Abtreiben oder behalten ?

Hallo zusammen,

ich bin 18 Jahre alt und in der 10. Schwangerschaftswoche. Ich bin schwanger von meinem Freund, und obwohl ich anfangs Freude über die Nachricht hatte, fühle ich mich mittlerweile sehr unsicher und überfordert.

Wir hatten verhütet, aber trotzdem hat es mit der Schwangerschaft geklappt. Das hat mich überrascht, und ich habe gemischte Gefühle darüber. Mein Freund hat oft versprochen, mich und unser Baby zu unterstützen, aber er hält diese Versprechen nicht ein. Es scheint, als würde er sich nicht wirklich für die bevorstehende Vaterschaft interessieren. Diese Situation belastet mich enorm.

Ich fühle mich oft frustriert, müde und psychisch erschöpft. Es ist schwer, die Verantwortung für das Baby alleine zu tragen, und ich habe das Gefühl, dass ich extrem viel Unterstützung benötige. Ich mache mir Gedanken darüber, ob ich die Schwangerschaft fortsetzen soll oder ob es besser wäre, abzutreiben.
Er möchte halt erst noch seine „Jugend“ genießen und auch sonst ist er ziemlich unreif.. Ein Grund weshalb ich mich schon öfters von ihm trennen wollte. Das schwer ist nur dass selbst wenn ich mich von ihm trennen würde (was für meine Psysche wahrscheinlich besser ist), dann stehe ich ganz alleine da weil meine Familie ebenfalls gesagt hat dass sie mich nicht unterstützen :(

Ich möchte ungern abtreiben, aber ich frage mich, ob ich das nur wegen meiner aktuellen Schwäche und Unsicherheit so empfinde. Ich weiß nicht, was der beste Weg für mich und das Kind ist, und ich wäre dankbar für eure Meinungen und Erfahrungen in ähnlichen Situationen.

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

Bearbeitet von lolu3
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Guten Abend

Es tut mir leid, das du in so einer Situation bist, hattest du denn schon dir einen Termin gemacht bei einer Beratungsstelle? Oft hilft es, mit einer fremden Person zu reden, die Erfahrung hat.
Ich kann dir nur raten entscheide nach deinem Gefühl, da kann keiner dir die Entscheidung abnehmen.
Damals vor 20 Jahren war ich 17 Jahre alt und auch ungeplant schwanger, meine Familie war aussersich vor Wut und kaum einer hatte mich in der Schwangerschaft unterstützt auch mein damaliger Freund nicht.
Heute ist mein Sohn 19 Jahre alt und ich bereue nichts, natürlich waren es schwere Jahre aber wenn man es will schafft man auch.

Meine Schwester hatte damals ihr Kind mit 20 Jahren abgetrieben und es bis heute nicht bereut. Man muss wirklich auf seinen Körper hören und sich drauf einstellen, dass man mehr oder weniger alleine für das kind sorgen muss.
Wenn die Familie einen später unterstützt ist es um so schöner.

Ich wünsche dir Kraft eine richtige Entscheidung für dich zu treffen.

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Ich möchte dir nur einen Lichtblick geben. Bedenke dass du auch nach der Geburt das Kind abgeben kannst. Sei es zur Adoption oder in ein Heim. Du hast also bis dahin noch Zeit alles zu überdenken und musst nicht überstürzen.

Mein Schwager wurde so auch trotzdem groß. Und hat jetzt auch eine Familie

Bearbeitet von anja-mausi
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Das ist auf jeden Fall keine Option für mich. Bin selbst ein adoptivfall

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Hallo, du hast schon gute Antworten bekommen. Zu einer Beratungsstelle würde ich dir auch raten.
Aus meiner persönlichen Schwangerschaftserfahrung muss ich auch sagen, wenn man Schwnager ist, wirkt vieles dramatischer als vorher und man macht sich, selbst wenn man geplant schwanger wird, viele Sorgen und ist unsicher.
Es tut mir sehr leid, dass deine Familie dich nicht unterstützen möchte.
Wichtig ist, dass du rausfindest, was du möchtest und was nicht.
Alles Gute.

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Stelle dir folgende Fragen:

A) habe ich bereits einen Abschluss oder Ausbildung?
B) habe ich eine eigene Wohnung oder bekomme Unterstützung von meiner Familie? Vor allem finanziell
C) welche Möglichkeiten habe nach der Elternzeit - kann ich arbeiten gehen oder muss ich erst eine Ausbildung machen? Oder will ich eigentlich studieren?
D) stört es mich wenn meine Freunde ausgehen und ich mit dem Kind zu Hause bin
E) stört es mich allein einziehend zu sein? Mental und finanziell.

