Hallo ihr Lieben,
in meinem Umfeld versteht irgendwie keiner so richtig warum ich mich so fertig mache. Also muss ich mich hier mal ein wenig ausheulen.
Morgen früh wird mein Pferd eingeschläfert. Ich habe ihn seit ich 8 war, also seit 22 Jahren. Er hat Athrose und letztes Jahr wohl einen Bandscheibenvorfall. Bisher ist er damit gut zurecht gekommen. Mit den anderen Rentnern ist er über die Wiese, teileweise ist er auch getrabt und galoppiert. Er hat gut gefressen und hat den Kontakt zu den anderen gesucht. Seit ein paar Tagen frisst er kaum noch. Das Kraftfutter geht noch, aber das Heu rührt er schon kaum an und grasen sehe ich ihn auch fast gar nicht mehr. Ausserdem sondert er sich von den anderen Pferden total ab, steht unterm Baum und lässt den Kopf hängen.
Jedem anderen würde ich sagen, das die Entscheidung die richtige ist und sicherlich schon eher hätte fallen können. Aber mir fällt es einfach schwer. Ich bin drauf und dran alles abzublasen. Wenn ich auf die Wiese komme und er wieher leise und schnobert mich an, das bricht mir das Herz. Ich sehe das ihm der Lebenswille fehlt, aber wer garantiert mir das es auch wirklich so ist? Vielleicht will er noch gar nicht von uns gehen? Er hat so viel mitgemacht in seinem Leben und mir so wahnsinnig viel gegeben.... Und als Dank lass ich ihn umbringen. Ausserdem habe ich ihn heute, an seinem letzten Tag, total hängen lassen. Ich habe es nicht ertragen lange in seiner Nähe zu sein. Eigentlich wollte ich ihn noch mal gründlich putzen, die Mähne und den Schweif schneiden und seine Nähe geniessen, aber ich schaff es einfach nicht. Ich bin die letzte Verräterin! Somit hat er den Tag unter seinem Baum verbracht und mich nur eine viertel Stunde gesehen.
Vor morgen habe ich solch große Angst, das ich wahrscheinlich gehe bevor die Spritzen gesetzt werden. Das empfinde ich als den größten Verrat. Erst diese Entscheidung treffen und sich dann hinterm Babybauch zu verstecken anstatt dem armen Kerl beizustehen. Ich bin so feige!
Sorry, für´s ausheulen. Werd wohl jetzt doch noch mal zum Stall und versuchen mich würdig zu verabschieden.
Morgen ist der Abschied da..... *vorsicht lang*
Hey
das tut mir leid für dich.Ich bin im Gedanken bei dir.Ich weiß wie schwer das für dich ist.Ich war in der gleichen Situation wie du.Vor 2 Jahren musste ich meinen auch einschläfern lassen.Er war 16 Jahre alt,war schwer dämpfig so das die Lunge schon komplett kaputt war.Er wäre mir beim reiten oder auf der Koppel irgendwann umgefallen,er hätte keine Luft mehr bekommen.Und das wollte ich ihm ersparen.Auch ich wollte ihn am Tag vorher nocheinmal schön putzen,einfach nochmal mit ihm zusammen sein.Aber ich habe es nicht hingekriegt,zu groß war mein schlechtes Gewissen nicht vielleicht doch einen Fehler zu machen.Ihn einfach umbringen zu lassen obwohl er nochmal auf die Koppel ist als ob ihm nichts fehle.Ich konnte dann die umgebung nicht mehr ertragen und habe mich dann entgültig verabschiedet.Ich war total feige und bin einfach nur weg.Mir kommen jetzt noch die Tränen wenn ich nur daran denke.Er fehlt mir so unendlich,ich vermisse ihn und schäme mich noch immer dafür das ich beim einschläfern nicht selber dabei gewesen bin.Mit der Zeit kommt man darüber hinweg,aber die Anfangszeit war für mich verdammt schwer.Er war ja in den 10 Jahren wie ein Familienmitglied für uns. Ich bin im Gedanken bei dir und wünsche dir viel viel Kraft das du es überstehst.Ich sag mir immer da wo er jetzt ist hat er es besser,er passt auf uns auf.Das sage ich auch immer meiner Tochter wenn sie sagt sie will ihn wieder haben und weint bitterlich,sie schaut dann zum Himmel und sagt "Mutti,da oben ist ein Stern ,er guckt nach mir und passt auf mich auf"Ich zünde eine Kerze für dein Pferd an
Hallo,
erstmal #liebdrück#
das ist echt schwer, aber vielleicht siehst du das auch zu negativ,
wenn ein Tier nicht oder kaum noch frisst, dann hat das einen Grund!
