Wie kann ich damit umgehen?

Ich bin ungeplant schwanger geworden. Mein Partner und ich haben seid 5 Jahren on off. Ich bin ohne Vater aufgewachsen.
Als wir es erfahren haben haben wir darüber geredet und uns einvernehmlich dazu entschieden das Kind nicht zu bekommen. Allerdings ist bei mir ein Kinder Wunsch da und ich tue mich sehr schwer, schwanke die ganze Zeit hin und her, bekommen oder nicht. Der Termin steht fest, er ist morgen um zehn Uhr.

Mein Partner möchte kein Kind, eben wegen dieser 5 Jahre on off. und er sieht nicht das er es auch ändern kann. Er hat große commitment Probleme und ihm ist jetzt aufgefallen das er das alles nicht tragen kann weder comitmend zu mir oder dem kind. Ich kann das alles verstehen aber trifft mich schon hart.

Demnach ist jetzt das aus für unsere beziehung vorprogrammiert.

Ich möchte kein Kind in die Welt begleiten welches ohne Vater aufwächst, weil ich davon schwere Folgen immer noch trage und es kein leichtes Leben für mich ist und war.. Ich möchte ein Kind aber nur wenn der Vater das auch möchte, ist das verständlich? Denn ich hab das Gefühl das ist nicht verständlich....

Jetzt hab ich es meine mutter erzählt und was ich nicht wusste ist, das sie komplett gegen Abbruch ist. Und jetzt hat sie versucht mir klar zu machen das Leben über alles steht. Und ich mich nich beeinflussen lassen soll von meinem Partner und ich selbst entscheiden soll, denn ich trage das Kind ja aus und der Mann hat da ja nichts zu sagen. (Was ich auch nicht so empfinde, ich kann ja nicht einfach gegen den Willen meines partners entscheiden das er Vater wird. Und ihn dazu verpflichten sich darum zu kümmern. Das finde ich nicht richtig..)

Und das sie nicht verstehen kann wieso ich abbrechen will, weil ich eine gute Mutter sein werde und das Kind geliebt wird,und vllt kommt ein neuer Partner der das Kind will. Oder mein Partner wird in die Rolle rein wachsen. Oder ich habe Familien Hilfe, wohlgemerkt sie wohnen alle 500km weg und meine Mutter ist nicht die Oma die alle paar Tage oder Wochen die Kinder zu sich nimmt. Das sehe ich bei meiner Schwester. Ich hab ihr so oft gesagt, daß ich kein Kind ohne Vater auf dieser Welt begleiten will, eben weil ich es nicht fair für das Kind finde, es wird psychische leiden tragen. Aber sie versteht das einfach nicht.

Selbst meine Schwester die Kinder liebt selbst drei hat gegen Abbruch ist hat neutral reagiert und mir geholfen eine Lösung für mich zu finden mit der ich zurecht komme. Aber meine ma beharrt auf ihren Werten und Glaubens denken.

Ich tue mich sehr schwer mit der Reaktion und den Eingriff eigentlich in meine Entscheidung umzugehen.
Habt ihr Tipps?

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Wenn du nur den geringsten Zweifel hast schieb den Termin um Dir sicher zu werden.

Ich bin auch ohne Vater groß geworden und danke meiner Mama für mein Leben. Ich hab ihn nicht vermisst, mein Opa hat da viel aufgefangen.

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Hallo Liebes
Ich bin auch ohne Vater aufgewachsen, weil er Alkohol abhängig ist und mich als Baby misshandelt hat. Einen Vater habe ich nie vermisst, weil ich es halt nie kannte. Bei meinen Kindern ist es jetzt auch total anders. Beide haben ihren Papa, also mein Mann kst der Vater von den Zwei Mäusen. Sofern ich das richtig verstehe, dann zweifelst du ob eine Abtreibung richtig ist ? Was sagt denn dein Gefühl, möchtest du das Kind eigentlich doch?
Bist du komplett gegen das Kind ?
Eine Abreibung ist immer eine schwere Entscheidung, mit der man auch sein Leben lang leben muss.
Von Mutter zu Mutter kann ich dir nur sagen, dass es alleine definitiv machbar ist, klar es wird schwer aber es ist definitiv machbar.
Mein Rat an dich -> Gehe in dich und höre auf deine innere Stimme , was diese zu dir sagt und dann entscheidest du, egal ob deine Mama nun für oder gegen eine Abtreibung ist.
Denk dran, du musst mit der Entscheidung leben egal wie sie ausfällt.

Nochmal zu dem ohne Vater aufwachsen, der Papa meines Mannes ist verstorben als er 13 war also vor 20 Jahren. Selbst wenn dein späteres Kind einen Papa hat, hast du keine Garantie, dass dieser für ewig bleibt. Ich verstehe dich bei deinen Ängsten kann aber aus meiner Erfahrung sagen, dass viele die ich kenne ,die ohne Papa aufgewachsen sind, das so ähnlich sehen wie ich -> Den Typen kenne ich nicht also vermisse ich ihn nicht.