Die Überforderung mit dem Kind und Neuanfang ist auch mit 30 noch da ;)
Der wichtigste Aspekt ist hier, dass du und dein Kind ein gutes Leben habt (finanziell gesehen, fester Wohnsitz ect)

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Selbst wenn Sie das alles nicht hat, kann Sie das auch mit Kind erreichen. Ausbildung geht mit Kind. Unterstützung bekommt man auch von andern Seiten und Brauch nicht unbedingt eine Familie dafür. Einen neuen Partner kann man auch finden. Das sind alles keine Gründe um abzutreiben.

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Ich finde jede Mutter sollte das selbst entscheiden.
Ich bin per se auch gegen Abtreibung, aber wenn sie damit unglücklich ist, soll sie sich lieber gegen das Kind entscheiden anstatt dem Kind später sie Schuld für alles zu geben.

Habe ich teilweise im Umfeld mitbekommen - nicht schön für das Kind.

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Egal wie du dich entscheidest, bedenke das eine abtreibung die nicht zu 100 % gewollt ist, psychische Probleme verursachen kann und dich ein Leben lang verfolgen wird.
Hilfe findet man immer. Mein erstes Kind hab ich mit 17 bekommen (mit 16 schwanger) und war dann in einer Mutter Kind Gruppe für 2 Jahre bis wir dann in eine eigene Wohnung gezogen sind.
Ich würde mich beraten lassen. Zb Jugendamt oder pro Familie… das wäre vor einer abtreibung ja eh notwendig. Die Können dir alle möglichkeiten zeigen die du hast auf Unterstützung.
Lg

Bearbeitet von Melly993
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Mach heute noch einen Termin bei einer Schwangerenberatung aus.
Hier kannst du beide Wege gehen (mit Kind und mit Abbruch).
Wenn du das Kind möchtest, werden die hier unterstützungsmöglichkeiten genannt und du wirst bei Bedarf an die Handy genommen und dabei begleitet.
Es gibt viele Träger: pro familia, Landratsämter, Caritas, etc.

Ich wünsch dir alles Gute und egal wie es ausgeht, ganz viel Kraft 🍀

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Liebe Lolu,
ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Du hast dich am Anfang gefreut und dein Freund hat dir versprochen an deiner Seite zu sein.
Nun hast du aber von ihm nicht das Interesse und die Unterstützung, die du bräuchtest. Leider auch nicht von deinen Eltern. Das ist nicht so fein, dass sie es so ausdrücklich gesagt haben, dass sie dich nicht unterstützen.
Ob es so bleiben würde? Das weiß man nicht. Wäre es ihr erstes Enkelkind? Sind sie noch im Beruf eingespannt?
Wenn Großeltern ihr Enkelkind erstmal sehen, sieht die Welt ein bisschen anders aus. Vielleicht würden sie doch auch dein Kind als Enkelkind „adoptieren“. Und wenn nicht?
Es gibt so etwas wie „Leihgroßeltern“. Ich kenne eine Familie, da sind diese Großeltern über viele Jahre geblieben und Freunde der Familie geworden. Angefangen hat es mit „wellcome“. Das ist ein Verein, der junge Mamas und Familien unterstützt.
Und es gibt noch viel andere Unterstützung. Hast du diesbezüglich schon Erkundigungen eingeholt oder Hinweise bekommen?

Das mit deinem Freund tut mir ehrlich so leid. Er ist einfach ein junger Mann.
Und weißt du, selbst Männer im reiferen Alter tun sich mit der Einfühlung in ihre schwangere Frau schwer. Sie sagen dann „ja, klar, bin ich an deiner Seite“. Aber was die Frau eigentlich braucht, das können sie gar nicht so nachfühlen.
Und auch bei den Männern ist so ähnlich wie bei Großeltern, die erst nicht so begeistert sind: Ist ihr Kind dann erstmal auf der Welt, sind sie megastolz. Ich kenne solche Papas.

Dich verunsichert seine Zurückhaltung und du fühlst dich nicht stark genug für alles, was auf dich zukommt. Das tut mir sehr leid, dass du das so auf dich beziehst, wo dir die emotionale Unterstützung wirklich fehlt. Jede Mama braucht das.

Hast du denn Kontakt zu anderen jungen Mamis? Das kann dir viel Kraft und Zuversicht geben.
Sogar der Gedanke, evtl. allein für das Kind verantwortlich zu sein, wird vorstellbar, wenn du ein Netz aus Gleichgesinnten hast. Und es müssen gar nicht viele sein. Netz bedeutet, dass jede mal „durchhängt“, aber der Zusammenhalt dann trägt. Mal die eine, mal die andere.