Und umbringen solltest du das nicht nennen, aus deinen Zeilen lese ich,
dass du sehr wohl weißt, dass er nicht mehr will.
Es ist der größte Dienst, den man einem geliebten Tier machen kann, ihm einen schmerzlosen und würdigen Tod geben, er wird einschlafen und nichts wird ihn mehr quälen.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft,
Liebe Grüße,
Moreen
Hallo, lies mal "der letzte Gang", es hat mir letztes Jahr sehr geholfen als ich entscheiden mußte dass mein Hund nach über 14 Jahren eingeschläfert wird.
Ich habe diese Zeilen mit einem Foto von ihm an alle geschickt die ihn gerne hatten.
Tu was getan werden muß, es ist schlimm, doch lass ihn nicht allein. Ich bin bei Billy geblieben bis der Tierarzt ihn mindestens 5 x abgehört hat und sein Herzchen nicht mehr schlug. Er ist in meinen Armen gestorben, alles andere hätte ich mir nie verziehen. Er hat jetzt sein Grab an seinem Lieblingsplatz an unserem Teich. Das ist bei einem Pferd nicht möglich, doch beleite ihn so weit es geht, er wird sicher weniger angst haben.
Ich wünsch dir viel Kraft!!!
Der letzte Gang!!!!
Bin dereinst gebrächlich und schwach
und quälende Pein hält mich wach.
Was du dann tun musst tu es allein,
Die letzte Schalcht wird verloren sein..
Das du sehr traurig bist verstehe ich wohl.
Deine Hand vor kummer nicht zögern sollst.
An diesem Tag mehr als jemals geschehen.
Musss unsere Freundschaft das Schwerste bestehen...
Wir lebten in Jahren voll Flücl,
Angst vor dem muss?
Es gibt kein zurück..
Du möchtest doch nicht das ich leide dabei.
Darum gib wenn die Zeit kommt bitte mich frei..
Begleite mich dahin wohin ich gehen muss.
Nur bitte bleibe bei mir bis zum Schluss..
Und halte mich fest und red mir gut zu.
Bis mein Auge komme zur Ruh.
Mit der Zeit ich bin sicher wirst du wissen,
es war deine liebe die du mir erwiesen,
Vertraundes wandeln ein letzes mal.
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual
Und gräme Dich nicht wenn du es ein bist,
der Herr dieser Schweren Entscheidung ist...
Wir waren beide so innig vereint.
Es soll nicht sein das dein Herz um mich weint..
Ich glaube daran dass Tiere das Recht haben zu gehen wann sie wollen - eventuell auch wenn sie zuvor eine gewisse Zeit "leiden" - denn alles hat seine eigene Zeit.
Doch wenn Du Dir sicher bist dass dies der richtige Weg ist - gehe ihn.
Aber bitte - lass' ihn nicht allein! Sei' bei ihm und halte seinen Kopf.
Kein Lebewesen sollte diesen letzten Schritt ohne Vertraute gehen...
Er wird es Dir danken.
LG, katzz
Guten Morgen
Ich war letztes Jahr in der selben Situation und mußte meinen Winnetou gehen lassen.