Ich wünsche dir, dass du für dich die richtigen Entscheidung triffst

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Ich finde die Reaktion deiner Mutter fast schon amüsant, wenn sie nicht so daneben wäre. Sie sagt, dass du dich nicht beeinflussen lassen sollst, beeinflusst dich aber aufs Übelste.

Du findest es nicht richtig, gegen den Willen deines Partners zu entscheiden, dass er Vater wird. Das ist lobenswert.

Du findest es nicht richtig, ihn dazu zu verpflichten, sich darum zu kümmern. Das kannst du auch nicht, unabhängig davon, wie du es findest. Entscheidet er sich, sich nicht um das Kind zu kümmern, kannst du nichts machen. Klar, zahlen muss er, aber drum kümmern... muss er sich eben nicht.

Wie kannst du damit umgehen?

Option A: Du bekommst das Kind, ziehst es alleine groß und verpflichtest deinen Partner (Ex-Partner?) nicht emotional, da er glasklar kommuniziert, dass er es nicht möchte. Wie gesagt, finanziell unterstützen muss er.

Option B: Du bekommst das Kind nicht. Augenscheinlich ist auch in diesem Fall die Beziehung beendet (was dir, nimm es mir nicht böse, vielleicht ganz gut tut. 5 Jahre on/off... Warum?)

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Hi Liebes,

Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, ich selbst habe vor 10 Jahren so eine Entscheidung getroffen. Er war nur eine Bettgeschichte und hat mir erzählt, dass seine Freundin schwanger ist. In dem Moment, als er es erzählt hat, ist mir aufgefallen, dass ich überfällig war und prompt, hatte ich einen positiven Test in der Hand. Für mich, absolut untragbare Umstände und es hätte letztlich in 2 alleinerziehenden Müttern und quasi 3 Singles geendet, von seinem finanziellen Ruin ganz zu schweigen. Das war nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es fiel mir damals nicht schwer, die Entscheidung für einen Abbruch zu treffen, für mich war es eindeutig und ausser meiner besten Freundin, von der ich wusste, dass sie meine Entscheidung respektieren wird, weiss bis heute niemand davon, vor allem er nicht. Ich kann mit dieser Entscheidung jeden Tag leben und habe meinen Schritt nie bereut.

Hat dich die Reaktion deiner Ma wirklich überrascht? Es wird wohl einen tieferen Grund gehabt haben, dass du es ausgerechnet ihr erzählt hast. Wenn du es in der Familie erzählst, ist es viel realer. Vielleicht wollte dein Unterbewusstsein dich schützen, vielleicht war diese Perspektive wichtig, auch wenn sie dich augenscheinlich überrascht hat.

Natürlich kennen wir hier deine näheren Umstände nicht. Was würde ein Kind denn finanziell bedeuten? Hast du vom Alter her Sorgen? Wäre ein Umzug, wieder in die Nähe deiner Familie eine Option?

Meine Eltern hatten eine sehr pragmatische Einstellung, die sie uns mitgegeben aber keineswegs aufgezwungen haben: man kann nicht alles auf eine schwere Kindheit schieben.

Du scheinst traumatisiert von einem Vater, den du nie hattest. Du steckst in einer Beziehung fest, die nicht zukunftsweisend ist. Egal, wie du dich entscheidest, vielleicht ist das jetzt ein guter Moment, Hilfe und Heilung zuzulassen. Du wirkst so stark, du wirst es schaffen, egal wie du dich entscheidest. Aber entscheide nicht für ihn, entscheide für dich.

Ich weiss nicht, ob du in meiner oder einer anderen Antwort eine Entscheidungshilfe gefunden hast aber ich wünsche es dir und wünsche dir alles, alles Gute. 💝

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Ich selbst würde mich als gläubig bezeichnen, obwohl ich keiner Religionsgemeinschaft angehöre. Aus Glaubensgründen stehe ich daher persönlich Abtreibungen zumindest skeptisch gegenüber, weil ich glaube, es gibt meistens auch positive Lösungen in Richtung Leben.

ABER: Das ist mein ganz persönlicher Glaube.

Und eben dieser mein Glaube verbietet mir, einen anderen Menschen in einer so schwerwiegenden schicksalhaften Angelegenheit wie einer im Raum stehenden Abtreibung zu beeinflussen.
Dabei handelt es sich für mich immer um eine Gratwanderung. Ich muss peinlich genau versuchen nicht die Grenze zu überschreiben, wo ich in einem anderen Menschen Schuldgefühle erzeuge.

Nach deiner Schilderung hat deine Mutter diese Grenze eindeutig überschritten und dich dabei tief verletzt und verunsichert.
Eine Statement wie du sagst von deiner Mutter "..dass Leben über allem steht.." würde ich nie verallgemeinernd anderen Menschen vor den Latz knallen, sondern allenfalls andeuten, dass für mich der Wert des Lebens im Vordergrund steht.

