Hallo!
Ich habe zwei Kaninchen, dass eine hat immer wieder Probleme mit seinen Zähnen.
Laut der Tierarztpraxis, in der ich bis jetzt immer war und mit der ich auch super zufrieden bin, wachsen zwei der hinteren Zähne schräggegeneinander, der eine Zahn wird richtig spitz und schneidet dem Kaninchen dann in die Wange/Zahnfleisch. Die Zähne werden alle drei Wochen geschnitten.
Leider kann ich dort jetzt nicht mehr hingehen, da ich geheiratet habe und zu meinem Mann gezogen bin. Dazu kommt, dass ich im 10. Monat schwanger bin und mein Mann mich nicht mehr die 100 km zu meinem Heimatort fahren lassen will. Ist ja für das Kaninchen auch nicht schön diese blöde Fahrerei.
Nun denn, gestern wollten wir dann hier zum Tierarzt.
In der ersten Praxis sagte man uns, dass sie keine Zähne schneiden würden. Ich sollte nächste Woche einen Termin machen, dort würde man dann unter Narkose gucken, was mit den Zähnen nicht stimme. Außerdem solle das Kaninchen überhaupt kein Trockenfutter essen.
Daraufhin sind wir zum nächsten Tierarzt gefahren, weil ich ja bisher immer zufrieden war, wenn beim Kaninchen die Zähne geschnitten wurden und das Kaninchen schien auch ganz zufrieden.
Der nächste war voll der Metzger! Ehrlich, ich hab voll den Schock bekommen. Der wollte erst mit einer Schleifmaschine die vorderen Zähne kürzen, die sind aber nicht das Probleme. Er stocherte dann mit einem Gerät im Mund meines Kaninchens herum und feilte dann irgendwas ab. Dann verschwand er ohne ein aufwiedersehen im Nebenzimmer und lies uns mit der Helferin alleine.
Mein Kaninchen frisst zwar jetzt etwas, aber ich glaube diese Prozedur hat mehr geschadet als geholfen. Ich fahre nächste Woche auf jeden Fall zu meinem alten Tierarzt und lass es da weiter behandeln.
Also sowas!!!
Kann mir denn einer sagen, was die richtige Behandlung bei Kaninchen mit zu langen Zähnen ist? Ich weiß jetzt überhaupt nicht mehr was gut für mein Kaninchen ist!
Ich danke euch schonmal für eure Antworten!
Liebe Grüße, Leeloo
Kaninchen und Zähne!
Hallo!
Da gibts sicherlich keine Einheitsbehandlung.
Der eine TA schneidet die Schneidezähne mit einer speziellen Schere, der nächste schleift sie ab. Funktioniert beides wenn man die richtigen Geräte dafür hat.
Die Backenzähne müssen sicherlich geschnitten werden, wenn sie immer wieder in die Backe einwachsen oder über die Zunge wachsen.
Bei kooperativen Kaninchen mache ich es auch ohne Inhalationsnarkose aber gerade wenn die Probleme am hintersten Backenzahn liegen (kann man oftmals schlecht einsehen) oder die Zunge ständig im Weg ist, gibts auch mal eine klitzekleine Schnüffelnarkose.
Richtige Injektionsnarkosen gibts nur wenn Schneide- oder Backenzähne gezogen werden müssen.
Und auch da gibt es immense Unterschiede im Narkosemanagemant.
Grüße
Nicole
Danke für die Infos!
Könnte man denn den einzelnen Zahn auch ziehen? Gibt es da keine Probleme bezügl. der Nahrungsaufnahme wenn ein Zahn fehlt?
Ich will dem Kaninchen nur alle drei Wochen diese Tortur ersparen und diese Autofahrerei ist ja auch nicht schön...
Hallo!
Man kann auch einen einzelnen Backen- oder Schneidezahn ziehen. Wird aber nur gemacht, wenn der Zahn eh schon wackelt oder die Wurzel vereitert ist.