Laß ihn nur nicht alleine, nimm jemanden mit, halt seinen Kopf und sprich mit ihm.. auch wenn´s unendlich schwer ist!
Traurige Grüße
Nina mit Winnetou im
http://www.youtube.com/watch?v=CGjdiwnGtGw
Guten Morgen,
ich weiß, wie schwer diese Entscheidung ist und im Nachhinein war sie bei uns nie verfrüht - leider eher zu spät getroffen....
Wenn der Tierarzt Deines Vertrauens der gleichen Ansicht ist wie Du, dann wird es richtig sein und Du hast es Dir sicher nicht leicht gemacht.
Du solltest ihn aber (vielleicht habt Ihr es auch schon geschafft) bitte nicht allein lassen. Wir haben uns immer mächtig zusammen gerissen, diesen letzten Tierarztbesuch so zu gestalten wie all die anderen, damit die Tiere es nicht mitbekommen.
LG,
W
Danke für Eure lieben Worte.
Er hat es heute morgen um kurz nach 8 geschafft. Ich habe es geschafft und bin beim ihm geblieben und bin froh darum. Es ging sehr schnell für meine Augen, auch wenn der Tierarzt sagte es hätte schon gedauert. Ich habe mich nur weg gedreht in dem Moment wo er umgefallen ist. Dann bin ich noch etwas bei ihm geblieben und habe ich dann mit 2 seiner Decken zugedeckt, damit die Fliegen ihn in Ruhe lassen.
Gestern abend war ich noch eine knappe Stunde bei ihm und heute morgen auch. Ich habe ihn geputzt und verwöhnt. Es ist gut das ich das noch gemacht habe.
Die anderen Pferde haben wohl gemerkt was los ist, denn sie haben gewiehert und sind sehr unruhig geworden. Dabei haben wir es alles so organisiert das sie es nicht mitbekommen.
Jetzt werde ich mit meinem Sohn einen Ausflug machen. Ich hoffe das danach die TKB schon da war. Auf die Anfrage des TA heute morgen, würde das noch vor dem mittag was werden. Da wäre ich sehr froh darum.
LG
eine unendlich traurige, aber auch irgendwie erleichterte tosse
Hi,
es tut mir leid für dich.
Aber es ist toll daß du stark geblieben bist. Ich habe schon einige Tiere einschläfern lassen müssen, kein Pferd, aber andere und ich war immer dabei und habe sie begleitet. Ein Tier merkt das und geht viel ruhiger über die Regenbogenbrücke.
Alles Gute
Nadine
Hallo,
es tut mir so leid, dass du so etwas durchmachen musstest.
Irgendwann trifft es jeden Tier-Besitzer, ich selbst habe 4 Pferde und haben tierische Angst davor, meine älteste Stute ist 27.
Ich habe auch schon bereits 2 Einschläferungen hinter mir, von bei uns eingestellten Pferden, einer hatte das selbe wie dein Pferd und auch das Alter. Die anderen Pferde haben auch durchgedreht.
Das andere Pferd war 6 und hat sich auf der Koppel das Bein gebrochen, alle anderen Pferde von der Koppel, kamen alle (!) einzeln nochmal zu ihm und haben sich von ihm verabschiedet.
Du hast dein Pferd auf seinem letzten Weg begleitet, so wußte er, dass ihm nichts passieren wird und dass es für dich in Ordnung ist. So haben sie es viel leichter. Du hast ihn nicht im Stich gelassen.
Wir - als Besitzer eines Tieres - müssen täglich mit solch einer Situation rechnen, an der wir eine solche Entscheidung treffen müssen. Ich sehe diese Entscheidung auch als ein Danke-schön an das Tier an, was man mit ihm erleben durfte - da sollte es nicht leiden.
Durch dieses Denken, ist es mir vor 2,5 Jahren etwas "leichter" gefallen unsern Hund einschläfern zu lassen.
LG
hafipower