Sobald aber die eigene Mutter mit solchen Aussagen kommt, müsste sie eigentlich auch Lösungen anbieten und daran mitarbeiten und selbst einen großen Teil der Verantwortung für das werdende Leben übernehmen. Ich vermute mal, das hat sie nicht getan. Deshalb vermute ich eher einen psychischen Beeinflussungsversuch.

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Liebe Sunvi,
ja, wie kannst du damit umgehen. Die Situation ist schwer für dich, und vor allem ist in dir diese Unsicherheit noch sehr groß!
Dein Partner möchte kein Kind, du schon, der KInderwunsch ist da, und doch habt ihr euch für eine Abtreibung besprochen.

Allerdings rumort immer weiter in dir, so kommt es mir vor.
Du hast es deiner Mama erzählt und sie hat dir ihre Gedanken dazu gesagt.
Und gestern hast du auch noch hier geschrieben und dein Herz ausgeschüttet.

Ich spüre beim Lesen deine große Unsicherheit. Und der Satz, ich möchte ein Kind, ist klar und deutlich.
Mein Rat für dich wäre auch, heute diese Abtreibung zu verschieben (da genügt ein Anruf) und dir nochmal in aller Ruhe Gedanken zu machen und auf dich selbst zu achten und in dich hinein zu hören, unabhängig von dem Mann, der dir anscheinend sowieso keinerlei Sicherheit bietet.

Ich denke, du spürst sehr deutlich, was dir wichtig ist!
Alles Liebe und Mut für dich selbst!
Marie

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Liebe Sunvi,

Ich weiß nicht, ob du noch hier rein schaust?!
Es tut mir sehr, sehr leid, dass du so unter Druck stehst!
Es ist spürbar, wie schwer es dir fällt, den Eingriff heute machen zu lassen.
Du wünschst dir doch ein Kind.
Hast auch deine Mama noch angerufen und hier geschrieben.

Was hältst du denn von dem Vorschlag, den Termin heute noch zu verschieben?
Das ist völlig legitim. Es kommt immer wieder vor, dass Frauen sich unsicher sind und dann den Termin erstmal noch absagen.
Und wie ich gesehen habe, bist du in der 9. Woche, du hast also noch Zeit.

Lass dir noch die Zeit, bis du von deinem Herzen her ganz hinter der Entscheidung stehen kannst.

Kannst du vielleicht stattdessen zu deiner Schwester fahren und mit ihr nochmal sprechen?
Versteht sie, wie es dir geht und wie hin- und hergerissen du bist?

Alles Liebe
Ela

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Hallo Liebes, wie hast du dich entschieden? Deinen Termin müsstest du jetzt ja angetreten sein oder eben nicht.. wenn du Unterstützung brauchst, in welcher Form auch immer, schreib doch nochmal hier rein 💗

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Ich hab mich für einen Aufschub an Zeit entschieden, also ich hab den Termin verschoben. Die Frau am Telefon war nicht begeistert.

So wie meine Familie es nicht ist, das ich abbrechen möchte und mich überfordert das total. Meine Mutter schickte mir ein Bild mit nem kerzchen kleinen schüchen. und offenbar hat sie schon schüchen gekauft obwohl sie wusste das der Abbruch im Raum steht und meine Schwester hat dann auch noch. "Mach es nicht" mir zukommen lassen.

Mir hat es auch sehr schwer gefallen da überhaupt anzurufen und das zu verschieben. Ich Weiss gar nicht wo mir der Kopf steht oder auch mein Gefühl. Ich hab sehr geweint und ich Weiss auch gar nicht ob ich das überhaupt kann, das durch zu ziehen da nochmal anzurufen und nen Termin zu machen und dann abzubrechen.

Irgendwie verzwickt.

Danke an euch alle!

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Das klingt doch gut, du hast eine erste Entscheidung für dich getroffen. Ich hoffe du kannst es einrichten, dass du mit dieser Situation jetzt nicht alleine rumhockst.

Ich glaube, du hattest heute viele von uns im Gedanken bei dir 💝

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Liebe Sunvi,
du warst stark und hast den Termin abgesagt, auch wenn es dir schwergefallen ist, hast dir selbst Zeit verschafft um nochmal in aller Ruhe dein Herz und deine Gedanken zu prüfen.

Und dann musstest du sehr weinen und es ist nicht leicht, jetzt deine Gedanken zu sortieren. Das verstehe ich so gut! Es geht jetzt wirklich um dich liebe Sunvi, nicht um den Mann, nicht um deine Familie, es geht um deine Gefühle. Und dabei kann dir der Rückzug natürlich auch etwas Ruhe verschaffen. Auch wenn du gerade sehr durcheinander bist, spürst du aufmerksam, was in dir vorgeht. Kann es sein, dass all diese innere Unsicherheit auch ein Wegweiser für dich sein kann?

Was könnte dir jetzt weiterhelfen? Schau, manchmal ist eine Schwangerschaft auch eine Option für einen Neustart und es erleichtert, die eigentlichen Lebens-Prioritäten neu zu überdenken? Hast du eigentlich meine persönlichen Zeilen gefunden? Schau gerne mal unter privater Nachricht.
Alles Liebe für dich!

Bearbeitet von marie99