Das Problem, was dann entsteht, ist, daß der gegenüberliegende Zahn (sofern noch vorhanden) keinen Abrieb mehr durch den fehlenden Gegenspieler hat. Sprich er wächst und eächst und muß ann auch regelmäßig gekürzt werden.
Du siehst, nicht wirklich eine Alternative der Problemlösung.
Grüße
NIcole
Huhu,
Charlie ist das 3. Kaninchen mit Zahnproblemen das ich habe.
Ich weiß noch, wie schockiert ich damals war, als ich wg meines Studiums in ner Kleinstadt lebte und der TA Klopfer die Zähnchen hinten OHNE Narkose abraspelte und schleifte.
Das tut mir bis heute mega leid.
Charlie muß alle 6-8 Wochen zum Arzt. Ich lass das unter Vollnarkose machen, ist zwar nicht schön, aber fürs Tier weniger stressig. Charlie sitzt z.B. im Auto nur auf meinem Arm oder muß in der Transportbox gestreichelt werden, weil er ansonsten wohl nen herzinfarkt bekommt (jedenfalls zittert er wie Espenlaub und fiept, er hat einfach angst.
Ich liefere mit meiner Mutter oder meinem Mann dann Charlie morgens um 9h in de rPraxis ab, der Doc weiß, wenn ich sage: es sind die Zähne (er hat hinten auf beiden Seiten ne Fehlstellung, daher hilft auch keine Heu, Trofu oder sonstiges um das kurz zu halten, wobei Trofu bekommt Charlie 1 TL abends und Heu hat er imW ohnzimmer immer liegen).
Na ja, jedenfalls kriegt er nach dem Wiegen ne Narkose, schläft in meinem Arm ein und ich kann ihn um 12h, wenn er wieder fit ist, abholen.
Bis nachmittags schläft er meist in seiner Sandkiste weiter und abends ist er wieder fit. Ist zwar anstrengend, aber ehrlich: ich möchte nicht, das man mich an den Zähnen ohne Spritze behandelt. Also setz ich mein "Kind" sowas auch nicht aus.
Aber shcon doof, nicht wahr?
Ach so, 38€ kostet das bei meinem Doc.
L.G.
Haruka
Oh je, das ist aber auch ganz schön stressig! Das arme Kaninchen!
Manchmal denk ich mir gehts dabei immer schlechter als dem Kaninchen.
Bis jetzt hat es das Zähne schneiden immer gut vertragen. Die TA-Praxis ist echt gut und ich denke ich werd am Montag mal die Ärztin auf die anderen Alternativen ansprechen. Die kennen mein Kaninchen ja jetzt schon 2 Jahre lang ziemlich gut.
Die Fehlstellung der Zähne ist bei meinem Kaninchen erblich bedingt, ich wüsste auch nicht, warum das Trockenfutter weglassen da was bringen sollte und so viel bekommt es davon auch nicht, es frisst sowieso lieber frisches Gemüse.
Vielen Dank, Leeloo
Huhu Leeloo,
Trockenfutter macht schlicht und einfach dick, daher sollst du das weglassen
Ja, es ist immer ne ganz schöne Prozedur, mein Süßer tut mir auch immer leid, aber ich glaube, ich leide doller als er und übertrage meine Sorge dann auf ihn.
Ist halt so, wenn Kaninchen wie "eigene Kinder" sind
Sprich das mal mit deiner TÄ ab, ich denke, wenn sie deinen Hoppel schon lange kennt, dann werdet ihr da auch ne Lösung finden.
Klar ist ne Vollnarkose nicht schön so oft, aber Stupsi wurde z.B. trotzdem 7 Jahre alt.
Draußen würden die ja alles terben, aber hier ists Überzüchtung...
Wie schon gesagt wurde, der eine machts so, der andere so.
