht schwanger sein! Aber ich habe auch Angst davor es Abzutreiben, weil es lebt und in meinem Bauch ist - so habe ich es ihm versucht zu erklären

Eine Sache die ich ihm nicht gesagt hab: ich weiß nicht ob es an meinen Hormonen liegt, aber irgendwie hab ich das Gefühl das es jetzt zu mir gehört und es würd mich fertig machen es wegzumachen, obwohl es kein Platz hat in meinem Leben zurzeit.

1

Hallo Jina,

Oft sagt man Dinge und wenn es dazu kommt sieht man es doch anders.
Ich hab gesagt ich würde mich nie scheiden lassen und naja rate mal.....

Schwanger sein stellt dein Leben , Gedanken und Gefühle auf den Kopf....und auch Frauen die Kinderwunsch haben wirft es manchmal aus der Bahn bringen.

Die Entscheidung das Kind zu behalten oder abzutreiben ist eine sehr schwere Entscheidung und kann sogar traunatisch sein.

Was ist denn mit der Idee eine Schwangerschaftskonfliktberatung zu besuchen.

Lg

2

Wie alt seid ihr denn? Seid ihr in einer Beziehung? Warum würde ein Baby jetzt gerade nicht passen?

Sowas ist natürlich eine schwierige Entscheidung. Warst du schon beim Arzt? Vielleicht hilft dir das ja in die ein oder andere Richtung.
Lass dich auf gar keinen Fall zu irgendetwas drängen, das du nicht selbst willst - darunter leidet man mitunter ein Leben lang.

3

„es würd mich fertig machen es wegzumachen…“

Ich empfehle dir auf keinen Fall etwas zu überstürzen oder dich zu etwas drängen zu lassen. Das könnte wirklich Folgen für
Dich und deine Psyche für dein restliches Leben haben.
Alles gute 🍀

4

Also ich würde seine Worte erstmal nicht als Endgültig abstempeln. Wie bereits gesagt wurde, manchmal sagt man Dinge, die man mit etwas Bedenkzeit dann doch anders sieht.

Was die Abtreibung betrifft, solltest du dir hier schon sicher sein. Auch hier wurde dir bereits gesagt dass das schwere Auswirkungen auf deine Psyche haben kann. Mehr als man sich erstmals vorstellen kann.

Mal ein ganz anderer Ansatz; Wenn du bei der Einstellung bleibst das du es nicht abtreiben kannst weil es lebt, aber das Kind ebenso wenig behalten kannst, dann wäre Adoption noch eine Option.
Viele werden sich jetzt erschrecken, eventuell auch du. Aber es gibt viele Kinderlose Menschen die sehr sehr gerne ein Kind hätten. Ich kenne da sogar welche.. Sie können leider keine Kinder bekommen, eine schwere Last mit der sie leben.
Es gibt immer irgendwo ein Paar das gerne das ganze Programm, von Anfang an, hätte.
Und diese Option nenne ich dir als ehemaliges Heimkind.

Am schönsten wäre es natürlich wenn du dein Kind selbst behalten möchtest. Ich kann mir vorstellen dass das erstmal Angsteinflößend sein kann und es wird auch tatsächlich kein Zuckerschlecken werden, aber man kann sowas bewältigen. Auch in deinem Alter (20 Jahre alt bist du, oder?)

Es gibt prinzipiell 3 Möglichkeiten:
Behalten
Adoption
Abtreibung
Um es mal kurz und knapp auf zu listen.

Mach dir deine Gedanken, überlege lange und gut, denn diese Entscheidung wird dich dein Leben lang begleiten.

Viel Erfolg dabei die für dich richtige Lösung zu finden!

(Mir ist gerade noch eingefallen, vielleicht hilft dir das bei der Suche nach einer Lösung; Frage dich ob du irgendwann mal Kinder haben möchtest. Denn falls ja, wird dich eine Abtreibung oder Freigabe zur Adoption, mit großer Sicherheit für immer verfolgen)

Bearbeitet von banani23
6

Ich lege dir ans Herz aus der Bubble auszubrechen, offen zu sein für wissenschaftliche Betrachtungsweisen und dich vielleicht mal mit solchen zusammenfassenden Untersuchungen zu beschäftigen https://www.bundestag.de/resource/blob/648844/8b9810db6aecd81f7e62d2adb0366a64/WD-9-012-19-pdf-data.pdf

Ich fasse für dich zusammen; es gibt kein erwiesenes, signifikant höheres Risiko, dass Frauen, die einen Abbruch durchführen lassen, später schwere psychische Erkrankungen erleiden.
Mein persönliches Empfinden: ich würde niemals diese 9.5 Höllenmonate mit Hormonchaos, gesundheitlichen Problemen und Geburt durchmachen wollen, um dann ein Kind abzugeben und zur Adoption freizugeben. Ich weiss nicht, warum man das immer Frauen vorschlägt, die sich überlegen abzutreiben. Auch Folgeschäden können gravierend sein, ich hätte fast einen Leberschaden, weil ich wahrscheinlich durch die SS und die Hormone Gallensteine entwickelt habe.

