Wie sagen?

Ich und mein Freund - beide Mitte 30 - haben ein 2.5 jähriges Kind.

Unsere Partnerschaft steckt in den Miesen, da unsere Vorstellungen (Hochzeit, zweites Kind) so weit auseinandergehen. Er meinte noch wenn ein zweites Kind „Bedingung“ sei, können wir uns gleich trennen, das will er nicht (immer andere Begründungen).

Beim Kind Nr 1 passierte es auch nur auf meinen „Druck“ hin, da wir klare „Abmachungen“ hatten, wann wir das Kind geplant hatten. Auch hier wollte er sich anfangs drücken. Früher war auch klar wir wollen zwei Kinder, aber auch davon will er nichts mehr wissen.


Nunja, unser erstes Kind entstand nach langer Kinderwunschbehandlung, auch die Gynäkologin meinte dass in meinem Falle Pille und Co nicht von Nöten seien, da es ja Ewigkeiten sogar mit Kinderwunschbehandlung nicht klappte, sondern erst beim x-ten Versuch.

Wir praktizieren seit Monaten Coitus Interruptus und nun ja: vorgestern positiv getestet.

Weiß jetzt gar nicht wie ich es ihm sagen soll. War vor Jahren schonmal ungeplant schwanger (FG), und sein Verhalten war die Hölle, wollte das Kind um keinen Preis. Wieso ich trotzdem geblieben bin? Dürfte an einem Muster meiner Kindheit liegen welches ich professionell aufarbeite.

Ich freue mich natürlich unfassbar und die Frage ob behalten oder nicht stellt sich absolut nicht - das Kind ist für mich absolut erwünscht. Finanziell geht es mir alleine auch gut. Also die Rahmenbedingungen bis auf Partnerschaft sind alle super.

Brauche einfach ein paar aufbauende Worte und eine Idee wie ichs ihm sage.

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Ich möchte dich erst einmal herzlich zu deiner - wenn auch ungeplanten - Schwangerschaft - beglückwünschen. Auch unser Sohn war ein Überraschungsei, nachdem meine Frau in jungen Jahren eine Eileiterschwangerschaft hatte und die Ärzte ihr sagten, sie könne auf natürlichem Weg keine Kinder mehr bekommen.

Du steckst in einem inneren Widerstreit, weil du dich selbst auf das Kind freust, aber deine Partnerschaft "in den Miesen steckt", was du auch professionell aufarbeiten würdest. Wie du schreibst, will dein Freund eigentlich keine Kinder, du bist aber bisher bei ihm geblieben wegen gewisser "Muster" bzw. Programmierungen aus deiner Kindheit - hier höre ich den Therapeuten denken.

Mir scheint es, als ob du in einem recht ungesunden emotionalen Abhängigkeitsverhältnis zu deinem Freund stehst, da euch Welten trennen im Hinsicht auf die Erwartungen an eine intakte Partnerschaft und Familie.
Nach meiner Erfahrung führen solche Abhängigkeitsverhältnisse entweder zu einem sich vertiefenden Unglücklichsein zumindest des abhängigen Partners oder die Beziehung gerät irgendwann in eine explosive Phase, als Zünder reichen dann eigentlich belanglose Kleinigkeiten aus.

Das Akzeptieren ist eine Eigenschaft, die jeder langjährig verheiratete Mensch mühsam lernen muss, eine gewisse latente zeitweise Unzufriedenheit, wenn man mal wieder gefühlt zuviel schlucken musste, was man auf Erwartungen des Partners zurückführt, halte ich angesichts meiner Eheerfahrung für normal.

Diese fragile und schlecht zu definierende Grenze des Akzeptierens und Hinnehmens scheint mir nach deiner Schilderung aber möglicherweise überschritten zu sein. Die Unzufriedenheit und das "Grummeln" über den Partner sollte nur zeitweise da sein. Wenn dieses Gefühl sich verfestigt und zu einer Grundstimmung in deinem Leben wird, dann solltest du versuchen, dich selbst offen und ehrlich zu fragen, ob und welche Perspektiven du für dich in oder außerhalb dieser Partnerschaft siehst.

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Hey!

Puh, die Situation ist vertrackt. Aber von "Kind anhängen" kann ja nicht die Rede sein und bei CI ist er der aktive, ausführende Part.

Hast du denn für dich klar, wie es für euch weiter geht? Wenn er von einer Abtreibung redet oder die Beziehung in Frage stellt?