Wenn das Kaninchen wirklich alle 3 Wochen eine Narkose braucht, würde ich auch eher dazu tendieren, es mal wach zu versuchen. Vielleicht jedes 2. mal und das nächste mal in Narkose wieder. Sofern es das Kaninchen mitmacht ist das ok.
Ding in das Mausl gesteckt war entweder ein maulspreizer oder ein Spatel um die Zunge und Backe bei seite zu schieben um was zu sehen. Oder 3 in Otoskhop mit Trichter um reinzuschauen.
Das andere war eine Feile.
Mich hat dieses abfeilen der Zähne ganz schön erschrocken, der Arzt hat ja gar nicht richtig geschaut und ich glaube auch nicht, dass es irgendwas gebracht hat, weil es heute bis jetzt nur etwas Heu geknabbert hat.
Meine alte Tieärztin hat das Maul bei der Behandlung mit so einem Spreizer aufgelassen und konnte genau sagen, wie lang wo welcher Zahn ist. Und das hat auch kaum 5 Minuten gedauert.
Muss ich wohl noch mehr Tierärzt abklappern, aber Mo. fahr ich erstmal wieder zur alten TA.
Schönes Wochenende, Leeloo!
Huhu Leeloo!
Noch eine Anmerkung zum Trockenfutter, warum man es nicht füttern sollte, vorallem nicht den Zahnkandidaten:
Als Pflanzenfresser besitzen Kaninchen ein hoch kompliziertes Verdauungssystem, das sehr störanfällig ist. Die Tiere haben einen nur schwach bemuskelten Magen, der zum Weitertransport der Nahrung in den Darm nur wenig beitragen kann. Daher müssen
Kaninchen ständig kleine Portionen fressen, damit die Nahrung weitertransportiert wird.
Beim Verzehr von Heu muss das Kaninchen lange Zeit fressen, um satt zu werden. Hierbei ist der ständige Vorschub des Nahrungsbreies gewährleistet.
Zudem reguliert es durch das lange Kauen der Rohfaser den Zahnabrieb, der nur geschieht, wenn die Zähne ständig aufeinander reiben.
Beim Verzehr von Trockenfutter braucht das Kaninchen nicht lange, um satt zu werden. Es kann die kleinen Stückchen und die schon zerkleinerte Rohfaser (in Form von Pellets) schnell hinunterschlingen, ohne viel kauen zu müssen. Die Zähne werden dabei nicht abgenutzt.
Die Pellets quellen im Magen auf. So satt gefressen, wird es in den nächsten Stunden kein Heu mehr anrühren, oder wenn ständig Trockenfutter zur Verfügung steht, gar keines mehr fressen. Zudem kommt die Verdauung zwischen den Mahlzeiten zum Stillstand und es kann zu Fehlgärungen kommen.
Die gleichzeitige Gabe von Frischfutter und Trockenfutter verstärkt diesen Effekt noch, da die Feuchtigkeit des Frischfutters das Trockenfutter im Magen noch mehr aufquellen lässt.
Da Kaninchen nicht erbrechen können und kaum Flatulenzen haben, sind Gärung und Blähungen im Darm so gefährlich (Trommelsucht). Kaninchen haben einen sehr langen, dünnwandigen Darm, der im schlimmsten Falle reißen kann.
Viele Krankheiten sind auf die falsche Fütterung zurückzuführen, wie z.B.:
- Fettleibigkeit durch zu energiereiches getreidehaltiges Futter
- Durchfälle und Darmtumore von gestörtem Darm-Milieu durch Getreide, Zucker, Milcherzeugnisse (z.B. Joghurt-Drops)
- Koliken, Aufgasung, Trommelsucht durch Trockenfutter und gleichzeitige Gabe von Frisch- und Trockenfutter
- Blasenschlamm, Blasen- und Nierensteine durch zu viele Mineralstoffe im Futter und durch Lecksteine
Gesunde Kaninchen benötigen generell keinerlei Trockenfutter. Sie erhalten alle wichtigen Nährstoffe, die sie brauchen aus gutem Heu.
LG