Edit: Liebe TE, alles Gute und viel Kraft für deine Entscheidungsfindung! Lass dich unbedingt beraten und nimm dir die Zeit, die du brauchst.

Bearbeitet von Anonym1284940
8

Danke ! Finde den Vorschlag auch total absurd.

weitere Kommentare laden
5

Ich sehe es jetzt mal rational und versuche mal andere Aspekte zu beleuchten.

Es ist natürlich dein Körper und deine Entscheidung.
Viele schreiben hier ja "ah vielleicht überlegt er es sich nach einer Bedenkzeit anders". Ich habe jetzt allerdings im Freundeskreis schon die Erfahrung gemacht dass manche Väter das Kind zwar dann schon geliebt haben, sich aber nicht darum kümmern wollten oder nur sehr wenig. Ein Paar hat sich dann getrennt, er hat gemeint er möchte dieses Leben, also Familienleben, einfach nicht so führen.
Du musst dir also schon bewusst werden, dass die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass du da alleine durch musst. Vielleicht ist das auch o.k für dich und ich hoffe du hast Unterstützung durch deine Familie. Es wäre aber naiv zu glauben " es wird schon und er ändert seine Meinung "

Bearbeitet von Inaktiv
9

Ich persönlich finde es kommt drauf an, was du damit meinst das es gerade gar nicht passt. Wenn du jetzt komplett unter katastrophalen Bedingungen lebst z.B. obdachlos, hoch verschuldet, psychisch krank etc. würde ich wahrscheinlich vor Respekt der Zukunft des Kindes abtreiben. Wenn es jetzt aber nur "Kleinigkeiten" sind und du dem Kind eine normale Umgebung und ein normales Leben schenken kannst dann ist es natürlich etwas anderes.

12

Liebe Jina, ich war in deiner Haut mit 23. Mein Partner redete direkt über Abtreibung. Meine Mutter auch. Ich hatte keinen emotionalen Halt und habe mich aufgrund von Studium und noch zu Hause leben für eine Abtreibung entschieden.
Diese Entscheidung hatte weitreichende Konsequenzen. Ich habe emotional sehr zu kämpfen gehabt und viel geweint (Depression, panikattacken etc).
Ich hoffe dir gehts bald besser und du kannst für dich alleine entscheiden 😊

13

Dann bin ich mal dein passendes Gegenstück. :)

Ich wurde schwanger mit 31. Meine Eltern waren neutral, mein Freund war neutral, Tendenz pro Baby, aber unterstützend und verständnisvoll, egal welche Entscheidung ich getroffen hätte. Ich hatte also emotionalen Halt und Support von allen Seiten.

Letztendlich ist es die Entscheidung der Frau, welche das potentielle Baby in sich trägt.

Ich habe mich nach intensivster Recherche und entsprechender Bedenkzeit für die Abtreibung entschieden.

Ich hatte weder vor, während, noch nach meiner Abtreibung psychische oder traumatische Folgen.

Die Abtreibung hat mich psychisch nicht belastet.

Als ich den "körperlichen Teil" überstanden habe, war ich erleichtert und glücklich.

Ich war mir zu jedem Zeitpunkt bewusst, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Bis heute habe ich diese Entscheidung keine Sekunde angezweifelt oder bereut.

So kann es also auch ablaufen.

14

"Ich war mir zu jedem Zeitpunkt bewusst, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe."

"aber irgendwie hab ich das Gefühl das es jetzt zu mir gehört und es würd mich fertig machen es wegzumachen"

Genau da liegt der Unterschied. Wenn du voll und ganz hinter deiner Entscheidung stehst, ist es komplett anders, als wenn du haderst und/ oder das Kind eigentlich behalten möchtest.

LG

weiteren Kommentar laden
16

Heyy ! Erstmal fühl dich ganz dolle gedrückt…
Ich weis genau wie du dich fühlst, ich habe auch immer gesagt wenn was passiert werde ich es nicht behalten und konnte mir Kinder aktuell überhaupt nicht vorstellen.
Als ich plötzlich den positiven schwangerschaftstest in der Hand hielt und den ersten Schock nach 1-2 Stunden überwunden hatte, hat sich meine Einstellung dazu irgendwie total verändert. Irgendwie ist es ja nun doch mein Baby, mein Wunder und gehörte irgendwie zu mir. Mein Freund war absolut nicht begeistert und wollte unbedingt dass ich es abtreiben lasse und versuchte mich dazu zu drängen. Er ist paar Tage zu seiner Mutter „abgehauen“. Letztendlich war er einfach genauso schockiert wie ich und musste das Ganze erst einmal verdauen. Je mehr positiven Zuspruch er von Freunden und Familien bekam desto mehr hat er sich an das kleine gewöhnt. Beim ersten FA Termin wo man was sehen konnte war er dabei und es hat sich sofort ein Schalter ungelegt. Wir freuen uns beide so unendlich doll auf das kleine und sind über glücklich!