Du kannst auch jetzt schon Kontakt zu einer Hebamme aufnehmen. Es gibt das Modell „Familienhebamme“, die längere Zeit vor und nach der Geburt nach der Familie schaut.

Wie alt ist denn dein Freund? Und wie steht es bei euch beruflich und finanziell, wenn ich das fragen darf? Und mit der Wohnsituation?
Das sind doch die Dinge, die man geklärt haben möchte. Und dann ist Schwangerschaft weder eine Krankheit noch eine schwere Aufgabe an sich, sondern eine Zeit, wo man sich innerlich umstellt, informiert, gut auf sich achtet. Ja, und wo man neue Kontakte knüpft.
Wenn du dein Kind bekommen möchtest, dann kannst du es schaffen!
Schreib dir von der Seele, so wie du es hier schon gemacht hast und schau dich nach einem unterstützenden Netz um. Du bist nicht allein. Deine Gefühle und Gedanken kennt jede Mama.

Und einige Wochen hast du schon geschafft! Der Anfang ist besonders schwer, weil sich die Hormone umstellen und man sich schon deswegen oft nicht so gut fühlt.
Liebe Grüße von Ela

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Vielen Dank für deine liebe Nachricht und die ganzen Tipps. Ich war bereits bei einer Beratung und habe mir einige Informationen eingeholt, was mir sehr geholfen hat. Mein Freund ist 19 Jahre alt. Ich habe meine schulische Ausbildung beendet und mache aktuell ein Traineeship als Mediengestalterin, was mir gut gefällt, ein Studium wollte ich nie machen.

Leider bekomme ich von meinem Freund nicht die Unterstützung, die ich bräuchte. Auch meine Eltern haben klar gesagt, dass sie mich nicht unterstützen werden. Ob sich das noch ändert, weiß ich nicht, aber ich hoffe es.

Ich weiß auch nicht so recht, wo ich Gleichgesinnte finden kann, aber ich werde mich mal umschauen. Danke nochmal für deine aufmunternden Worte, das hat mir wirklich gutgetan!

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Gerne liebe Lolu. 😊
Du hast dich also schon auf den Weg gemacht und Informationen bekommen. Das meinte ich: Wenn man etwas gemacht hat, wird es entspannter.
Du bist beruflich gut auf dem Weg. Da wird auch wichtig sein, wie alles angerechnet wird, wenn du dann eine Pause hast.
Deine Eltern - meinen sie v.a.finanzielle Unterstützung oder würden sie dich auch bei der Betreuung nicht unterstützen?
Und bei deinem Freund? Ist es eher der Rückzug und dass er dir gegenüber nicht so aufmerksam ist? Was wünschst du dir von ihm? Weiß er es überhaupt? Manchmal fällt es einem ja schwer, das Bedürfnis nach Zuwendung auszusprechen. 😌

Ich suche auch mal und melde mich wieder - wegen Gleichgesinnten, meine ich.
Du merkst, wie dir Worte schon guttun.
Also im Prinzip ist genau das schon geschehen: Du hast Menschen gesucht und gefunden, die dir guttun.

Dein Beruf ist ja auch in diese Richtung: Was sieht und hört und liest man gerne. 😊

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Ich möchte mich weder für behalten noch für Abbruch aussprechen und dir das eine oder andere schön leben. Ich finde es auch unverantwortlich, wenn das hier einige Kommentare tun. Das ist Beeinflussung, weil sie bspw. Der Meinung sind ein Abbruch ist was schlimmes, oder (andere Seite) du könntest dich nicht kümmern und solltest deswegen abbrechen.

Es geht um Dich! Womit kannst du am Ende des Tages besser leben? Eine Entscheidung für oder gegen ein Kind ist groß und hat eine Tragweite. Wenn du dich dafür entscheidest, hast du für immer dieses Kind. Das ist dann da. Wenn du dich dagegen entscheidest, ist eventuell für immer ein "was wäre wenn" in deinem Kopf. Ein Abbruch ist nie was schönes, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Aber wichtig ist nicht, was andere denken nach ihren Moral und Wertvorstellungen, sondern DU! Womit kannst du nach hinten raus eher leben. Mit dem Kind oder mit dem Abbruch? Diese Frage musst du für Dich beantworten.
Manchmal gibt es Gründe gegen ein Kind und wen man da mit sich in Reinen ist, wirst du es auch nicht dein Leben lang bereuen.

Such dir bitte eine Beratung bei pro Familia oder in einem anderen Familiennungszentrum. Die leisten da für gewöhnlich wirklich gute Arbeit und versuchen dich nicht von dem einen oder anderen zu überzeugen, sondern helfen dir dabei die für Dich geeignete und beste Entscheidung zu treffen.