Ich würde ihm einfach den Test hinlegen. Oder vielleicht erstmal abwarten und gucken, ob das Baby bleibt.

Liebe Grüße
Schoko

Herzlichen Glückwunsch!

Bearbeitet von schokofrosch
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Er wird eher so argumentieren dass ich ihm das „Leben zerstören könnte wenn ich wollte“ mit zwei Kindern (finanziell gesehn), obwohl er wirklich sehr gut verdient und das natürlich bullshit ist und absolut NICHT meine Intention wäre.

Die Beziehung stellt er quasi immer in Frage, da wir scheinbar auf zwei verschiedenen Planeten wohnen. Ich oft wütend weil er die selbstverständlichsten Sachen nicht erledigt, null emotionaler Rückhalt ist usw.

Meine Angst ist eher er unterstellt mir dass es nicht von ihm ist, weil er recht auf die Methode vetraut - sonst hätte er das nie getan. (Natürlich absoluter blödsinn).

Die 8 ssw abzuwarten war auch meine idee, ab da sinkt das Risiko rapide. Und wenn ich das mit ihm hinbekomme dann verbau ich mir nicht automatisch die chance auf das zweite, weil stand jetzt würde er nach dem vorfall garantiert eine vasektomie machen lassen. Fühle mich nur schlecht so berechnend zu agieren, dass bin eigentlich gar nicht ich.

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Wenn du mit so einer Reaktion rechnen musst, dass du sein Leben mit dem Baby zerstörst und er dir sogar Untreue unterstellen würde- dann würde ich wirklich erstmal abwarten und für mich überlegen, was ich möchte. Das Baby ist für dich schon gesetzt- aber wie soll es mit ihm weitergehen? Ihr seid nicht mehr so glücklich und wenn er nun so reagiert, ist die Beziehung eh durch, oder?

Auch wenn er die Methode "sicher" findet- was hält ihn davon ab mal zu googlen?

Ich schätze ja, ich würde abwarten. Falls du es verlierst, wäre das unnötiger Stress.

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Würde (wenn du das kannst) fürs erste nichts sagen und das selber Verarbeiten und zum Frauenarzt gehen.

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Kurzes update: Es gab zuerst einen Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft. Er war richtig außer sich als ich erfahren habe, dass es doch keine sei. „NATÜRLICH“ würde er sich eine Eileiterschwangerschaft mehr wünschen, er wolle kein zweites Kind. Dann die Frage ob ich denn keine Abbruchpille nehmen könnte.

Kurz danach meinte er: na gut, aber dafür kommt der Hund (mein Hund) weg? Ich antwortete nach dem Prinzip „blöde Frage blöde Antwort“, natürlich, sofort in 12 Wochen.

- jeder der mich kennt weiß genau dass ich meinen Hund oder generell ein Tier für welches ich Verantwortung übernehmen habe unter keinen Umständen hergeben würde -

Als ihm dass klar geworden ist, hat er seine Sachen gepackt und ist ausgezogen. Er kommt nur zurück wenn der Hund weg ist, sein Verhalten ist nur die Konsequenz auf ein „Agreement“ - er habe es ja von Anfang an gesagt wenn der Hund nicht wegkommt haut er ab, da ist in Leben mit 2 Kindern und Hund nicht zumutbar sei.

Obendrein hat er mir noch gedroht das falls ich mehr Alimente verlange als ich vor 1,2 Jahren in einem Gespräch als angemessen betrachtet habe, dann hätte er einen neuen „Lebensinhalt“.

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Was ein Glück, dass du ihn "los bist". Bescheuerter kann sich ein erwachsener Mann wohl kaum verhalten. Allein auf die verschiedenen Ideen von "Deals" zu kommen und die Vorstellung zu haben, man habe das Recht Bedingungen zu stellen, statt es gemeinsam zu besprechen.

Mit dem hättest du in einem gemeinsamen Alltag vermutlich nicht viel Spaß, sondern noch mehr Stress, als wenn du von Anfang an es mehr oder weniger alleine wuppst.

Trotzdem tut es mir leid, dass er dir keine Stütze ist. Hast du andere Menschen, die für dich da sind und auch mal die Große (oder später das Kleine) nehmen könnten?

Du wirkst sehr klar in deiner Entscheidung. Ich wünsche dir eine absolut "langweilige" Schwangerschaft! 😊