Was ich dir damit sagen möchte, vielleicht sind das bei dir einfach schon deine Muttergefühle. Es ist dein Baby was in deinem Körper ist, welches du schon jetzt versorgst und was von dir lebt. Ich kann absolut verstehen wie du dich fühlst und dass es dich total verwirren mag dass du irgendwie Angst hast es abzutreiben.
Nimm dir die Zeit um es zu verarbeiten und treffe deine Entscheidung unabhängig von dem was der kindsvater sagt, denn es ist dein Körper um den es letztendlich geht.
Lass auch ihm erstmal die Zeit das zu verdauen, je nachdem wie du dich entscheidest ist er später vielleicht auch bereit mit dir zusammen zum Frauenarzt zu gehen, dann sieht er auch euer kleines Wunder!

Und ganz wichtig - ganz egal wie du dich entscheidest, es ist die richtige Entscheidung! Das sagte meine Frauenärztin auch zu mir :)

Ich wünsche dir alles alles gute und hoffe sehr dass sich bei dir schnell alles beruhigt🍀

17

Das ist wirklich schön, dass es bei euch so gelaufen ist ❤ !

Es kann immer positiv laufen. Es ist aber eben nicht garantiert.

In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Fall, wo der Vater bei seiner Meinung blieb und mit dem Kind auch absolut nichts zu tun haben will. Die Kleine ist mittlerweile 7 und geht zum Kinderpsychologen. Wobei das sicher auch an der Mama liegt, die dem Vater seine Entscheidung bis heute leider nicht verzeihen kann.

Was ich damit sagen will: Als Frau, die sich gegen den Willen des Vaters fürs Kind entscheidet, muss man sich im Klaren darüber sein, dass er eventuell wirklich bei seiner Meinung bleibt und man das Kind allein aufzieht.
Unterhaltspflichtig wird er auf jeden Fall, zum Umgang wird ihn aber kein deutsches Gericht zwingen, wenn er das Kind ablehnt.

Das ist dann zu akzeptieren und das Kind vom negativen Gefühle abzuschirmen, sodass es möglichst nicht so läuft, wie in dem Fall aus meinem Umfeld.

19

Leider kann es auch so laufen, da hast du recht. Es wird dennoch Menschen geben, sei es die Familie oder gute freunde, die einen unterstützen und den Rücken stärken.
Natürlich wär es viel schöner wenn der Kindsvater sich letztendlich auch über sein Baby freut, aber wie du schon sagst kann man ihn nicht zwingen.
Ich find man sollte sich dennoch unabhängig von dem entscheiden. Als ich anfangs in der Situation war hatte ich Angst mein Freund würde sich niemals damit abfinden, bzw könnte niemals irgendwie die nötige Bindung zu unserem Baby aufbauen. Ich hätte es dennoch kriegen wollen, da ich glaube dass ich es nicht verkraftet hätte und ihm auch nicht verziehen hätte wenn ich mich seinetwegen dagegen entschieden hätte. Die Beziehung wäre letztendlich gelaufen gewesen. Umso glücklicher bin ich nun aber dass er sich doch beruhigt hat und mich mittlerweile übertrieben beschützen möchte damit mir und dem Kind nichts passiert😂 sei es beim Fahrradfahrer an der Straßenseite fahren oder was ich essen darf und was nicht.
Ich drücke ihr die Daumen dass sich alles zum positiven wendet, sei es nun mit oder ohne dem Papa.

18

Ich erzähle dir meine Geschichte.

Ich war 17, im ersten Ausbildungsjahr, schwanger.
Mein Freund hat mich gedrängt anzutreiben.
Meine Mutter war keine große Hilfe, also habe ich mich hindrängen lassen.
Abtreibung vornehmen lassen.
Mein Freund hat sich gleich danach getrennt per SMS.
Ich habe richtig fett Depressionen bekommen weil ich das Baby eigentlich wollte.
Bei jedem Schluck Alkohol, haben sich die Gefühle verstärkt. Ich habe viel geweint.
In meiner neuen Beziehung danach, habe ich es heimlich drauf ankommen lassen l.
Nicht die feine Art, aber diese Schwangerschaft musste für mich sein, um die Leere aufzufüllen.

Er wollte auch dass ich abtreiben. Habe ihm den dicken Finger gezeigt. Da er wusste was ich vorher durchgemacht habe.
Ich war 19 und im 2./3. Ausbildungsjahr.
Habe kurz Mutterschutz mitgemacht, meine Ausbildung mit Leistungsklasse durchschnitt 1,8 beendet. Trotz aller Umstände!

Es gibt nichts was ich bereue. Meine Tochter wird dieses Jahr 16. Und glaube mir, ich denke immer daran wie alt das andere Baby jetzt wäre.

Hör auf dein Herz und deinen Bauch!
❤️